Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Guten Tag werte Forenexperten...
mein Wohnzimmer (WZ) hat einige Besonderheiten die wohl dazu führen das es etwas hallig ist und ich bin daher auf der Suche nach Möglichkeiten den Raum akustisch zu verbessern. Um ein besseres Bild von der Situation zu zeigen füge einen Grundrisss bei.



Der Raum ist offen und in der Mitte befindet sich der Kamin. Die rechte Wand besteht aus Baumstämmen, also Holz was halbrund in den Raum zeigt. Im oberen Bildbereich vom Grundriss sind die es 3 Abschnitte mit Fenstern (schräg/gerade/schräg) vom Boden bis zur Decke ohne Vorhänge o.ä. Auch an den Wänden hinter den Boxen befinden sich keine bilder o.ä.

Hier habe ich noch ein kurzes Viedeo um es weiter zu verdeutlichen mit welchen Gegebenheiten ich es zu tun habe.



Ich bedanke mich schon mal vorab für Vorschläge und Anregungen.

Gruß
Reinhard

hmm das problem wird sein, dass du wahrscheinlich vor das holz nichts hängen wollen wirst?

kannst du dich mit einem teppich vor den boxen anfreunden?
was hälst du von deckensegeln?

naja... vor/an das Holz kann sicher etwas gehängt werden, etwa in Form wie ein Bild o.ä, sicher will ich keine Wandbespannung, auch einen Teppich kann ich mir vorstellen.
Deckensegel, da tu ich mich schon etwas schwerer damit.

Zu dem Teppich noch eine Frage: Du schreibst vor den Boxen einen Teppich... Da die Boxen ca. 2,50m auseinander stehen, sollte/kann das je ein Teppich/Läufer vor jeder Box sein oder muss ich mit einenm Bodenbelag von ca. 3x3m ankommen der ja dann die komplette Fläche abdeckt

Der Hall entsteht durch die Reflektionen an den harten Flächen. Rechne dir mal die Fläche aus die deine Wände, Fußböden und Decken ausmachen, dann rechne die Fläche aus die ein aufgehängtes Bild ausmacht. Wenn du die beiden Größen zueinander ins Verhältnis setzt, bekommst du einen ungefähren Eindruck von der Effektivität. In Schulzimmern oder Meetingräumen wird eine komplette Akustik-Decke eingezogen und hilft in aller Regel etwas bei der Sprachverständlichkeit - aber zum Musikhören wären das - da wirst du sicher zustimmen - noch immer nicht die idealen Bedingungen.

Es gibt keine kleinen Wunderdinger die ein allgemeines, breitbandiges Hall-Probleme magisch lösen. Wenn du ganz wenig machen willst, dann ist es m.E. schon fast egal für was du dich entscheidest - dann nimm das was dir optisch am meisten gefällt, dann hast du wenigsten in der Hinsicht noch etwas davon.

Sencer hat geschrieben:(...)
Es gibt keine kleinen Wunderdinger die ein allgemeines, breitbandiges Hall-Probleme magisch lösen. (...)

Ja.
Ich habe mir vor langer Zeit schon 8 Platten Basetect gebraucht gekauft und die 4 m² kürzlich aus der Versenkung geholt sowie experimentell an den Wänden aufgehängt.
Für die Gesamtraumakustik in Bezug auf Nachhallzeit bringt das gefühlt (nicht gemessen) fast gar nichts.

Mein Raum ist 45m² Grundläche, 70m² Wandfläche und auch recht hallig.

Ich bin derzeit soweit mit meinen ersten Erkenntnissen, dass man ggf. zur lokalen Verbesserung der Lautsprecherakustik partiell Wandabsorber anbringen kann (Reflexionen), für die Gesamtakustik im Raum (Nachhallzeit) zusätzlich deutlich größere Kaliber braucht, z. B. an der Decke.

Große Räume haben den Vorteil, dass man auch große Standlautsprecher schön frei aufstellen kann und - eine vernünftige Aufstellung vorausgesetzt - Bassprobleme und direkte Reflektionen von Seiten- oder Rückwänden nur vom Hörensagen kennt.

Allerdings haben sie oft den Nachteil des zu hohen Nachhalls. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Mein Hörraum ist ca. 60qm groß, die 14er stehen völlig frei auf ca. 1/4 des Raumes, auch das Sofa steht völlig frei. Insoweit sehr gute Bedingungen.

Aber der Nachhall! Hier kämpfe ich seit langem, und erst allmählich wird es brauchbar. Wichtigste Maßnahme ist tatsächlich ein großer, dicker flauschiger Teppich vor den LS - bei mir zwischenzeitlich ein Flokati 3x2m, der noch einmal eine deutliche klangliche Verbesserung gebracht hat. Hinter den LS habe ich vier Absorber a 1x1m - die einzig freie Wand. Darunter stehen flache Expedit mit CDs. An der Wand links ist ein deckenhohes Bücherregal. Rechts sind Fenster, die mit Vorhängen verdeckt werden, wenn ich Musik höre. Hinter dem Hörplatz ist die gesamte Wand ebenfalls mit einem deckenhohen Bücherregal bedeckt. In jedes Fach habe ich vor die Rückwand 5cm weißes Basotect eingepasst mit ca. 5cm Luft zur Rückwand. Das waren einige Basotectplatten, die ich dafür benötigt habe! Die Decke ist unregelmäßig dank Schrägen und einer sehr großen Gaube und reicht an manchen Stellen ca. 3,50m hoch. Alle größeren Bodenflächen sind mit Hochflorteppichen belegt, um die schallharten Fliesen abzudecken.

Erst alle diese Maßnahmen zusammen (und noch ein paar mehr) ergeben bei mir eine brauchbare Akustik auch bei gehobenen Pegeln. Aber der Aufwand war hoch, und viel mehr lässt sich in einem Wohnraum nicht realisieren (ich denke noch über kleinere Deckensegel nach an der Stelle, wo ich eine ebene Decke parallel zum Boden habe und Reflektionen stattfinden können).

Viele Grüße

Genussmensch

@ll,
besten Dank erstmal für die Hinweise. Ich bin nun dabei einen Raumteiler zu installieren in Form eines Vorhang.
Dann kommt noch ein Teppich... und dann... dann schaun wir mal.. äh.. hören wir mal.

Schönes WE noch allen....
Reinhard

hallo,

wenn das nicht ausreichend ist, an der Wand neben dem rechten Lautsprecher solltest du zwingend bedämpfen,
auch hinter den Lautsprechern würde ich diesbezüglich was machen.

Ansonsten hilft weiter, wenn du Lautsprecher verwendest welche gerichteter Abstrahlen.

Die Holzwand rechts ist vernachlässigbar, wirkt ja eher diffus.

Gruß