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Noch einmal an die Studio-Fraktion

Verfasst: So 14. Dez 2003, 18:38
von Proggi
Ich verwende in meinem Heimstudio als Abhöre eine ältere Kombination aus einem Yamaha Vollverstärker (AX-570, scheinbar ein früher Vorgänger des AX-596) und einen Monitor "QL-100M" der Firma MB-Quart, die wohl irgendwann einmal einen Ausflug in die Welt des Nahfeld-Monitorings unternommen hat. Ortbarkeit und Detailabbildung der Boxen sind in Ordnung, allerdings fehlt im Bassbereich doch so einiges - mehr als ich es von diversen Hifi-Boxen dieser Größenordnung kenne.

Meine Idee war nun zunächst, diese Kombination, auf die ich mich ja immerhin schon einige Zeit eingehört habe, um einen Subwoofer zu ergänzen. Hier war Nubert für mich natürlich die erste Adresse. Allerdings wurde bei meinem Ausflug in dieses Forum schnell deutlich, dass Subwoofer für den Stereobetrieb nicht ganz unproblematisch sind. Außerdem widerstrebt es mir ein wenig, den Subwoofer nach "Gefühl" einzupegeln und ihn anschließend als Referenz für sämtliche Projekte zu verwenden.

Also fiel mein Blick auf Nuberts Kompaktboxen, insbesondere die NuWave35 plus ABL. Die diversen Hinweise auf das Abstrahlverhalten von Hifi-Boxen habe ich wahrgenommen, möchte ich jedoch einfach einmal vernachlässigen, da ich mir nicht so sicher bin, dass sich aktive Studiomonitore in einer akzeptablen Preisklasse diesbezüglich "korrekter" verhalten.

Allerdings lande ich mit den NuWaves inkl. ABL bereits wieder in der Preisregion meiner bisherigen aktiven Favoriten, den Event TR8, die zum Paarpreis von 699,00 Euro zu erhalten sind.

Meine Frage ist nun: Welchen Ansatz würdet Ihr verfolgen?
1. MB-Quarts mit Subwoofer (Welchen?)
2. NuWave35 plus ABL
3. "Richtige Studiomonitore"/Event TR8 (Alternativen?)

Im Fall 3: Wie verbindet man den Audio-Computer mit aktiven Boxen, wenn man keinen externen Mischer mehr im Einsatz hat? Kann ich die Vorstufe meines splitbaren Yamaha-Verstärkers weiterhin als Preamp und Schaltzentrale für die diversen Line-Signale verwenden? Welche Regler gehören in diesem Fall noch zur Vorstufe (Input, Volume, ...)?

Ich hoffe, es ist nicht allzu unfair, andere Fabrikate in einem Nubert-Forum ins Spiel zu bringen. Aber immerhin kommen zwei Nubert-Produkte (NuWave und Sub) in die sehr enge Wahl. Und im Hifi-Bereich ist die Sache für mich ohnehin eindeutiger (und bestimmt im Sinne des Forumbetreibers). Danke für Eure Antworten.

Gruß
Ole

Re: Noch einmal an die Studio-Fraktion

Verfasst: So 14. Dez 2003, 18:59
von Master J
Auf gar keinen Fall mit Subwoofer zum Abmischen arbeiten.

Den da: http://www.nuforum.de/nuforum/viewtopic.php?t=3674
hast Du wohl gesehen. :wink:

Die Generationen bei Yamaha:
x50 -> x70 -> x90 -> x92 -> x96
Proggi hat geschrieben:Im Fall 3: Wie verbindet man den Audio-Computer mit aktiven Boxen, wenn man keinen externen Mischer mehr im Einsatz hat? Kann ich die Vorstufe meines splitbaren Yamaha-Verstärkers weiterhin als Preamp und Schaltzentrale für die diversen Line-Signale verwenden? Welche Regler gehören in diesem Fall noch zur Vorstufe (Input, Volume, ...)?
Im einfachsten Fall hat der Audio-Computer entsprechende Buchsen (Cinch, XLR, ...).
Die Vorstufe des Yamaha kannst Du weiterhin wie gewohnt verwenden.
Alle Regler/Schalter gehören zur Vorstufe, ausser die A/B-Schaltung. :wink:

Gruss
Jochen

Verfasst: So 14. Dez 2003, 20:06
von Proggi
Danke für Deine schnelle Antwort.

Hm, der Link scheint ja auch das von mir ohnehin nicht so hoch eingeschätzte Argument des weiten Abstrahlwinkels insbeondere im Fall der NuWave35 zu entschärfen. In der typischen Abhörposition mit einem Abstand von ca. 1,2m zur Box scheint die Problematik ja zudem noch weniger bedeutsam zu sein.

Gibt es denn ansonsten irgendwelche Gründe, die dagegen sprechen könnten, die NuWaves im Studio zu verwenden, außer, dass ausschließlich aktive Boxen in der Studio-Szene als "amtlich" gelten? (Die tatsächlichen Vorteile der Aktiven in Hinlick auf die optimale Abstimmung zwischen Amp und Box werden ja durch das ABL-Modul ausgeglichen.)

Aber so von der Hand zu weisen ist das "Amtlichkeits-Argument" nicht, schließlich würde ich mich mit der NuWave35/ABL-Kombi ja doch eher für eine in diesem Segment (noch) untypische Lösung und gegen "bewährtes" Studio-Equipment entscheiden, das in dieser Preisregion durchaus schon in größerer Auswahl am Markt vorzufinden ist.

Hättest Du denn Bedenken im Hinblick auf die Verwendung meines betagten AX-570?
a) im Zusammenspiel mit dem ABL-Modul
b) generell / klangliche Eigenschaften ("Natural Sound" stand doch hoffentlich auch damals schon für unverfälschte Wiedergabe ohne Schönfärberei?!)

Danke und Gruß

Ole

Verfasst: So 14. Dez 2003, 22:22
von pinglord
Hallo,

wenn du Angst hast, nicht mainstream genug zu sein: Zumindest im Keyboard.de Forum habe ich vor einiger Zeit öfters von der Lösung 2xNuWave 3 als Studio-Monitore gehört.

Verfasst: So 14. Dez 2003, 23:34
von Proggi
Ja, danke für den Hinweis, pinglord.

Klar kann man es vereinfachend unter dem Begriff "Mainstream" verbuchen. Bei Investitionen dieser Größenordnung mache ich mich nur gern vorher schlau. Hierzu gehört sicherlich der eigene ausführliche Test. Auf der anderern Seite nehme ich es auch zur Kenntnis - und zwar durchaus mit Gefallen - wenn sich Stimmen häufen, die besagen, dass sich ein Produkt für einen bestimmten Verwendungszweck bestens bewährt hat. Ich denke, das ist ein ganz vernünftiges und häufig zu beobachtendes Konsumentenverhalten. Natürlich kann man immer den Pionier spielen wollen, sollte dann aber auch in Kauf nehmen können, dass man hin und wieder Lehrgeld bezahlen muss.

Na ja, vielleicht habe ich das im vorherigen Posting nicht richtig ausgedrückt: "Amtlich" sollte weniger "imagestiftend", sondern eher "bewährt" bedeuten.

Grüße

Ole

Verfasst: Mo 15. Dez 2003, 10:01
von Master J
Proggi hat geschrieben:Hättest Du denn Bedenken im Hinblick auf die Verwendung meines betagten AX-570?
a) im Zusammenspiel mit dem ABL-Modul
b) generell / klangliche Eigenschaften ("Natural Sound" stand doch hoffentlich auch damals schon für unverfälschte Wiedergabe ohne Schönfärberei?!)
Die älteren Yamaha neigen in Zusammenarbeit mit den nuWaves zu ausgeprägter Analysität.
Heisst nicht, dass der Klang verfälscht ist. Nur eben sehr genau auflösend.
Mit der ABL-Klangwaage lässt sich das bei Bedarf entschärfen.
Leistung hat er auch mehr als genug für das ABL.

Gruss
Jochen

Verfasst: Mo 15. Dez 2003, 10:54
von Proggi
>Nur eben sehr genau auflösend.

Ist das für den geplanten Verwendungszweck nicht sogar eher von Vorteil?

Gruß

Ole

Verfasst: Mo 15. Dez 2003, 11:01
von Master J
Genau!

Ich würde es auf einen Versuch ankommen lassen.
Ich schlimmsten Fall bleibst Du auf etwas Portokosten (bei der Rücksendung) sitzen.
Noch schlimmer ist, wenn Dir die Nubis so gut gefallen, dass Du sämtliche Anlagen im Haus umrüsten musst. :wink:

Analytische Grüsse
Jochen, mit nuWave 125 an Yamaha AX-1090

Verfasst: Mo 15. Dez 2003, 12:16
von randy
Hi!

Ich habe mich vor einiger Zeit auch mit der selben Frage beschäftigt - was für Monitore sollen ins Studio? Kleine neutrale HiFi-Dingers wie die kleinen Nuböxchen (also nicht speziell NuBoxen) oder "richtige" Monitore...

Ich habe mich dann - unter anderem auf Grund des NahfeldMonitor-Tests in Keyboards und auf Grund einiger Empfehlungen von Bekannten "für richtige Monitore" - aktive - entschieden und die Wahl bisher in keinster Weise bereut.
Du schreibst
"Ortbarkeit und Detailabbildung der Boxen sind in Ordnung, allerdings fehlt im Bassbereich doch so einiges - mehr als ich es von diversen Hifi-Boxen dieser Größenordnung kenne."
Nun ja, das ist bei Monitoren eben so, die haben nicht den Bass wie Hifi-Boxen, die den Bass im allgemeinen etwas schönen und pushen. - HiFi ist eben in Richtung satter, schöner Klang getrimmt, auch die neutrale HiFi-Boxen wie nuberts oder so klingen nie so analytisch wie Monitore, die ja eher ein Werkzeug sind. Aber nat. gibt es auch Monitore mir mehr oder weniger starkem Bass - je nach Größe der Membranen eben.

Von der Subwoofer Geschichte würde ich auch in jedem Fall abraten. Auch wenn die Subwoofer von Nubert weltklassse sind. Für`s Mischen bringt dich das nicht weiter, wenn der Bass zwar genau abgebildet wird, du aber nie richtig weißt, ob die Intensität in Relation stimmt, vergiss das.

Ich würde dir auch von eine Box + ABL Variante abraten, weil hier der Klang auch extrem verändert wird und nicht das wiedergegeben wird, was tatsächlich auf`m Audio-PC ist. Auch wenn das ABL ein Entzerrer ist, der den Bassbereich nach unten erweitert und nicht wie ein ein Shelf Bass-EQ arbeitet, es verändert den Sound trotzdem, denke ich zumindest - ich hab ja noch keines im Einsatz gehört ;-)
Für`s Wohnzimmer ist das sicher genial, aber fürs Studio denke imho eher ungeeignet.

"Die tatsächlichen Vorteile der Aktiven in Hinlick auf die optimale Abstimmung zwischen Amp und Box werden ja durch das ABL-Modul ausgeglichen."
Wieso? Das ABL weiss doch nicht, was für ein Amp dranhängt, oder? Da verändert sich nix, was die Abstimmung zwischen Box und Amp betrifft, meiner Meinung wird es sogar schlechter (fürs Studio), siehe oben.

Zum Anschließen der Boxen, welche auch immer...
Die Soundka hat sicher eine Art DigitalMixer, mit dem du zum einen Rounting und zum andren den Output regeln kannst, oder? Recordingkarten haben auch keinen dieser Soundblaster Miniklinkenoutputs, sondern entweder gute Chinch-buchsen oder gar große Klinken. An die schließt entweder deinen Yammi oder deine aktiven Boxen an. Was hast du denn für eine Karte?

Ich würde dir also zu "normalen" (aktiven) Monitoren raten. Ich hab mir die Samson resolv65a geholt und bin superzufrieden mit den Kübeln. Echt geiler Klang für 350 Öre, aktiv!

Letztendlich muss aber dein Ohr entscheiden. Ich würde an deiner Stelle mal ein, zwei Monitore leihen und die genanntem nuberts hinzuziehen, dann kannst du für dich entscheiden, was dir am besten behagt.

Bei weiteren Fragen, stehe ich gerne zur Verfügung, soweit ich hefen kann ;-)

Gruß, Randy

Verfasst: Mo 15. Dez 2003, 12:50
von Master J
randy hat geschrieben:Ich würde dir auch von eine Box + ABL Variante abraten, weil hier der Klang auch extrem verändert wird und nicht das wiedergegeben wird, was tatsächlich aufm Audio-PC ist. Auch wenn das ABL ein Entzerrer ist, der den Bassbereich nach unten erweitert und nicht wie ein ein Shelf Bass-EQ arbeitet, es verändert den Sound trotzdem, denke ich zumindest - ich hab ja noch keines im Einsatz gehört ;-)
Fürs Wohnzimmer ist das sicher genial, aber fürs Studio denke imho eher ungeeignet.
Klar verändert das ABL den Klang. Aber es verfälscht ihn nicht.

Es macht nur das, was auch eine Aktivbox intern macht:
Ausbügeln der Unzulänglichkeiten der Chassis und Erweiterung des Tiefgangs über die physikalische (Volumen-)Grenze hinaus.
Ist halt ein externes Kästen - aber die Funktion ist fatzengleich.

Gruss
Jochen