Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich hier als absoluter Dummbatz oute, wage ich mich zu fragen, ob eine höhere Leistungsfähigkeit eines Hifi-Verstärkers bei gemäßigten Lautstärken wesentliche Auswirkungen auf den Klang hat.

Hintergrund meiner Frage: Ich habe in meinem Surround-System als Front zwei nuLine-CS72, die ich zum Musikhören doch lieber mit einem reinen Stereo-Verstärker betreiben möchte. Der Stereo-Sound meines Denon AVR-3806 is ja eigentlich ganz gut, aber irgendwo fehlt mir da irgendwas, wenn ich ihn beispielsweise direkt mit einem alten Technics-Verstärker vergleiche. Zum Ausprobieren habe ich mir über die Bucht einen Technics SU-VX500 besorgt, der mit 2 x 70 W (DIN bei 8 Ohm) bzw. 2 x 100 W (bei 4 Ohm) daherkommt und eigentlich mit den CS72 schon eine recht gute Figur macht. Allerdings lässt mir der wohl jedem bekannte kleine Mann im Ohr keine Ruhe und nervt mich mit der Frage, ob "eine Nummer größer", also beispielsweise ein Technics SU-VX700, der mit 2 x 90 W bzw. 2 x 135 W angegeben ist, bei ZIVILEN Lautstärken klangliche Vorteile bringen würde, irgendwie satter klingen würde ....?
Oder auch noch eine Zusatzfrage: gibt es ein bestimmtes Verhältnis, in dem die Leistungsfähigkeit des Verstärkers und der Belastbarkeit der Lautsprecher stehen sollten?

Meine Weisheit in diesen Dingen endet damit, dass es gefährlich wird, wenn der Klang verzerrt ...

Ich bitte um Nachsicht, falls diese Frage schon mal hier beantwortet wurde .... aber .... wie gesagt ... bin halt (temporär) ein Dummbatz

Kurze Antwort: Nein, die Leistung hat damit absolut nichts zu tun.

Das Problem beim zu dünnen Sound bei niedrigen Pegeln liegt darin, dass das menschliche Ohr leise Töne anders wahrnimmt als laute Töne. Höhen können auch sehr leise noch gut wahrgenommen werden, während tiefen und Mitten etwas untergehen. Das führt dazu, dass die Höhen bei sehr niedriger Lautstärke stärker ausgeprägt klingen. Hierfür wurde die Loudness Funktion erfunden, die den Frequenzgang künstlich aufdickt, damit es voller klingt. Bei modernen AVR's kann hier auch der night Modus oder die automatische Dynamik Regelung helfen.

Hallo,

hast du beim Technics Verstärker die Loudness aktiviert? Das wäre die einfachste Erklärung.

MrBlueSky1963 hat geschrieben: Oder auch noch eine Zusatzfrage: gibt es ein bestimmtes Verhältnis, in dem die Leistungsfähigkeit des Verstärkers und der Belastbarkeit der Lautsprecher stehen sollten?

Rechne ICH folgendermaßen aus,
Hörabstand, gewünschte maximale Lautstärke , dann kann man mit den Werten Kennschalldruck und Verstärkerleistung in RMS einen rechnerischen Wert erhalten,
diesen verdoppele ich einfach.

Wenn ich zusätzlich mit ATM arbeiten will oder muss, mal 4.

Eigentlich ganz einfach....

VG

Eigentlich ganz einfach...
Ja, das finde ich eine gute Annäherung an das Thema!
Jetzt muss man nur noch (s)eine vernünftige Vorstellung von Lautstärke in dB haben und mit den Werten die Watt ausrechnen können.
Das Ganze als fertige Formel wäre hilfreich, bitte danke!

MrBlueSky1963 hat geschrieben:
Ich bitte um Nachsicht, falls diese Frage schon mal hier beantwortet wurde

Ja, die Frage wurde hier schon des öfteren beantwortet - und zwar mit ganz klaren Glaubensbekenntnissen

Mir persönlich erscheinen die Argumente derjenigen, die sagen dass Verstärker - abgesehen von absichtlichem "Sounding" und Einstellmöglichkeiten - nicht "klingen" einleuchtender. Ich würde also davon ausgehen, dass ein Verstärker, der nicht an seiner Leistungsgrenze betrieben wird, keine klanglichen Nachteile bringt, vermutlich auch dein AVR nicht. Andererseits, sei das "Restrisiko hörbarer Unterschiede" (Zitat Zweck0r) auch noch so gering, wenn man sich mit einem kräftigeren Verstärker wohler und auf der sicheren Seite fühlt.... warum nicht? Selbst wenn der Effekt eher psychologisch wirkt als physikalisch - warum ihn nicht mitnehmen, wenn der Mann im Ohr dann Ruhe gibt?

STM hat geschrieben:Eigentlich ganz einfach...
Ja, das finde ich eine gute Annäherung an das Thema!
Jetzt muss man nur noch (s)eine vernünftige Vorstellung von Lautstärke in dB haben und mit den Werten die Watt ausrechnen können.
Das Ganze als fertige Formel wäre hilfreich, bitte danke!

Versuche es doch mit der Umrechnungsdingens auf der Tontechnik Rechnerseite bei Sengpielaudio.
Auf dieser Seite weiter unten gibt es unter "Lautsprecher: Schalldruckpegel und Verstärkerleistung" einen Rechner.

Weiß zwar nicht wie genau die Umrechnung ist, aber wäre zumindest als Brauchbar aus meiner Sicht für den Hausgebrauch anzusehen. Und eventuell die Raumausstattung mit in betracht ziehen, ein leerer Raum wird eher etwas weniger brauchen ein sehr gut bedämpfter Raum etwas mehr.
Der Rest dann nach Gusto wie oben schon angedeutet: Wer das beruhigende Gefühl eines Bigblocks mit Entsprechend Leistung zu schätzen weiß, der packe etwas mehr drauf, wer eher der Typ ist, sein Geld nur in das absolut notwendige stecken zu wollen, der nehme entsprechend weniger.

Dem geneigten unerschrockenen Leser sei aber auch der Rest auf dieser Seite zumindest nahegelegt. Dann hört der Unsinn, den Kennschalldruck als Wirkungsgrad zu verkaufen vieleicht doch irgendwann mal auf. Aber nicht erschrecken über den Wirkungsgrad eines Lautsprechers. Wie ich in einem anderen Thread schon schrieb ist ein Automotor dagegen ein Effizienzwunder.

Gruß joe

Edit sagt: Bei Kommastellen statt Komma einen Punkt verwenden, sonst bekommt man kein Ergebnis.

für gemäßigte un d zimmer lautstärken ist nahezu jeder avr mehr als ausreichend dimensioniert

ich denke dem kleinen mann kann man schlecht rational kommen, sondern eher mit ner dicken endstufe, die man jeden tag sieht...und dann redet man sich ganz schnell auch nen besseren klang ein...

um noch etwas beizutragen was noch niemand vor mir auch schon gepostet hat:

nimm doch einfach ein evtl. budget, was du für die endstufe geplant hattest und verwende es auf raumklang optimierung
hier im forum gibt es auch leute die dich damit sehr gut auskennen und dir helfen können, z.B. gibts auch jemand der nach wunsch bedruckte absorber installiert

Hilft das gegen kleine Männer im Ohr die nach dicken Bigblock trommeln?

joe

nein auch nicht, aber vlt. lässt es sich vorrübergehend mit dieser opfergabe besänftigen

Ein Verstärker muss einen nicht linearen Frequenzgang haben damit das eintritt was du dir wünscht. Das wirst du eher nicht finden.

Mal rational gefragt, wieso sollte ein Verstärker mit mehr Maximalpegel, erkennen was leise ist und dann gezielt bestimmte Frequenzbereiche anheben? Wenn, dann mit einer Loudnessfunktion, ohne aber garantiert nicht.

Dass mehr Leistung mehr Bass bedeutet, ist reine Einbildung und war noch nie belegbar. Wenn nan sich das aber genug wünscht, kann es durchaus in Erfüllung gehen