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Ortbarkeit von Instrumenten und Stimmen

Verfasst: So 14. Dez 2003, 18:43
von WeSiSteMa
Hallo.

Die Rotel RB 1070, die ich in einem anderen Thread schon mal erwähnt habe :wink: hab ich mir von 2 Wochen gekauft. Neben einer Menge Verbesserungen (die ich jetzt mal unerwähnt lasse um nicht in Schwärmereien abzudriften) hat sich auch die Ortbarkeit erheblich verbessert. Ich kann jetzt neben links, rechts und irgendwas dazwischen vielen Instrumenten und Stimmen definierte Positionen zuweisen. Manches baut sich förmlich greifbar vor mir auf. Letzteres ist aber extrem von der Sitzposition abhängig. Meine LS stehen ca. 4 Meter auseinander. Genannter Effekt tritt aber nur auf, wenn ich exakt in Mitte sitze. Nur 10 cm daneben ist die Ortbarkeit praktisch weg. Kann das an meinem Raum liegen oder ist dieser Bereich auch bei Euch so knapp?

Werner.

@MasterJ
Du hast in einem Thread die 125-er deiner Kappa gegenübergestellt. Dabei hast Du auch mal erwähnt, dass dir die 125-er anfänglich als zu hell erschien. Diesen Eindruck hatte ich auch und ich hab das bisher als einzigen Makel empfunden, an den ich mich auch nie 100 Prozentig gewöhnt hatte. Seit mein Yahama für die Hauptlautsprecher nur noch als Vorstufe dient und die Leistungsverstärkung die Rotel übernommen hat, sind auch die Höhen deutlich sanfter geworden. Der Yamaha hat hier einfach nicht gepasst. (Nur so als Anmerkung unter Yamaha-Liebhabern :wink: )

Re: Ortbarkeit von Instrumenten und Stimmen

Verfasst: So 14. Dez 2003, 18:50
von Master J
WeSiSteMa hat geschrieben:Genannter Effekt tritt aber nur auf, wenn ich exakt in Mitte sitze. Nur 10 cm daneben ist die Ortbarkeit praktisch weg. Kann das an meinem Raum liegen oder ist dieser Bereich auch bei Euch so knapp?
Welcome to the real world, Werner. :wink:

Ich hab' etwa drei Meter Abstand, das ist schon ziemlich breit.
Richtig gut klingt's immer nur in der Mitte - das ist halt die Physik.
Ich habe ca. einen halben Meter auf jede Seite Sitz-Spielraum.
Das Klangzentrum ist dann immer direkt vor einem.
Wenn ich weiter ausser der Mitte sitze, klebt der Klang an der ensprechenden Box.

Die Hellheit stört mich inzischen nicht mehr, ich möchte sie nicht wieder hergeben. :wink:

Gruss
Jochen

Re: Ortbarkeit von Instrumenten und Stimmen

Verfasst: So 14. Dez 2003, 19:38
von WeSiSteMa
Master J hat geschrieben: Ich habe ca. einen halben Meter auf jede Seite Sitz-Spielraum.
Das Klangzentrum ist dann immer direkt vor einem.
Wenn ich weiter ausser der Mitte sitze, klebt der Klang an der ensprechenden Box.
Hi Jochen.

Der Bereich in dem sich die Musik nur noch einem LS zuordnen lässt liegt bei mir auch bei etwa einem halben Meter. Doch bei (leider wenigen) guten Aufnahmen bauen sich, vor allem mittig plazierte, Instrumente fast greifbar vor einem auf. Dieser Bereich (war mit meinem Surround-Receiver überhaupt nicht da) umfasst nur 10 cm.

Werner.

Verfasst: So 14. Dez 2003, 19:54
von OL-DIE
Hallo Werner, hallo Jochen,

das ist ein sehr interessantes Thema. Ich bin ja bekennender Anhänger von Rundumstrahlern (wie man auch meiner Signatur entnehmen kann) und empfinde das Problem der Ortbarkeit in viel geringerem Maße.

Als Konzertbesucher (klassische Musik) und als Vater zweier musizierender Töchter (Klavier, Geige, Querflöte) ist mir aber bekannt, das es eine "bisweilen zentimetergenaue Ortbarkeit" von Instrumenten praktisch nicht gibt. Was es aber gibt ist das räumliche Erleben von Musik und die Loslösung des Klanges von den Hauptlautsprechern. Übrigens ohne Umstellung der Hörgewohnheiten und auch ohne überpräsente Höhen.

In meinem System (HiFi-Anlage + Raum) habe ich dieses wirklich großartige Raumgefühl realisiert. Neben meinen Standpyramiden tragen zu diesem Klangerlebnis auch 2 rückwärtige Lautsprecher bei, die nach dem Vorverstärker ein über Digital-Delay aufbereitetes Stereosignal abstrahlen. Im Pegel sehr feinfühlig an die Hauptlautsprecher angepasst.
Das Delay lässt sehr viele Einstellmöglichkeiten zu. Es hat Wochen von Einstellarbeit erfordert, um die für meinen Raum optimalen Parameter zu finden. Dann ist das Klangbild aber förmlich "eingerastet" und das Loslösen des Klanges von den Hauptlautsprechern war da. Übrigens sogar bei monophonen Aufnahmen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass mit 2 Hauptlautsprechern dieses Raumgefühl nicht aufkommen kann. Bei meinen Hörtests bei Nubert in Aalen habe ich die nuWave 125 gehört, zunächst liefen aber ebenfalls Rearspeaker mit. Nach dem Abschalten dieser LS änderte sich das Klangbild der 125er in das von euch Beschriebene.

Es kommt halt darauf an, welches Klangerlebnis der Hörer bevorzugt.
Wichtig auch, das es bei kleinen Lautstärken ebenfalls noch stimmig ist.

Gruß
OL-DIE

Verfasst: So 14. Dez 2003, 20:06
von WeSiSteMa
Hi OL-DIE.

In dem von mir genannten kleinen Bereich würde ich schon von einem Loslösen der Musik von den LS sprechen. Ob das mit dem deiner Anlage vergleichbar ist kann ich natürlich nicht sagen. Nachdem ich dieses Klangerlebnis als definitive Steigerung gegenüber dem empfinde was ich vorher hatte, glaub ich allerdings gern, dass hier (z.B. mit deiner Methode) noch mehr drin ist. Um die Effekte zu hören nehme ich ich immer die Fliesenfuge zur Ausrichting meiner Sitzposition. Wenn ich nur den Kopf zur Seite nehme kleben die Instrumente wieder an den LS.

Werner.

Verfasst: So 14. Dez 2003, 20:32
von OL-DIE
Hallo Werner,

besten Dank für deine schnelle Antwort. Was mich halt zum grundsätzlichen Nachdenken brachte ist das Hörerlebnis im Nebenraum (der Raum mit dem Sofa):


Bild

Dort steht das Klavier, dort musizieren meine Töchter. Ich kann beliebig auf dem Sofa sitzen oder mich im Raum aufhalten:
Das Klangerlebnis ist immer gut, der Klang muss sich nicht irgendwie vom Klavier "lösen" oder von der Geige, es ist einfach authentisch.

Für mich kommt es einfach nicht in Frage, von meinen Lautsprechern "in Position" gezwungen zu werden. Wenn sie es dennoch von mir wegen des Klanges erfordern, ist mein Wiedergabesystem (und das besteht eben nicht nur aus 2 Hauptlautsprechern) für mich nicht optimal.

So wie ich jetzt höre ist es gleichgültig ob Rockmusik oder Klassik ertönen, der Raumeindruck ist sofort und unmittelbar da. Und man kann sich in weiten Grenzen frei im Hörraum bewegen. Das Klangbild ist aber in keiner Weise "schwammig" oder "unscharf" wie man ob seiner Räumlichkeit vermuten könnte. Alles schön "knackig" und deutlich, nichts "klebt" an den Lautsprechern.

Gruß
Ol-DIE

Re: Ortbarkeit von Instrumenten und Stimmen

Verfasst: So 14. Dez 2003, 22:36
von Revilo
Master J hat geschrieben:Die Hellheit stört mich inzischen nicht mehr, ich möchte sie nicht wieder hergeben. :wink:
Herrlich passendes Verschreibsel
so wird es doch hoffentlich nicht klingen!?

Re: Ortbarkeit von Instrumenten und Stimmen

Verfasst: Mo 15. Dez 2003, 18:53
von LarsAC
Hallo,
WeSiSteMa hat geschrieben: Die Rotel RB 1070, die ich in einem anderen Thread schon mal erwähnt habe :wink: hab ich mir von 2 Wochen gekauft. Neben einer Menge Verbesserungen (die ich jetzt mal unerwähnt lasse um nicht in Schwärmereien abzudriften) hat sich auch die Ortbarkeit erheblich verbessert. Ich kann jetzt neben links, rechts und irgendwas dazwischen vielen Instrumenten und Stimmen definierte Positionen zuweisen. Manches baut sich förmlich greifbar vor mir auf. Letzteres ist aber extrem von der Sitzposition abhängig. Meine LS stehen ca. 4 Meter auseinander. Genannter Effekt tritt aber nur auf, wenn ich exakt in Mitte sitze. Nur 10 cm daneben ist die Ortbarkeit praktisch weg. Kann das an meinem Raum liegen oder ist dieser Bereich auch bei Euch so knapp?
4m Abstand halte ich für recht viel. Wie weit sitzt Du weg von den LS? Ich hatte meine LS (keine Nubert) bis letzte Woche ca. 3m auseinanderstehen, bei 3m Sitzentfernung. Habe sie ca. 50cm zusammengeschoben und nun ist der Eindruck in Sachen Ortbarkeit deutlich besser. Hast Du mit der Position mal experimentiert? Auch mal den Winkel der Box (gerade bzw. auf Dich zustrahlend) variieren.

Generell habe ich aber auch gerade bei einem Verstärkerwechsel das Phänomen erlebt, dass aus einem LS plötzlich eni völlig anderer wurde. Habe Verstärker (Yamaha/Onkyo) nie so krass wichtig eingeschätzt.
WeSiSteMa hat geschrieben: Du hast in einem Thread die 125-er deiner Kappa gegenübergestellt. Dabei hast Du auch mal erwähnt, dass dir die 125-er anfänglich als zu hell erschien. Diesen Eindruck hatte ich auch und ich hab das bisher als einzigen Makel empfunden, an den ich mich auch nie 100 Prozentig gewöhnt hatte.
Hast Du den Hochtonbereich an der 125er denn auf gutmütig geschaltet? Hast Du ein ABL mit dem Du die Höhen noch feintunen kannst?

Lars

Re: Ortbarkeit von Instrumenten und Stimmen

Verfasst: Mo 15. Dez 2003, 21:14
von Master J
LarsAC hat geschrieben:
WeSiSteMa hat geschrieben:Du hast in einem Thread die 125-er deiner Kappa gegenübergestellt. Dabei hast Du auch mal erwähnt, dass dir die 125-er anfänglich als zu hell erschien. Diesen Eindruck hatte ich auch und ich hab das bisher als einzigen Makel empfunden, an den ich mich auch nie 100 Prozentig gewöhnt hatte.
Hast Du den Hochtonbereich an der 125er denn auf gutmütig geschaltet? Hast Du ein ABL mit dem Du die Höhen noch feintunen kannst?
Nur am Anfang waren die Höhen abgesenkt. Jetzt neutral - wie es sich gehört. :wink:
Das ABL ist gerade nicht vorrätig, daher kann ich noch nichts sagen.

Drei Meter Abstand halte ich schon für (zu) viel.
Bin jetzt auf zweieinhalb Meter angelangt und weniger Anwinkelung - deutlich besser.
Mein armer Rücken... :wink:

Gruss
Jochen

Re: Ortbarkeit von Instrumenten und Stimmen

Verfasst: Mo 15. Dez 2003, 21:23
von WeSiSteMa
LarsAC hat geschrieben: 4m Abstand halte ich für recht viel. Wie weit sitzt Du weg von den LS? Ich hatte meine LS (keine Nubert) bis letzte Woche ca. 3m auseinanderstehen, bei 3m Sitzentfernung. Habe sie ca. 50cm zusammengeschoben und nun ist der Eindruck in Sachen Ortbarkeit deutlich besser. Hast Du mit der Position mal experimentiert? Auch mal den Winkel der Box (gerade bzw. auf Dich zustrahlend) variieren.
Ich sitze eigentlich recht gut. Mein Wohnzimmer ist knapp acht Meter lang. Die LS stehen an der längeren Seite, ca. 4 Meter auseinander. Meine Position ist mittig, auch ca. 4 Meter zu jeder Box. Ein Zusammenschieben der LS ist leider nicht möglich. Der Raum, und vor allem meine Frau :wink: , lässt das nicht zu. Verschiedene Winkel hab ich probiert. Die haben zwar den Klang ein wenig verändert, an der Ortbarkeit aber nichts.
LarsAC hat geschrieben: Generell habe ich aber auch gerade bei einem Verstärkerwechsel das Phänomen erlebt, dass aus einem LS plötzlich eni völlig anderer wurde. Habe Verstärker (Yamaha/Onkyo) nie so krass wichtig eingeschätzt.
Ich wüsste eine Thread wo du das mal posten solltest :wink:
LarsAC hat geschrieben: Hast Du den Hochtonbereich an der 125er denn auf gutmütig geschaltet? Hast Du ein ABL mit dem Du die Höhen noch feintunen kannst?
Nein, kein ABL. Die LS stehen auf neutral. Ich hab da zwar einiges rumgeschaltet bin dann aber doch dabei geblieben.

Werner.