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Code R.E.D. (war: Projekt Keller-Kino)

Verfasst: So 24. Jun 2012, 20:55
von Findet Frodo
Hallo Heimkino-Besessene,

bei mir steht nun auch endlich das Projekt Heimkino an. Es wird vermutlich etwas größeres, weshalb ich hier bestimmt noch öfter nach Hilfe fragen werde.

Die Technik ist größtenteils vorhanden und hat schon vor knapp 10 Jahren in der elterlichen Wohnung gearbeitet. Neuanschaffungen wird es vorerst nur in Form von Beamer, Leinwand und BlueRay-Player geben. Inzwischen wohne ich im eigenen Haus, in dessen Keller ich einen Kinoraum vorsehen konnte. Ihr glaubt nicht, wie oft jemand auf dem Bauplan "Kind" statt "Kino" gelesen hat und sich dann fragte, was für Rabeneltern ihr Kind in einen Kellerraum ohne Fenster stecken. :D

Ich habe für's erste mal einen detaillierten Plan gebastelt, auf dem zum einen der Raum genau eingezeichnet ist, und aus dem meine grobe Vorstellung hervor geht. Übermäßig groß ist es nicht, aber es soll einfach klein und gemütlich sein, meistens für eine, gelegentlich zwei bis fünf Personen.

Ich beschreibe mal kurz den Zustand des Raums und was ich mir dabei gedacht habe. Das Budget wird nicht besonders üppig sein, müsste aber reichen. Die Technik (s.o.) mal außen vor gelassen, sollte das ganze mit allerhöchstens 5000 € zu machen sein. Also "Renovierung", Einrichtung, akustische Maßnahmen.

Hier erstmal die Zeichnung:

12866

Ja ich hab zu viel Zeit. :D

Geplante Nutzung:
80% Filme
20% Musik

Der ganze Raum ist praktisch noch Rohbau. Drei Seiten sind pure Betonwände, die Trennwand links ist Ytong. Eine Tür gibt es noch nicht, da muss ich vorher die Wände fertig haben. Wie gesagt gibt es kein Fenster, dafür gibt es Frischluft per Wohnraumlüftung in der hinteren Ecke per Deckeneinlass. Der Raum hat Fußbodenheizung, daher wird es kein Podest geben können.

Einzige Schwachstelle, was sich leider von der Planung her aber nicht anders machen ließ, ist der Kamin in der Ecke. Die dadurch entstandene Nische will ich aber zu meinem Vorteil nutzen. Da könnte man wunderbar den Center hinter der Leinwand platzieren, was jetzt in der Zeichnung noch nicht vorgesehen ist. Grundsätzlich soll die Ecke mit einem Vorhang abgehängt und somit gerade gezogen werden. Davor soll die Leinwand platziert werden, z.B. mit Drahtseilen von der Decke und den Wänden oder so.

Die Frontboxen kommen entweder auf kleine offene Regalteile, in die unten auch die Technik rein passt, oder auf Ständer. Später wäre mal ein Austausch gegen Standboxen interessant.

Die Rears werden allesamt in einer brauchbaren Höhe an der Wand befestigt. Ich hatte erst überlegt, auf 7.1 zu erhöhen – wozu ich noch eine 4. NuWave RS-5 auftreiben müsste (kompletter Neukauf von 4 Rears ist finanziell nicht drin). Hier und da habe ich aber gehört, dass das bei dem schmalen Raum eigentlich nicht nötig wäre. Eigentlich einleuchtend, deshalb werde ich wohl dabei bleiben. Außer ich höre hier was anderes. ;)

Dann komme ich mal zur Akustik, weshalb ich eigentlich in diesem Forum bin.

Ich bin handwerklich nicht sooo der Held, weshalb der Eigenbau von Absorbern eher nicht zum Thema wird. Dummerweise sind fertige Absorber meistens ja schweineteuer, weshalb ich mich da vorab nicht festlegen will. Ich möchte gerne ein Minimal-Setup für den Raum schaffen, in dem die Technik erstmal wieder nutzbar ist. Danach möchte ich Stück für Stück optimieren können und so die Kosten im Griff behalten oder zeitlich entzerren können. Ich möchte nicht versuchsweise in etwas investieren, was ich dann nach einem Jahr wieder rausschmeiße (wenn dann innerhalb der Rückgabefrist).

Da die Wände noch nackt sind, werde ich die wohl zuerst mal verputzen lassen. Wenn es preislich in Ordnung ist, gedenke ich einen Akustikputz anbringen zu lassen, um schonmal ordentlich was abzufangen. Ansonsten kommt ein normaler Zierputz drauf.

Die Decke hat bereits einen Zierputz drauf, den ich eigentlich gerne beibehalten würde. Eventuell kann da später ein Deckensegel dran, wenn es immer noch hallt.

Die Vorhänge sollen natürlich Molton sein und dürften auch nochmal ein gutes Stück Nachhall beseitigen. Ob die Vorhänge hinten so um die Kurve rum der Weisheit letzter Schluss ist, weiß ich noch nicht. Es schien mir aber zunächst der beste Weg zu sein, um den RC noch an die Wand zu bekommen. An den Seiten kann ich mir gut jeweils nochmal einen guten Meter Vorhang als Unterbrechung der Wand vorstellen. Eventuell würde ich einfach komplett außen herum eine Vorhangschiene laufen lassen, damit man variabel bleibt.

Der Boden wird natürlich komplett mit Teppich ausgekleidet. Teppich an den Wänden ist mir nebenbei gesagt etwas zu abgefahren. Wäre zwar nett, aber ich habe irgendwie absolut keine Lust, Teppich an den Wänden anzubringen. ;) Außer es kennt da jetzt jemand die ultimative Teppich-klick-und-schnapp-Lösung. Im Bezug auf Feuchtigkeit an den Außenwänden wäre mir da auch nicht so wohl, obwohl es durch die Wohnraumlüftung eigentlich null Probleme mit Schimmel gibt.

Also zusammengefasst: Akustikputz (oder auch nicht), Teppich, 50% Vorhänge – das sollte erstmal viel bringen. Sitze sollen irgendwas in Richtung moderne Stoffsessel sein, eventuell auch richtige Kinositze, sofern man sie nicht festschrauben muss. Auf sonstige Einrichtung möchte ich weitestgehend verzichten.

Für weitere Optimierungen stehen die freien Flächen an den Wänden zur Verfügung (10 cm Wand-Absorber), die Decke und die Ecken. Das ist dann der Spaß, den ich nach und nach abhängig vom Ergebnis hinzufügen möchte.

Der Raum sollte nach allem was ich gelesen habe im Bezug auf die Bässe nicht allzu schlimm sein, obwohl ich etwas Bedenken wegen dem Verhältnis Länge zu Höhe habe (2,20 zu 4,44, ein Vielfaches). Um ein paar Schaumstoffwürfel in den Ecken werde ich aber wohl nicht herum kommen.

Dazu auch gleich eine Frage: Bringen Kantenabsorber überhaupt etwas hinter einem Molton-Vorhang? Die runden Vorhänge sind natürlich mit Hintergedanken so gewählt. ;-) Vorne wäre ja auf einer Seite in der Nische Platz dafür und auf der anderen Seite dürfte der Kamin fast ein wenig mitarbeiten (vielleicht träume ich das aber auch nur).

Angenommen ich würde nach und nach durch Hinzufügen von Absorbern Dröhnen und Bassfallen beseitigen wollen, wie würdet Ihr vorgehen? Wo erreicht man am schnellsten den besten Effekt? Hab da keine Ahnung und könnte mir vieles vorstellen: zuerst eine Ecke komplett bis oben zustellen (gegenüber dem Sub?), oder in jede Ecke ein Absorber auf den Boden. Ich gehe von den üblichen Dreiecken mit 1 Meter Höhe aus.

Wenn Ihr jetzt sagt, das dürfte so gehen, müsste ich mir keine Gedanken machen. Ich will nur vermeiden, dass ich am Ende ein Problem mit den Bässen habe, das man schon viel früher hätte berücksichtigen müssen.

Der Vollständigkeit halber noch kurz die Technik:

Front: 2x NuBox 360
Center: NuBox CS-330
Rear: 3x NuWave RS-5 (seitlich als Dipol geplant, Center nicht)
Sub: AW-880
Receiver: Yamaha RX-V630RDS (in die Jahre gekommen, aber tut noch)
BlueRay: wird voraussichtlich der Yamaha BD-A1010 werden

So, jetzt habe ich unglaublich viel geschrieben, und falls bis hier hin jemand gelesen hat, würde ich mich über jeden Kommentar freuen, besonders über Anregungen und mögliche Schwachstellen in der Planung. Ich werde in jedem Fall in meinem Blog reich bebildert über den Fortschritt berichten (Link folgt zu gegebener Zeit).

Beste Grüße
Bert

Re: Projekt Keller-Kino

Verfasst: Mo 25. Jun 2012, 13:58
von TasteOfMyCheese
Hey Bert,

das ist ja ein schön langer, ausführlicher Text, aber ich denke das kriegen wir hin ;).
Die geplante Aufstellung der Lautsprecher finde ich recht gut, du musst halt überlegen, wie du das mit dem Center lösen willst. Wenn der Center hinter die Leinwand kommt, muss diese schalldurchlässig sein und das ist recht teuer. Daher nehme ich an, eine Positionierung vor der Leinwand wird sinnvoller sein. Das hieße dann, der Center müstte möglichst unter die Leinwand und das mit so viel Bodenabstand wie möglich. Es sollten mind. 40cm zur Membranmitte sein, lässt sich das machen, ohne das der Zuschauer zu stark nach oben schauen muss? Zur Not kannst du deine Stühle/Sessel (hier würde ich die Sessel von Ikea verwenden) vorne aufbocken, wodurch man automatisch höher schaut.
Findet Frodo hat geschrieben:Dummerweise sind fertige Absorber meistens ja schweineteuer, weshalb ich mich da vorab nicht festlegen will.
Das kommt stark darauf an, welche Absorber du haben willst, bzw. ob sie gut aussehen sollten. Reine Basotect-Absorber sind preislich nicht so extrem teuer, schau dazu mal auf www.der-schaumstoffdiscounter.de nach. Wenn die Absorber aber nach etwas aussehen sollen, kannst du dir mal den entsprechenden Link in meiner Signatur durchlesen.
Findet Frodo hat geschrieben:Bringen Kantenabsorber überhaupt etwas hinter einem Molton-Vorhang?
Absolut, der Molton dämmt nur in mittleren und hohen Frequenzen, der gesamte Tiefton geht da ungehindert durch und genau den willst du ja mit den Kantenabsorbern dämmen. Ich sehe den gewaltigen Vorteil, dass die Teile hinter dem Molton unsichtbar sind und du somit die günstigen B-Ware-Absorber wählen kannst.
Findet Frodo hat geschrieben:Wo erreicht man am schnellsten den besten Effekt
Das musst du ein bisschen ausprobieren, du erreichst in der Ecke den größten Effekt, wo es am lautesten dröhnt, diese Ecke baust du am besten direkt komplett zu, sodass du insbesondere die Ecken erwischst und nicht nur die Kanten.
Ansonsten wirst du schon einiges mit der Bedämpfung der Ersten Reflexionen in Kombination mit einigen Eckabsorbern erreichen können. Dazu noch ein Deckensegel, dann sollte das richtig gut klingen können.

Wie viel Budget hast du denn in etwa für die reinen Raumakustik-Maßnahmen geplant?

Grüße
Berti

Re: Projekt Keller-Kino

Verfasst: Mo 25. Jun 2012, 20:54
von BlueDanube
Ich würde noch im Rohbau die Frontlautsprecher und den Subwoofer (samt Verstärker und CD/DVD-Player) aufstellen und mal den besten Ort für die Lautsprecher und die Hörplätze ermitteln.
Zuerst die Subwooferposition und Hörplatzposition für die angenehmste Basswiedergabe (vermutlich irgenwo auf einem 1/5-Raster) .
Dann die Position für die Absorber, die die Primärreflexionen dämpfen müssen (das ermittelt man mit einem Spiegel an der Wand - dort, wo im Spiegel die Lautsprecher sichtbar sind, gehören die Absorber hin).
Eventuell ist es auch sinnvoll, schon vorher den Klang und die räumliche Abbildung im nackten Raum mit richtig positionierten Absorbern zu probieren.

Wenn Du nämlich zuerst alles einrichtest und optisch auf Hochglanz bringst und dann draufkommst, dass Dein Plan kompletter Schwachsinn ist, bringst Du es selbst mit einem Mörderaufwand nicht hin!
Es muss schon im nackten Raum einigermaßen erträglich klingen (vor allem im Bass), damit die Optimierungsmaßnahmen im Rahmen bleiben.
Es könnte auch sein, dass ein Absorber genau vor dem Lichtschalter oder ähnlichem positioniert werden müsste - im Nachhinein ist das umständlich zu korrigieren.

Hast Du auch über eine akustisch transparente Leinwand nachgedacht?
Damit hättest Du wahrscheinlich mit den Hauptlautsprechern weniger Probleme.
Bei der Raumbreite 3,22m hast Du eine Raummode 2. Ordnung bei 107Hz - das wird in jedem Fall noch von den Hauptlautsprechern wiedergegeben. Bei dem geplanten kanppen Wandabstand ist Dröhnen vorprogrammiert und die Reflexionen im Hoch- und Mitteltonbereich stören die räumliche Abbildung!
Diese Reflexionen kann man zwar mit Absorbern killen, links würde aber der Absorber ziemlich genau vor der Tür sein .... das ist ein bisschen unpraktisch ....
Mir scheint auch, dass der Winkel zwischen den Lautsprechern von jedem Hörplatz aus zu groß ist.

Also probier das lieber vorher aus!
Du hast immerhin den Vorteil, das ganze in Ruhe testen zu können, weil Du ja dort nicht wohnen musst. :wink:

Re: Projekt Keller-Kino

Verfasst: Mo 25. Jun 2012, 22:36
von Findet Frodo
Hi Berti und vielen Dank für die ausgezeichneten Ratschläge!
TasteOfMyCheese hat geschrieben:Das hieße dann, der Center müstte möglichst unter die Leinwand und das mit so viel Bodenabstand wie möglich. Es sollten mind. 40cm zur Membranmitte sein, lässt sich das machen, ohne das der Zuschauer zu stark nach oben schauen muss?
Schon alleine aus Kostengründen wird es wohl auf die Lösung mit dem Center vor der LW hinauslaufen. Eigentlich gehört er optisch ja auch mit dazu, finde es auf jeden Fall nicht hässlich. Erfahrungsgemäß gewöhnt man sich ja auch an die leicht deplatzierten Stimmen und nimmt es irgendwann nicht mehr wahr. Die Position müsste sich machen lassen, da das Bild ja auch nicht allzu groß werden kann (Sitzposition zu nah, Boxen L/R zu hoch). Muss noch eine Zeichnung von der Frontwand machen.
TasteOfMyCheese hat geschrieben:(hier würde ich die Sessel von Ikea verwenden)
Dachtest Du da eher an sowas http://www.ikea.com/de/de/catalog/produ ... /S59873873 (nennen wir es A) oder sowas http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/20112167/ (B)? Ich tendiere ja zu B, damit man ne Kopfstütze hat. Ich hatte früher mal ähnliche, aber in billigerer Ausführung. War nicht so der Hit. Ich finde das Zeug von Ikea sieht oft so verwurschtelt aus.
TasteOfMyCheese hat geschrieben:Reine Basotect-Absorber sind preislich nicht so extrem teuer, schau dazu mal auf http://www.der-schaumstoffdiscounter.de nach.
Du meinst wahrscheinlich die hier: http://www.der-schaumstoffdiscounter.de ... 1100420420
Danke für den Tipp! Sehen soll man die auf keinen Fall, weil ich vollgestellte Ecken einfach nur hässlich finde. Aber hinter den Vorhängen wäre das top. Und kosten einen Hunni weniger als anderswo.
TasteOfMyCheese hat geschrieben:Wenn die Absorber aber nach etwas aussehen sollen, kannst du dir mal den entsprechenden Link in meiner Signatur durchlesen.
Hab die Seite schon auswendig gelernt. ;-) Sowas würde definitiv in Frage kommen für die Seitenwände, wenn es dann noch nötig ist.
TasteOfMyCheese hat geschrieben:Wie viel Budget hast du denn in etwa für die reinen Raumakustik-Maßnahmen geplant?
Gute Frage - was übrig bleibt. Ich rechne mal Vorhänge nicht mit, weil man die schon alleine wegen der Optik braucht. Also nur Absorber (Kanten und Flächen) und evtl. Deckensegel... am liebsten zwischen 500 und 1000, hab aber auch nix dagegen, wenn das niedriger bleibt.

Wenn am Ende noch irgend eine störende Bassfrequenz übrig bleibt, könnte ich mir durchaus auch vorstellen, so nen Helmholtzresonator selbst zu bauen und den an der Front hinter dem Vorhang zu verstecken.

Bin auch schon am Überlegen, ob ich die Technik und damit auch den Subwoofer nach hinten nehme (im Schnitt kürzere Kabel, vor allem HDMI). Dann sollten die Wellen einmal den Raum durchqueren und ich könnte vorne hinterm Vorhang alles gemütlich abfangen.

Angenommen der Sub bleibt wie auf der Zeichnung vorne und ein Helmholtz wäre dahinter hinterm Vorhang, dann müssten die kritischen Wellen ja eigentlich einmal nach hinten und wieder nach vorne, bevor sie von der Kiste geschluckt werden. Damit hätte ich ja dann trotzdem komplette Löcher im Bass. Oder liege ich da total falsch?

Re: Projekt Keller-Kino

Verfasst: Mo 25. Jun 2012, 22:59
von Findet Frodo
Auch Dir vielen Dank für die Anregungen, BlueDanube!
BlueDanube hat geschrieben:Ich würde noch im Rohbau die Frontlautsprecher und den Subwoofer (samt Verstärker und CD/DVD-Player) aufstellen und mal den besten Ort für die Lautsprecher und die Hörplätze ermitteln.
Ja, ich sehe es schon kommen, dass ich die nächsten Wochenenden im Keller verbringe und mich zudröhnen lasse. Das wird ein Spaß! :mrgreen:
BlueDanube hat geschrieben:Eventuell ist es auch sinnvoll, schon vorher den Klang und die räumliche Abbildung im nackten Raum mit richtig positionierten Absorbern zu probieren.
Was natürlich bedeutet, dass ich die Dinger definitiv vorher kaufen müsste, zumindest ein paar. Aber da ich wohl nicht drum herum komme, wäre das auch egal. Günstige Modelle hat mir Berti ja gezeigt.
BlueDanube hat geschrieben:Hast Du auch über eine akustisch transparente Leinwand nachgedacht?
Siehe oben, es wird wahrscheinlich aus Kostengründen auf den Center vor der LW hinauslaufen.
BlueDanube hat geschrieben:Diese Reflexionen kann man zwar mit Absorbern killen, links würde aber der Absorber ziemlich genau vor der Tür sein .... das ist ein bisschen unpraktisch ....
Außer ich hänge ihn an die Tür. :D Die wird nach außen aufgehen. Möglicherweise hänge ich auch einen Vorhang innen vor die Tür um so nen Reinkomm-Effekt zu bekommen. Der dürfte dann ja auch gleichzeitig bestens als Absorber wirken.
BlueDanube hat geschrieben:Mir scheint auch, dass der Winkel zwischen den Lautsprechern von jedem Hörplatz aus zu groß ist.
Du meinst, sie müssten näher zusammen stehen oder die Hörposition weiter nach hinten?

Re: Projekt Keller-Kino

Verfasst: Di 26. Jun 2012, 00:52
von BlueDanube
Findet Frodo hat geschrieben:Außer ich hänge ihn an die Tür. :D Die wird nach außen aufgehen.
Hm, dann musst Du ihn zumindest passend zuschneiden, bei der Türschnalle ausschneiden, anschrägen .... das muss schon ziemlich geschickt gemacht werden, damit es nicht scheiße aussieht.
Findet Frodo hat geschrieben:Möglicherweise hänge ich auch einen Vorhang innen vor die Tür um so nen Reinkomm-Effekt zu bekommen. Der dürfte dann ja auch gleichzeitig bestens als Absorber wirken.
Naja, "bestens" ist übertrieben!
Vorhänge sind nur eine halbgare Lösung für Wohnzimmer - sie absorbieren nur im Hochtonbereich.
Besser ist es, auch den Mitteltonbereich, am besten auch den Grundtonbereich zu dämpfen.
Findet Frodo hat geschrieben:Du meinst, sie müssten näher zusammen stehen oder die Hörposition weiter nach hinten?
Vermutlich beides - aber es wird sicher auf einen Kompromiss hinauslaufen...
Einerseits steht die erste Reihe genau in der Raummitte, da gibt es Auslöschungen bei 39Hz und Dröhnen bei 78Hz.
Andererseits werden, wie bereits erläutert, die Hauptlautsprecher bei 107Hz dröhnen, wenn sie so nahe an der Seitenwand stehen.

Es gibt also einiges zu probieren, um den besten Kompromiss bei der Aufstellung zu finden und dann den Rest mit Dämpfungsmaßnahmen zu bekämpfen.

Eben ist mir noch etwas aufgefallen:
Wenn Du an der Seite Dipole einsetzt und hinten in den Ecken fette Vorhänge kreisförmig platzierst, geht der Dipol-Effekt verloren - die Boxen strahlen nur mehr nach vorne!

Re: Projekt Keller-Kino

Verfasst: Mi 27. Jun 2012, 12:26
von TasteOfMyCheese
Findet Frodo hat geschrieben:Erfahrungsgemäß gewöhnt man sich ja auch an die leicht deplatzierten Stimmen und nimmt es irgendwann nicht mehr wahr.
Das ist richtig, daher würde ich mir da wenig Gedanken machen, nur ist eben der Abstand vom Center zum Boden sehr wichtig, sonst bekommst du starke Reflexionen und damit Kammfiltereffekte.
Findet Frodo hat geschrieben: Ich tendiere ja zu B, damit man ne Kopfstütze hat.
Ich meinte B, die Teile sind sehr bequem und lassen sich mit einem kleinen Holzklotz prima aufbocken, sodass man automatisch höher schaut.
Findet Frodo hat geschrieben:Und kosten einen Hunni weniger als anderswo.
Wenn du bspw. 4 nimmst, kostet das schnell mal 3-4 Hunnies weniger als anderswo.
Findet Frodo hat geschrieben:Sowas würde definitiv in Frage kommen für die Seitenwände, wenn es dann noch nötig ist.
Irgendwie solltest du auf jeden Fall was gegen die frühen Reflexionen an den Seiten machen, ob du da mit grauen Platten zufrieden bist, musst du wissen.
Findet Frodo hat geschrieben:am liebsten zwischen 500 und 1000,
Das sollte auf jeden Fall gehen, zumindest wenn du die Eckabsorber als B-Ware nimmst.
Findet Frodo hat geschrieben:so nen Helmholtzresonator selbst zu bauen und den an der Front hinter dem Vorhang zu verstecken.
Das ist nicht ganz einfach, aber ich denke mal das wird man sehen, je nach Ergebnis.
Findet Frodo hat geschrieben:Bin auch schon am Überlegen, ob ich die Technik und damit auch den Subwoofer nach hinten nehme
Da musst du ein bisschen aufpassen, das das Delay richtig eingestellt wird, aber das sollte schon gehen. Andererseits sehe ich beim Sub keinen wirklichen Vorteil, wenn er hinten steht.
Findet Frodo hat geschrieben:Damit hätte ich ja dann trotzdem komplette Löcher im Bass. Oder liege ich da total falsch?
Die Löcher und Wellen bekommst du erst durch die Reflexionen, das schaukelt sich bei jedem Durchlauf deines Zimmers mehr auf. Die Welle mit 107Hz wird bei deiner Raumbreite ca. 30 mal hin und her laufen, bevor sie unterhalb von -60dB ist.
Mach dir mal jetzt noch keine Gedanken um Helmholtzresonatoren und ähnliches, wichtig wäre erst einmal, dass die grundlegende Raumakustik in deinem Zimmer passt. Ganz exakt kann man da jetzt sowieso keine Vorhersagen machen, das musst du ausprobieren. Am besten gehst du da vor, wie von Bluedanube beschrieben, bei noch leerem Zimmer einfach mal testen.

Grüße
Berti

Re: Projekt Keller-Kino

Verfasst: Mi 27. Jun 2012, 13:38
von der elektriker
Hi Bert

und ein herzliches Willkommen im Forum.

Schön das du dir auch ein heimkino in das Haus planst. Ich selber bin ja auch am gange.

Ich selber nutze es schon seit geraumer zeit obwohl die Wände bzw. Leinwände noch nicht vorhanden sind.

Das hast den Vorteil du kannst noch einiges verbessern und verändern. Ich selber habe noch nachträgliche Kabel gelegt , mußte mein HDMI-Kabel auch schon austauschen , weil es defekt war .
Desweiteren wie es schon gesagt wurde , kannst du es klanglich schon mal antesten und verschieben , wenn Bedarf.

Machst du aber alles schon fertig und dann erst den Klangcheck , das kann auch in die Hose gehen.

Bei mir wird es an Wandbelag ein Baumwollputz. Gardinen und Absorber werden auch noch einzug halten.Das gebe ich dir mal als Tipp auf dem weg.


Daher hast du mit Berti (TasteOfMyCheese ) einen guten Mann zur Seite , der dir da mit Rat zur Seite steht.

Denn , fertig wirst du nie , weil du es immer verbessern wirst ob nun mit Boxen oder was andereres.


Aber dennoch wünsche ich dir schon mal viel Spaß vorweg für dein Projekt.

Gruß Holger

Re: Projekt Keller-Kino

Verfasst: Mi 27. Jun 2012, 22:22
von Findet Frodo
BlueDanube hat geschrieben:
Findet Frodo hat geschrieben:Außer ich hänge ihn an die Tür. :D Die wird nach außen aufgehen.
Hm, dann musst Du ihn zumindest passend zuschneiden, bei der Türschnalle ausschneiden, anschrägen .... das muss schon ziemlich geschickt gemacht werden, damit es nicht scheiße aussieht.
Naja er müsste dann schon deutlich kleiner sein, schon alleine wegen der Türklinke. Aber wenn ich es mir recht überlege, ist die Idee wohl wirklich nicht so gut. Dann könnte ich nur noch bei der Tür selbst ansetzen. So ne richtige Kinotür innen mit Teppich wäre schon ne Klasse für sich. ^^ Ich höre das Sparschwein schon quieken.

Kennt jemand zufällig in Nubert-Umgebung einen Türenbauer, der da etwas flexibel ist?
BlueDanube hat geschrieben:Eben ist mir noch etwas aufgefallen:
Wenn Du an der Seite Dipole einsetzt und hinten in den Ecken fette Vorhänge kreisförmig platzierst, geht der Dipol-Effekt verloren - die Boxen strahlen nur mehr nach vorne!
Stimmt, hatte ich gar nicht bedacht. Aber mir ist es wichtiger, die Ecken nicht zu sehen bzw. hinten auch was mit Vorhang zu haben. Selbst ein gerader Vorhang an der Rückwand würde dann Dipole nutzlos machen. Aber ich muss das auch nicht unbedingt haben, dann schalte ich sie eben auf nur eine Richtung und gut ist. Wird sich zeigen.
TasteOfMyCheese hat geschrieben:Irgendwie solltest du auf jeden Fall was gegen die frühen Reflexionen an den Seiten machen, ob du da mit grauen Platten zufrieden bist, musst du wissen.
Sicher nicht. Ich dachte da auch eher an sowas, was Du anbietest.
der elektriker hat geschrieben:Bei mir wird es an Wandbelag ein Baumwollputz.
Nur ein Satz und so ein genialer Tipp! Danke! Ich hab jetzt noch keine Preise zu Akustikputz gesehen, aber irgendwas sagt mir, dass der Baumwollkleister günstiger ist. Werde das bei den weiteren Überlegungen stark berücksichtigen. Hast Du dazu noch weitere Infos oder Erfahrungen?


Ich werde auf jeden Fall mal am Wochenende entsprechende Tests machen, zumindest 2.1. Ich berichte dann, was dabei herausgekommen ist. Zumindest wenn der Keller noch steht. :o

Re: Projekt Keller-Kino

Verfasst: Do 28. Jun 2012, 10:28
von der elektriker
der elektriker hat geschrieben:Bei mir wird es an Wandbelag ein Baumwollputz.
Findet Frono schrieb:
Nur ein Satz und so ein genialer Tipp! Danke! Ich hab jetzt noch keine Preise zu Akustikputz gesehen, aber irgendwas sagt mir, dass der Baumwollkleister günstiger ist. Werde das bei den weiteren Überlegungen stark berücksichtigen. Hast Du dazu noch weitere Infos oder Erfahrungen?

Also du findest dort genug im Netz . Entweder Flüssigtapette oder baumwollputz eingeben.

Es hat nur Vorteile , Atmungsaktiv,Schallschluckend,keine Schimmelbildung,wärmeisolierend und und und. Du kannst es jederzeit ausbessern und wieder entfernen wenn es dir nicht gefällt.

Zu mir kommt demnächst einer der sowas bei uns in der Nähe vertreibt . Von dem lass ich mich beraten und eventuell macht er das ganze bei mir. Ich streiche nur vor. Das soll verdammt schnell gehen. Entweder mit Kehle oder mit dem Kompressor. Wichtig ist , alles abkleben und am besten die Steckdosen und Schalter ausbauen. Alles was nicht mit gemacht werden soll abkleben.

Jetzt zum Thema Tür. Ich werde meine Tür mit Holzatten verstärken , dazwischen Dämmung in Form von Styropor und das ganze mit Moltonstoff bekleben. Es gibt Verlängerunssätze für die Türgarnitur. Somit mußt du bei der Version den Bereich um die Türgarnitur nichts aussparren.

Das wäre mein Tip. Somit kommst du je nach dem du die Latten wählst auf eine Türstärke um 8-10 cm. Dann noch eine vernüftige Türdichtung rein und gut ist. Sicherlich kann man das ganze richtig machen in dem man eine verstärkte Akoustiktür sich besorgt , nur geht sowas richtig ins Geld.

Ich bin bei mir schon fast ein Jahr am Gange und ich lasse mir Zeit , weil immer wieder neue Ideen oder Verbesserungsvorschläge eintrudeln.Erstens ist es eine Geldfrage und zweitens eine Zeitfrage.Beides ist in meinen Fällen nicht im überfluss vorhanden.
Ist doch doof wenn sowas in Kürze abgeschloßen wäre , das wäre ja langweilig.

Gruß Holger