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Vorschlag zur Raumoptimierung

Verfasst: Di 6. Mär 2012, 01:01
von mumublox
Liebe Leute,

Ich werf mal einfach frech meine Frage in die Runde:
Zur akustischen Optimierung meines Homestudios habe ich folgende Voraussetzungen:

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Raumdetails:
Raumgrösse: 5.4 x 3.2 x 2.5 m2.
Stehende Wellen vor Allem bei 63 und 130Hz.
Unterhalb von 60Hz hab ich Pegelabfall da die Boxen zuwenig Schub liefern.
Equipment:
Tannoy Active Loudspeakers System 600a, bisher kein Subwoofer.
Verwendung:
Komposition von elektronischer Musik mit Ableton Live, Schulungsraum und Skype-Schulungen.
Einrichtung:
3 Wände mit Backsteinen gestrichen, 1 Front Glas, wenig Möbel (Siehe Bilder)
Lautsprecheraufstellung kann nicht geändert werden (Sollte auf breiter Seite an Fenster bleiben)

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Messungen und Ansichten des Raumes:
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Einrichtungs-Vorschlag:
1. Basotect Set mit 6 x 100x50x70cm Platten und 4x 100x42x42 Bass Traps:
Platten: Zur Dämmung der ersten seitlichen Reflexionen und Dämpfung oberhalb von ca. 500Hz.
Anbringung der Panels seitlich links und rechts (Spiegeltrick), hochformat.
Bass Traps vorne links und rechts, neben der Fensterfront, gegen Bassanteile oberhalb von ca 150-200Hz.
http://www.der-schaumstoffdiscounter.de ... 1100420420
2. 4 Zusätzliche Basotect Platten 100x50x100 für Dämpfung oberhalb von ca 300Hz.
Anbringung Oberhalb und Hinterhalb von Hörposition.
3. Bassmoden Bekämpfung entweder durch:
3a. (Bereits gekauftes) ARC Plugin: http://www.ikmultimedia.com/arc/features/ oder durch
3b. 10m2 Helmholtz Resonatoren Selbstbau, 100x100x10cm mal nötige Anzahl. Löcher in der Resonanzplatte, unter 1% Abdeckung. Abstimmung direkt an die 2 Hauptmoden.
3c. VBR Plattenschwinger Selbstbau
4a. Kauf eines Subwoofers um die für elektronische Musik nötigen Bässe hören zu können.
4b. Alternativ Ersetzen der bisherigen Boxen z.B. mit KRK Rokit 8

Einschränkungen:
Auf Diffusoren möcht ich derzeit noch verzichten, die kommen für mich im zweiten Schritt.
Das Raumtreatment sollte unter ca 1000€ machbar sein (ohne subwoofer/neuen Boxen)

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Meine Fragen:
1. Ist zuviel Basotect drin bei Punkt 1 und 2?
2. Sollten die dickeren Basotects eher über/hinten oder Seitlich angebracht werden
3. Welche Variante von 3 (Bass Moden Korrektur) ist vertretbar und wurde von Euch schon erfolgreich gelöst
4. Bei Punkt 4: kann irgendein Subwoofer reichen? Anschliessen und gut ist? Was bewirkt ein Subbass bei meiner Konfiguration? (Annahme: Moden werden nicht gross verstärkt, Pegelabfall aber gelindert)

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Ich hoffe auf konstruktive Feedbacks und wünsche euch einen schönen Abend!
Manu

Re: Vorschlag zur Raumoptimierung

Verfasst: Di 6. Mär 2012, 10:28
von TasteOfMyCheese
Hey und herzlich willkommen im NuForum!

Mal eine Frage: Wie kommst du gerade auf das NuForum, wo du doch keine Nubert-Lautprecher verwendest?
mumublox hat geschrieben:1. Ist zuviel Basotect drin bei Punkt 1 und 2?
Nein, es ist nicht zu viel. Ich habe in meinem Zimmer (12m²) ebenfalls dieses Set und dazu noch weitere Platten drin.
mumublox hat geschrieben:2. Sollten die dickeren Basotects eher über/hinten oder Seitlich angebracht werden
Die dicksten Basotects sollten dort angebracht werden, wo der Schall die kürzesten Wege inklusive Reflektion zu dir hat, also die kürzesten, die du mit der Spiegelmethode ermittelst.
mumublox hat geschrieben:3. Welche Variante von 3 (Bass Moden Korrektur) ist vertretbar und wurde von Euch schon erfolgreich gelöst
Ich selbst habe noch keine der 3 Varianten angewandt, empfehle hier aber prinzipiell das primär über die Aufstellung der Lautsprecher zu korrigieren.
mumublox hat geschrieben:Bei Punkt 4: kann irgendein Subwoofer reichen? Anschliessen und gut ist? Was bewirkt ein Subbass bei meiner Konfiguration?
1 Subwoofer würde nichts bringen, außer weitere Moden und Ungleichmäßigkeiten, daher würde ich 2 Subwoofer kaufen und diese so optimal wie nur möglich aufstellen. Befindet sich dein Hörplatz in der Mitte des Raums und die Subs jeweils genau auf 1/4, so wirst du im Bassbereich großteils recht lineare Ergebnisse erzielen, die du dann noch korrigieren kannst.

Ein weiterer Tip: Kauf dir ein paar möglichst dicke Gardinen für die Fensterfront, die reflektiert nämlich sonst viel zu viel.

Grüße
Berti

Re: Vorschlag zur Raumoptimierung

Verfasst: Di 6. Mär 2012, 11:54
von HiFiflex
Hey,
schon mal die Primacoustic London 12ARC angeschaut?
Die enthält ggf. gleich noch die ARC-Software von IK Multimedia : http://www.primacoustic.com/london-use.htm
Mögliche Bezugsquelle: http://www.thomann.de/de/primacoustic_b ... _beige.htm

Re: Vorschlag zur Raumoptimierung

Verfasst: Do 8. Mär 2012, 01:25
von mumublox
Hey Danke Jungs,

ehm, na da war ich wohl voreilig mit meinem Post.
Hab tatsächlich keine Nuberts, aber das kann sich ändern!

Zu euren Inputs:

@TasteOfMyCheese:
Die dicksten Basotects sollten dort angebracht werden, wo der Schall die kürzesten Wege inklusive Reflektion zu dir hat, also die kürzesten, die du mit der Spiegelmethode ermittelst.
Du meinst also, die dickeren 10cm basotects sollten eher seitlich angebracht werden, nicht über oder hinter der Abhörposition? Meines Wissens verhalten sich Moden auf jeder Frequenz anders, sodass nur nach genauer Prüfung gesagt werden kann, wo genau die Platten am besten anzubringen sind.
Ich selbst habe noch keine der 3 Varianten angewandt, empfehle hier aber prinzipiell das primär über die Aufstellung der Lautsprecher zu korrigieren.
Ich war kürzlich beim Kollegen im Studio, und die Umpositionierung der Boxen brachte nur minime Aenderungen. Wie würdest du die Lautsprechern denn korrigieren?
daher würde ich 2 Subwoofer kaufen und diese so optimal wie nur möglich aufstellen
2 Subbässe: Wie würdest du in diesem Fall die Gefahr von Auslöschungen und Anreicherungen angehen?
@HiFiflex
Hab mir die Primacoustig mal angeschaut, sieht gut aus. Bin allerdings unsicher wegen den tiefen Moden, obs da wirklich was bringt. Kennst du jemanden der dies so implementiert hat bei Bassproblemen um 60Hz?

Re: Vorschlag zur Raumoptimierung

Verfasst: Do 8. Mär 2012, 11:23
von TasteOfMyCheese
mumublox hat geschrieben:Meines Wissens verhalten sich Moden auf jeder Frequenz anders
Was genau meinst du damit? Ein Raum hat bedingt durch seine 3 Dimensionen Eigenmoden in allen axialen Richtungen bei Frequenzen, die alleine an der Größe der jeweiligen Dimension und der Schallgeschwindigkeit hängen. Dazu kommen noch tangentiale/diagnoale Moden, die allerdings deutlich wengier "Stärke" haben.
Der Klang in einem Raum wird bis zu einer bestimmten Frequenz (eigentlich ein Frequenzbereich) hin von Raummoden dominiert. Diese Frequenz hängt vom Raumvolumen und der Schallgeschwindigkeit ab. ((1,5 bis 2,5) * c / DRITTE_WURZEL(V)) mit c = Schallgeschwindigkeit und V = Volumen des Raums.
Da diese Frequenz üblicherweise unterhalb von 300Hz liegt (in kleinen Räumen bei ca. 300Hz, bei größere Räume darunter), wird man hier mit 7cm oder 10cm dicken Platten nicht wirklich viel machen können. Daher kannst du mit Platten sowieso keine Moden bekämpfen, sondern nur die ersten Reflexionen dämpfen und dabei sollte beosnders der Mittel- und Hochton gedämpft werden, was die Platten sehr gut können.
Um Raummoden zu dämpfen, sollte man mindestens 20cm dicke Platten verwenden und diese mit dem Abstand einer Plattentiefe vor die Wand hängen. Das Prinzip findest du bei Eckabsorbern auch wieder, da die wenigsten ihren Raum um 40cm schmaler machen wollen. In den Ecken stört das halt einfach nicht.
mumublox hat geschrieben:und die Umpositionierung der Boxen brachte nur minime Aenderungen.
Wie viel habt ihr die Boxen denn umpositioniert und wie standen sie vorher/nachher?
mumublox hat geschrieben:Wie würdest du die Lautsprechern denn korrigieren?
Meiner Erfahrung nach ist es am Besten, wenn die Lautsprecher bei 1/4 in jeder Raumdimension stehen (also auch in der Höhe, was bei mehreren Chassis natürlich schwierig wird) und der Hörplatz sollte sich exakt in der Mitte befinden in jeder Dimension.
Dabei ist aber zu beachten, dass diese Aufstellung extrem stark auf kleinste Abweichungen reagiert, bedeutet, wenn du nicht genau in der Mitte sitzt, oder die Boxen nicht genau auf 1/4 stehen wird das extreme Modenanregungen geben.
Weniger extrem ist da die 1/5 bzw. 2/5 Regel, also Boxen auf 1/5 und Hörplatz auf 3/5 (von derselben Wand) oder umgekehrt. Hier wird man zwar keinen so idealen Frequenzgang erzielen, wie bei der 1/4, 1/2 Regel, aber man hat größere Toleranzen bei Abweichungen.

Viele Grüße
Berti

PS: Mit 2 Bässen wird der Klang in fast jedem Fall besser.