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NuWaves fürs Studio?

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
Dominik
gerade reingestolpert
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NuWaves fürs Studio?

Beitrag von Dominik »

Hallo,

ich verbringe sehr viel Zeit mit Homerecording, habe auch vor, beruflich etwas in der Richtung zu machen.
Aus diesem Grund benötige ich Monitorboxen, die meine Musik möglichst neutral und linear abbilden. Da wurde mir (als Alternative zu den Genelec 1030) die nuWave-Serie empfohlen. Sind die Würfel für so eine Aufgabe geeignet, oder zeichnen sie die Musik hifi-mäßig schön? Welche der drei Boxen sollte man für so etwas nehmen und ist das ABL-Modul für mich empfehlenswert?

Eine zweite Frage ist der Verstärker... Normalerweise müsste ich ja eine Studioendstufe nehmen... Und dann ggf. zwischen Mischpult ( bzw. Audiokarte mit vorverstärktem Eingang) das ABL-Modul stecken. Aber die Teile haben alle nur so um die 80 Watt, ich habe Angst, dass denen die Puste ausgeht. Gibt es empfehlenswerte Hifiverstärker so bis max. 400 €?

Vielen Dank schon mal im Voraus!!

Grüße

Dominik
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g.vogt
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Beitrag von g.vogt »

Hallo Dominik,

einen interessanten Beitrag zu deiner Frage findet du hier:
http://www.nuforum.de/nuforum/viewtopic ... r&start=10
Er dürfte erst recht für die nuWave35 gelten.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
skippy
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Beitrag von skippy »

Hi,
zur Studio-Endstufe: Ich hatte mal die alesis RA 500. Hat 2*250 Watt an 4 Ohm und machte einen sehr guten Eindruck (von der Verarbeitung und vom Klang her). Gibt es z.B. hier:
http://www.netzmarkt.de/thomann/artikel ... 10986171e9)

Evtl. reicht Dir auch der kleine Bruder, die RA 300.

Gruss Ulf
AH
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Beitrag von AH »

Hallo Dominik,

das hängt aus meiner Sicht von der Applikation ab. Als Nahfeldlautsprecher sind einige Nubert-Modelle von den elektroakustischen Eigenschaften her mit Sicherheit gut verwendbar.

Der einzige wesentliche Unterschiede zu Genelec etc. liegt darin, daß letztere einen "Waveguide" für den Hochtöner nutzen, was Kantendispersion verringert, die Kennempfindlichkeit erhöht (und somit nichtlineare Verzerrungen vermindert) sowie die Abstrahlcharakteristik der Systeme im Übernahmebereich verstetigt. Am Beispiel des K+H O200:

http://www.klein-hummel.de/produkte/o20 ... zontal.jpg

Beim Genelec 1030A funktioniert das allerdings nicht ganz so gut, sein Abstrahlverhalten weitet sich im Übernahmebereich etwas auf, was für Nahfeldanwendungen (ausnahmsweise) durchaus günstig ist. Ich persönlich tendiere bei Nahfeldlautsprechern zu Modellen mit geringem Bündelungsmaß, größere Genelec (z.B. 1031A) sind hier aus meiner Sicht fehl am Platz.
Durch die recht hohe Übergangsfrequenz von 3,5kHz beim 1030A liegt zudem der Formantbereich auf dem Mitteltöner, was zu einer eindeutigen Phantomschallquellenbildung bei geringen Hörabständen beiträgt (der Preis ist leider ein etwas ausgeprägterer Interferenzbereich).
Nicht-koaxiale Systeme mit Frequenzübergängen unterhalb ca. 2,5kHz "zerfallen" meiner Erfahrung nach bei kurzen Hörabständen in getrennt lokalisierbare Einzelsysteme.

Ich würde mir neben Genelec 1030, K+H O200, Geithain RL 904 durchaus einen Nubert-Lautsprecher zum A/B Vergleich hinstellen, wenn es um die Anschaffung eines kleinen Nahfeldlautsprechers geht. Aber Vorsicht, die subjektive Evaluation der Wiedergabequalität von Lautsprechern ist kein einfaches Geschäft und verlangt einige Übung. Ich verwende neben selbstgemachten synthetischen Signalen gerne das Sound Quality Assesment Material for Subjective Tests (SQAM) der EBU.

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Anders sieht es dagegen bei Hauptlautsprechern aus. Hier wird in den Einschlägigen Empfehlungen (EBU/SFF-01 etc.) ein Bündelungsmaß von 8dB +/-2dB im Frequenzbereich zwischen 250Hz und 10kHz gefordert, mit Recht!. Es dürfte keinen Nubert-Lautsprecher geben, der diese Forderung erfüllt.
Ein stetiges Bündelungsmaß (bzw. Diffusfeld-Frequenzgang) vom Grundtonbereich an ist meiner Erfahrung nach äußerst wichtig für Klangfarbenneutralität und Abbildungsqualität bei großen Hörabständen um 2,5....3m.

Gruß

Andreas
AH
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Beitrag von AH »

noch ein Nachtrag:

Ich habe meinen Nahfeldlautsprecher so kalibriert, daß ein einzelner Lautsprecher 93dB/SPL @ 1m bei Vollaussteuerung erzeugt.
Höhere Pegel sind für Abhörzwecke aus meiner Sicht wenig sinnvoll (Hörermüdung, Gehörschädigung), auch zur Beurteilung von Programm-Material mit großer Dynamik (z.B. Sinfonieorchester) reicht o.g. Pegel. Von daher ist eine Endstufe mit 80W Ausgangsleistung vollkommen ausreichend dimensioniert.
Eher macht der Lautsprecher schlapp, Kleinlautsprecher sind im Tieftonbereich mechanisch nur sehr wenig belastbar (Maximalpegel durch linearen Hub limitiert), was sich bei Zweiwegebauweise auch im Mittenbereich sofort bemerkbar macht (Intermodulation).
Wenn Du unbedingt laut abhören willst, kaufe Dir einen großen, leistungsfähigen Lautsprecher.
Dominik
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Beitrag von Dominik »

Erst mal vielen, vielen Dank für die ausführliche Antwort! Einiges gelernt und erfahren!

Leider ist es mir nicht ohne weiteres möglich einen A/B-Vergleich von Genelec/Nubert zu machen.
Mit der Problematik Probehören eines Lautsprechers hast du schon einen wichtigen Punkt angesprochen: Mangels Referenzen und theoretischem Wissen, kann ich mit Testsignalen nur wenig anfangen... Ich habe mir auch schon mal ein paar Sinussignale gemacht und dann abgespielt. Aber besondere Erkenntnisse hat es mir nicht gebracht. Auch weiß ich nicht, wie es klingen muss bzw. müsste, ich weiß halt nur was mir gefällt und was "gut" klingt. Daher habe ich Angst wieder in die typische Hifi-Kiste zu greifen: runde Bässe, helles Klangbild, klingt "schön". Vielleicht gefallen mir eben deswegen die Genelecs so gut!?

Laut Abhören will ich nicht. 90db ist mir schon zu laut. Ich will halt nur ein wenig Reserven haben. Aber wenn 80w ok sind, dann ist das in Ordnung. Ich habe gerade diesen Verstärker als 19"-Version in die Augen gefasst:

http://www.marantz.com/p_product.cfm?id ... eries=comp

Ist sowas ok? Oder wie sieht es mit der Alesis-Verstärkerreihe aus??


Grüße

Dominik
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Re: NuWaves fürs Studio?

Beitrag von Thias »

Dominik hat geschrieben:Hallo,

ich verbringe sehr viel Zeit mit Homerecording, habe auch vor, beruflich etwas in der Richtung zu machen.
Hi,
ich kann die einen Tipp aus dem semi-Bereich geben:
Als Abhöre verwende ich die nuWave3 mit Frequenzgangkorrektur (wichtig). Mit den genannten Genelec bin ich persönlich nicht so zurecht gekommen, mit Tannoy und Behringer erst recht nicht.
Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich sehr viel Musik mit der nuWave 10 höre und meine Ohren sich darauf eingeschossen haben und so wissen, wie es klingen muss. Das ist meiner Meinung nach ein wesentlicher Aspekt, dass man beim mix oder mastern LS verwendet, mit denen man vertraut ist und den Klang von "Referenz-CDs" im Ohr hat und man auf diesen LS das hören gelernt hat.
Als Verstärker verwende ich ein PA-Endstufe, die sind gut, haben ausreichend Leistung und preiswert (ectl. ohne Lüfter oder abklemmen)
Gruß Thias
LarsAC
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Beitrag von LarsAC »

Hatte mir auch mal (aber nur krz) ein LS von Genelec (1030/1031) und Adam (P11/P22) angehört. Wie würdest Du den Unterschied zur NuWave charakterisieren?

Lars
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Beitrag von Thias »

...Klangbeschreibung ist immer so eine Sache...
Ein Freund von mir hat die Genelec in seinem Studio. AB-Vergleich habe ich nicht gemacht, habe nur Sachen bei ihm abgehört. Kann sein, dass die Genelec noch etwas analytischer war, insgesamt etwas "dünner und kälter" :wink: NuWave mit ABL ist meiner Meinung nach Basspotenter (Tiefbass). Da dies sehr linear ist, ist das für das Mastern wichtig. Bei Genelec hätte ich immer mit zu viel Bass gemastert, wahrscheinlich muss man dort mehr messen bei den tiefen Tönen...
Aber wie gesagt, das ist Gewöhnungssache, ich kenne halt die nuWave besser und höre damit ständig Musik, das ist das wichtigste...
Gruß Thias
Jonas
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Beitrag von Jonas »

@LarsAC

wie würdest du denn den unterschied zwischen dem adams und den genlecs beschreiben ?
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