Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Liebe Audio- und IT-Profis hier im Forum,

ich beschäftige mich erstmals mit HIFI-Technik und der Möglichkeit, Musik digital zentral vorzuhalten, um sie an verschiedenen Orten (in der Wohnung und von außerhalb) abrufen zu können.

Anlass ist der Kauf einer Eigentumswohnung, bei der in den nächsten Wochen die Elektrik verlegt wird und bei der ich bereits jetzt Vorbereitungen für
1. die Errichtung einer Stereoanlage im Wohnzimmer,
2. einer 5.1 Anlage im Fernsehzimmer und
3. streaming-fähige Geräte im Schlafzimmer, Bad und unterwegs (z.B. ipad).

I. Zur Einrichtung und Konfiguration des NAS-Systems

Ich habe mir daher von Synology das NAS 213+ gekauft und mit zwei 3 TB Festplatten von Western Digital (red serie) ausgestattet.
Nach dem Umzug möchte ich mir eine sehr gute Stereoanlage kaufen (habe mich noch nicht für ein Fabrikat entschieden, vielleicht Cambridge audio?), die im wesentlich über eine Streamingfunktion verfügen soll, damit ich im Wohnzimmer meine auf dem NAS gespeicherte Daten abrufen kann.
Da ich bereits die Übergangszeit bis zum Umzug nutzen möchte, würde ich gerne bereits jetzt mein NAS einrichten und unsere CDs und Musikdateien aus iTunes überspielen.

In dem Zusammenhang habe ich folgende Fragen:
1. Muss das NAS als Raid betrieben werden?
2. Welche Vorzüge hätte das für mich als Privatanwender? Immerhin „verliere“ ich ja damit die Hälfte meines Speichervolumens. Wenn ich es aus den anderen Forenbeiträgen richtig verstanden habe, brauche ich ja ohnehin in regelmäßigen Abständen eine Datensicherung über eine externe Festplatte.
3. Kann ich die Musiksoftware von Synology verwenden, um die Musik auf das NAS zu kopieren oder muss ich bereits jetzt wissen, welche Software die noch anzuschaffende Stereoanlage verwendet? Oder sind die alle Produkte der unterschiedlichen Hersteller miteinander kompatibel, das sie direkt auf die Musikdaten zugreifen bzw. kompatible Protokolle verwenden?

II. Zum Verlegen der Lautsprecherkabel
Zu der aktuell relevanten Verlegung von Strom- und Lautsprecherkabeln habe ich noch folgende Fragen:
Im Wohnzimmer würde ich gerne die Nuvero 11 oder evtl. sogar 14 einsetzen. Der musikalische Anwendungsbereich wäre breit. Ich entspanne gerne bei Klassik, Klavier- und Flötenmusik bzw. Soul, meine Frau hört eher Alternative und meine Tochter mit knapp 2 Jahren… naja, Ihr könnt es Euch denken. Das Wohnzimmer ist 46 m² groß und atypisch geschnitten (es hat die Form eines Kuchenstücks mit der Wohnzimmertür in der Mitte der stumpfen Seite, rechts davon ist der Essbereich, links der Kamin mit der Sitzecke - dort soll die Stereoanlage stehen - leider kann ich keine Zeichnung hier hochladen).

Falls möglich, würde ich gerne auf eine zusätzliche Bassreflexbox verzichten oder haltet Ihr die für erforderlich?
Welche Lautsprecherkabel soll ich im Estrich verlegen lassen?

Das Fernsehzimmer ist sehr klein (ca. 14 m²) und ich bin kein Cineast, freue mich aber immer wieder über Surroundeffekte, die im Moment eine preisgünstige 5.1 Anlage von Teufel herbeizaubert. Perspektivisch könnte ich mir aber hier auch einen besseren Ersatz von nubert vorstel-len. Welche Kabel sollte ich bereits jetzt verlegen lassen, da ich dies später ja so gut wie gar nicht mehr ändern kann?

Für Eure Antworten und Anregungen danke ich Euch bereits jetzt.

Mit besten Grüßen
Ben

Benaren hat geschrieben:
I. Zur Einrichtung und Konfiguration des NAS-Systems
In dem Zusammenhang habe ich folgende Fragen:
1. Muss das NAS als Raid betrieben werden?
2. Welche Vorzüge hätte das für mich als Privatanwender? Immerhin „verliere“ ich ja damit die Hälfte meines Speichervolumens. Wenn ich es aus den anderen Forenbeiträgen richtig verstanden habe, brauche ich ja ohnehin in regelmäßigen Abständen eine Datensicherung über eine externe Festplatte.
3. Kann ich die Musiksoftware von Synology verwenden, um die Musik auf das NAS zu kopieren oder muss ich bereits jetzt wissen, welche Software die noch anzuschaffende Stereoanlage verwendet? Oder sind die alle Produkte der unterschiedlichen Hersteller miteinander kompatibel, das sie direkt auf die Musikdaten zugreifen bzw. kompatible Protokolle verwenden?

HI und herzlichen Willkommen im Forum

1. Nein ist nicht zwingend notwendig. Festplatten können auch als einzelne Laufwerke betrieben werden.

2. Raid erhöht die Datenverfügbarkeit, aber nicht die Sicherheit. Sprich fällt eine Platte aus kann ich auf diie Daten immer noch zugreifen und ersetze einfach die Platte. Somit ist die Verfügbarkeit erhöht.

Backup eines Raid Systems hängt auch mit folgender Frage zusammen, wie wichtig sind mir die Daten auf dem NAS.
Denn was nützt mir die Verfügbarkeit, wenn jemand mal durch "dicke" Finger eine Datei/Verzeichnis löscht. Oder aber beim Rebuild (Wiederherstellen der Daten auf der neuen Platte) geht die noch funktionierende Platte kaputt. Da hilft dann auch kein Raid mehr, somit Daten auch futsch

3. Die meisten Reciver unterstüzten den DLNA Standard. Dieser wird zum Streamen der Musik auf das Abspielgeräte benutzt. Die Musikdaten, z.B in mp3 werden durch Kopieren der Datei auf das NAS gebracht. Danach muss man dem Mediaserver (DLNA) noch das Verzeichnis mitteilen, welches er im Netz bereitstellen soll und schon kann die Musik über entsprechende Geräte abgespielt werden.

1. Muss das NAS als Raid betrieben werden?

Nicht unbedingt

2. Welche Vorzüge hätte das für mich als Privatanwender? Immerhin „verliere“ ich ja damit die Hälfte meines Speichervolumens. Wenn ich es aus den anderen Forenbeiträgen richtig verstanden habe, brauche ich ja ohnehin in regelmäßigen Abständen eine Datensicherung über eine externe Festplatte.

Kommt darauf an, welcher Raid-Modus genommen wird.
Raid 0 = bei einem NAS total unnötig
Raid 1 = Sofern man absolut auf Nummer sicher gehen will, wäre dies brauchbar. Denn falls eine der beiden Festplatte kaputt gehen sollte, braucht man nur diese Festplatte gegen eine neue auswechseln und das NAS erledigt den Rest. Natürlich ist eine externe Sicherung immer noch nötig, da z.B. beide Festplatten oder das NAS selber kaputt gehen kann.
JBOD = Aus beiden Festplatten wird sozusagen eine große gebildet. Problem, wenn eine Festplatte ausfällt, sind alle Daten futsch, ausser man hat sie vorher extern gesichert.

3. Kann ich die Musiksoftware von Synology verwenden, um die Musik auf das NAS zu kopieren oder muss ich bereits jetzt wissen, welche Software die noch anzuschaffende Stereoanlage verwendet? Oder sind die alle Produkte der unterschiedlichen Hersteller miteinander kompatibel, das sie direkt auf die Musikdaten zugreifen bzw. kompatible Protokolle verwenden?

Die Software kann auch später aktiviert werden. Je nachdem welches Streaming-System man später nutzen will, braucht man verschiedene Software, Squeezeboxen und Apple brauchen jeweils eine besondere, für den großen Rest braucht man nur die Medienserver Software des NAS. Diese stellt einen DLNA/UPnP-Server zur Verfügung. Dies benötigen z.B. die Streamer von Linn, Naim, Cambridge usw.

Lasazarr hat geschrieben:Raid 0 = bei einem NAS total unnötig
Raid 1 = Sofern man absolut auf Nummer sicher gehen will, wäre dies brauchbar. Denn falls eine der beiden Festplatte kaputt gehen sollte, braucht man nur diese Festplatte gegen eine neue auswechseln und das NAS erledigt den Rest. Natürlich ist eine externe Sicherung immer noch nötig, da z.B. beide Festplatten oder das NAS selber kaputt gehen kann.
JBOD = Aus beiden Festplatten wird sozusagen eine große gebildet. Problem, wenn eine Festplatte ausfällt, sind alle Daten futsch, ausser man hat sie vorher extern gesichert.

stimmt nicht ganz:
r0 = ausfall einer platte bedeutet verlust aller daten, da diese wechselweise auf beide geschrieben werden um die schreibgeschwindigkeit zu erhöhen, aber ich teile deine meinung das dies eine (mittlerweile) sinnlose funktion ist (da die platten allesamt eine annehmbare geschwindigkeit haben, zumal für solche einsatzzwecke)
r1 = stimmt soweit die daten wären auch bei einem plattenausfall weiterhin zugänglich und man spart sich das backup wiedereinzuspielen
jbod = stimmt deine erklärung nicht weil die platten einfach hintereinander geschalten werden, es wären bei einem ausfall daher nur die daten der defekten platte futsch, die funktionierende platte liefert weiterhin korrekte daten

ansonsten kenne ich die synology leider zu wenig um detaillierte infos zu den funktionen geben zu können, aber im grossen wirds so sein wie die anderen geschrieben haben
viel spass mit dem nas!

Naja, bei Raid 0 hab ich mir die ganzen Erklärungen erspart
Das mit den JBOD hab ich doch glatt verbockt

Habt vielen Dank für Eure prompten Rückmeldungen! Das war sehr hilfreich für mich. Sobald ich aus dem Osterurlaub zurück sein werde, mache ich mich dann mal ans Einrichten des NAS.

Beste Grüße und schöne Ostern
Ben.

Ich würde Dir empfehlen ein normales Raid-1 einzurichten und kein SHR

SHR = Synology Hybrid RAID - Nur so als Erklärung für alle

Erklärung hierzu:
http://www.synology.de/support/tutorial ... u&q_id=492

Moin Ben,

es kamen ja schon einige Hinweise zu Deinem ersten Fragekomplex. Bei einer kleinen Lösung wie der Synology 213+ kannst Du aus meiner Sicht auf jegliches RAID verzichten, da ein Backup sowieso von Nöten ist und Dir somit die zusätzliche Ausfallsicherheit keine Vorteil bringt? Ein Backup für den größten Teil Deiner Musik hast Du ja bereits: Nämlich Deine CDs Für die nicht auf physikalisch vorhandenen (Musik-)dateien und da Du offensichtlich Applehardware nutzt oder nutzen willst käme als Backuplösung möglicherweise itunes match in Betracht? Allerdings musst Du hier schauen, ob Dir das Gebotene ausreicht, da Deine NAS-Lösung nur für Musik von 6 Terrabyte auf eine recht stolze Sammlung schliessen lässt Soll das NAS tatsächlich nur die Musikdateien lagern? Was ist mit den Filmen für Dein Heimkino

Beachte gegebenenenfalls, dass bei Nutzung von itunes im Netz die Bibliotheksverwaltung nicht ganz einfach ist. Hier müsstest Du aber noch präziszieren, ob mehrere Nutzer (gleichzeitig) von verschiedenen Rechnern/Geräten auf die Musik zugreifen können sollen. Den vorhandenen itunes-Server der Synology würde ich nicht nutzen.

Da Du ja schon viel Apfelprodukte nutzt, verstehe ich nicht so ganz, warum - gerade da Du ja auch ein Heimkino aufbauen willst - du nicht auch hier zu einer Airport oder einer Apple TV greifst. Gegenüber den Streamern der Hifianbieter sehe ich keine Vorteile, die die Systeme für den Gegenwert des Geldes bieten können. Für den Preis des Cambrigde Streamers bekommt man schon ein "rechts unten"-Ipad und eine AppleTV. Aber da sind wir vermutlich schon wieder bei den Glaubenskriegen ... Deshalb nur so als Gedankenspiel...

Benaren hat geschrieben:meine Tochter mit knapp 2 Jahren… naja, Ihr könnt es Euch denken. ?

Für Kikaninchen und Rolf Zukowski in jedem Fall zur NuVero 14 greifen

Benaren hat geschrieben:Welche Lautsprecherkabel soll ich im Estrich verlegen lassen??

Keine

Sondern Leerrohre, Leerrohre, Lehrrohre bis der Statiker Schweiss auf die Stirn bekommt aufgrund des fehlenden Estrichs. Im Zweifel dann noch ein paar Leerrohre. Darin dann Netzwerkkabel etc. pp. Für "normale" Lautsprecher dann in den Leerrohren vernünftiges Lautsprecherkabel aus dem Baumarkt. Für den Wandauslass gibt es verschiedene Lösungsansätze, auch hier im Forum beschrieben. Ich habe die hier. Soweit Du Subwoofer einsetzen willst (im Heimkino) keine normales Lautsprecherkabel, sondern ein vernünftig geschirmtes Subwooferkabel und daneben eine Steckdose zum Anschluss des Subs. Für das Heimkino gleich zwei Subwooferanschlüsse einplanen

Legomann II hat geschrieben:kannst Du aus meiner Sicht auf jegliches RAID verzichten

Da bin ich völlig anderer Meinung. Ein Raid bringt keine komplette Sicherheit, ein Backup ist immer Pflicht. Aber es bringt eine erhöhte Ausfallsicherheit. Und Festplatten sterben oft den schnellen Tod. In diesen Fällen, gerade wenn man manuell auf externe HDs sichert, ist das Backup in den seltensten Fällen aktuell. Und gerade dann hatte nach Murphy gerade ein paar SDs aus dem Urlaub aufgespielt und diese unwiederbringlich verloren.

Noch anmerken möchte ich, das Raid sollte einem aber auch nicht dazu verleiten, dass man nur noch selten Backups durchführt.