Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Ich gehe gerne auf Hardstyle/Hardcore Feten. Immer noch. Ich bin aber wahrscheinlich der einzige Mensch, der das macht, um vom Alltag zu entspannen, und mal Musik lauter zu hören, als er das im eigenen Zimmer dürfte wegen der lieben Nachbarn und Mitbewohner, und bei einer völlig anderen Atmosphäre. Von anderen höre ich nur dann am Montag im Büro oder der Schule:

"Ey Party war geil aber weiß gar nichts mehr, war voll dicht, höhöh" oder "Hatte voll den Absturz...wer hat da noch mal aufgelegt? Wo war ich überhaupt??? Wie sind wir denn nach Hause gekommen!? " oder ,,Zum Glück wird es eine Dvd von der Party geben. Ich weiß nämlich nichts mehr aber der Alkohol. Der war glaube ich gut. "

Mir muss jemand erzählen, wieso man bitte deutlich über 40€ für eine Eintrittskarte bei einem Rave an einem Samstag Abend aus gibt und dann gar nichts mehr von dem Event weiß. Wo ist da bitte die Logik!? Kann mir jemand diese Logik erklären? Und das sind nicht nur 18-20 Jährige. Das sind auch deutlich über 20 Jährige von denen ich eigentlich mehr Verstand erwarten würde mit 26/27/28/29 und 30-35 Jahren.

Noch besser finde ich die Leute, die dieses Geballer nicht nüchtern ab können und dann so was raus hauen:

"Puhhh. Zum Glück hat mir einer ne XTC gegeben. Sonst hätte ich das nicht durch gehalten"

AUTSCH

Solche Momente hier erlebe ich lieber bei klarem Verstand. Die lasse meinen Alltag völlig vergessen, in eine andere Welt in dieser Nacht abtauchen und ich erinnere mich gerne daran, was ich in diesen Momenten gefühlt habe. Aber ich scheine da echt die absolute Ausnahme zu sein. Der Rest besäuft sich oder wirft sich Pillen und beide Seiten können dir gar nichts gescheites mehr zu dem Abend sagen.

Und jetzt kommt es. Das ist nicht nur bei meinen Rave Sachen so. Das ist bei allen Sachen so. Erklärt es mir bitte. Ich bin zu blöd dafür. Was ist daran so toll anderen am Montag in der Schule oder im Büro zu erzählen, dass man nichts mehr von dem weiß, was man erlebt hat auf Party, im Club, auf dem Event und dem Festival?

Ist das nicht eher ein Verhalten für 12-16 Jährige!?

Imponiergehabe, Ausblendung des Alltags, die Gründe sind vielfältig und darüber haben sich schon so manche Experten den Kopf zerbrochen.

Meine Meinung: Solch ein Verhalten ist auch immer abhängig vom Bildungsstand. Je höher dieser, desto geringer die Anfälligkeit für's Komasaufen. Aber wie so oft gibt es auch hier Ausnahmen.

Eine ganz gute und auch leicht verständliche Seite zum Thema findet man hier:

http://www.kenn-dein-limit.info/wie-gef ... inken.html

Hi Thomas!

Der nachfolgende Absatz wird groß mit einem Polemik-Warnschild gekennzeichnet:

Kannst du deine Meinung auch belegen, oder soll dieses "lehrertypische" Statement, dass sehr stark in Richtung Klischee abdriftet, einfach so im Raum stehen bleiben? Gerade als Lehrer, der auch durch seine (wertvolle) Persönlichkeit großen Einfluss auf die Schüler (Achtung, Menschen und Schutzbefohlene, physisch und auch psychisch!) hat, sollte sehr gut dazu in der Lage sein, sich komplexer mit Sachverhalten auseinander zu setzen und auch eine entsprechende Bandbreite an Perspektiven liefern können.

Schulbildung ist keine Garantie für Intellekt, zumindest nicht umfassend, auch wenn das Schulsystem das gerne propagiert. Beispiele dafür gibt es unzählige.

Wir wollen auch nicht die Eltern vergessen, die zumindest bis zur Volljährigkeit ihrer Schutzbefohlenen ebenfalls eine gewisse Verantwortung haben.

Ich wäre für ein Büffet, damit jedes Partymitlied nicht mit nüchternem Magen auf die Feier geht und eine Stempelkarte, auf der nur eine bestimmte Anzahl an Getränken Platz findet. Wer nach einem oder anderhalb Litern Bier bzw. 20 - 30 cl Sprituosen über den Abend verteilt bspw. immer noch nicht berauscht oder betrunken ist, braucht auch nicht mehr.

Viele müssen leider erst einmal die Erfahrung machen, mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert zu werden. Das bleibt dann häufig auch ein Einzelfall.

Hi Magnus,

erstens schrieb ich ja, dass es meine persönliche Meinung ist, andererseits nützt Polemik in dem Fall auch nichts. Außerdem unterstützt du ja meine Aussage, dass neben den Lehrern auch die Eltern in der Pflicht seien, von denen wiederum das Kind seine ersten Bildungsangebote erhält. Ich will auch die Lehrer keinesfalls in Schutz nehmen, das Thema wird meiner Meinung nach in der Schule auch zu wenig thematisiert. Trotzdem hat man grade in Zeiten des Internets viele Möglichkeiten, sich über die Folgen übermäßigen Alkoholkonsums zu informieren, oder soll das für Jugendliche nicht gelten?
Und wer sich informiert, hat auch einen höheren Bildungsstand.

Der Wahrheitsgehalt solcher Geschichten ist, meiner Erfahrung nach, immer mit Vorsicht zu genießen. So mach ein "Abgestützter" war am Ende des Abends schon wieder fast nüchtern und hat später seine drei Halbe zum Vollrausch stilisiert.

Hallo Argaween,

es freut mich zu lesen, dass es junge Menschen gibt, die solche Drogen nicht brauchen und die sich Gedanken über ihre Mitmenschen machen. Deine Frage kann ich nicht beantworten; als "alter Sack" kann ich dir nur sagen, dass man irgendwann anerkennt, nicht alles verstehen und schon gar nicht alles mitmachen zu müssen. Im günstigsten Falle wird man darüber nicht zynisch, sondern erhält sich sein Mitgefühl, weiß dann aber auch, wo bzw. bei wem zu helfen überhaupt lohnt. Ansonsten wird man an dieser Welt leicht irre.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Moin Forum,
einen gewissen Zusammenhang zwischen Bildung und Trinkverhalten schein es tatsächlich zu geben,nicht umsonst sind Studentenorgien so berüchtigt.
Gruß Wolfgang

wolfgang siepmann hat geschrieben:Moin Forum,
einen gewissen Zusammenhang zwischen Bildung und Trinkverhalten schein es tatsächlich zu geben,nicht umsonst sind Studentenorgien so berüchtigt.
Gruß Wolfgang

Und am allerschlimmsten waren zu meiner Studienzeit die Partys der Medizin-Studenten. Hmm.

wolfgang siepmann hat geschrieben:Moin Forum,
einen gewissen Zusammenhang zwischen Bildung und Trinkverhalten schein es tatsächlich zu geben,nicht umsonst sind Studentenorgien so berüchtigt.
Gruß Wolfgang

Aber Hallo!

g.vogt hat geschrieben:... dass man irgendwann anerkennt, nicht alles verstehen und schon gar nicht alles mitmachen zu müssen.

Schön und treffend formuliert!