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HiFi-Stereo auf etwas ungewöhnliche Weise

Verfasst: Fr 24. Okt 2003, 16:45
von OL-DIE
Hallo liebe Leser,

bin neu hier im Forum und schreibe folgendes:

Irgendwann Ende der 80er/ Anfang der 90er Jahren strahlte der Schweizer Rundfunk über zwei parallel geschaltete Stereosender
versuchsweise eine „Quadrofoniesendung“ eines Konzertes aus, welche man mit 2 Stereoempfängern hören konnte.

Damals stellte ich mir flugs und provisorisch die hinteren Kanäle mit meinem alten Yamaha-Receiver und zwei billigen Lautsprechern
zusammen und war seitdem vom Raumklang fasziniert. Der Klanggewinn von „stereo“ auf „quadro“ erschien mir damals größer
als der von „mono“ auf „stereo“.

Um diesen beeindruckenden Raumklang auch bei normalen Stereodarbietungen zu haben, kaufte ich mir kurze Zeit später ein
erstes Digital-Delay (Hallgerät aus dem Musikerbereich), welches ich an den Vorstufenausgang meines damaligen Revox B 780
anschloss.
Als Verstärker für die so generierten Rückkanäle verwende ich seitdem meinen uralten Yamaha CR 600 (Receiver, frühe 70er,
fast unkaputtbar) und zwei einfache Boxen. Seit ca. vier Jahren habe ich ein technisch wesentlich besseres Delay im Einsatz
(Yamaha Rev 500). Bei richtiger Einstellung (nicht ganz einfach) spielt sich das Klanggeschehen nicht nur zwischen den Front-
lautsprechern ab, sondern auch deutlich davor. Es kommt richtig gute Life-Atmosphäre auf.

1. Frage: Gibt es jemanden in diesem Forum, der auf ähnliche (ungewöhnliche) Weise hört? Welche Erfahrungen habt ihr dabei
gemacht?

2. Frage:Ich höre seit ca. 20 Jahren (ja, ich bin schon älter :wink: ) mit gleichbleibender Freude mit meinen rundumstrahlenden
Standpyramiden (Eigenkonstruktionen) in einem ca. 37m² großen Raum. Zusammen mit meinen beiden Subwoofern (ein passiver
als Transmission-Line konstruierter Eigenbau, Tunnellänge 4m, zwei Kanäle) und einem kürzlich erworbenen Nubert AW-1000
(Bassreflex, aktiv, regelbar).

Aus akustischer Sicht habe ich somit eine sehr "bedenkliche" Konstellation:
- Rundstrahler vorn (Stichworte fehlende Präzision, Abbildungsschärfe, Phantomschallquellen?),
- Zwei Subwoofer unterschiedlicher Bauart (muss chaotisch dröhnen?),
- Digital Delay mit zwei rückseitigen Boxen zur Erzeugung von Raumanteilen (igitt?)

Weil sich aber meine Frau nach über 20 Jahren noch nicht von mir getrennt hat :lol: und meine beiden Töchter (spielen Klavier,
Querflöte und Geige) immer noch gern musizieren und Musik hören, kann meine Anlage, insbesondere die Standpyramiden,
so schlecht nicht sein. Zumal Nubert bis in die frühen 90er ebenfalls rundstrahlende Pyramiden baute (R-700, R-707).

Wer hört noch mit Nubert-Pyramiden oder ähnlichen Lautsprechern?
O. k., das Thema ist nicht ganz neu und wurde auch schon hier behandelt:
http://www.nuforum.de/nuforum/viewtopic ... =pyramiden

Trotzdem: Wer fände Rundstrahler vom Prinzip her gut? Hier fällt mir auch der Test der MBL 101 E in der aktuellen Stereoplay
11/03 ein.

Bin gespannt auf eure Antworten.

Verfasst: Fr 24. Okt 2003, 17:04
von Schdruwwel
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Re: HiFi-Stereo auf etwas ungewöhnliche Weise

Verfasst: Fr 24. Okt 2003, 20:14
von Frank Klemm
Ab welcher Frequenz setzt der Rundstrahler ein?
Wenn die Rundstrahler erst so ab 8 kHz (-6 dB)
einsetzen, habe ich keine Bedenken gegen Rundstrahler,
außer daß sie etwas teuer sind.

Rundstrahler sollten nur nicht so eingesetzt werden, so daß
die Directivity im oberen Frequenzbereich unter 6 dB
fällt.

Verfasst: Fr 24. Okt 2003, 20:34
von OL-DIE
Hallo Frank,

ich habe meine Standpyramiden im Bassbereich mit Hilfe der Frequenzweiche so dimensioniert, dass sie oberhalb ca. 100 Hz ein-
setzen.
Der Grund liegt darin, dass ich zwei Subwoofer (Nubert AW-1000) und einen passiven Sub (Transmission Line) einsetze.
Ließe ich meine Hauptboxen mit den Subs frequenzmäßig parallel laufen, so hätte ich viel zu viel Druck in diesem Frequenzbereich
(Raumresonanzen und generell zu starker Tieftonpegel).

Gruß OL-DIE

Verfasst: Fr 24. Okt 2003, 20:52
von OL-DIE
Hallo Schdruwwel,

du hast recht, Rundstrahler klingen "mit Abstand" (von Wänden und Raumecken) am besten. Zu nahe Aufstellung nimmt dem
Klang einiges an Brillianz ,Räumlichkeit und Tiefenstaffelung. Aber bei mir wurde der Klang ab ca. 30cm Wandabstand recht gut.
Zu den Preisen: Auch da hast du recht, die sind wirklich hoch.
Allerdings habe ich seinerzeit meine Standpyramiden selbst gebaut, die Original Nubert-Pyramiden waren für mich damals
unerschwinglich.
Die Gründe für den relativ hohen Preis liegen aber auf der Hand:
- Sehr aufwändige Gehäusekonstruktion
- Fünf Schallwände, die mit Lautsprecherchassis bestückt sind
(bei einer Vierkantpyramide, genauer Vierkantpyramidenstumpf),
die fünfte Schallwand ist der nach oben abstrahlende "Deckel",
- aufwändige Innenverdrahtung.

Gruß OL-DIE

Verfasst: Sa 25. Okt 2003, 19:09
von V. Timme
Hi OL-DIE,

ich hatte als Student 1976 in tiefster DDR-Zeit mal mit Quadrophonie experimentiert. Damals gab es ein Gerät zu kaufen, welches
allerdings keine echten 4 Kanäle, sonder nur Pseudo-Effekte darstellen konnte. Wahrscheinlich als Modeerscheinung nach der
berühmten [b]The Who[/b]-Platte.
Ich habe mich aber nach ein paar Jahren davon mangels mangels geiegneter Rear-Boxen verabschiedet.

Hier mal was Aktuelles zum Thema:
https://ssl.kundenserver.de/s43315892.e ... shopscript

Gruß
Volker

Verfasst: Sa 25. Okt 2003, 20:04
von OL-DIE
Hallo Volker,

Danke für deine Info und den Link. Ist interessant zu hören, dass es tatsächlich noch Leute gibt, die mit dem antiquierten Begriff
"Quadrophonie" noch etwas anfangen können. Im zarten Alter von ca. 14 habe ich damals noch mit Hallspiralen und ähnlichem
experimentiert. Das war auch so eine Pseudo-Geschichte und machte damals jede Menge Spass. Das Digital-Delay von Yamaha,
mit dem ich heute die Rückkanäle erzeuge, kann man mit den Geräten von früher allerdings wirklich nicht mehr vergleichen.
Bei guter Anpassung an die Frontlautsprecher (die ganz konventionell vom Verstärker angesteuert werden) geht wirklich
"der Raum auf".

Hier ein Link zu meinem Digital-Delay:
http://www.musik-service.de/ProduX/Reco ... REV500.htm

Gruß
OL-DIE

Verfasst: So 26. Okt 2003, 10:24
von JensII
Also beim Thema Quadrophonie muss ich immer an die 2 "Schaub-Lorenz-Anlagen" denken, die mein Vater noch hat.

Die können "auf Knopfdruck" aus dem Stereo-Signal das Rausfiltern was nur in einem der beiden Haupt-LS vorkommt und das
wird dann an die hinteren LS geleitet. Oder so ähnlich.

Diese Schaub-Lorenz Anlage gab es mit einem Mischpult ODER einem Kasettendeck an der Rechten Seite. Als Sparversion gabs
ide auch ohne eines der beiden "Beigaben" (Features passt bei 25-30 Jahren alten Anlagen irgendwie nicht :lol: )

Verfasst: So 26. Okt 2003, 10:26
von JensII
Ganz Vergessen:

Die Anlage ist selbst heute noch AKTIV wenn mein Vater bei Bekannten "Platten" auflegt, und dann sind 10 Stunden Vollgas-
Dauerlauf auch noch kein Thema für die Anlage!!

Mal schaun, ob die aktuellen Onkyos, Yamahas, usw. in 25-30 Jahren noch was machen.

Verfasst: So 26. Okt 2003, 10:27
von Master J
JensII hat geschrieben:Die können "auf Knopfdruck" aus dem Stereo-Signal das Rausfiltern was nur in einem der beiden Haupt-LS vorkommt und das wird
dann an die hinteren LS geleitet. Oder so ähnlich.
Das ist doch das Prinzip des "guten" alten ProLogic!?

Gruss
Jochen