Seite 1 von 13

Substanzlose Tests in Zeitschriften

Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 01:11
von Stellvertreter
Das (oder ob) man auf die Bewertungen in Magazinen nicht allzu viel geben sollte, wird ja immer viel diskutiert.

Allerdings ist mir noch was viel Schlimmeres aufgefallen (war vor Jahren definitiv noch nicht so): Ich hatte mir heute die Stereoplay gekauft, weil mich der DSP Subwoofer Test nun doch interessiert hat. Dazu habe ich gesehen, dass ein Test vom Denon 3312 AVR drin ist. Der hat mich nämlich auch interessiert, da ich ihn evtl. kaufen möchte. So: Der Test vom Denon AVR ist sowas von substanzlos, das gibt es gar nicht. Das sind im Grunde paar Details von der Denon Produktseite plus ein paar wenige ausschmückende Worte. Im Grunde fast keine, aber auch wirklich keine Infos zum Gerät. Natürlich soll die Stereoplay nicht gerade die Videofeatures beurteilen. Aber die ganze Bandbreite, die Musik betrifft - von der Bedienung, über die GUI, bis hin zu Einstell- und Einmessmöglichkeiten - ist überhaupt nichts, wirklich gar nicht beschrieben. Null! Es wird nur kurz gesagt: Klingt so gut wie der Vorgänger. Toll :roll:

Solche Zeitschriften kann man sich wirklich sparen. Dazu kostet die noch über 5 EUR! :roll:

Re: Substanzlose Tests in Zeitschriften

Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 01:20
von Rank
Stellvertreter hat geschrieben:Das (oder ob) man auf die Bewertungen in Magazinen nicht allzu viel geben sollte, wird ja immer viel diskutiert.

Allerdings ist mir noch was viel Schlimmeres aufgefallen (war vor Jahren definitiv noch nicht so): Ich hatte mir heute die Stereoplay gekauft, weil mich der DSP Subwoofer Test nun doch interessiert hat. Dazu habe ich gesehen, dass ein Test vom Denon 3312 AVR drin ist. Der hat mich nämlich auch interessiert, da ich ihn evtl. kaufen möchte. So: Der Test vom Denon AVR ist sowas von substanzlos, das gibt es gar nicht. Das sind im Grunde paar Details von der Denon Produktseite plus ein paar wenige ausschmückende Worte. Im Grunde fast keine, aber auch wirklich keine Infos zum Gerät. Natürlich soll die Stereoplay nicht gerade die Videofeatures beurteilen. Aber die ganze Bandbreite, die Musik betrifft - von der Bedienung, über die GUI, bis hin zu Einstell- und Einmessmöglichkeiten - ist überhaupt nichts, wirklich gar nicht beschrieben. Null! Es wird nur kurz gesagt: Klingt so gut wie der Vorgänger. Toll :roll:

Solche Zeitschriften kann man sich wirklich sparen. Dazu kostet die noch über 5 EUR! :roll:
Von meiner Seite 100% Zustimmung :!:
Diese Zeitschriften kann man IMHO nur noch dazu gebrauchen, um eine grobe Marktübersicht zu erhalten.

Das einzig Interessante sind vielleicht noch die Messwerte & Mess-Diagramme - aber auch diese Daten sind bei Weitem nicht so umfangreich und detailiert, dass es sich deshalb lohnen würde diese Zeitschriften regelmäßig zu kaufen.


Gruß
Rank

Re: Substanzlose Tests in Zeitschriften

Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 09:16
von Linearbevorzuger
Ich habe generell ein Problem mit Publikationen, in denen in völlig selbstverständlicher Art über Phänomene gesprochen wird, die, wenn ihre Existenz zweifelsfrei nachgewiesen werden könnte, bei James Randi 'ne Million bringen würden. Leider begeben sich recht viele Redaktionen in diese Grenzbereiche... andererseits: was sollen sie auch sonst machen? Die Seiten müssen irgendwie gefüllt werden, so dass man eben auch Romane über den Klang von überteuertem Hifi-Zubehör mit zweifelhaftem Nutzen schreiben muss.

(Und ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass ein Transistorverstärker immer gleich klingt, egal, ob man ihn während des Betriebs hin- und herschüttelt oder er auf einem sündteurem Edel-Rack steht, welches laut Tests eine "besonders klare Bühnendefinition" und eine "detailreiche Wiedergabe" ermöglicht. Von irgendwelcher magischer "Geräte-Auflegeware" oder gar "Hörraum-Luftstruktur-Manipulatoren" mal ganz abgesehen! Gut, man könnte mir jetzt vorwerfen, dass einer, der eh nur Nubert-Lautsprecher, nicht einmal solche der nuVero-Serie, hat und darüber nur normales Digitalmaterial - nicht mal hochauflösend! - von normalen Plattenlabels wie ECM anhört, diese subtilen Unterschiede, die andererseits aber oft als deutlich hörbar beschrieben werden, einfach nicht wahrnehmen kann. Aber ich schweife ab. Wer hier Sarkasmus findet, darf ihn behalten.)

Just my $0.02

Gruß Holger

EDIT: Typos

Re: Substanzlose Tests in Zeitschriften

Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 09:32
von TasteOfMyCheese
Linearbevorzuger hat geschrieben:Ich habe generell ein Problem mit Publikationen, in denen in völlig selbstverständlicher Art über Phänomene gesprochen wird
:handgestures-thumbupleft: :handgestures-thumbupleft: :handgestures-thumbupleft:
Sehr gut beschrieben, sehe ich genauso :mrgreen: .
Grüße
Berti

Re: Substanzlose Tests in Zeitschriften

Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 10:03
von KDR
Stellvertreter.....

Alles gut von Dir dargestellt.

Bei den AVR ändert sich ja nur alle Nase lang was an den Anschlüssen .

Klangmässig , ist auch irgendwie verständlich kann sich doch nicht laufend was ändern.

Re: Substanzlose Tests in Zeitschriften

Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 10:29
von jh58
KDR hat geschrieben:Klangmässig , ist auch irgendwie verständlich kann sich doch nicht laufend was ändern.
vielleicht doch mit einem guten Lautsprecherkabel :twisted:

Zitat aus Stereoplay: "Im Hörraum wollte das Valhalla LS nicht hinten anstehen und überflügelte das Tyr LS mit einem klareren und auch tieferen Bassbereich und mehr Ordnung in komplexen Passagen. Als dann die Tester die bisherige Referenz Fadel Art Coherence SC One Duo (12/03) zum Vergleich heranzogen, war die Sensation komplett: Selbst gegen dieses Superkabel punktete das Valhalla LS mit breiterer sowie tiefe-rer Raumwiedergabe, noch etwas mehr Feinauflösung und direkterer Ansprache. Als dann auch laute Passagen völlig ungepresst erklangen, war klar, dass das Valhalla LS die Höchstpunktzahl bekommt und nun bei stereoplay als Referenz für Lautsprecherkabel dient."

Mit solchen Tests und Ausschweifungen distzanzieren sich solche Zeitschriften selbst als seriöses Fachmagazin :oops:

Re: Substanzlose Tests in Zeitschriften

Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 10:38
von Stellvertreter
KDR hat geschrieben:Stellvertreter.....

Alles gut von Dir dargestellt.

Bei den AVR ändert sich ja nur alle Nase lang was an den Anschlüssen .
Da hat sich beim Denon einiges geändert (wenn auch nur Kleinigkeiten): Von der Oberfläche, den Streamingfähigkeiten, neuen Features, etc.. Klar, das ist alles nicht weltbewegend weil oft nur Details. Aber genau diese sind doch wichtig für viele User und eben genau für sowas ist ein Test da. Blumige Klangbeschreibungen sind das eine (brauche ich selbst auch nicht), aber wenigstens die Funktionen und sonstigen Fähigkeiten sollten dargestellt und beurteilt werden.

Ich finde solche Tests einfach nur eine Frechheit. Ich hoffe, dass auch die Hifi-Zeitschriften bald den Bach runter gehen. Sorry, aber wenn man sich journalistisch keine Mühe gibt, gibt es auch keine Daseinsberechtigung mehr.

Mal als Gegenbeispiel: So unglaubwürdig die Bewertungen von areadvd auch sein mögen: Die geben sich wenigstens Mühe ein Produkt im Detail zu beschreiben. Na klar, die haben auch unlimitierten Platz. Aber man kann auch auf wenig Platz auf ein paar wichtige Dinge eingehen. Genau das machen Stereoplay und Co. aber nicht (mehr).

Re: Substanzlose Tests in Zeitschriften

Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 10:40
von Linearbevorzuger
jh58 hat geschrieben:Zitat aus Stereoplay: "Im Hörraum wollte das Valhalla LS nicht hinten anstehen und überflügelte das Tyr LS mit einem klareren und auch tieferen Bassbereich und mehr Ordnung in komplexen Passagen. Als dann die Tester die bisherige Referenz Fadel Art Coherence SC One Duo (12/03) zum Vergleich heranzogen, war die Sensation komplett: Selbst gegen dieses Superkabel punktete das Valhalla LS mit breiterer sowie tiefe-rer Raumwiedergabe, noch etwas mehr Feinauflösung und direkterer Ansprache. Als dann auch laute Passagen völlig ungepresst erklangen, war klar, dass das Valhalla LS die Höchstpunktzahl bekommt und nun bei stereoplay als Referenz für Lautsprecherkabel dient."
Hmmm... obwohl das normalerweise nicht meine Art ist, möchte ich micht mal selbst zitieren:
Gerade für die Canton würde ich das Omni Xerxes XEC Ultima 2 von Hinge&Dümler Klangelektronik empfehlen. Die netzartig um einen hohlen, resonanzarmen Trägerkörper aus teflonverstärkten Bambusfasern geflochtenen Leiter bestehen aus einer komplexen Legierung aus Kupfer, Silber, Palladium, Rhodium und Wolfram, wobei letzteres vor allem der besonders transparenten Höhenwiedergabe dient. Für die sechsschichtige Isolation wird unter anderem handgewalkte neuseeländische Lammwolle eingesetzt. Durch Optimierung der Fütterung der Lämmer konnte die Bühnendefinition gegenüber dem Vorgänger nochmals verbessert werden. Wichtig ist bei diesem Kabel, dass es nur in Nord-Süd-Ausrichtung seine vollen Qualitäten ausspielen kann; gegebenenfalls ist das Haus entsprechend zu planen. Der Anschaffungspreis von 3950 € für zweimal zwei Meter mag hoch erscheinen, ist aber angesichts der klanglichen Offenbarung als angemessen zu beurteilen.
Und ich dachte damals, der Abstand meiner sarkastischen Phantasie zur journalistischen Realität sei groß genug um jedem sofort ins Auge zu springen... vielleicht hätte ich noch mehr übertreiben sollen... :mrgreen:

Sorry for the spam... ich höre schon auf!

Gruß Holger

Re: Substanzlose Tests in Zeitschriften

Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 10:41
von König Ralf I
Hmm,

hat schon mal jemand daran gedacht wie sehr Nubert mit diesen "substanzlosen" Texten wirbt ? :wink:

Was für Texte zu anderen Herstellern gilt , kann ja bei Texten zu Nubert Produkten nicht anders sein.


Grüße
Ralf

Re: Substanzlose Tests in Zeitschriften

Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 10:45
von Linearbevorzuger
König Ralf I hat geschrieben:Was für Texte zu anderen Herstellern gilt , kann ja bei Texten zu Nubert Produkten nicht anders sein.
Ich würde vielleicht das "kann" durch "muss" ersetzen. Doch der Gedanke kam mir auch schon öfter... Aber glücklicherweise hat man ja die Möglichkeit, sich mit seinen eigenen Ohren zu überzeugen. :D