Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

So, nach einer etwas mehr oder weniger langen Pause hier im Forum, habe ich jetzt wieder etwas mehr Zeit hierfür.

Der Grund meiner Abwesenheit war der recht schnelle gesundheitliche Verfall meiner Mutter und die daraus resultierenden Krankenhausaufenthalte.
Ich will Euch damit aber nicht langweilen.

Vielmehr gibt es gerade zu dem Thema 'Altwerden' ein paar wichtige Vorkehrungen, die im Prinzip jeder treffen sollte bzw. muß. Und zwar rechtzeitig.
Und das betrifft nicht nur das Thema Patientenverfügung, sondern auch die Frage, was tun, wenn die eigenen Eltern nicht mehr in der Lage sind, für sich selber zu sorgen.
Gerade die rechtliche Seite solch einer Situation ist wichtig.
Wichtig eben deshalb, weil ich Euch mal kurz schildern werde, was passiert, wenn man sich nicht rechtzeitig mit diesem Thema innerhalb der Familie damit auseinander setzt.

Es ist natürlich so, daß die meisten Menschen gar nicht wirklich merken, daß sie im Grunde nicht mehr geschäftsfähig sind. Ist ein sehr schleichender Prozeß.
Und wer gibt sich schon die Blöße, zuzugeben, daß er rechtlich gesehen, nicht mehr handlungsfähig ist.

Zu dem Thema Demenz, mit ihren vielfältigen Erscheinungsformen ( Alzheimer ist nur eine davon ), gab es in den vergangenen Wochen ein paar interessante Filmbeiträge im Fernsehen, die man Dank Mediathek noch nachträglich anschauen kann.

Ein ganz wichtiger Punkt ist natürlich, daß man als Eltern seinen Kindern bzw. seinem Lebenspartner ( oder einer vertrauten Person ) eine Bankvollmacht ausstellt.
Am Besten eine Generalvollmacht, die über den Tod hinaus gültig ist.

Ein weiterer ganz wichtiger Punkt ist die sogenannte Vorsorge-Vollmacht, die man rechtzeitig erstellen sollte, solange man geistig noch dazu in der Lage ist,bzw. ein Arzt das auch bescheinigen kann.
Hierzu kann man/frau sich unter :
http://www.musterz.de/vorsorgevollmacht.html
Zutreffendes ankreuzen, ausdrucken und natürlich unterschreiben bzw. unterschreiben lassen.
Diese 4 Seiten sind rechtlich gesehen vollkommen ausreichend. Man kann auch mehreren Personen solch eine Vollmacht ausstellen.
Als Alternative kann man das auch vor einem Notar machen, allerdings sind die Kosten nicht ohne.

Damit wird auch die amtlich bestellte Betreuung umgangen, die Vorsorgevollmacht hat Vorrang davor.
Die amtliche Betreuung hat nämlich unter anderem ein paar unnötige Nachteile ( u.a. kostet sie auch Geld ).

Für weiter Infos rund um dieses Thema empfehle ich auch :
http://de.wikipedia.org/wiki/Vorsorgevollmacht

Und natürlich sollte auch rechtzeitig ein Testament gemacht werden, damit es nicht zu Streitereien nach dem Tod kommt.
Allerdings ist es auch so, daß man für die Erstellung eines Testamentes nicht mehr geschäftsfähig sein muß.
Es reicht aus, das man/ frau sich zu dem Zeitpunkt des Testaments über die Folgen im Klaren war. Das kann auch ein Arzt oder Notar bestätigen.

Kurz zusammengefaßt heißt daß :
Bankvollmacht über den Tod hinaus
Patientenverfügung
Vorsorgevollmacht
sind ausreichend, um nicht von einem amtlich bestellten Betreuer abhängig zu werden.

Macht Euch mal Gedanken dazu, jeder von uns hat Eltern und wir werden auch alle mal in diese Lage kommen.

hallo und danke dafür.
Ich weiß auch, wie wichtig das ist. Gut dass du mich dran erinnerst.
Auch wenn ich die Eltern schon "unter der Erde" habe. Aber man selbst wird auch nicht jünger.

danke für die "erinnerung" an das unausweichliche und auch sicherlich wichtige thema. ein teil der formalitäten hab ich schon aber beim thema vorsorge-vollmacht bin ich noch blank.

download klappt grad nicht, muss es wohl nochmal später versuchen

Mein Großvater kommt in das Alter wo es wichtig ist, sich Gedanken zu machen. Scheinbar hat er alles mit meinem Vater geregelt.

Wenn ich zu meinem Vater gehe und damit anfange fange ich mir einen Satz heiße Ohren .

Ich habe es bei meiner Oma erlebt. Es geht manchmal von einem Tag auf den anderen rapide bergab und wenn man einmal ans Liegen kommt baut auch der Kopf dramatisch schnell ab.

Exekuhtot hat geschrieben: .... Scheinbar hat er alles mit meinem Vater geregelt.

Ist natürlich auch die Frage, was und wie er alles geregelt hat.

Als junger Mensch macht man sich da weitaus weniger Gedanken, aber gegen Unfälle oder Krankheiten ist niemand gefeit.
Und wer will sich denn ein Leben vorstellen, bei dem man von einer Maschine gelebt wird ?????? Ich will das sicherlich nicht.
Nur muss man sich eben vorher schon dazu Gedanken machen und es regeln ( wie auch immer ).


Vor kurzem kam im TV der Film 'Der stille Abschied'. Den sollte sich eigentlich jeder mal anschauen. Und es ist auch so, wie im Film dargestellt.
Früher lebten die Menschen nicht so lange, da war das Thema Demenz im Grunde gar keines.
Und seitdem bekannt ist, das auch bekannte Persönlichkeiten davon betroffen sind, ist es zumindestens teilweise in den Köpfen.
Und Alzheimer kann man/frau auch schon mit 40 bekommen, ist also keine Erscheinung, die erst im hohen Alter auftritt.

Ich habe das Thema nur angesprochen, weil ich mit ihm in diesem Jahr damit konfrontiert wurde. Und auch, weil ich denke, man muß dieses Thema auch mal in die Köpfe junger Menschen kriegen.

Altwerden bedeutet ja nicht automatisch, daß man dement wird, es gibt auch noch andere Alterskrankheiten wie zB Parkinson.
Und viele Parkinsonkranke werden auch dement oder sind es schon.

Ein weiteres wichtiges Thema ist auch, schon möglichst früh abzuklären, ob denn die Eltern in ein Pflegeheim wollen. Zuhause gepflegt werden stellt eine nicht unerhebliche Belastung für die Angehörigen dar.
Das Durchschnittsalter von alten Menschen, die in ein Heim kommen, liegt derzeit bei 84 Jahren. Das sollte einen nachdenklich stimmen, wo lebten diese Menschen denn vorher?

Die Meinung über Heime geht eh weit auseinander, ich will in kein Heim, ebensowenig würde ich meine Mutter in eins stecken, solange es noch anders geht.
Es kommt aber irgendwann immer der Zeitpunkt, wo man genau vor dieser Frage steht.

...schön das du wieder "da" bist.

...ein sehr wichtiges Thema.

Wir, meine Schwiegerelter, meine Frau und ich, haben uns schon einen Baum für insgesamt 10 Urnenplätzen in einem Friedwald gekauft. -> ist auch so ein Thema

Gruß
Jochen

hallo und willkommen zurück!

hatte (und hab) dieses thema auch aus aktuellen anlässen heuer schon auf dem tisch und bin (für meine familie jetzt) eigentlich noch am ausdiskutieren und infos sammeln wie wir das denn mal alles haben wollen. is ja leider nicht so das alle (mehr oder weniger) beteiligten über das thema auch gleich offen und "gerne" reden wollen...

wie is es eigentlich mit der patientenverfügung bei euch in deutschland? gilt die unbeschränkt, bzw bis auf widerruf? bei uns in good old austria ist das für mich ein bisschen ein aufwendiges teilthema, weil a) vorm notar gemacht werden muss und viel aufwendiger b) alle 5 jahre dort erneuert werden muss weils sonst automatisch verfällt

Also die Patientenverfügung meiner Mutter ist aus dem Jahr 2001, sie hat sich die auch immer wieder von ihren Hausärzten abstempeln lassen.
Den Text hat sie sich wohl aus dem Internet runtergeladen und ausgedruckt.

Soviel ich weiß, gilt die uneingeschränkt.

Gandalf hat geschrieben: Ein weiterer ganz wichtiger Punkt ist die sogenannte Vorsorge-Vollmacht, die man rechtzeitig erstellen sollte, solange man geistig noch dazu in der Lage ist,bzw. ein Arzt das auch bescheinigen kann.
Hierzu kann man/frau sich unter :
http://www.musterz.de/vorsorgevollmacht.html
Zutreffendes ankreuzen, ausdrucken und natürlich unterschreiben bzw. unterschreiben lassen.
Diese 4 Seiten sind rechtlich gesehen vollkommen ausreichend. Man kann auch mehreren Personen solch eine Vollmacht ausstellen.
Als Alternative kann man das auch vor einem Notar machen, allerdings sind die Kosten nicht ohne.

entweder stell ich mich dusslig an, aber ich kann unter dem link keinen download machen. kommt dann immer "error" wenn ich das document runterladen möchte

Willkommen zurück und danke für deine Eindrücke.

Ich habe selbiges zwar gottlob noch nicht erleben müssen (meine Eltern sind noch sehr jung, DDR typisch) aber ich habe es im Frühjahr über Monate bei meiner Kollegin miterlebt.

Es war einfach krass, wie sie es geschafft hat, neben Vollzeitjob und Familie, den Sterbeprozess ihres Vaters zu begleiten. Was da alles dran hängt, dass kann man sich kaum vorstellen. Man lebt in so einer Zeit eigentlich zwei Leben. Es mag etwas makaber klingen: aber der Tod ist an Bürokratie kaum zu überbieten. Man muss im Leben des anderen herumstochern ja und es schlußendlich "abwickeln".

Ich würde aktuell die Kraft dafür wohl aktuell nicht finden (oder vlt. doch? Vlt.funktioniert man dann einfach) und empfinde sehr großen Respekt für diejenigen, die ihre Eltern pflegen und / oder zum Ende begleiten müssen.

Man schweigt dieses Thema immer gerne aus und denkt darüber nicht näher nach, aber ob kurz oder lang werden sich viele damit auseinandersetzen müssen.


Gruß


aaof