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AV-Amps im Stereobetrieb wirklich schlechter ???

Verfasst: Di 23. Dez 2003, 11:43
von Nanuck
Hallo Leute!

Ich habe mir vor zwei Jahren meinen HK 300 RDS als Auslaufmodell gekauft. Vorher hatte ich einen Luxman Stereoamp (genaue Bezeichnung weiss ich gar nicht mehr). Aber egal. Es war mein Einstieg in die Welt von DD/DTS und entgegen der wohl weitläufigen Meinung, dass AV-Amps schlechter im Stereobetrieb sein sollen, als reine Stereoamps, kann ich nur sagen, dass ich einen ganz anderen Eindruck hatte.
Damals hatte ich noch meine alten Magnat All Ribbon p7 und der erste Höreindruck war, dass der Sound viel feiner, "edler" rüberkam als vorher und der Stereoeffekt war auch nicht schlechter oder eingeschränkter.

Als ich vor kurzem noch auf der Suche nach neuen LS war, wollte mir ein Händler auch wieder mal "einreden", dass reine Stereoamps ja sowieso viel besser im Stereobetrieb sind und er wollte mir nicht so recht glauben, als ich
ihm das o.g. Hörerlebnis schilderte. Ist aber so ! :)

Und jetzt, seit ich meine nuWave 8 am HK "hängen" habe, ist es noch mal 'ne Ecke besser geworden.

Also entweder bin ich schon taub, oder es sind rein messtechnische Werte.
Oder wie oder was ? :wink:

Grüsse
Nanuck

Verfasst: Di 23. Dez 2003, 11:48
von mcBrandy
Hallo

Also ich finde, das man das nicht so einfach vergleichen kann. Du hattest zwar einen Stereoamp und später einen Surroundamp, aber leider von verschiedenen Herstellern. Und vielleicht hat der letztere deinen Musikgeschmack besser getroffen als der Stereoamp.
Man müßte einen Stereoamp und Surroundamp vom gleichen Hersteller und Serie (Entwicklungsjahr) haben. Und dann vergleichen.
Ob es dann Unterschiede gibt, ist fraglich.

Verfasst: Di 23. Dez 2003, 11:50
von Master J
Naja, in den Surround-Teilen ist halt mehr Zeug verbaut. Das kostet.
Wenn man nun in die Preisregionen von reinen Stereo-Teilen vordringen will, muss das auf die Qualität gehen.

Ob das im Einzelfall hörbar ist, sei dahingestellt.

Gruss
Jochen

Verfasst: Di 23. Dez 2003, 12:01
von mcBrandy
Es wird vielleicht einer hören können mit einem absoluten Gehör, aber wenn man beide in Preisregionen wählt, die von Gut und Böse so weit entfernt sind, geht das dann wieder in die Voodoo-Schiene.

Verfasst: Di 23. Dez 2003, 12:03
von Freddy
ich denke auch, so pauschal kann man es nicht sagen.. obwohl einige hifi-haendler wirklich den kopf schuetteln, wenn man angibt, mit einem AV-amp auch stereo zu hoeren (so als ob man bei einer investition von rd. 400 euros wesentlich besser in stereo investiert, als mit seinen av-amp weiterzuhoeren).

ich habe mich in verschiedene hifi-shops begeben und mir mal stereo-amps angehoert (so bis 2000 eumels)... klar, kein richtiger vergleich, jedoch hat mich davon kein geraet aus den socken gehauen.. ich war sogar eher von einigen amps enttaeuscht, da ich mir wirklich was von denen versprochen hatte.

na ja.. habe dann meinen pioneer vsa-ax10si nach nubert geschleppt und ihn direkt gegen den vincent sv238 antreten lassen, der immerhin 2500 euros kostet. der vincent hat mir sehr gut gefallen, jedoch konnte ein kumpel und ich keinen unterschied zum pio raushoeren (haben uns dafuer ca. 3 stunden zeit genommen... gleiche CDs parallel laufen gelassen und mein kumpel hat zwischen den verstaerkern hin- und hergeschaltet... beide hingen an der nuwave125). ... ein nubert-mitarbeiter konnte einen unterschied zw. beiden erahnen; nach dem kontrollierenden blick, welcher von beiden gerade spielte... ich hatte auch "einen kleinen tick klarere stimmen" vom vincent vermutet... als ich aber nicht mehr schaute, welcher von beiden gerade spielte, habe ich sie wieder nicht auseinanderhalten koennen. die zusaetzliche investition fuer den vincent - der ja wirklich klasse ist - war es mir nicht wert...

dann wieder zu einem anderen hifi-haendler und ich habe mir vor-endstufen kombis angehoert, als auch stereovollverstaerker. eine kombi (vorstufe plus 2 monobloecke) fuer rd. 5000 euros haben mich echt begeistert und der klang schien mir besser als mein av-amp. jedoch haette ich diese kombi gerne mal zu hause im direkten vergleich gehoert.... da mir das z.Z. zu viel kohle ist, habe ich erst gar nicht gefragt, ob ich mir die teile uebe`s wochenende ausleihen koennte.

ich haette mal gerne den pio mit zum hifi-haender genommen, damit er sich das teil mal selber anhoeren kann.. dann dachte ich mir "wozu?".

ich denke mal, wenn wann einen av-amp von hoher qualitaet hat, dann ist der stereosound schon auf einem hohen niveau... wenn man viel mehr geld fuer einen stereo-amp ausgibt als für seinen av-amp, dann sollte man eigentlich einen besseren klang erwarten... jedoch ist hier vorher selber anhoeren angesagt... ich denke mal, av-amps sind gegenueber den stereo-amps voll konkurrenzfaehig. (ich hatte mir aber eine wirklich hoerbare verbesserung bei stereoamps bis 2500 euros gegenueber meinem av-amp erhofft... dann haette ich so ein teil sicherlich auch schon zu hause stehen.. naja).

Verfasst: Di 23. Dez 2003, 12:23
von Thias
Pauschalisieren kann man die Aussage natürlich nicht. Es gibt sicher Surroundamps, die besser als Stereoamps klingen, aber das ist eine Frage der realistischen (Preis)klasse.
Es gibt natürlich viele Gründe, die für die bessere Qualität des Stereoamps in der gleichen Klasse sprechen:
- 2 anstelle 5 oder mehr Endstufenkanäle bei gleichem Bauraum, evtl. auch Netzteilgröße
- parallel geschaltete Endstufentransistoren (hoher Dämpfungsfaktor, hohe Stromlieferfähigkeit) brauchen mehr Platz
- großzüg dimensionierte Kühlkörper ohne Lüfter
- mehr Platz für Netzteil/Elkos
- aufwendigere und bessere Schaltungstechnik möglich, da mehr Platz auf den Platinen
- es können bessere (ausgemessene) Bauteile verbaut werden bei gleichem Materialbudget.
- ...

Vielleicht eine gewagte Aussage: Um den Klang eines Verstärkers in der 500 EUR Stereo-Klasse zu erreichen, muss ein Sourroundverstärker in der, sagen wir mal, mindestens 1000 EUR-Klasse verglichen werden. Sicher spielt da die Preispolitik eine gewaltige Rolle, aber vom Wert des Materials wäre es auf jeden Fall so.

Man muss davon ausgehen, dass ein LS eben keine gutmütige ohmsche Last darstellt und man mit Ohmschen Gesetzen die notwendigen Verstärkereigenschaften bestimmen kann. Ein LS ist eben eine komplexe Last, die neben frequenzabhängigen Widerständen auch noch teilweise gravierende Phasenverschiebungen bewirkt und obendrein auch noch elektrische Energie zurück in den Verstärker schickt.
Das kann offensichtlich nicht jede Endstufe, wie es auch Herr Nubert neulich beschrieben hat. http://www.nuforum.de/nuforum/viewtopic ... 7&start=20

Gruß Thias

Verfasst: Di 23. Dez 2003, 12:33
von gereon
mcBrandy hat geschrieben:Es wird vielleicht einer hören können mit einem absoluten Gehör
es grassíeren (passt das wort hier) völlig falsche vorstellungen über leute mit absolutem gehör. oder ich hab keins. jedenfalls sagt man mir immer, jemand würde absolut hören, wenn er einfach töne am klang erkennen kann. das hat doch noch nichts damit zu tun, inwiefern man als highend-hörer geeignet ist, oder ob man einfach noch mehr details hört als "normalhörer". ich würde mein gehör jedenfalls nicht als besonders gut einstufen, nur weil ich töne/tonarten erkenne...

Verfasst: Di 23. Dez 2003, 13:04
von mralbundy
HI !

Habe mich (leider?) auch noch nicht dazu durchgerungen, tausende von Euros für einen Edel - Stereo - Verstärker auszugeben. Man darf ja schließlich nicht vergessen, dass die Unterschiede in der Reihenfolge : Lautsprecher, Hörraum, Elektronik, Kabel verlaufen (so zumindest meine Erfahrung)

Was aber auch noch eine Alternative ist:
einfach einen guten AV AMP als Vorstufe benutzen und eine gute Stereo - Endstufe dranhängen. Interessanterweise steigt und fällt der Klang im Stereobetrieb fast komplett mit den Endstufen.

CIAO

Verfasst: Di 23. Dez 2003, 13:04
von g.vogt
Hallo gereon,

du hast schon recht! Der Begriff "absolutes Gehör" in Verbindung mit der Beurteilung von Wiedergabeanlagen macht keinen Sinn, hier kann es nur ein besser oder schlechter Hören geben.

Auch ich kenne den Begriff "absulutes Gehör" in der musikalischen Bedeutung eines Menschen, der ohne Referenz (Stimmgabel, Klavier etc.) Töne und Tonarten erkennen kann. Das geht sogar so weit, dass Musiker erkennen, wenn eine bestimmte Tonart aus technischen Gründen (z.B. alte - tiefere - Stimmung eines alten Instrumentes - Orgel/Klavier) tiefer gespielt wird als sonst üblich. Und gerade Musiker sind meistens keine "Highender" und oft durch ihren Beruf hörgeschädigt.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Di 23. Dez 2003, 13:20
von mcBrandy
Hallo ihr

Das mit dem absoluten Gehör ist schon richtig, was ihr zwei (G.Vogt, gereon) sagt. Ich meinte nur, das dieser Mensch evtl einen Unterschied hört, wenn man gleiche CD, CD-Player, LS usw nimmt und nur die Verstärker tauscht. Dieser Mensch könnte dann evtl sagen, das der Verstärker einen Halbton unter dem anderen liegt oder so in der Richtung.
Ich wollte damit nur ausdrücken, das wir als Normalhörer das nicht hören können/könnten.