Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Hallo,

hab jetzt seit ner Woche die nuVero11 mit folgendem Setup:

Desktop-PC mit Realtek onboard sound --> via Toslink (Billigkabel) zu einem Musical Fidelity V-DAC (heute gekommen) --> dann per Chinch (auch Billigkabel) zu einem Yamaha A-S700.

War am Anfang auch richtig begeistert, was für ein toller Klang, vor allem bei anspruchsvollen Stücken!

Konnte zwar die vielen tollen Berichte mit den "Bühnenerfahrungen" nie so richtig nachvollziehen, aber das kann auch an meiner fehlenden Hörpraxis liegen. Denn ich bin jetzt erst in das richtige HiFi und das bewusste Musikhören eingestiegen. Zwar war Musik für mich schon immer wichtig, aber mit so Dingen wie "Bühne" und "Tiefenstaffelung" konnte ich bisher noch nichts anfangen

Aber nach und nach kamen immer mehr Titel zum Vorschein, die für mich nicht mehr so gut klangen, wie ich es gewohnt war (OK, ich gebe zu, ich hab' eigentlich immer mit DSP gehört ). Einige Titel klangen etwas flach und vor allem waren die Höhen zu spitz (z.B. Bon Jovi - In These Arms). Habe ich den Höhenschalter an der Box auf "sanft" gestellt, war es besser, aber dann fand' ich andere Titel etwas zu dumpf. Die Qualität der Musikdateien war dabei recht egal. Es gab hochwertige mp3's, die sich nicht so gut anhörten, aber auch welche mit 128kb, die gut klangen.

Heute habe ich jetzt noch den V-DAC per Toslink dazwischengeschaltet (hab alternativ auch USB getestet). Zusätzlich habe ich "Asio4all" installiert und für meinen Player (MediaMonkey) ein entsprechendes Plugin installiert. So gesehen müsste doch jetzt die Musik fast unverändert digital am V-DAC ankommen, oder?

Und jetzt das große Problem: Der für mich größte Unterschied scheint darin zu bestehen, daß alles noch heller klingt, als vorher. Ich würde sagen, mindestens die Hälfte meiner Musiksammlung klingt für meinen Hörgeschmack wesentlich zu hell, bei manchen Titel tut es schon fast weh (z.B. die Synthie-Geigen bei Sound & Vision von David Bowie), und das, obwohl der Schalter für die Höhen auf "sanft" steht.

Ich hab inzwischen den vorigen Analoganschluss von meiner Soundkarte bei dem Yamaha auf Line2 gelegt, damit kann ich jetzt umschalten zwischen V-DAC und Analogausgang meiner Soundkarte. Der Unterschied ist nicht sehr groß, aber über den V-DAC ist der Klang bei einigen Titeln noch ein bisschen heller, und selbst über den Analogausgang ist das noch zuviel des guten für mich.

Ich weiß, daß mein Laminatboden so einen Effekt fördert, da ich kaum Teppich verlegt hab (hab vorübergehend 2 Teppiche ausgelegt, die sind aber nur ca. 90x90cm, liegen im Abstand von einem halben Meter vor den LS und bringen nicht wirklich viel), aber kann das wirklich so viel ausmachen? Es ist auch im ganzen Raum gleich schlimm, egal ob ich direkt vor der Box stehe oder 4m weg auf der Couch sitze.

Ich hab zwar von meiner Hörgewohnheit her immer mit etwas gedämpften Höhen gehört, aber ich denke trotzdem, daß das jetzt wirklich eindeutig zuviel des guten ist, selbst wenn man brillanten Klang mag

Keine Ahnung, was ich jetzt machen soll. Teppich kann grundsätzlich ja nicht schaden und daher werde ich mich morgen auch mal umschauen, ob ich was schönes finde. Aber ich habe irgendwie das ungute Gefühl, daß es das allein nicht bringen wird. Was könnte ich denn noch ohne Riesenaufwand versuchen?

Vorhänge vor den beiden Fenstern sind vorhanden, aber halt recht dünn...
Was macht die Holzdachschräge in Bezug auf Höhen aus?
Können die billigen Kabel (Toslink & Chinch) einen so großen Effekt haben?

Danke für eure Hilfe, bin hier langsam echt am Verzweifeln

Hey,
schön, dass du dir um den Raum Gedanken machst, darauf kommen nicht alle!

ollo78 hat geschrieben:Es gab hochwertige mp3's, die sich nicht so gut anhörten, aber auch welche mit 128kb, die gut klangen.

Das liegt daran, dass MP3 (also der Algorithmus) bei einigen Stücken sogar positiv wirkt, da er Produktionsfehler (wie bspw. Unpräzisionen wie Rauschen oder ähnliches wegfiltert) entfernen kann. Allerdings wird es trotzdem in den meite Fällen schlechter klingen.

ollo78 hat geschrieben:hab vorübergehend 2 Teppiche ausgelegt, die sind aber nur ca. 90x90cm, liegen im Abstand von einem halben Meter vor den LS und bringen nicht wirklich viel

Sie sollen nicht zwangläufig direkt vor dem Lautsprecher liegen sondern möglichst genau da, wo du den Lautsprecher in einem Spiegel sehen könntest. Du musst quasi vom Hochtöner der Box am Boden reflektieren und dann genau wieder an deinem Hörplatz rauskommen (auf Ohrhöhe).
Wie ich dir schon in deiner Galerie geschrieben hatte, bekommst du durch die Holzdecke noch mehr direkte Reflexionen ab, da der Schall erstens hinter die an der Wand und auch noch über dir an der Decke reflektiert wird. Hast du die Möglichkeit, dort irgendwas aufzuhängen (am besten natürlich Absorberplatten).
Wenn du dickere Vorhänge hättest, wäre das sicher auch gut. Generell solltest du an allen "First Reflexions" dämmen, also überall, wo der Schall nach nur einer Reflektion bei dir ankommt. Am Besten dazu, wie schon geschrieben Absorberplatten, hier gibt es auch "schöne " Varianten, das ist aber meißt teuer oder Selbstbau!

ollo78 hat geschrieben:Können die billigen Kabel (Toslink & Chinch) einen so großen Effekt haben?

Nein, die haben keinen Effekt!
Grüße
Berti

Dein Yamaha hat Loudness- und Klangregler. Nutze sie.

Grüße,

Zweck

Hallo,

der Hörplatz ist auf der Couch ?

Der Stuhl zum Hören aus der Front weggeschoben ?

Und , ähm gabs eigentlich keinen Wandler den man einfach per USB an den PC anschließen konnte ?

Ist am PC auch wirklich alles auf neutral gestellt ?
Also nicht nur an der Soundkarte.Nicht das die Signale auf dem Weg dorthin schon verwurstet werden....



Grüße
Ralf

Zweck0r hat geschrieben:Dein Yamaha hat Loudness- und Klangregler. Nutze sie.

Grüße,

Zweck

Ja, ich weiß

Aber ich bin in inzwischen von 0 auf 100 ein Hi-Fi Fan geworden (nicht zuletzt auch wegen der ausgegebenen Summe) und hab den Yamaha deshalb auch gerne auf "Pure Direct" stehen

Hab inzwischen in einem anderen Thread gelesen, daß die Yamaha's gerne etwas spitz klingen. Aber selbst wenn es so ist, ich kann ihn nicht mehr zurückgeben, da ich ihn gleich beim Nubert mitgekauft habe und im Laden gibt's ja leider kein Fernabsatzgesetz

Aber das muss auch so gehen. Notfalls vielleicht irgendwann mit ATM. Kann ich zwar bei meinem Verstärker nicht einschleifen, aber da ich eh nur den PC als Quelle hab, könnte der ja zwischen DAC und Verstärker kommen.

@TasteOfMyCheese:
schön, daß Du mir jetzt auch hier noch weitere Tipps gibst, ist ja auch etwas praktischer, als bei den Fotos
Fan von Absorbern bin ich jetzt nicht so, obwohl ich hier eigentlich keinen "WAF" berücksichtigen müsste
Aber bei den Höhen denke ich nicht mal, daß es an den Reflektionen von der Decke zum Hörplatz liegt, denn die sind im ganzen Raum so, nicht nur unter der Dachschräge. Da hab ich schon eher den Boden im Verdacht, konnte mir aber nicht vorstellen, daß das soviel ausmachen kann.

Von dem Spiegeltest hab ich schonmal gelesen. Wenn also die Lautsprecher von der einen Wand ungefähr nach der 1/5 Regel wegstehen und der Hörplatz auf der anderen Seite des Raumes ist, sollte ein großer Teppich in der Mitte des Raumes den gewünschten Erfolg bringen, oder?

Ich habe hier schon auch einen merkbaren Hall, wenn ich in die Hände klatsche und sogar, wenn ich auf der Tastatur rumklappere

Schon seltsam: während ich hier geschrieben hatte, waren ABBA zu hell und Linkin' Park eher zu dumpf. Hätte ich schätzen müssen, hätte ich das genau andersrum erwartet
Hab nen breiten Musikgeschmack, gell?

Gruß,
Olli

König Ralf I hat geschrieben:Hallo,

der Hörplatz ist auf der Couch ?

Der Stuhl zum Hören aus der Front weggeschoben ?



Grüße
Ralf

Hallo Ralf,

der eigentliche Hörplatz zum geniessen ist auf der Couch. Wenn ich am PC sitze, schielen die Lautsprecher total an mir vorbei. Aber selbst hier hab' ich zum Teil noch viel zu viele Höhen.

Ich habe hier schon auch einen merkbaren Hall, wenn ich in die Hände klatsche und sogar, wenn ich auf der Tastatur rumklappere

OK. Da kann man sich Spekulationen sparen.
Dein Raum ist schrott.(fürs hören / da zu kahl)

Und mit den Tuningelementen..
Du kennst doch noch aus der Schule Einfallswinkel =Ausfallswinkel.
Wichtig ist dabei die Hörpostion , die Boxenposition und die Reflexionsfläche.
Wenn du jemanden hast der mit nem Spiegel an den Reflexionsflächen herumlaufen kann , ist die Stelle für Absorber ja schnell gefunden.(Wenn du von der Hörposition in den Spiegel schaust mußt du die nächstgelegene Box sehen)
Als erstes würde ich aber mal einfach nen großen Teppich auf den Boden legen.
Der darf ruhig von dir bis fast zu den Boxen gehen.
Dein Raum ist ja "viel" zu wenig gedämmt.
Das ist die einfachste und unauffälligste Tuningmaßnahme.

Grüße
Ralf

Du meinst, in meinem Fall schlägt sich gerade der fehlende "WAF" ausnahmsweise erstmal in schlechterem Klang nieder?

Ich bin mal gespannt, was sich verändert, wenn der Teppich liegt. Hoffentlich find' ich was passendes...

Hab jetzt noch eine richtige Querbeet-Mischung gehört und finde die Höhen zwar schon sehr prägnant, aber wirklich störend sind sie in den wenigsten Fällen. Vielleicht kann man diese Titel sogar unter "zu hell abgemischt" einordnen. Der Rest ist vielleicht auch Gewohnheitssache...
Wie gesagt, ich war bisher immer ein Freund der wärmeren Töne. Hab bisher auch noch bei jedem Autoradio die Höhen etwas zurückgenommen

Langsam werd' ich wieder zuversichtlicher, daß ich das mit der Akustik noch hinbekomme

ollo78 hat geschrieben:Aber ich bin in inzwischen von 0 auf 100 ein Hi-Fi Fan geworden (nicht zuletzt auch wegen der ausgegebenen Summe) und hab den Yamaha deshalb auch gerne auf "Pure Direct" stehen

Hast Du nun selbst verglichen und kein zufriedenstellendes (oder zumindest schadensbegrenzendes) Ergebnis erzielt oder vertraust Du blind den Heftchenweisheiten ?

ollo78 hat geschrieben:Ich habe hier schon auch einen merkbaren Hall, wenn ich in die Hände klatsche und sogar, wenn ich auf der Tastatur rumklappere

http://geizhals.at/deutschland/65232

Wird meist empfohlen, wenn 'warme Abstimmung' gewünscht ist.

ollo78 hat geschrieben:Schon seltsam: während ich hier geschrieben hatte, waren ABBA zu hell und Linkin' Park eher zu dumpf. Hätte ich schätzen müssen, hätte ich das genau andersrum erwartet

Pop aus den 70ern und 80ern ist fast immer bassärmer abgemischt als neuere Produktionen. Vielleicht, weil es damals noch mehr Verstärker mit vernünftiger Loudness gab

Ausnahmen wie 'Axel F.' bestätigen die Regel

Grüße,

Zweck

Zusätzlich zu allen oben genannten Tips wollte ich noch sagen:

Gib dir etwas mehr Zeit, man kann nicht innerhalb von 3 Tagen das eigene Optimum finden. Mach nicht zuviele Änderungen in kurzer Zeit und auch immer nur eine auf einmal.

Wenn du "vorher" nur mit DSP gehört hast würde ich auch nicht so radikal auf Pure Direct wechseln. Warum nicht die Klangregler und die tolle Yamaha-Loudness nutzen?

Der genannte Bon Jovi Titel (In these arms) hat übrigens wirklich leicht überbetonte Höhen. Wenn man sich aber an den neutralen Klang gewöhnt hört man in solchen Titeln keinen störenden Klang mehr sondern eher "die Snaredrum des Drummers die im Studio nunmal so geklungen hat und später am Mischpult auch nicht mehr entschärft wurde". Genau das will ich aber eigentlich auch hören.