Nachhallzeiten unter 50 Hz
Verfasst: Mi 25. Jan 2012, 03:35
Hallo liebe Klangperfektionisten ![Smile :)](./images/smilies/nuforum/icon_smile.gif)
ich habe mir einen kleinen Kinoraum eingerichtet und bin nun dabei, akustisch zu optimieren. In die Thematik "Raumakustik" habe ich mich die letzten Tage ziemlich intensiv eingelesen und Messequipment (Messmikro: Behringer ECM 800, Software: Carma 3) ist auch vorhanden. Nun bin ich jedoch an einem Punkt, an dem ich ohne weitere Hilfestellungen nur sehr mühsam weiter kommen würde.
Zunächst zu den Hörbedingungen:
Der Raum hat die Ausmaße 6,3m * 2,95m * 2,2m (Höhe), die Lautsprecher kommen aus dem Nuline Set (sehr gute und lineare Lautsprecher für den Preis finde ich), bestehend aus 4x 32, 1x 72 und dem AW-560. Die Lautsprecher stehen parallel zur kurzen Wand, die eine Dachschräge mit einem 45° Winkel enthält, mit einem Schrägenbeginn in 90 cm Höhe bis zur Decke reichend. Die gegenüberliegende Wand enthält eine zur Vorderwand symmetrische Dachschräge. Die einzige relevante Asymmetrie des Raumes besteht aus dem Vorhandensein eines ca. 80 cm breiten und 100 cm hohen Fensters auf der rechten Seite (genau rechts (90°) von der Hörposition) und einer Tür auf der linken, etwas vor der Sitzposition (geschätzter Winkel: 60°, wenn genau links 90° und frontal 0° sind).
Die Lautsprecher stehen seitlich etwa 58 cm und nach hinten etwa 125 cm vom Hochtonmittelpunkt entfernt, haben also einen Abstand von 180 cm, identisch mit der Entfernung Hörposition zu Lautsprecher. Der Subwoofer steht direkt vor der rechten Box, vor die linke kommt in naher Zukunft noch ein zweiter. Um den um ca. 30 cm geringeren Abstand des Subwoofers zu den Lautsprechern zu kompensieren, wurde die Phase auf ca. 170° gestellt. Als Übernahmefrequenz hat sich die 10 Uhr Position (80 Hz?) und die Lautstärke ebenso auf 10 Uhr als ziemlich optimal erwiesen. Diese Empfehlung steht offensichtlich nicht grundlos genau so in der BDA.
Bisher habe ich zwei Basstraps platziert, jeweils in eine vordere Ecke, die den kompletten geraden hinteren Wandanteil in der Höhe abdeckt. Die Unterschiede mit und ohne Basstraps des Frequenzganges und der frequenzabhängigen Nachhallzeiten (Wasserfalldiagramm) können den angehängten Diagrammen entnommen werden. Auf der linken Seite befinden sich die Diagramme ohne Basstraps, wobei die erste Datei den linken Kanal zeigt.
Interessanterweise zeigt der linke und rechte Kanal, unabhängig von den Basstraps, deutliche unterschiede in den Nachhallzeiten unter 100 Hz, besonders unter 50 Hz, obwohl der Subwoofer auf ca. 80 Hz Übernahmefrequenz eingestellt war und somit weder die linke noch die rechte Box diese Frequenzen überhaupt übertragen, v.a. die um 30 Hz, die eine große Nachhallzeit hat. Ich kann mir diesen reproduzierbaren Sachverhalt nicht erklären.
Ich bin sowohl mit den Nachhallzeiten, als auch mit dem Frequenzgang ab ca. 100-120 Hz sehr zufrieden, möchte in dem Bereich nur noch die direkten Reflexionen / Erstreflexionen (rechts: Seitenwand; links: Tür) bekämpfen, z.b. mit den 50-70 mm Pyramid Basotect Schaumstoffplatten auf eine Sperrholzplatte o.Ä. geklebt.
Wie lassen sich die Nachhallzeiten der Frequenzen unter 50 Hz kosten- und platzsparend reduzieren?
Die einzige (sinnvolle?) Möglichkeit, die mir einfällt, wären zwei weitere Basstraps direkt neben den ersten, was den kleinen Raum schon ziemlich zustellen würde. Zumindest wird das auf der Website des Herstellers so empfohlen (natürlich, mehr = besser). In die hinteren Ecken möchte ich aus Platzgründen keine stellen, außerdem würden die wieder nur bis ca. 100 Hz schlucken.
Bringt der zweite Subwoofer neben einer gleichmäßigeren Verteilung im Raum auch einen gleichmäßigeren Frequenzgang unter der Trennfrequenz (abhängig von der Aufstellung)?
Was hat es mit dem asymmetrischen Messergebnis des Subwoofers auf sich?
Vielen Dank an alle, die so weit gelesen haben.
Schönen Tag,
Stefan
![Smile :)](./images/smilies/nuforum/icon_smile.gif)
ich habe mir einen kleinen Kinoraum eingerichtet und bin nun dabei, akustisch zu optimieren. In die Thematik "Raumakustik" habe ich mich die letzten Tage ziemlich intensiv eingelesen und Messequipment (Messmikro: Behringer ECM 800, Software: Carma 3) ist auch vorhanden. Nun bin ich jedoch an einem Punkt, an dem ich ohne weitere Hilfestellungen nur sehr mühsam weiter kommen würde.
Zunächst zu den Hörbedingungen:
Der Raum hat die Ausmaße 6,3m * 2,95m * 2,2m (Höhe), die Lautsprecher kommen aus dem Nuline Set (sehr gute und lineare Lautsprecher für den Preis finde ich), bestehend aus 4x 32, 1x 72 und dem AW-560. Die Lautsprecher stehen parallel zur kurzen Wand, die eine Dachschräge mit einem 45° Winkel enthält, mit einem Schrägenbeginn in 90 cm Höhe bis zur Decke reichend. Die gegenüberliegende Wand enthält eine zur Vorderwand symmetrische Dachschräge. Die einzige relevante Asymmetrie des Raumes besteht aus dem Vorhandensein eines ca. 80 cm breiten und 100 cm hohen Fensters auf der rechten Seite (genau rechts (90°) von der Hörposition) und einer Tür auf der linken, etwas vor der Sitzposition (geschätzter Winkel: 60°, wenn genau links 90° und frontal 0° sind).
Die Lautsprecher stehen seitlich etwa 58 cm und nach hinten etwa 125 cm vom Hochtonmittelpunkt entfernt, haben also einen Abstand von 180 cm, identisch mit der Entfernung Hörposition zu Lautsprecher. Der Subwoofer steht direkt vor der rechten Box, vor die linke kommt in naher Zukunft noch ein zweiter. Um den um ca. 30 cm geringeren Abstand des Subwoofers zu den Lautsprechern zu kompensieren, wurde die Phase auf ca. 170° gestellt. Als Übernahmefrequenz hat sich die 10 Uhr Position (80 Hz?) und die Lautstärke ebenso auf 10 Uhr als ziemlich optimal erwiesen. Diese Empfehlung steht offensichtlich nicht grundlos genau so in der BDA.
Bisher habe ich zwei Basstraps platziert, jeweils in eine vordere Ecke, die den kompletten geraden hinteren Wandanteil in der Höhe abdeckt. Die Unterschiede mit und ohne Basstraps des Frequenzganges und der frequenzabhängigen Nachhallzeiten (Wasserfalldiagramm) können den angehängten Diagrammen entnommen werden. Auf der linken Seite befinden sich die Diagramme ohne Basstraps, wobei die erste Datei den linken Kanal zeigt.
Interessanterweise zeigt der linke und rechte Kanal, unabhängig von den Basstraps, deutliche unterschiede in den Nachhallzeiten unter 100 Hz, besonders unter 50 Hz, obwohl der Subwoofer auf ca. 80 Hz Übernahmefrequenz eingestellt war und somit weder die linke noch die rechte Box diese Frequenzen überhaupt übertragen, v.a. die um 30 Hz, die eine große Nachhallzeit hat. Ich kann mir diesen reproduzierbaren Sachverhalt nicht erklären.
Ich bin sowohl mit den Nachhallzeiten, als auch mit dem Frequenzgang ab ca. 100-120 Hz sehr zufrieden, möchte in dem Bereich nur noch die direkten Reflexionen / Erstreflexionen (rechts: Seitenwand; links: Tür) bekämpfen, z.b. mit den 50-70 mm Pyramid Basotect Schaumstoffplatten auf eine Sperrholzplatte o.Ä. geklebt.
Wie lassen sich die Nachhallzeiten der Frequenzen unter 50 Hz kosten- und platzsparend reduzieren?
Die einzige (sinnvolle?) Möglichkeit, die mir einfällt, wären zwei weitere Basstraps direkt neben den ersten, was den kleinen Raum schon ziemlich zustellen würde. Zumindest wird das auf der Website des Herstellers so empfohlen (natürlich, mehr = besser). In die hinteren Ecken möchte ich aus Platzgründen keine stellen, außerdem würden die wieder nur bis ca. 100 Hz schlucken.
Bringt der zweite Subwoofer neben einer gleichmäßigeren Verteilung im Raum auch einen gleichmäßigeren Frequenzgang unter der Trennfrequenz (abhängig von der Aufstellung)?
Was hat es mit dem asymmetrischen Messergebnis des Subwoofers auf sich?
Vielen Dank an alle, die so weit gelesen haben.
Schönen Tag,
Stefan