Vergleich Rotel RB-1510 vs. RB-1072
Verfasst: Mo 14. Nov 2011, 14:43
Sowohl beim RB-1510, als auch beim RB-1072 handelt es sich um Class-D Endstufen/Endverstärker. Getestet habe ich sie an zwei NuBox 381.
Im RB-1072 stecken zwei ICEpower 200ASC Module drin, im RB-1510 zwei 125ASX.
http://www.icepower.bang-olufsen.com/fi ... 200asc.pdf
http://www.icepower.bang-olufsen.com/fi ... 200asc.pdf
http://www.icepower.bang-olufsen.com/fi ... 25asx2.pdf
http://www.icepower.bang-olufsen.com/fi ... _final.pdf
Klanglich nehmen sich beide nichts. Sehr differenziert und neutral. Spontan würde ich sagen, dass die Leistung beider Verstärker mit etwas Reserven angegeben ist, aber ausgereizt habe ich sie nicht. Beide Endstufen sind verhältnismäßig leicht und haben im Chassis einige Platzreserven, was das anfängliche skeptische Gefühl unterstützt. Ein wenig ungewohnt bereits beim Einschalten das nicht vorhanden "Klack-Geräusch" der Elkos beim RB-1510. Nur ein leises "schnipp" an den Lautsprecher zu hören. Schaltet man das Gerät aus, so "schnippt" es ebenfalls leicht in den Lautsprechern. Schaltet man das Gerät über die Steckdosenleiste aus, kommt dagegen ein störend lautes "Krack" aus den Lautsprechern. Auf lange Sicht sollte das den Lautsprechern nicht besonders gut tun. Hier hätte Rotel durchaus etwas in ein-zwei zusätzliche Bauteile investieren können um das zu verhindern. So muss man das Gerät immer am Power-Schalter an/aus stellen. Der RB-1072 hat noch solcke klackernden Elkos und hier fällt auch das Ausschaltgeräusch nicht so stark aus, wenn man es über die Steckdosenleiste ausschaltet. Dafür gehen beim RB-1072 ganz leichte hochfrequente Störgeräusche von den beiden ICEpower-Modulen ab, die man aber nur hört, wenn man das Ohr ganz dicht an das Chassis hält. Angeblich sollen die ICEpower-Module Störfrequenzen (Nebenwellen?) im UKW-Bereich erzeugen. Beim Radio-Hören ist mir davon allerdings nichts aufgefallen. Geschirmte Kabel habe ich nicht. Also wohl eher was in der Kategorie Voodoo.
Nun noch einen Vergleich zum Rotel RA-04 SE. Dieser spielt die Bässe etwas wärmer und nicht so differenziert. Die Höhen betont er dagegen mehr, während die Mitten etwas weniger zur Geltung kommen. Spontan finde ich, dass der RA-04 natürlicher klingt. Bestätigen kann ich auch, dass die Class-D Endstufen analytischer klingen und einzelne Stimmen, Instrumente oder Frequenzen deutlicher heraustreten. Hinsichtlich des RA-04 SE kann man schon von klanglichen Unterschieden sprechen. Die beiden Rotel klingen etwas trockener mit einem harten, präzisen Bass. Das sind aber alles wirklich Nuancen.
Gerade das "Analytische" wird oft überbewertet. Die Musik sei angeblich zu anstrengend oder man möchte die Musik nicht analysieren, sondern hören, wird da oft kritisiert. Schlechte Aufnahmen klingen mit den Rotel Class-D eben noch ein Stückchen schlechter. Daran stören sich viele. Besonders fällt das beim Radio oder schlecht abgemischter Pop-Musik auf. Hier klingen die Stücke z.T. grässlich und übersteuert. Aber kaum verwunderlich, da viele Radiostationen mittlerweile Maximizer einsetzen, um den Pegel auszureizen. Solcher Schwachfug tritt mit den Class-D Verstärkern dann nur noch etwas deutlicher hervor. Gute Aufnahmen mit großer Dynamik klingen dagegen ein Stückchen sauberer. Im Gegenteil: Das "Analytische" sorgt eher dafür, dass man sich nicht so sehr auf die unterschiedlichen Instrumente zu konzentrieren braucht, weil alles sehr klar hervor tritt. Klassische und elektronische Musik profitiert daher in meinen Ohren davon. Pop-Musik und Rock dagegen weniger.
Kurzum: Trotz all meinen Vorurteilen gegenüber "Digital-Verstärkern" klingen die Rotels wirklich gut. Das so viel kritisierte "Analytische" im Klang kann ich zwar nachvollziehen, allerdings hat das viel mit Hörgewohnheiten zu tun, wenn man vorher Transistor-Verstärker gewohnt war. Ich habe alle drei Modelle jetzt länger als 2 Wochen parallel genutzt. Meine Vorurteile gegenüber Class-D haben sich zerstreut. Auf dem Datenblatt mögen die "Digitalverstärker" zwar einen geringeren Klirr, THD oder Frequenzgang aufweisen als ordentliche Transistorverstärker, davon merkt man in der Praxis allerdings nichts. Jedenfalls ich nicht.
Im RB-1072 stecken zwei ICEpower 200ASC Module drin, im RB-1510 zwei 125ASX.
http://www.icepower.bang-olufsen.com/fi ... 200asc.pdf
http://www.icepower.bang-olufsen.com/fi ... 200asc.pdf
http://www.icepower.bang-olufsen.com/fi ... 25asx2.pdf
http://www.icepower.bang-olufsen.com/fi ... _final.pdf
Klanglich nehmen sich beide nichts. Sehr differenziert und neutral. Spontan würde ich sagen, dass die Leistung beider Verstärker mit etwas Reserven angegeben ist, aber ausgereizt habe ich sie nicht. Beide Endstufen sind verhältnismäßig leicht und haben im Chassis einige Platzreserven, was das anfängliche skeptische Gefühl unterstützt. Ein wenig ungewohnt bereits beim Einschalten das nicht vorhanden "Klack-Geräusch" der Elkos beim RB-1510. Nur ein leises "schnipp" an den Lautsprecher zu hören. Schaltet man das Gerät aus, so "schnippt" es ebenfalls leicht in den Lautsprechern. Schaltet man das Gerät über die Steckdosenleiste aus, kommt dagegen ein störend lautes "Krack" aus den Lautsprechern. Auf lange Sicht sollte das den Lautsprechern nicht besonders gut tun. Hier hätte Rotel durchaus etwas in ein-zwei zusätzliche Bauteile investieren können um das zu verhindern. So muss man das Gerät immer am Power-Schalter an/aus stellen. Der RB-1072 hat noch solcke klackernden Elkos und hier fällt auch das Ausschaltgeräusch nicht so stark aus, wenn man es über die Steckdosenleiste ausschaltet. Dafür gehen beim RB-1072 ganz leichte hochfrequente Störgeräusche von den beiden ICEpower-Modulen ab, die man aber nur hört, wenn man das Ohr ganz dicht an das Chassis hält. Angeblich sollen die ICEpower-Module Störfrequenzen (Nebenwellen?) im UKW-Bereich erzeugen. Beim Radio-Hören ist mir davon allerdings nichts aufgefallen. Geschirmte Kabel habe ich nicht. Also wohl eher was in der Kategorie Voodoo.
Nun noch einen Vergleich zum Rotel RA-04 SE. Dieser spielt die Bässe etwas wärmer und nicht so differenziert. Die Höhen betont er dagegen mehr, während die Mitten etwas weniger zur Geltung kommen. Spontan finde ich, dass der RA-04 natürlicher klingt. Bestätigen kann ich auch, dass die Class-D Endstufen analytischer klingen und einzelne Stimmen, Instrumente oder Frequenzen deutlicher heraustreten. Hinsichtlich des RA-04 SE kann man schon von klanglichen Unterschieden sprechen. Die beiden Rotel klingen etwas trockener mit einem harten, präzisen Bass. Das sind aber alles wirklich Nuancen.
Gerade das "Analytische" wird oft überbewertet. Die Musik sei angeblich zu anstrengend oder man möchte die Musik nicht analysieren, sondern hören, wird da oft kritisiert. Schlechte Aufnahmen klingen mit den Rotel Class-D eben noch ein Stückchen schlechter. Daran stören sich viele. Besonders fällt das beim Radio oder schlecht abgemischter Pop-Musik auf. Hier klingen die Stücke z.T. grässlich und übersteuert. Aber kaum verwunderlich, da viele Radiostationen mittlerweile Maximizer einsetzen, um den Pegel auszureizen. Solcher Schwachfug tritt mit den Class-D Verstärkern dann nur noch etwas deutlicher hervor. Gute Aufnahmen mit großer Dynamik klingen dagegen ein Stückchen sauberer. Im Gegenteil: Das "Analytische" sorgt eher dafür, dass man sich nicht so sehr auf die unterschiedlichen Instrumente zu konzentrieren braucht, weil alles sehr klar hervor tritt. Klassische und elektronische Musik profitiert daher in meinen Ohren davon. Pop-Musik und Rock dagegen weniger.
Kurzum: Trotz all meinen Vorurteilen gegenüber "Digital-Verstärkern" klingen die Rotels wirklich gut. Das so viel kritisierte "Analytische" im Klang kann ich zwar nachvollziehen, allerdings hat das viel mit Hörgewohnheiten zu tun, wenn man vorher Transistor-Verstärker gewohnt war. Ich habe alle drei Modelle jetzt länger als 2 Wochen parallel genutzt. Meine Vorurteile gegenüber Class-D haben sich zerstreut. Auf dem Datenblatt mögen die "Digitalverstärker" zwar einen geringeren Klirr, THD oder Frequenzgang aufweisen als ordentliche Transistorverstärker, davon merkt man in der Praxis allerdings nichts. Jedenfalls ich nicht.