Gasthaus mit Schieflage
Verfasst: So 21. Okt 2012, 19:30
Hallo alle miteinander,
in meiner Stammkneipe spielen sich seit einiger Zeit merkwürdige Dinge ab.
Beinahe täglich kommt ein Gast, der sein Gesicht unter einer schwarzen Larve verbirgt. Er setzt sich ungeniert an den Stammtisch, obwohl ihn niemand dazu eingeladen hat, mischt sich in viele Gespräche ein, beschimpft regelmäßig andere Gäste, bevorzugt die am Stammtisch, stänkert gegen die Wirtsleute, behauptet, die würden Supermarktplörre als Radeberger ausgeben, mitunter die Gläser und Teller nicht richtig spülen und die Gäste gerne ewig aufs Essen warten lassen.
Bei einigen Gästen hält sich hartnäckig das Gerücht, dieser Unbekannte wäre der gleiche, der vorher mit einer roten und noch früher mit einer blauen Larve sein Unwesen trieb. Man könne ihn nicht zweifelsfrei erkennen unter der Maske, aber seine Vorlieben, seine Ausdrucksweise sprächen dafür.
Manchmal erkenne ich meine Stammkneipe gar nicht mehr wieder. Früher gab es interessante Gespräche mit netten Gästen, aber heute verliert mancher bald die Nerven, weil immer diese Larve dazwischenquakt. Viele Stammgäste schauen kaum noch rein, sie finden es ungemütlich, das Bier schmeckt ihnen nicht mehr. Dafür tauchen andere Zaungäste auf, die Spaß daran zu haben scheinen, dem Treiben des merkwürdigen Gastes zuzuschauen.
Auch traf ich schon Leute auf der Straße, die sich in meine Stammkneipe nicht mehr reintrauen. Sie hätten zwar auch gehört, dass da ein unheimlicher Gast Lügengeschichten verbreite, aber man höre das so oft, vielleicht wäre ja doch was dran und man wolle sich ja nicht den Magen verrenken, also äßen sie lieber woanders, obwohl sie die Wirtsleute ganz gut leiden konnten.
Viele Gäste haben sich schon bei den Wirtsleuten beklagt, aber die sagen, sie könnten nichts machen. Würden sie den Querulanten des Hauses verweisen würde der postwendend mit einer andersfarbigen Larve wieder auftauchen und das Spiel von vorne beginnen. Außerdem hätten die Wirtsleute einen Kurs bei der Dehoga besucht und da hätte man ihnen gesagt, die beste Methode, mit solchen schwierigen Gästen umzugehen wäre, alle Gäste zu bitten, einfach wegzuhören und wegzuschauen, so zu tun als wäre der merkwürdige Gast mit seiner Maske gar nicht da, dann wäre der Spuk ganz schnell vorbei.
Mit verwirrten Grüßen
Gerald Vogt
in meiner Stammkneipe spielen sich seit einiger Zeit merkwürdige Dinge ab.
Beinahe täglich kommt ein Gast, der sein Gesicht unter einer schwarzen Larve verbirgt. Er setzt sich ungeniert an den Stammtisch, obwohl ihn niemand dazu eingeladen hat, mischt sich in viele Gespräche ein, beschimpft regelmäßig andere Gäste, bevorzugt die am Stammtisch, stänkert gegen die Wirtsleute, behauptet, die würden Supermarktplörre als Radeberger ausgeben, mitunter die Gläser und Teller nicht richtig spülen und die Gäste gerne ewig aufs Essen warten lassen.
Bei einigen Gästen hält sich hartnäckig das Gerücht, dieser Unbekannte wäre der gleiche, der vorher mit einer roten und noch früher mit einer blauen Larve sein Unwesen trieb. Man könne ihn nicht zweifelsfrei erkennen unter der Maske, aber seine Vorlieben, seine Ausdrucksweise sprächen dafür.
Manchmal erkenne ich meine Stammkneipe gar nicht mehr wieder. Früher gab es interessante Gespräche mit netten Gästen, aber heute verliert mancher bald die Nerven, weil immer diese Larve dazwischenquakt. Viele Stammgäste schauen kaum noch rein, sie finden es ungemütlich, das Bier schmeckt ihnen nicht mehr. Dafür tauchen andere Zaungäste auf, die Spaß daran zu haben scheinen, dem Treiben des merkwürdigen Gastes zuzuschauen.
Auch traf ich schon Leute auf der Straße, die sich in meine Stammkneipe nicht mehr reintrauen. Sie hätten zwar auch gehört, dass da ein unheimlicher Gast Lügengeschichten verbreite, aber man höre das so oft, vielleicht wäre ja doch was dran und man wolle sich ja nicht den Magen verrenken, also äßen sie lieber woanders, obwohl sie die Wirtsleute ganz gut leiden konnten.
Viele Gäste haben sich schon bei den Wirtsleuten beklagt, aber die sagen, sie könnten nichts machen. Würden sie den Querulanten des Hauses verweisen würde der postwendend mit einer andersfarbigen Larve wieder auftauchen und das Spiel von vorne beginnen. Außerdem hätten die Wirtsleute einen Kurs bei der Dehoga besucht und da hätte man ihnen gesagt, die beste Methode, mit solchen schwierigen Gästen umzugehen wäre, alle Gäste zu bitten, einfach wegzuhören und wegzuschauen, so zu tun als wäre der merkwürdige Gast mit seiner Maske gar nicht da, dann wäre der Spuk ganz schnell vorbei.
Mit verwirrten Grüßen
Gerald Vogt