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Interpretation CARMA Ergebnisse
Verfasst: Mo 2. Jan 2012, 18:41
von dimitri
Hi,
ich konnte die letzten Tage das erste mal Nachhallmessungen in meinem WZ machen, bin mir aber nicht so ganz im klaren, wie ich die Ergebnisse zu interpretieren hab.
Zuerst mal die Resultate
FS Links:
FS Rechts:
Ich interpretiere die Waterfall Messungen so, dass ab ca. 500Hz und tiefer der Nachhall deutlich zunimmt bzw. zu groß ist.
Bei den Frequenzdiagrammen nehme ich an, dass besonders die Hügel bei ~30Hz zum Dröhnen neigen, bzw. ich bei der linken Vero bei 75 und zwischen 100 und 180Hz einen deutlichen Abfall an Lautstärke an meinem Hörplatz habe.
Die rechte Vero ist diesbezüglich etwas besser und hat nur bei ca. 80Hz und eine Oktave Höher bei ca. 160Hz einen deutlichen Abfall.
Soweit meine Interpretationsversuche.
Re: Interpretation CARMA Ergebnisse
Verfasst: Mo 2. Jan 2012, 18:46
von Edgar J. Goodspeed
Der Nachhall ist mehr als nur katastrophal. Trockenen Bass dürftest du nur vom Hörensagen kennen... Hier besteht unbedingter Optimierungsbedarf! Den Frequenzgängen nach zu urteilen, ist der Kickbassbereich sehr mau bei dir. Fette Gitarren und diverse Schlagzeugabmischungen dürften sehr blass daherkommen.
Soll heißen: Es bedarf Absorbermasse und Aufstellungsptimierung bei dir
Re: Interpretation CARMA Ergebnisse
Verfasst: Mo 2. Jan 2012, 19:16
von dimitri
Seltsam, so katastrophal hatte ich nicht den Eindruck, dass es sich anhören würde, klar, wenn mans nicht anders kennt...
Weder DireStraits noch ähnliches wirkt dünn, gleiches im Kickbassbereich, aber eine Vergleichswert wär natürlich nicht schlecht. Vielleicht hätte ich das Waterfalldiagramm auch nur bis -40db machen sollen, da siehst deutlich besser aus
Noch eine Frage zu Caram: Dort kann man ja auch mit dem EQ spielen. Die Frequenzänderungen sind dann das, was die berechnete Änderung sein würde? Ich werd hier mal mit dem EQ der Rotel experimentieren und schauen, ob das Verbesserungen bringt.
Dim
Re: Interpretation CARMA Ergebnisse
Verfasst: Mo 2. Jan 2012, 21:48
von Edgar J. Goodspeed
dimitri hat geschrieben:Seltsam, so katastrophal hatte ich nicht den Eindruck, dass es sich anhören würde, klar, wenn mans nicht anders kennt...
Das hab ich schon so oft gehört, nachdem der Besitzer sie mir ganz stolz vorgeführt hatte und meine Ohren währenddessen bluteten
dimitri hat geschrieben:Weder DireStraits noch ähnliches wirkt dünn, gleiches im Kickbassbereich, aber eine Vergleichswert wär natürlich nicht schlecht.
Fakt ist: Da ist ein Loch. Das gilt es zu stopfen
dimitri hat geschrieben:Vielleicht hätte ich das Waterfalldiagramm auch nur bis -40db machen sollen, da siehst deutlich besser aus
dimitri hat geschrieben:Noch eine Frage zu Caram: Dort kann man ja auch mit dem EQ spielen. Die Frequenzänderungen sind dann das, was die berechnete Änderung sein würde? Ich werd hier mal mit dem EQ der Rotel experimentieren und schauen, ob das Verbesserungen bringt.
Mit EQs bitte nur in Bereichen zwischen 20 - 80 Hz arbeiten. Alles andere ist zu auffällig für das Ohr und macht die erste Wellenfront kaputt. Prinzipiell wäre diese Anpassung aber nichts anderes als das, was ein überteuertes Antimode kläglich versucht
Re: Interpretation CARMA Ergebnisse
Verfasst: Mo 2. Jan 2012, 22:19
von dimitri
Ok. Ich hab mir von Huskykiro sein Behringer + Amp gekauft, damit ich das geliehene Mikro wieder zurückgeben kann. Ich glaub, da werd ich mich noch länger damit befassen müssen.
Dim
Re: Interpretation CARMA Ergebnisse
Verfasst: Di 3. Jan 2012, 01:23
von TasteOfMyCheese
Mit was für einem Mikro hast du gemessen? Bei Messungen mit meinem AVR-Einmessmikro hat das Programm den Frequenzgang ganz klar falsch angezeigt, auch wenn ich nicht weiß, ob das am Prog. oder am Mikro lag. Daher weiß ich nicht, welche Beachtung man den angezeigten Frequenzgängen schenken kann.
Kannst du per Sweeps das Ergebnis überprüfen? Einfach von 20-80Hz mit je 1Hz/s laufen lassen und anschließend von 80-140Hz. Dabei schreibst du in etwa mit, wann du am Hörplatz Bass hast und wann nicht. Das vergleichst du dann mit der Carma-Messung und siehst, ob sie ungefähr hinkommt.
Der Nachhall sieht allerdings echt ungünstig aus.
Viele Grüße
Berti
Re: Interpretation CARMA Ergebnisse
Verfasst: Di 3. Jan 2012, 07:30
von Primius
Faustregeln zu Frequenzgangfehlern:
1. breitbandige Abweichungen sind auffälliger als schmalbandige Abweichungen.
2. schmallbandige Überhöhungen sind auffälliger als schmallbandige Absenkungen.
Ich denke eine deutliche Klangverbesserung wirst du erreichen wenn du den schmalen (und bei dem anderen LS etwas breiteren-) Hügel im bereich 30-50Hz mit einem EQ glatt korrigierst. Die Überhöhung bei ca. 120Hz beim rechten Lautsprecher zu korrigieren, könnte vieleicht noch funktionieren.
Abschließend kannst du die breitbandige Bassabsenkung bei beiden LS im Bereich unter 200Hz nach Geschmack anheben. Zum Bassanheben müssten auch die "Volumniös" schalter der Box geeignet sein (falls nicht schon aktiviert).
Die ungleichmäßige Nachhallzeit kannst du aber nur mit Absorbern (mit dem passenden Wirkbereich) lösen.
Re: Interpretation CARMA Ergebnisse
Verfasst: Di 3. Jan 2012, 08:59
von dimitri
@Berti: Der Kollege, der auch die Antimodes in D. verkauft, hat mir ein Messmikro + VV das diese verwenden geliehen inkl. Korrekturdatei für Carma bzw. RoomEQ. Da ich das heute wieder zurückschicke, muss ich für weitere Messungen warten, bis ich das Behringer da hab.
Den Sinussweep werd ich heute machen.
@Primus: Danke für die Faustregel. Ich werd den Sweep mit Vorher/Nachher vergleichen. Die beiden LS sind schon auf "Voluminös"
Noch eine Frage: Ich meine mal gelesen zu haben, dass die Messung mit einem Maximalpegel von 65db gemacht werden soll? Ist das richtig? Ich vermute auch, dass ich deutlich lauter war. Bei verschiedenen Pegeln hatte ich auch unterschiedliche Nachhallzeiten, leider ist mir das gestern nicht eingefallen, sonst hät ich vorher den Pegel auf 65db eingemessen
Dim
Re: Interpretation CARMA Ergebnisse
Verfasst: Di 3. Jan 2012, 09:09
von djbergwerk
Wenn man sowas gut in den griff bekommen wiell, dann ist eine Kombination aller Maßnahmen erforderlich. Afustellung, Hörplatzwahl, Raumakustik optimierung durch Absorber, Diffusoren, Helmholtz Resonatoren und
geringfügigen einsatz von EQ´s.
Und mit dem EQ anzufangen ist einfach falsch.
EDIT:
im übrigen ist das das schlechteste Wasserfall diagramm was ich je gesehne habe
Auf dem gemessenen Frequenzgang würde ich erstmal keinen Acht geben, ich würde als erstes versuchen hier nur den Nachhall zu reduzieren!
Re: Interpretation CARMA Ergebnisse
Verfasst: Di 3. Jan 2012, 11:59
von Primius
dimitri hat geschrieben:
Noch eine Frage: Ich meine mal gelesen zu haben, dass die Messung mit einem Maximalpegel von 65db gemacht werden soll? Ist das richtig? Ich vermute auch, dass ich deutlich lauter war. Bei verschiedenen Pegeln hatte ich auch unterschiedliche Nachhallzeiten, leider ist mir das gestern nicht eingefallen, sonst hät ich vorher den Pegel auf 65db eingemessen
Dim
Wenn ich mich nicht irre sind Nachhallzeiten unabhängig vom Pegel (also z.B. die zeit bis es -60dB leiser als die Anregung ist).
Je höher die Lautstärke beim Messen ist, desto mehr Signal/rausch Abstand enthält die Messung. Und bei gleicher Lautstärke sorgt ein länger andauerndes Messsignal für ein größeren Abstand als ein kurzes.
Der Rauschabstand ist bei Frequenzgangmessung erstmal nicht kritisch, wenn aber nachhallzeiten ausgerechnet werden, darf das Rauschen auch den -60dB leiseren Nachhall nicht überdecken.
Man kann aber nicht beliebig aufdrehen: Übersteuerung im Mikrofon/Verstärker/PC-linein/Lautsprecher während der Aufnahme sorgt für Messfehler.