Achtung : Blitzermarathon
Verfasst: Di 8. Okt 2013, 14:30
Achtung:
Die Polizei startet diese Woche eine bundesweite Blitzeroffensive.
Zur Sensibilisierung, nicht zum Geldeintreiben.
"Beim ersten bundesweiten «Blitz-Marathon» nimmt die Polizei auch in Hessen Raser rund um die Uhr ins Visier. Geblitzt werden zu schnelle Fahrer von Donnerstag 6 Uhr bis Freitag 6 Uhr an 387 Kontrollstellen im Land, wie die Polizei mitteilte. 838 Beamte und Ordnungsamtsmitarbeiter seien im Einsatz.
Ziel der detailliert angekündigten Aktion ist es laut Polizei nicht etwa Kasse zu machen. Die Ordnungshüter wollen eine nachhaltige Senkung des Geschwindigkeitsniveaus erreichen. Verkehrsteilnehmer sollen für das richtige Tempo sensibilisiert werden. Bundesweit sind 15 000 Polizisten den Temposündern an 8600 Kontrollstellen auf der Spur.
«Geschwindigkeit ist der Killer Nummer Eins auf deutschen Straßen. Es gibt immer wieder Tote und Verletzte», sagte der Sprecher der Polizei in Dillenburg, Guido Rehr. Das Polizeipräsidium Mittelhessen hat bei der Aktion im Land die Federführung. «Rasen ist eine Charakterfrage. Wir wollen zum Nachdenken anregen. Es geht uns nicht darum, möglichst viele Bußgelder und Anzeigen zu generieren. Wir haben nichts zu verbergen und kündigen deshalb alles an.»
Polizeidirektor Manfred Kaletsch, Einsatzleiter des 24-Stunden-Blitz-Marathons in Hessen, sagte: «Geschwindigkeit entscheidet bei Verkehrsunfällen oft über Leben und Tod. Das wollen wir verstärkt ins Bewusstsein rufen.» Neben den Angehörigen nehme ein schwerer Unfall auch Menschen mit, die direkt am Geschehen beteiligt sind: Unfallbetroffene, Zeugen, Feuerwehrleute, Ärzte oder Polizisten. «Ein Verkehrstoter bedeutet unendliches Leid, Wut, Schock und Trauer für die Angehörigen – durchschnittlich leiden im sozialen Umfeld bis zu 100 Menschen mit», erklärte Kaletsch.
Betroffen von der Blitzerei sind alle Straßentypen, inner- und außerorts, auch Autobahnen. Es gebe keine Schwerpunktkontrollstellen. Ganz Hessen werde in den Blick genommen, sagte er. Zum Einsatz kommen neben festinstallierten Radarfallen etliche mobile Anlagen. In Frankfurt wird den Angaben zufolge an 17 Orten kontrolliert, in Kassel seien es acht. Die mobilen Blitzer würden innerhalb der 24 Stunden an verschiedenen Orten aufgebaut.
Der ADAC befürwortet den «Blitz-Marathon». «Die Verkehrssicherheit wird gestärkt. Wichtig ist, dass die Überwachung mit Transparenz verbunden wird und es keine Abzocke ist», sagte Susanne Martin vom ADAC Hessen und Thüringen in Frankfurt. «Diese Aktion kann einen erzieherischen Effekt haben, wenn sie mit Aufklärung verbunden wird.» Für den Lerneffekt sei eine jährliche Kampagne zu begrüßen.
Der Leiter Unfallforschung der Versicherer, Siegfried Brockmann, ist skeptisch, was die Nachhaltigkeit der Aktion anbelangt: «Die Aufmerksamkeit fürs Thema wird gesteigert - schon mal gut. Der gesellschaftliche Diskurs wird angeregt.» Gut möglich sei aber, dass danach wieder Gas wie eh und je gegeben werde, sagte Brockmann in Berlin.
Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Niedergelassener Verkehrspsychologen, Rüdiger Born, begrüßte den «Blitz-Marathon». «Es ist vernünftig, den Menschen das Thema ins Bewusstsein zu rufen. womöglich wird der ein oder andere das Tempolimit auch beibehalten, weil er das Fahren als angenehmer und stressfreier empfindet.» Er regte an, die Langzeitwirkungen des «Blitz-Marathons» zu überprüfen.
«Rasen ist kein Kavaliersdelikt», betonte Andrea Ackermann, Sprecherin bei der Polizei in Offenbach. «Ähnlich wie Alkohol am Steuer dürfen Verkehrsteilnehmer das Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen.» Der «Blitz-Marathon» solle keine einmalige Aktion in Hessen bleiben. Die Initiative könne manchen Autofahrer zum Umdenken animieren. Von großangelegten Tempokontrollen zuvor in NRW sei die Rückmeldung bekommen: «Das war ein total entspanntes Fahren.»
In Nordrhein-Westfalen gab es bereits viermal 24-stündige Tempokontrollen. Die Überwachungsstellen werden dabei vorab bekanntgegeben. Beim bislang letzten, vierten «Blitz-Marathon» waren etwa 28 000 Autofahrer mit zu hoher Geschwindigkeit erwischt worden. 700 000 wurden kontrolliert."
Stefan
Die Polizei startet diese Woche eine bundesweite Blitzeroffensive.
Zur Sensibilisierung, nicht zum Geldeintreiben.
"Beim ersten bundesweiten «Blitz-Marathon» nimmt die Polizei auch in Hessen Raser rund um die Uhr ins Visier. Geblitzt werden zu schnelle Fahrer von Donnerstag 6 Uhr bis Freitag 6 Uhr an 387 Kontrollstellen im Land, wie die Polizei mitteilte. 838 Beamte und Ordnungsamtsmitarbeiter seien im Einsatz.
Ziel der detailliert angekündigten Aktion ist es laut Polizei nicht etwa Kasse zu machen. Die Ordnungshüter wollen eine nachhaltige Senkung des Geschwindigkeitsniveaus erreichen. Verkehrsteilnehmer sollen für das richtige Tempo sensibilisiert werden. Bundesweit sind 15 000 Polizisten den Temposündern an 8600 Kontrollstellen auf der Spur.
«Geschwindigkeit ist der Killer Nummer Eins auf deutschen Straßen. Es gibt immer wieder Tote und Verletzte», sagte der Sprecher der Polizei in Dillenburg, Guido Rehr. Das Polizeipräsidium Mittelhessen hat bei der Aktion im Land die Federführung. «Rasen ist eine Charakterfrage. Wir wollen zum Nachdenken anregen. Es geht uns nicht darum, möglichst viele Bußgelder und Anzeigen zu generieren. Wir haben nichts zu verbergen und kündigen deshalb alles an.»
Polizeidirektor Manfred Kaletsch, Einsatzleiter des 24-Stunden-Blitz-Marathons in Hessen, sagte: «Geschwindigkeit entscheidet bei Verkehrsunfällen oft über Leben und Tod. Das wollen wir verstärkt ins Bewusstsein rufen.» Neben den Angehörigen nehme ein schwerer Unfall auch Menschen mit, die direkt am Geschehen beteiligt sind: Unfallbetroffene, Zeugen, Feuerwehrleute, Ärzte oder Polizisten. «Ein Verkehrstoter bedeutet unendliches Leid, Wut, Schock und Trauer für die Angehörigen – durchschnittlich leiden im sozialen Umfeld bis zu 100 Menschen mit», erklärte Kaletsch.
Betroffen von der Blitzerei sind alle Straßentypen, inner- und außerorts, auch Autobahnen. Es gebe keine Schwerpunktkontrollstellen. Ganz Hessen werde in den Blick genommen, sagte er. Zum Einsatz kommen neben festinstallierten Radarfallen etliche mobile Anlagen. In Frankfurt wird den Angaben zufolge an 17 Orten kontrolliert, in Kassel seien es acht. Die mobilen Blitzer würden innerhalb der 24 Stunden an verschiedenen Orten aufgebaut.
Der ADAC befürwortet den «Blitz-Marathon». «Die Verkehrssicherheit wird gestärkt. Wichtig ist, dass die Überwachung mit Transparenz verbunden wird und es keine Abzocke ist», sagte Susanne Martin vom ADAC Hessen und Thüringen in Frankfurt. «Diese Aktion kann einen erzieherischen Effekt haben, wenn sie mit Aufklärung verbunden wird.» Für den Lerneffekt sei eine jährliche Kampagne zu begrüßen.
Der Leiter Unfallforschung der Versicherer, Siegfried Brockmann, ist skeptisch, was die Nachhaltigkeit der Aktion anbelangt: «Die Aufmerksamkeit fürs Thema wird gesteigert - schon mal gut. Der gesellschaftliche Diskurs wird angeregt.» Gut möglich sei aber, dass danach wieder Gas wie eh und je gegeben werde, sagte Brockmann in Berlin.
Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Niedergelassener Verkehrspsychologen, Rüdiger Born, begrüßte den «Blitz-Marathon». «Es ist vernünftig, den Menschen das Thema ins Bewusstsein zu rufen. womöglich wird der ein oder andere das Tempolimit auch beibehalten, weil er das Fahren als angenehmer und stressfreier empfindet.» Er regte an, die Langzeitwirkungen des «Blitz-Marathons» zu überprüfen.
«Rasen ist kein Kavaliersdelikt», betonte Andrea Ackermann, Sprecherin bei der Polizei in Offenbach. «Ähnlich wie Alkohol am Steuer dürfen Verkehrsteilnehmer das Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen.» Der «Blitz-Marathon» solle keine einmalige Aktion in Hessen bleiben. Die Initiative könne manchen Autofahrer zum Umdenken animieren. Von großangelegten Tempokontrollen zuvor in NRW sei die Rückmeldung bekommen: «Das war ein total entspanntes Fahren.»
In Nordrhein-Westfalen gab es bereits viermal 24-stündige Tempokontrollen. Die Überwachungsstellen werden dabei vorab bekanntgegeben. Beim bislang letzten, vierten «Blitz-Marathon» waren etwa 28 000 Autofahrer mit zu hoher Geschwindigkeit erwischt worden. 700 000 wurden kontrolliert."
Stefan