nuWave 125 gegen Infinity Kappa 8.2i
Verfasst: Mo 8. Dez 2003, 19:41
Also Leute,
war ja schon lange versprochen - nach einer Woche Vergleichhören kommt der grosse Bericht.
Ich hoffe, dass ich objektiv genug berichten kann.
Wir haben ja auch einige kritische Gast-Leser hier.
Ich gebe mir Mühe, nicht in die Nubert-Lobhudel-Ecke zu rutschen, wenngleich ich begeistert bin.
Viel Spass - holt Euch erstmal einen Kaffee.![Wink :wink:](./images/smilies/nuforum/icon_wink.gif)
Hardware:
Infinity Kappa 8.2i und Nubert nuWave 125 (ohne ABL) in A/B-Schaltung parallel an einem Yamaha AX-1090 als Endstufe.
Vorstufe war/ist ein Yamaha DSP-A1.
Zuspieler ein analog verbundener Technics-CD-Player und ein optisch-digital angeschlossener Sony-DVD-Player.
Kabel: Solide Markenware.
Ein Wort zum oft bemängelten hellen Klang von Yamaha:
Der war bei mir nur vernehmbar, als der AX-1090 auch den Vorstufen-Part übernommen hat. Mit dem A1 ist nicht's mehr davon zu bemerken.
Software:
Meine CD-Sammlung.
Viele Sachen, die ich mag und auswendig kenne (Rock, Pop, Blues, etwas Klassik, ...).
Ein paar Lieder, die ich nicht so gerne höre (aktueller Mainstream, Dance der 90er, ...).
Und einige Extrem-CDs (FightClub-Soundtrack, Musorgski-Orgel, Gleittöne, ...)
Bedingungen:
Lautsprecher nebeneinander aufgebaut und in jeweils ähnlichem Paar-Abstand zueinander.
Sofa recht weit entfernt, um eine Identifikation mittels Richtungsbestimmung zu erschweren.
A/B-Umschaltung sowohl selbst vorgenommen, als auch blind von technisch unbedarften Personen durchgeführt.
Alle Regler auf neutral, keine DSPs und SchnickSchnack.
Pegelabgleich war nicht nötig, der Wirkungsgrad der beiden Boxenpaare ist gleich.
![Bild](http://www.jochenseeger.de/schotter/kappa125.jpg)
Ich habe eigentlich nur Stereo getestet, gestern Abend ein bisschen Surround mit DareDevil und Gladiator.
Davon berichte ich am Besten zuerst, da kürzer.![Wink :wink:](./images/smilies/nuforum/icon_wink.gif)
Subwoofer war aus, der LFE ging in's Nirwana.
Wie zu erwarten war, harmonieren die nuWave 125 besser mit dem CS-4 als die Kappas.
Da hätte ich allerdings einen grösseren Homogenitäts-Fortschritt erwartet.
Im weiteren Text werdet Ihr den Grund ausgeführt bekommen:
Nubert und Infinity sind auf hohem Niveau recht ähnlich.
Testweise habe ich den LFE von den Hauptlautsprechern wiedergeben lassen.
Es ist in meinen Räumlichkeiten lange nicht so massiv, wie z.B. bei Mr. Al Bundy.
Ordentlich schon - aber wenn man einen AW-1000 gewöhnt ist...![Wink :wink:](./images/smilies/nuforum/icon_wink.gif)
Die Kappas waren hier etwas im Vorteil, da der Bass nicht so präzise wie bei den Nuberts ist und mehr den "Rumpel-Schub" statt den "Kick-Press" bringt.
OK, zum Stereo:
Fangen wir oben an. Den Hochton umschreibe ich jetzt einfach mal mit Farbigkeit.
Ein anwesender Kumpel hat mir meine Einschätzung bestätigt: Wenn die Infinity 16Bit Farbtiefe auflöst, dann kann die Nubert 32Bit.
Beide sind OK, jedoch ist die nuWave feiner auflösend, klarer durchhörbar, farbiger eben.
Dieser Punkt ist allen meinen Blind-Lausch-Kanditaten (Hifiisten und Unbedarften) sofort aufgefallen.
Im Mittelton ist die Kappa etwas kräftiger. Streicher haben mehr Volumen und Männerstimmen sind präsenter (Dire Straits...).
Leider geht dieses Volumen gerne in eine Verfärbung über.
Die Nubert klingt hier etwas zurückhaltender und gleichzeitig neutraler.
Eine nuWave 10 habe nicht nur ich im Stimmbereich präsenter empfunden. Geschmackssache, wie alles.![Wink :wink:](./images/smilies/nuforum/icon_wink.gif)
Jetzt wird's spannend - der Bass:
Da war ich wirklich überrascht. Die Nuberts sind in meinem Hörraum genauso massiv wie die Infinities.
Pegel bieten beide bis zum Abwinken, wobei die Grenze für die Nubert etwas höher liegt.
Sie bleibt noch sauber im Bass - ja fängt sogar richtig an zu kicken - wenn der Verstärker den 30er Woofer der Infinity schon nicht mehr sauber kontrollieren kann.
Insgesamt gefällt mir die Nubert'sche Doppelbass-Strategie besser. Sie ist (schon prinzipbedingt) straffer und genauer. Das hat sich auch in der Praxis so herrausgestellt.
Mir ist es im Blindtest (mit abgeklemmtem Hoch-/Mitteltonbereich und dafür Kompaktanlagenboxen angeschlossen) in jedem Fall gelungen, zu sagen welche Box gerade spielt.
Dennoch Respekt für die Kappa: Auch wenn es die Impedanz auf 2 Ohm drückt - einen so grossen und dennoch recht sauberen Bass findet man selten.
Fazit:
Sowohl die nuWave 125 als auch die Kappa 8.2i sind hervorragende Lautsprecher, die stundenlanges ermüdungsfreies Hören ermöglichen; unabhängig von der Musikrichtung.
Die Nubert ist für meine Ohren durchweg besser, jedoch spielen beide auf sehr hohem Niveau.
Wäre ich nochmal Abiturient und hätten wir erneut das Jahr 1997, würde ich die Infinity wieder kaufen.
Jetzt ist aber bald 2004, Infinity bietet keinen tauglichen Center geschweigedenn Rears an, meine Ansprüche sind gestiegen und über die Optik brauchen wir nicht zu reden.
Daher ist die nuWave 125 mein Traumlautsprecher für die nächste Dekade.
So, fertig
Jochen![Smile :)](./images/smilies/nuforum/icon_smile.gif)
war ja schon lange versprochen - nach einer Woche Vergleichhören kommt der grosse Bericht.
Ich hoffe, dass ich objektiv genug berichten kann.
Wir haben ja auch einige kritische Gast-Leser hier.
Ich gebe mir Mühe, nicht in die Nubert-Lobhudel-Ecke zu rutschen, wenngleich ich begeistert bin.
Viel Spass - holt Euch erstmal einen Kaffee.
![Wink :wink:](./images/smilies/nuforum/icon_wink.gif)
Hardware:
Infinity Kappa 8.2i und Nubert nuWave 125 (ohne ABL) in A/B-Schaltung parallel an einem Yamaha AX-1090 als Endstufe.
Vorstufe war/ist ein Yamaha DSP-A1.
Zuspieler ein analog verbundener Technics-CD-Player und ein optisch-digital angeschlossener Sony-DVD-Player.
Kabel: Solide Markenware.
Ein Wort zum oft bemängelten hellen Klang von Yamaha:
Der war bei mir nur vernehmbar, als der AX-1090 auch den Vorstufen-Part übernommen hat. Mit dem A1 ist nicht's mehr davon zu bemerken.
Software:
Meine CD-Sammlung.
Viele Sachen, die ich mag und auswendig kenne (Rock, Pop, Blues, etwas Klassik, ...).
Ein paar Lieder, die ich nicht so gerne höre (aktueller Mainstream, Dance der 90er, ...).
Und einige Extrem-CDs (FightClub-Soundtrack, Musorgski-Orgel, Gleittöne, ...)
Bedingungen:
Lautsprecher nebeneinander aufgebaut und in jeweils ähnlichem Paar-Abstand zueinander.
Sofa recht weit entfernt, um eine Identifikation mittels Richtungsbestimmung zu erschweren.
A/B-Umschaltung sowohl selbst vorgenommen, als auch blind von technisch unbedarften Personen durchgeführt.
Alle Regler auf neutral, keine DSPs und SchnickSchnack.
Pegelabgleich war nicht nötig, der Wirkungsgrad der beiden Boxenpaare ist gleich.
![Bild](http://www.jochenseeger.de/schotter/kappa125.jpg)
Ich habe eigentlich nur Stereo getestet, gestern Abend ein bisschen Surround mit DareDevil und Gladiator.
Davon berichte ich am Besten zuerst, da kürzer.
![Wink :wink:](./images/smilies/nuforum/icon_wink.gif)
Subwoofer war aus, der LFE ging in's Nirwana.
Wie zu erwarten war, harmonieren die nuWave 125 besser mit dem CS-4 als die Kappas.
Da hätte ich allerdings einen grösseren Homogenitäts-Fortschritt erwartet.
Im weiteren Text werdet Ihr den Grund ausgeführt bekommen:
Nubert und Infinity sind auf hohem Niveau recht ähnlich.
Testweise habe ich den LFE von den Hauptlautsprechern wiedergeben lassen.
Es ist in meinen Räumlichkeiten lange nicht so massiv, wie z.B. bei Mr. Al Bundy.
Ordentlich schon - aber wenn man einen AW-1000 gewöhnt ist...
![Wink :wink:](./images/smilies/nuforum/icon_wink.gif)
Die Kappas waren hier etwas im Vorteil, da der Bass nicht so präzise wie bei den Nuberts ist und mehr den "Rumpel-Schub" statt den "Kick-Press" bringt.
OK, zum Stereo:
Fangen wir oben an. Den Hochton umschreibe ich jetzt einfach mal mit Farbigkeit.
Ein anwesender Kumpel hat mir meine Einschätzung bestätigt: Wenn die Infinity 16Bit Farbtiefe auflöst, dann kann die Nubert 32Bit.
Beide sind OK, jedoch ist die nuWave feiner auflösend, klarer durchhörbar, farbiger eben.
Dieser Punkt ist allen meinen Blind-Lausch-Kanditaten (Hifiisten und Unbedarften) sofort aufgefallen.
Im Mittelton ist die Kappa etwas kräftiger. Streicher haben mehr Volumen und Männerstimmen sind präsenter (Dire Straits...).
Leider geht dieses Volumen gerne in eine Verfärbung über.
Die Nubert klingt hier etwas zurückhaltender und gleichzeitig neutraler.
Eine nuWave 10 habe nicht nur ich im Stimmbereich präsenter empfunden. Geschmackssache, wie alles.
![Wink :wink:](./images/smilies/nuforum/icon_wink.gif)
Jetzt wird's spannend - der Bass:
Da war ich wirklich überrascht. Die Nuberts sind in meinem Hörraum genauso massiv wie die Infinities.
Pegel bieten beide bis zum Abwinken, wobei die Grenze für die Nubert etwas höher liegt.
Sie bleibt noch sauber im Bass - ja fängt sogar richtig an zu kicken - wenn der Verstärker den 30er Woofer der Infinity schon nicht mehr sauber kontrollieren kann.
Insgesamt gefällt mir die Nubert'sche Doppelbass-Strategie besser. Sie ist (schon prinzipbedingt) straffer und genauer. Das hat sich auch in der Praxis so herrausgestellt.
Mir ist es im Blindtest (mit abgeklemmtem Hoch-/Mitteltonbereich und dafür Kompaktanlagenboxen angeschlossen) in jedem Fall gelungen, zu sagen welche Box gerade spielt.
Dennoch Respekt für die Kappa: Auch wenn es die Impedanz auf 2 Ohm drückt - einen so grossen und dennoch recht sauberen Bass findet man selten.
Fazit:
Sowohl die nuWave 125 als auch die Kappa 8.2i sind hervorragende Lautsprecher, die stundenlanges ermüdungsfreies Hören ermöglichen; unabhängig von der Musikrichtung.
Die Nubert ist für meine Ohren durchweg besser, jedoch spielen beide auf sehr hohem Niveau.
Wäre ich nochmal Abiturient und hätten wir erneut das Jahr 1997, würde ich die Infinity wieder kaufen.
Jetzt ist aber bald 2004, Infinity bietet keinen tauglichen Center geschweigedenn Rears an, meine Ansprüche sind gestiegen und über die Optik brauchen wir nicht zu reden.
Daher ist die nuWave 125 mein Traumlautsprecher für die nächste Dekade.
So, fertig
Jochen
![Smile :)](./images/smilies/nuforum/icon_smile.gif)