Seite 1 von 10

Vorbereitung für vernetztes Heim, kleine Hilfestellung nötig

Verfasst: Di 13. Aug 2013, 11:24
von moigus
Hallo,
ich befinde mich gerade mitten in der Bauphase meiner Fabrikwohnung und in den nächsten Wochen fängt dann auch der Elektriker mit Strippen ziehen an.
Da das ganze Multimediatechnisch die nächsten Dekaden auch noch aktuell sein soll, möchte ich zumindest grundlegende Vorbereitungen treffen. Es soll aber auch kein Bill-Gates-Haus werden.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich trotz Hochschulabschluss momentan die ganze Media/Netzwerkgeschichte mit all den Möglichkeiten nicht wirklich durchblicke. Vielleicht könnt ihr mir hier und da etwas Einsteigerkost oder ein paar informative Seiten empfehlen. Dafür schon mal meinen Dank.

Was will ich:
-man soll in jedem Raum via App/Tablet auf Internetradio, Medienserver (auf den ich bspw. sämtliche Musik lade, damit CD's rauskramen und einlegen der Vergangenheit anhört) und BR-Player etc. zugreifen können. Möglichst komfortabel und idiotensicher, also wenn möglich nicht in irgendwelchen Netzwerkordnern rumkramen...

Das war der einfache Teil, dafür hätte ich keinen Thread aufmachen müssen. Bei der umsetzung hätte ich allerdings ein paar Fragen.
Ich möchte in jedem Raum mindestens 1 Netzwerkanschluss vorsehen, in Wohnzimmer und Küche evtl. zwei (falls die Einbaugeräte mal intelligent werden oder ich die Markise von unterwegs aus einfahren möchte). Das System von homeway fand ich dafür ganz schick, da ich damit auch gleich das SAT-Signal überall verteilen kann, ohne extra Dose und nur die Hälfte an Kabeln verlegen muss. Soweit mein Gedanke.

Jetzt ein paar prinzipielle Fragen:
1. Ich verteile in der ganzen Wohnung diese Netzwerkdosen, diese laufen zu einem zentralen Switch/Router und von dort gehts raus in die weite Welt des Internet. Wenn ich jetzt bspw. im Arbeitszimmer meinen Medienserver aufstelle, muss dieser sich nicht an jener zentralen Einspeisestelle befinden, richtig? Genauso verhält es sich doch auch mit anderen Quellgeräten wie bspw. BR-Player.

2. Mit was/wie müssen diese Quellgeräte ausgestattet sein, damit ich via Tablet/ App diese Geräte ansteuern kann?

3. Mit was/ wie müssen die "Empfangsgeräte" ausgestattet sein, damit ich diese füttern kann?

3. a) AVR-Receiver?
3. b) eine Art "Netzwerkplayer" den ich bspw. in der Küche an zwei A-100 anschließe
3. c) wie 3.b, allerdings für's Bad. Hier würde ich wahrscheinlich Lautsprecher in die Decke einlassen. Empfangsgerät und Endstufe wären dann also in der Decke versteckt.

Das wären erstmal die wichtigsten Fragen. Ich schätze jetzt kommen von eurer Seite erstmal ein haufen Fragen. Ich werde versuchen sie nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten. Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass erstmal nur die Grundlagen gelegt werden soll, also überall erstmal Netzwerkanschluss. Die einzelnen Räume sollen dann Stück für Stück "erschlossen" werden, einfach aus Gründen des Budgets und vorallem weil momentan meine "Planungskapazität" ziemlich ausgereizt ist :lol:

Grüße Moigus

Re: Vorbereitung für vernetztes Heim, kleine Hilfestellung n

Verfasst: Di 13. Aug 2013, 12:24
von ThomasB
Server fuer 1k Euro hin, an jeden Punkt nen Sonos connect und los gehts. Fuer Kueche etc Aktivlautsprecher wie A100. Passiv im Bad dann sowas wie die Connect:Amp.

Auf dem Linuxserver installierst SMB/ einen DLNA Server, dann brauchst nirgends Sender, nur eben die Empfaenger ueberall wo Ton hin soll.

Denk dran ueberall Netzwerk hinzulegen, Wlan suckt wenns nicht noetig ist ;)

Dein Vorhaben ist doch relativ einfach realisierbar ;)

Re: Vorbereitung für vernetztes Heim, kleine Hilfestellung n

Verfasst: Di 13. Aug 2013, 12:44
von ++Stefan++
Bei der Netzwerkverkabelung würde ich zunächst schauen, wie viel Teurer gleich die besten verfügbaren Kabel sind. Meines Wissens ist man nun bei Cat 7a
angelangt. Vor 10Jahren hat man Gbit Netzwerk noch belächelt, heute ist es standard und teilweise sogar der Flaschenhals! Wer weiß was noch alles kommt, 4k Streaming im Haus vielleicht?
Aus diesem Grund die Leehrrohre zumindest in die einzelnen Etagen nicht vergessen, dann können an die Wichtigsten Verteilerpunkte immernoch neue Kabel gezogen werden.
Im Zentralen Punkt ruig etwas Geld für einen guten und stromsparenden Switch ausgeben.

Wlan als Übertragungsstandard solltest du nicht vergessen!

Ich weiß nicht, wie teuer für dich eine Netzwerkdose wird, jedoch würde ich für eventuelle "Wlanverteiler" auch noch Dosen setzten. Gerade wenn du Stahlbetondecken hast, dann wird es schwer mit einem Gerät 2 Etagen abzudecken. Falls ein Treppenhaus existiert, dann ist dort genau der richtige Platz für so einen Verteiler.

Wlan Repeater sind allgemein eine Notlösung, da dadurch die Geschwindigkeit abnimmt (Daten müssen ja jeweils empfangen werden und dann nochmals weitergeleitet werden).

Mit einem guten Wlan Empfang in allen Räumen der durch ein zwei extrageräte abgedeckt wird, hast du sicher schon den größten Teil an Audiostreaming abgedeckt. Videostreaming ist dagegen etwas bandbreitenlastiger. Auf jeden Fall gehst du mit einem stabielen Wlan viel Frust aus dem Wege.

Ich vermute auch die zukünftigen Elektrogeräte werden zu einem großen Anteil noch eher Wlan beherbergen, als eine Netzwerkbuchse. Aber leider gibt es noch kaum Standards für das zukünftige Smarthome. Daher wird die Zukunft wohlmöglich aus einer Hand voll Geräten bestehen, die zwischen zwei Netzen eine Brücke bauen. Auch hier könnte also ein Zentraler Punkt mit Netzwerksteckdose für möglichst gute Funkverteilung entscheidend sein!
In meinem Elternhaus hängt ein Wlanverteiler an der Decke im Flur (leider gab es da keine Steckdose)

Aber auch die Dose in der Küche ist nicht verkehrt!
Du solltest allerdings nicht zwingend mehrere Leitungen verlegen, da man an vielen Punkten mittels einem weiteren kleinen Switch die Dosen auch vervielfachen kann --> Sofern der Aufpreis niedrig ist, dann gleich auf jeder Strecke 2 Leitungen verlegen lassen. Im anderen Fall lieber in Räume Dosen verlegen, die noch gar nicht erschlossen sind.

1.)
hast du absolut recht der zentrale Speicherplatz muss nicht an der Zentralen Stelle sitzten. Aus meiner Sicht ist es empfehlenswert den Speicher auf Dauer gesondert im Haus unterzubringen. Dann liegen auch nicht gleich alle Daten in der "Gefahrenzohne" wenn der Surfrechner im Arbeitszimmer sich etwas einfängt. Diese Geräte nehmen einem schon sehr viele Verteilerfunktionen ab und sprechen viele "Sprachen". Windows Home Server ist da ein guter Suchbegriff, aber auch sogenannte NAS von "Qnapp" oder "Synology".

2.)
Für das Streaming gibt es einen ganzen Wald von Protokollen, UPNP sei mal als eines genannt, dass jeder Win 7 Rechner schon mit sich herumträgt. Mit den richtigen Programmen kann aber auch ein Android Tablet auf ganz normale Windowsfreigaben (SMB) zugreifen. Je "freier" das Betriebssystem, desto mehr Standards werden abgedeckt (d.h. der Sourroundreciever hat eventuell nie die Fähigkeiten des Tablets). Insgesammt schlägst du da wirklich ein ganz weites Themengebiet auf

3c)
Kann leider nur Webradio, jedoch gibt es bei ELV Allgemein immer ein paar schöne Anregungen in Richtung Hausautomatisierung
http://www.elv.de/elv-fs20-internet-rad ... usatz.html

Mache dir mal über die ganzen Streaminglösungen nicht so große Gedanken, eine gute Netzwerkdosenverteilung ist wirklich die halbe Miete.
Je nach Internetanbieterlage kann es auch sein, dass Antennendosen doch eine gewisse Relevanz haben, bzw. falls ein zentraler "Videorecorder" verwendet wird, dann gehören natürlich an den Zentralen Netzwerkpunkt auch alle Antennensignale.

Re: Vorbereitung für vernetztes Heim, kleine Hilfestellung n

Verfasst: Di 13. Aug 2013, 12:49
von moigus
ThomasB hat geschrieben:Denk dran ueberall Netzwerk hinzulegen, Wlan suckt wenns nicht noetig ist ;)
Danke, das bestätigt meine Einschätzung. Wie gesagt, je nach Raumgröße 1-2 Netzwerkdosen.
ThomasB hat geschrieben:Dein Vorhaben ist doch relativ einfach realisierbar ;)
Das will ich doch hoffen, da ich auf dem Gebiet alles andere als Kompetent bin :roll:
ThomasB hat geschrieben:Server fuer 1k Euro hin, an jeden Punkt nen Sonos connect und los gehts. Fuer Kueche etc Aktivlautsprecher wie A100. Passiv im Bad dann sowas wie die Connect:Amp.
Wie schaut das mit Sonosconnect und A100 aus, die schließe ich ja dann über die digitaleingänge an, richtig? Wie schauts da mit Standby etc. aus?

Wie ist das prinzipiell mit den Raumfeld-Teilen? Die sind ja ein Stück weit günstiger. Gerade für Küche und Bad ist die Aufstellung und der Hörplatz ja eh zweitrangig, da ja eher nebenbei die Musik dudelt. Kann man die Systeme untereinander kombinieren(Sonos Raumfeld)? Funktioniert das dann auch mit den Apps?

Sorry für die vielen Fragen. Ich hab da echt keinen Plan. Habe bisher nicht mal ein Smartphone. (Asche auf mein Haupt)

Grüße Moigus

Re: Vorbereitung für vernetztes Heim, kleine Hilfestellung n

Verfasst: Di 13. Aug 2013, 13:00
von Fly
gerade drüber gestolpert:

Selbst für 4k-Anwendungen über HDBaseT reicht Cat5/6 -
"Echtes" Cat7 hat keine RJ-45 Stecker!

Quellen:
Artikel v Golem HDBaseT
offizielle Info der HDBase-T-Vereinigung
Wiki-Artikel TwistedPair und Stecker

Re: Vorbereitung für vernetztes Heim, kleine Hilfestellung n

Verfasst: Di 13. Aug 2013, 13:05
von moigus
@Stefan: Dank dir für den reichlichen Input. Was die Kabelage angeht, so würde ich schon schauen, dass da etwas zukunftssicheres verwendet wird. Beim Homeway bspw. werden neben den gängigen Cat5 auch Cat6 Kabel angeboten. Der Reiz bei diesem System besteht natürlich in der kombinierbaren Dose. Cat 6 sollte doch in Ordnung sein, oder?
Ich kann natürlich auch überlegen, direkt Lehrrohre zu ziehen. Wäre so etwas dringend anzuraten? Die Wohnung befindet sich übrigens auf einer Etage, 140qm Grundfläche. Bißchen Kabel kommen da schon zusammen, aber das ist in Ordnung. Wände sind zum Teil gemauert, da es eine alte Fabrik ist, gibt es aber auch einige Wände mit Trockenbau. Kein Stahlbeton.

WLAn kommt natürlich auch zum Einsatz, allein wegen Laptops und natürlich der Steuerung via Tablet/ Smartphone. Aber die festinstallierten Sachen hätte ich doch lieber im Kabel.
++Stefan++ hat geschrieben:Aber auch die Dose in der Küche ist nicht verkehrt!
Du solltest allerdings nicht zwingend mehrere Leitungen verlegen, da man an vielen Punkten mittels einem weiteren kleinen Switch die Dosen auch vervielfachen kann --> Sofern der Aufpreis niedrig ist, dann gleich auf jeder Strecke 2 Leitungen verlegen lassen. Im anderen Fall lieber in Räume Dosen verlegen, die noch gar nicht erschlossen sind.
Die beiden Dosen in der Küche sind eigentlich für zwei verschieden Sachen und auch an gegenüberliegenden Wänden: Dose 1 ist für Audio (hier soll ein größerer Schrank oder was weiß ich hin. Dose 2 ist hinter der Einbauküche, für eventuell spätere intelligente Geräte. Keine Ahnung was da mal kommen mag. Aber wenn ich schon einmal Kabel ziehe, und das sind ja auch ohne Netzwerk schon Massen, kommt es auf ein Kabel mehr oder weniger auch nicht an.
Was meinst du mit 2 Leitungen legen lassen? Ich hätte jeweils eine Leitung zu einer Dose, die eben mehrere Anschlüsse haben kann, gelegt.

So, Kopf ist erstmal voll. :roll:

Danke euch für die Antworten. Bin auch für jeden konkreten Vorschlag dankbar!

Grüße Moigus

Re: Vorbereitung für vernetztes Heim, kleine Hilfestellung n

Verfasst: Di 13. Aug 2013, 13:12
von ThomasB
Raumfeld kann kein Spotify und gibts afaik nicht mit Verstaerker, daher denke ich eher uninteressant. Ich wuerde das Geld in die Hand nehmen und Sonos kaufen, das hat sich vielfach bewaehrt.

Gruss Thomas

Re: Vorbereitung für vernetztes Heim, kleine Hilfestellung n

Verfasst: Di 13. Aug 2013, 13:17
von moigus
ThomasB hat geschrieben:Raumfeld kann kein Spotify und gibts afaik nicht mit Verstaerker, daher denke ich eher uninteressant. Ich wuerde das Geld in die Hand nehmen und Sonos kaufen, das hat sich vielfach bewaehrt.

Gruss Thomas
Mal ne ganz blöde Frage: Ich dachte, das Sonos-System funktioniert so, dass der Server sämtliche Audiodaten an die jeweilgen Netzwerkdosen streamt, und der Netzwerkplayer (sonos) quasi nur noch als unmündiger "Empfänger" die Daten empfängt und an die LS weitergibt? Dann würde es ja reichen, wenn der Server Spotify etc. kann. Oder liege ich da schlichtweg falsch?

Grüße Marcus

Re: Vorbereitung für vernetztes Heim, kleine Hilfestellung n

Verfasst: Di 13. Aug 2013, 14:05
von ++Stefan++
Ich frage mich, ob CAT 7a wirklich wesentlich teurer ist als CAT 6.
Bei CAT7 Kabel ließen sich vielleicht iregendwann andere Dosen anschließen und spielend 10Gbit erreichen.
Übrigens könnte man über ein nicht belegtes Netzwerkkabel einzeln geschirmtes Netzwerkkabel auch ein Audiosignal direkt schicken, solange man sich einen Adapterstecker baut :twisted: .
Überall Leerrohre zu verlegen, würde halte ich für übertrieben. Vielliecht ist es aber Sinnvoll, die zentralen Punkte zu verrohren. Also dort wo in Zukunft vielleicht die Bandbreite benötigt wird, Zimmer mit PC, Fernsehecke, und Zentraler Netzwerkknotenpunkt.
Bei 140qm auf einer Ebene, sind eventuell 2 Wlanpunkte an den "Kanten" praktisch.

Re: Vorbereitung für vernetztes Heim, kleine Hilfestellung n

Verfasst: Di 13. Aug 2013, 14:34
von moigus
Cat 7 Kabel sind etwa doppelt so teuer wie Cat 6. Prinzipiell sind aber 150€ Aufpreis für die Kabel ok. (bei ca. 200-300m Kabelbedarf)
Wie ich allerdings rausgelesen habe, braucht Cat 7 andere Stecker, um diesen Standard voll auszunutzen. Cat 6 auf Cat 7 Kabel degradieren dieses auf Cat 6. Andererseits kann man später dann ja auch die Stecker wechseln, wenn sich diese Stecker dann irgendwann durchsetzen sollten. Somit bleibt das Kabel in der wand, und ich brauche auch nicht zwingend Leerrohre. Wie seht ihr das? Cat 6 Kabel mit leerrohren, oder gleich Cat 7 ohne Leerrohre?

Also fass ich einfach mal zusammen:
Prinzipell kann ich getrost erstmal die ganzen netzwerkkabel legen, dort wo ich sie haben will. Im Bad kommt das Netzwerkkabel gemeinsam mit Strom in die Decke und wartet darauf, aus seinem Dornröschenschlag geweckt zu werden (hoffentlich passt dann die Endstufe durch die Bohrung in der Decke)
Netzwerkkabel laufen an einem zentralen Punkt zusammen, wo sie mit Switch/ Router verbunden werden.

Alles weitere, welche Endgeräte dann angesteckt werden etc. ist dann ziemlich flexibel und muss beim Bau jetzt noch nicht beachtet werden.

Wenn ich hier irgendwo noch einen Denkfehler habe, berichtigt mich bitte.

Vielen Dank!

Grüße Moigus