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Lesenswerter Artikel über das "Bass-Fundament"

Verfasst: So 3. Mär 2013, 10:44
von horch!
Ich bin gerade beim Stöbern im Netz auf diesen lesenswerten Artikel "Das vernachlässigte Bass-Fundament" gestoßen:

http://www.sengpielaudio.com/DasVernach ... dament.pdf

Die Aussagen waren für mich doch teilweise etwas überraschend. So z.B. die enorme Bedeutung des Bass- und sogar Infraschall-Bereiches auch bei Instrumenten, deren Grundtöne viel höher liegen. Es wird das Beispiel eines Klaviertones mit 1047 Hz angeführt: dabei entsteht ein breitbandiges Anschlagsgeräusch, das auch sehr tiefe Frequenzen beinhaltet; der eigentliche Ton kristallisiert sich erst nach ca. 50 ms heraus, wenn viele Anteile des Anschlagsgeräusches abgeklungen sind. Allerdings klingen dann neben dem Grundton und den Obertönen auch tiefe Klanganteile andauernd weiter.

Die Autoren leiten daraus eine weithin unterschätze Bedeutung des Bassbereichs unter 125 Hz bis 16 Hz für die Wiedergabe (es geht im Artikel primär um den Konzertsaal, nicht um das heimische Wohnzimmer) und Aufzeichnung von Musik ab. Insbesondere widersprechen sie vehement der gängigen Auffassung, dass zu den tiefen Frequenzen eine Erhöhung des Halls akzeptabel oder gar wünschenswert sei.

Re: Lesenswerter Artikel über das "Bass-Fundament"

Verfasst: So 3. Mär 2013, 10:53
von TasteOfMyCheese
Interessanter Artikel! Mit den tiefen Frequenzen beim Klavieranschlag haben sie natürlich recht. Jeder mechanische "Anschlag"erzeugt erstmal ein breites Frequenzsipektrum. Je kürzer der Anschlag dauert, desto breiter und gleichmäßiger wird der erzeugte Frequenzbereich. Will heißen: Bei einem unendlich kurzen Anschlag ist jede Frequenz exakt gleich laut vertreten.
Im Prinzip haben sie auch beim Nachhall im Bass recht. Das Problem ist dabei aber häufig schlicht die Nicht-Machbarkeit. Wie viele Menschen wollen denn große Plattenresonatoren und gewaltige Schaumstoffmengen in ihrem Zimmer haben?
Viele Grüße,
Berti

Re: Lesenswerter Artikel über das "Bass-Fundament"

Verfasst: So 3. Mär 2013, 11:01
von horch!
TasteOfMyCheese hat geschrieben: Im Prinzip haben sie auch beim Nachhall im Bass recht. Das Problem ist dabei aber häufig schlicht die Nicht-Machbarkeit. Wie viele Menschen wollen denn große Plattenresonatoren und gewaltige Schaumstoffmengen in ihrem Zimmer haben?
Stimmt, so ähnlich war auch mein Gedanke: schlechte Nachrichten für das heimische Wohnzimmer, da der Bassbereich besonders schwer in den Griff zu kriegen ist. Andererseits, so wie ich den Artikel verstehe, würde das auch gar nicht unbedingt etwas bringen, da die Thematik üblicherweise schon bei den Aufnahmen vernachlässigt wird.

Re: Lesenswerter Artikel über das "Bass-Fundament"

Verfasst: So 3. Mär 2013, 15:32
von pølsevogn
Ich bin ja ein wenig eitel. Drum verweise ich auf diesen Beitrag:

http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... 13&t=32953

Hat nur damals niemand wissen wollen. Aber lesenswert ist die Abhandlung wirklich.

Re: Lesenswerter Artikel über das "Bass-Fundament"

Verfasst: So 3. Mär 2013, 15:37
von horch!
pølsevogn hat geschrieben:Ich bin ja ein wenig eitel. Drum verweise ich auf diesen Beitrag.

http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... 13&t=32953

Hat nur damals niemand wissen wollen. Aber lesenswert ist die Abhandlung wirklich.
Da warst du mir in der Tat einige Monate voraus! :D Zu meiner Verteidigung verweise ich auf die Weihnachtsferien... :mrgreen: