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Auswirkung von ansteigender Deckenhöhe auf die Akustik

Verfasst: Di 26. Nov 2013, 14:15
von ng_blade
Hallo zusammen,

wir planen derzeit einen Neubau und dort soll ein Raum ausschließlich als Heimkino genutzt werden und später entsprechend gestaltet werden.
Der Raum wird im Obergeschoss entstehen und die Maße betragen 4,20 x 5,80.
Derzeit ist geplant das Dach darüber ohne weitere Zwischendecke zu gestalten d.h. die Deckenhöhe beträgt an der Außenwand + Leinwandposition 2m und steigt bis zur Rückseite (ausgehend von der Blickrichtung) gleichmäßig an.

Grundsätzlich könnten wir das auch um 180° drehen und haben vorne die höchste Deckenhöhe, die nach hinten hin abfällt.

Wie sieht die Sache konkret hinsichtlich der späteren Gestaltung aus, bringt uns das vielleicht sogar Vorteile oder sollten wir die Planung nochmal ändern und in jedem Fall eine Zwischendecke planen um die Raumhöhe zumindest bis auf das letzte Stück zur Außenwand hin gleichmäßig zu haben?

Danke und Gruß

Re: Auswirkung von ansteigender Deckenhöhe auf die Akustik

Verfasst: So 1. Dez 2013, 23:41
von Findet Frodo
Ich denke nicht, dass eine Zwischendecke notwendig ist. Durch eine schräge Decke hat ein Raum im Schnitt kaum noch parallele Wände, was in der Regel schon mal etwas weniger Nachhall zur Folge hat. Trotzdem ist natürlich mit ungünstigen Reflexionen zu rechnen.

Wenn Du die Front an der hohen Raumseite hast, also die Schräge praktisch abfallend hinter Dir im Rücken ist, werden die Schallwellen der Front an der Decke reflektiert und erreichen dann die Hörposition etwas verzögert nochmal von oben. Ob das so ist, hängt von der Schräge ab, von der Sitzposition und von ein paar anderen Kleinigkeiten. Für Stereo kann das toll sein, weil dann ein gewisser räumlicher Effekt erzeugt wird. Kann einem gefallen oder auch nicht.

Wenn die Front an der niedrigen Raumseite ist, kann es zu einem Trichter-Effekt kommen, wenn die Boxen sehr nah an der niedrigen Wand stehen. Wie stark sich das wirklich auswirkt, kannst Du wohl nur durch Ausprobieren herausfinden.

Da es sich ohnehin nicht um einen halbwegs optimalen Raum handelt, kann man das wahrscheinlich vernachlässigen und lieber an anderen Stellen akustisch vorsorgen. Das ist wahrscheinlich effektiver, als den Aufbau zu drehen. Deshalb richte es vielleicht einfach so ein, wie Du lieber sitzen würdest.

Ohne einen genauen Plan gesehen zu haben, würde ich bei sowas die Front an der hohen Wand bevorzugen. Du kannst die Dachschräge über der Sitzposition mit schicken Absorberplatten abhängen, dann sollten die Reflexionen nicht weiter stören. Was von der Schräge übrig bleibt sorgt dann mehr oder weniger für ein diffuses Klangbild.