Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Hallo zusammen,

sämtliche Nubert-Boxen sind ja, soweit ich weiß, mit selbstrückstellenden Sicherungen versehen, die auslösen, wenn der Verstärker zu viel Leistung an die Boxen abgibt. Aber gerade bei den größeren Boxen, die hohe Sinusleistungen vertragen, besteht vielmehr die Gefahr, dass die Boxen durch zu wenig Leistung der Verstärker, die in der Folge Verzerrungen produzieren und an die Boxen weitergeben, beschädigt werden (ich hoffe, ich habe es richtig geschildert).

Meine Frage: Gibt es in Zeiten der ATMs und ABLs nicht auch finanzierbare technische Möglichkeiten, den Verstärker von der Leistung/Lautstärke so zu begrenzen, dass es gar nicht erst zu verstärkerseitigen Verzerrungen kommen kann?

Viele Grüße

Sebastian

sebako hat geschrieben:Aber gerade bei den größeren Boxen, die hohe Sinusleistungen vertragen, besteht vielmehr die Gefahr, dass die Boxen durch zu wenig Leistung der Verstärker, die in der Folge Verzerrungen produzieren und an die Boxen weitergeben, beschädigt werden

Das hast du richtig beschrieben. Allerdings gibt es heutzutage keine Verstärker (von halbwegs renommierten Herstellern), die solche Beschädigungen hervorrufen. Die Verstärker schalten sich selbst ab, bevor sie zu stark clippen. Wer eine solche Situation herausfordern möchte, kann das jedoch mit Sicherheit machen. Im Normalbetrieb wird es allerdings wohl nicht gelingen, die Box zu beschädigen. Übrigens sind schlechte Aufnahmen ein deutlich häuigerer Auslöser für Clipping, als Leistungsprobleme beim Verstärker.

Sorgen braucht man sich da keine zu machen: Die Sicherungen der Lautsprecher greifen auch bei clippendem Verstärker ein!

Viele Grüße,
Berti

Hallo Berti,

hui, das ist ja prima und ganz neu für mich!

Arbeiten eigentlich alle/viele namhaften Hersteller mit solchen Sicherungen?

Viele Grüße

Sebastian

Arbeiten eigentlich alle/viele namhaften Hersteller mit solchen Sicherungen?

Viele ja, alle nicht.

Pauschal arbeiten nahezu alle AV-Receiver aus Fernost mit solchen Sicherungen, bei analogen Stereoverstärkern wäre ich mir da schon nicht mehr so sicher.

Ganz sicher kann ich Dir aber sagen dass es einige Hersteller gibt die aus klanglichen Gründen auf "Purismus" setzen und keine extra-Relais einsetzen - oft bei englischen Fabrikaten zu finden. Da kann auch keine Sicherung drin sein, denn von alleine können solche Geräte auch nicht abschalten, selbst wenn Sie wollten!

Im Grunde reicht die Sicherung der Nubert-Lautsprecher für die meisten Anwendungsfälle aus.
Dennoch ist die Lautsprecher-Schutzschaltung lediglich eine thermische Sicherung, die erst etwas bemerken kann, wenn bereits was aus dem Ruder gelaufen ist.

Deshalb kann es für Situationen bei denen permanent hohe (Dauer)-Pegel gefordert sind durchaus Sinn machen verstärkerseitig zu überwachen.
Hierfür gibt es auch entsprechend ausgerüstete Verstärker, wie z.B. von NAD (mit zuschaltbarer Softclipping-Schaltung), oder auch aus dem PA-Bereich (oft auch mit Clipping-LED's zur Visualisierung).

Die mit Softclipping-Schalung betriebene Anlage schaltet somit auf der Party nicht ab, sondern übersteht i.d.R. die Pegelorgie ohne Unterbrechung.



Gruß
Rank

Rank hat geschrieben:Hierfür gibt es auch entsprechend ausgerüstete Verstärker, wie z.B. von NAD (mit zuschaltbarer Softclipping-Schaltung),

Die hätten dem NAD lieber die dreifache Sinusleistung als eine Soft-Clipping-Funktion spendieren sollen ...

sebako hat geschrieben: Die hätten dem NAD lieber die dreifache Sinusleistung als eine Soft-Clipping-Funktion spendieren sollen ...

Wer glaubt, dass die Sinusleistung wirklich etwas aussagt, ist selbst schuld. Das gibt allerhöchstens eine Richtung an, in welche die (Musik)Leistung gehen kann. Außerdem ändert die Leistung kaum was an der Lautstärke (Logarithmus).

Grüße,
Berti

sebako hat geschrieben:...
Die hätten dem NAD lieber die dreifache Sinusleistung als eine Soft-Clipping-Funktion spendieren sollen ...

Immerhin kann man sich damit "trösten", dass die NAD-Verstärker nicht zu den "Papier-Tigern" gehören, sondern eher mit sehr ehrlichen Leistungsangaben beworben werden.

Wem z.B. die Leistung eines NAD 375 nicht ausreicht, dem bleiben innerhalb dieser Preisklasse nur diverse „China-Böller“ (Dussun, Emotiva, etc. …) um nennenswert mehr Power zu bekommen - oder man muss schon richtig viel Geld in die Hand nehmen und zu sehr fetten Mono-Blöcken greifen.

Die dreifache Sinusleistung - Wozu eigentlich


Gruß
Rank

Jetzt verstehe ich gar nichts mehr

Was ist denn für die Laustärke verantwortlich, wenn nicht die Leistung des Verstärkers (mal abgesehen von Dingen wie Wirkungsgrad des Lautsprechers)??

Kommt drauf an, wenn Du einen 1kHz Sinuston Über einen Kanal hörst, dann die Sinusleistung.
Die wird aber bei NAD nicht angegeben. NAD gibt die Leistung wie folgt an:

an 8 und 4 Ohm, gemessen als Dauerleistung an beiden Kanälen gleichzeitig und im gesamten Hörbereich

Das ist schon ein Unterschied