Frequenzgangkorrektur-Erfahrung mit Behringer DEQ
Verfasst: Sa 14. Jan 2012, 11:48
Hallo zusammen,
nachdem die akustischen Verhältnisse in meinem Wohnzimmer ja gar nicht so schlecht sind (siehe LINK), suchte ich trotzdem nach einer günstigen Möglichkeit, die Restwelligkeiten im Frequenzgang und vor allem die "Löcher" im Bass (bis zu 18 dB Pegelunterschied) zu kompensieren. Hatte ich mir schon den Antimode II vorbestellt (Audiovolver, Trinnov und Co. schweben sowieso in preislich unerreichbaren Sphären), der mir dann doch zu teuer schien, so wurde ich durch verschiedene Threads auf den Behringer DEQ2496 aufmerksam, der ja unter anderem eine automatische Raumeinmessung mittels Messmikrofon bietet.
Eine Softwarelösung wie acourate schied von vorne herein aus, weil ich ja alle Quellen mit Raumkorrektur abspielen will und außerdem der Laptop an der Anlage so gut wie gar nicht mehr läuft.
Also das Gerät beim großen T... zusammen mit einem Messmikro und einigen Adapterkabeln (der Behringer besitzt XLR-Buchsen) bestellt. Nach zwei Tagen war es auch schon da und ich machte mich an die Arbeit. Die Enttäuschung folgte auf dem Fuß: Nach 10 Minuten flackerte das Display nur noch und auf Tastendrücke und mehrmaliges Aus- und Einschalten reagierte der EQ nicht mehr. Gott sei Dank ist der Versender T... wie Nubert in Sachen Kundenservice vorbildlich und nach drei Tagen war auch schon ein Ersatzgerät da. Dieses funktionierte auch.
Das Mikro positionierte ich am Hörplatz und nach ein bisschen RTFM schloss ich den Behringer zwischen Vorstufe, ATM und Endstufe meines Korsun an. Das ATM stellte ich nun auf neutral. Mit der "RTA"-Taste gelangt man ins Menü für die Raumeinmessung. Diese besteht aus drei Seiten: Auf der ersten Seite stellt man die Zielfrequenzgangkurve ein. Da ich bereits wusste, dass ich am Hörplatz in einem Bassloch sitze, regelte ich die Frequenzen bis 125 Hz auf +4 dB, die Höhen ab 10 kHz senkte ich etwas ab. Mit Druck auf "Auto EQ" startete ich die Messung. Das Gerät misst zunächst die Umgebungsgeräusche und generiert anschließend Rosa Rauschen, wobei man dem Equalizer durch Tastendruck zuschauen kann, wie sich die Pegel langsam angleichen. Alternativ sieht man, wie sich die virtuellen Stellknöpfe der Frequenzbänder nach oben und unten bewegen. Da der Behringer die Messung nicht automatisch beendet, bricht man das Prozedere irgendwann mit "Done" ab.
Im Bassbereich ernüchterte mich das Ergebnis. War ich vom ATM kräftige Bässe gewohnt, so klang nun untenrum alles ziemlich flach. Allerdings merkte ich im Mittel-/Hochtonbereich schon eine Verbesserung: Die Räumlichkeit erweiterte sich in alle Richtungen, Instrumente schienen nun viel präziser und wie festgenagelt. Nach einigen weiteren Messprozeduren war ich nun im Bass bei einer Anhebung von 11,5 dB (nicht lachen
) und in den Höhen auf Null dB angelangt, was mir nun wieder den gewohnten Bass bescherte. Wer nun meint, jetzt dröhnte alles nur noch, den kann ich beruhigen: Unser Holzhaus wirkt wie ein großer Plattenabsorber, dröhnende Bässe kenne ich nur vom Hörensagen.
Es galt nun nur noch, den Übergang zwischen Bass und Mittelton so hinzubekommen, dass Stimmen nicht unnatürlich aufgedickt klingen. Aber auch das schaffte ich nach etwa vier Stunden endlich.
Mein Fazit: Wenn der Raum schon soweit optimiert ist, dass Dröhnen und Halligkeit beseitigt sind, stellt der Behringer DEQ2496 eine günstige Möglichkeit dar, den Klang noch weiter zu optimieren. Das ATM betreibe ich auch weiterhin, aber es dient jetzt nur noch zur Feinkorrektur. Lediglich ein leichter Brumm hat sich jetzt, bedingt durch den Schutzkontakt des Behringer und des Korsun, eingeschlichen. Dem werde ich noch durch einen Mantelstromfilter begegnen.
Viele Grüße
Thomas
nachdem die akustischen Verhältnisse in meinem Wohnzimmer ja gar nicht so schlecht sind (siehe LINK), suchte ich trotzdem nach einer günstigen Möglichkeit, die Restwelligkeiten im Frequenzgang und vor allem die "Löcher" im Bass (bis zu 18 dB Pegelunterschied) zu kompensieren. Hatte ich mir schon den Antimode II vorbestellt (Audiovolver, Trinnov und Co. schweben sowieso in preislich unerreichbaren Sphären), der mir dann doch zu teuer schien, so wurde ich durch verschiedene Threads auf den Behringer DEQ2496 aufmerksam, der ja unter anderem eine automatische Raumeinmessung mittels Messmikrofon bietet.
Eine Softwarelösung wie acourate schied von vorne herein aus, weil ich ja alle Quellen mit Raumkorrektur abspielen will und außerdem der Laptop an der Anlage so gut wie gar nicht mehr läuft.
Also das Gerät beim großen T... zusammen mit einem Messmikro und einigen Adapterkabeln (der Behringer besitzt XLR-Buchsen) bestellt. Nach zwei Tagen war es auch schon da und ich machte mich an die Arbeit. Die Enttäuschung folgte auf dem Fuß: Nach 10 Minuten flackerte das Display nur noch und auf Tastendrücke und mehrmaliges Aus- und Einschalten reagierte der EQ nicht mehr. Gott sei Dank ist der Versender T... wie Nubert in Sachen Kundenservice vorbildlich und nach drei Tagen war auch schon ein Ersatzgerät da. Dieses funktionierte auch.
Das Mikro positionierte ich am Hörplatz und nach ein bisschen RTFM schloss ich den Behringer zwischen Vorstufe, ATM und Endstufe meines Korsun an. Das ATM stellte ich nun auf neutral. Mit der "RTA"-Taste gelangt man ins Menü für die Raumeinmessung. Diese besteht aus drei Seiten: Auf der ersten Seite stellt man die Zielfrequenzgangkurve ein. Da ich bereits wusste, dass ich am Hörplatz in einem Bassloch sitze, regelte ich die Frequenzen bis 125 Hz auf +4 dB, die Höhen ab 10 kHz senkte ich etwas ab. Mit Druck auf "Auto EQ" startete ich die Messung. Das Gerät misst zunächst die Umgebungsgeräusche und generiert anschließend Rosa Rauschen, wobei man dem Equalizer durch Tastendruck zuschauen kann, wie sich die Pegel langsam angleichen. Alternativ sieht man, wie sich die virtuellen Stellknöpfe der Frequenzbänder nach oben und unten bewegen. Da der Behringer die Messung nicht automatisch beendet, bricht man das Prozedere irgendwann mit "Done" ab.
Im Bassbereich ernüchterte mich das Ergebnis. War ich vom ATM kräftige Bässe gewohnt, so klang nun untenrum alles ziemlich flach. Allerdings merkte ich im Mittel-/Hochtonbereich schon eine Verbesserung: Die Räumlichkeit erweiterte sich in alle Richtungen, Instrumente schienen nun viel präziser und wie festgenagelt. Nach einigen weiteren Messprozeduren war ich nun im Bass bei einer Anhebung von 11,5 dB (nicht lachen
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Es galt nun nur noch, den Übergang zwischen Bass und Mittelton so hinzubekommen, dass Stimmen nicht unnatürlich aufgedickt klingen. Aber auch das schaffte ich nach etwa vier Stunden endlich.
Mein Fazit: Wenn der Raum schon soweit optimiert ist, dass Dröhnen und Halligkeit beseitigt sind, stellt der Behringer DEQ2496 eine günstige Möglichkeit dar, den Klang noch weiter zu optimieren. Das ATM betreibe ich auch weiterhin, aber es dient jetzt nur noch zur Feinkorrektur. Lediglich ein leichter Brumm hat sich jetzt, bedingt durch den Schutzkontakt des Behringer und des Korsun, eingeschlichen. Dem werde ich noch durch einen Mantelstromfilter begegnen.
Viele Grüße
Thomas