Seite 1 von 6
Digitalkabel-Test in der aktuellen STEREO
Verfasst: Sa 24. Sep 2011, 16:36
von Linearbevorzuger
Hallo allemiteinander!
Da bin ich doch beim Schmökern am Zeitschriftenregal über einen umfangreichen Test von Digital-Koax-Kabeln in der aktuellen Nummer der STEREO gestolpert (10/2011; auf der Homepage durchblätter- und leidlich lesbar). Hier werden die Kabel in verschiedene Klassen eingeteilt, und bei der Einsteigerklasse wurde bei den einleitenden Worten eine "dünne, schnöde Digital-Beipackstrippe" erwähnt, die so abgrundtief schlechten Klang erzeugt haben soll, dass die Autoren sich zu dem Kommentar genötigt fühlten, eine solche Strippe tauge vielleicht allenfalls für eine Funktionsprüfung. Selbst das klangliche Schlusslicht des Tests, ein Kabel für immerhin über 50 Euro, bewege sich im Vergleich schon in anderen Regionen. Von den Spitzenreitern für über 600 Euro mal ganz abgesehen. (Mein Vollverstärker bewegt sich in dieser Größenordnung. Aber ein Digitalkabel???

)
Sagt mal, bin ich zu doof um das zu verstehen? Wenn die Klangunterschiede so eklatant sind, wieso finde ich den Klang unabhängig von der verwendeten Digitalstrippe (OK, immer schnöde Beipackstrippen, aber unterschiedliche) eigentlich immer gleich gut? Habe ich einfach keine Ohren oder gleiten die Hifi-Publikationen nach und nach ins Esoterische ab? Oder sollte ich einfach mal ein paar Hunderter für ein popeliges Cinchkabel auf den Tisch legen und meine Anlage erreicht ganz neue Höhen? (Sarkasmus beabsichtigt)
Ich weiß, solche und ähnliche Themen gab's schon oft, aber diesmal fand ich den Kopfschüttelfaktor schon besonders hoch...
(Wir bräuchten hier - in Analogie zum "This Thread is Useless Without Pics"-Smiley einen "Blindtest!"- oder "ABX-Vergleich"-Smiley, finde ich...

)
Schöne Grüße
Holger
Re: Digitalkabel-Test in der aktuellen STEREO
Verfasst: Sa 24. Sep 2011, 17:12
von KDR
wenn jemand mit solch einem Kabel besser hört hat es für ihn persönlich sich gelohnt viel geld zu bezahlen,auch wenns nur einbildung ist.
Ich kann allerdings über Stereo meist herzlich lachen. Hat manchmal was von nem Comic heftchen.
klaus
Re: Digitalkabel-Test in der aktuellen STEREO
Verfasst: Sa 24. Sep 2011, 17:17
von König Ralf I
Hmm,
zählen USB Kabel auch zu Digitalkabeln ?
Und ein Druckerversagen mit billigem Kabel "X" gegenüber dem funktionierenden teurerem Kabel "Y" ?
Da brauchts auch kein Blindtest.
Trotz theoretisch gleicher Eignung war das eine eben doch Störanfälliger gegenüber dem anderen.
Das Ergebnis eindeutig.
Und ich hatte nicht nur "ein" Billigkabel (ein Defekt sollte also ausgeschlossen sein)
Ich achte eigentlich ansonsten immer darauf das die Kabel nicht zu schlecht geschirmt sind .
Dann passts im Hifi Bereich eigentlich immer.
Teuer muß es aber nicht sein.
Hab aber auch kein 10m oder längeres Kabel.
Grüße
Ralf
Re: Digitalkabel-Test in der aktuellen STEREO
Verfasst: Sa 24. Sep 2011, 17:26
von Linearbevorzuger
König Ralf I hat geschrieben:Und ein Druckerversagen mit billigem Kabel "X" gegenüber dem funktionierenden teurerem Kabel "Y" ?
Da brauchts auch kein Blindtest.
Ich habe auch schon gehört, wie es sich anhört, wenn eine (in meinem Fall optische) Digitalverbindung zwischen Signalquelle und DAC "aus dem Tritt" kommt. Da braucht man auch keinen Blindtest - man rennt so schnell wie möglich zum Lautstärkeregler um die Ohren und Hochtöner zu retten. Aber solange die Verbindung steht und die Daten ordnungsgemäß übertragen werden, höre ich keine Unterschiede. (Vielleicht will ich sie auch nicht hören, da mir das mein naturwissenschaftlicher Verstand verbietet...

)
Allein: die strikte Ablehnung von doppelblinden ABX-Vergleichen durch die erlauchte Flöhehustenhörerfraktion auch in Bereichen, in denen die Unterschiede eigenem Bekunden nach eklatant oder himmelhoch sein sollen (und der von mir angesprochene Fall der schnöden Beipackstrippe sollte dafür prädestiniert sein) deutet für mich doch sehr in die esoterische Richtung - natürlich ohne damit
wirklich geschulten Hörern Unrecht tun zu wollen.
Gruß Holger
Re: Digitalkabel-Test in der aktuellen STEREO
Verfasst: Sa 24. Sep 2011, 18:08
von Weyoun
Für mich ist das alles Voodoo-Gehabe!
Bei analogen Kabeln lasse ich mir noch einreden, dass man z.B. bei schlecht geschirmten Cinch-Kabeln Massebrummen oder per Langwelle eingefangene Störungen bekommt und so ein doppelt oder dreifach geschirmtes Kabel besser ist (wenn der Preis stimmt).
Aber bei Digital-Kabeln???
Entweder, die Übertragung steht und die Bits werden übertragen, oder es ist eine Störung (z.B. Massebrummen) auf der Leitung (nur bei elektrischen Kabeln, nicht bei LWL), dann hört man aber ein unangenehmes "Dauerknacksen", oder wie auch immer man das bezeichnen möchte, und rennt so schnell wie möglich zum Volume-Regler, wie Holger schon erwähnte.
Ein Zwischending gibt es nicht, da digital nun mal digital ist. Deshalb ist jeder Bericht über "Digitalklang" totaler Humbug.
Das tut meiner Ingenieurs-Seele (Elektrotechnik) weh!
Und selbst wenn es zu sporadischen Aussetzern kommt (z.B. wenn jedes 10^6-te Bit falsch übertragen wird), dann tritt die Fehlerkorrektur in Kraft, die z.B. bei CD für jedes Sample (ca. 1000 Bit, wenn ich mich nicht irre) mindestens 1 Falsch-Bit erkennt und korrigiert. Nur wenn noch mehr Fehler auftreten, ist die Korrektur überfordert und es kommt zu unschönen "Tönen", die einem sehr schnell den Weg zum Lautstärkeregler finden lassen.
Also nochmal in Kurzform:
1) Billigkabel ohne Schirmung können Probleme verursachen, die man aber sofort hört.
2) Gut geschirmte Kabel sollten immer funktionieren, es sei zwischen CD-Player und Verstärker gibt es fiese Masseschleifen, dann hilft nur noch ein LWL und auch kein 1000€ Oehlbach-Kabel.
3) Wenn es denn ohne Bitfehler funktioniert kann man zwischen verschiedenen Koaxialkabeln KEINE tonalen Unterschiede heraushören, da digital nun mal digital ist.
LG,
Martin
Re: Digitalkabel-Test in der aktuellen STEREO
Verfasst: Sa 24. Sep 2011, 19:20
von HHO
Im Prinzip müssen die das Magazin verkaufen.
Und sowas verkauft sich nur, wenn auf den Seite auch etwas Text neben den Bildern steht.
Immer der gleiche Text - das würde wahrscheinlich auffallen. Also müssen andere Texte her!
Und diese hast Du Dir durchgelesen und bist jetzt zurecht verwirrt (weil Blödsinn).
Macht aber nix sofern Dir das auffällt
Blöd ist nur, wenn Menschen Texte lesen und diese ohne zu hinterfragen einfach glauben.
Re: Digitalkabel-Test in der aktuellen STEREO
Verfasst: Sa 24. Sep 2011, 19:32
von HiFiflex
Also ich schwöre ja auf meine High-End Kabellösung und lege meine Digi-Kabel auf einen Solarbetriebenen Rechner,
der im Notfall das Kabel bei schwierigen Musikpassagen unterstützt. Das ganze gibt jedem Digi-Kabel das gewisse etwas

Der Vergleich mit Comicheftchen und den meisten Audio Magazinen gefällt mir gut

Re: Digitalkabel-Test in der aktuellen STEREO
Verfasst: So 25. Sep 2011, 12:10
von tf11972
Bei einem solchen Humbug wie einem Digitalkabeltest lächle ich nur noch und blättere einfach weiter
Den Vogel schießt allerdings die Stereoplay ab: Die Redakteure behaupten neben dem Test von DACs sogar Unterschiede zwischen USB-Kabeln zu hören. Gehts noch?
Es wurde ja nicht umsonst schon oft genug im Forum propagiert, die 500,- EUR für ein Kabel lieber in Raumakustik bzw. ein ATM zu stecken. Das sind Maßnahmen, die wirklich etwas bringen.
Viele Grüße
Thomas
Re: Digitalkabel-Test in der aktuellen STEREO
Verfasst: So 25. Sep 2011, 12:42
von tachyon
Für mich verliert ein Magazin mit so einem inkompetenten Schwachsinn jegliche Glaubwürdigkeit. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Re: Digitalkabel-Test in der aktuellen STEREO
Verfasst: So 25. Sep 2011, 12:47
von TasteOfMyCheese
Es ist unverschämt, dass Menschen hier so dermaßen über den Tisch gezogen werden, nur weil sie den Zeitschriften glauben schenken. Wenn ich als nicht-Hifi-Kenner mir etwas zulegen möchte und dann sowas in der Zeitschrift lese, kaufe ich denen das vermutlich sogar ab. Das ist nicht nur Vorspiegelung falscher Tatsachen sondern läuft schon sehr nahe an Betrug heran!
Grüße
Berti