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[Sammelthema] Filmdiskussionen
Verfasst: Mo 12. Jan 2015, 08:18
von nuChristian
Moin,
Weil mein Anliegen in keines der schon vorhandenen Themen passt, mache ich diesbezüglich mal ein neues Thema auf.Ich habe es mal als Sammelthema für alle möglichen Arten von Filmdiskussionen gehalten.So kann das "Filmbewertungsthema" auch sauber halten.
Zwei Fliegen mit einer Klappe also.
Also um auf den Punkt zu kommen :
Ich habe gestern abend den Film "Enemy" mit Jake Gyllenhall gesehen und würde diesbezüglich gerne eine kleine Diskussion starten.
Die allgemeine Tenor in Fachpresse und Internetforen scheint ja ein extrem guter zu sein.
Um nicht zu viel zu verraten, nur so viel an der Stelle : der Film endet wie abgeschnitten und lässt extrem viel Raum zur Interpretation.
Meiner Meinung nach findet der Großteil der Leute den Film gut, weil sie einfach nicht verstehen wollen, das dieser Film keinen logischen roten Faden + Ende haben kann.
Alle möglichen Verläufe (welche mir einfallen würden) lassen sich wiederlegen und auch das "Deuten" bestimmter Sinnbilder im Film halte ich für überbewertet sprich totalen Nonsens.
Also Jungs, auf in die Videothek oder zu Media Markt, falls ihr den Strefen noch nicht habt, dann kann die Diskussion starten.
Re: [Sammelthema] Filmdiskussionen
Verfasst: Mo 12. Jan 2015, 16:16
von caine2011
Christian1983 hat geschrieben:
Also Jungs, auf in die Videothek oder zu Media Markt, falls ihr den Strefen noch nicht habt, dann kann die Diskussion starten.
der film ist teuer...gibt den nur limited oder steel?
wenn du über bekanntere machwerke diskutieren willst gerne, aber den kenn ich nciht, und anhand von trailern + wiki zu diskutieren ist ja nur semi wertvoll
Re: [Sammelthema] Filmdiskussionen
Verfasst: Mo 12. Jan 2015, 16:59
von kdr
kenne den leider auch nicht
Re: [Sammelthema] Filmdiskussionen
Verfasst: Mo 12. Jan 2015, 17:12
von nuChristian
Dann habt ihr echt was verpasst.
Also entweder bin ich wirklich zu wenig intellektuell oder ich kann dem Streifen schlicht und einfach nichts entnehmen.
Mensch Jungs, in Zeiten von Watchever/Netflix/Amazon Prime und Co kann man den dann doch mal Ausnahmsweise streamen.
Den scheint es wirklich nur als Media bzw Steelbook zu geben, allerdings ist beim Mediabook dann noch ein anderer Film dabei.
Re: [Sammelthema] Filmdiskussionen
Verfasst: Mo 12. Jan 2015, 17:21
von caine2011
jup, ich streame, mit meiner 6k leitung...ich nehme dann die nächste woche frei zum buffern
und ist auch voll mein qualitätsanspruch, so ein 6mbit stream...da bietet rapidshare ja besseres *hust*
Re: [Sammelthema] Filmdiskussionen
Verfasst: Mo 12. Jan 2015, 18:51
von nuChristian
caine2011 hat geschrieben:jup, ich streame, mit meiner 6k leitung...ich nehme dann die nächste woche frei zum buffern
und ist auch voll mein qualitätsanspruch, so ein 6mbit stream...da bietet rapidshare ja besseres *hust*
Glaube mir, bei dem Streifen ist die Qualität zweitrangig!
Wenn Du heut anfängst zu buffern könnten wir es noch in meinem Urlaub schaffen das Thema abzuarbeiten.
Re: [Sammelthema] Filmdiskussionen
Verfasst: Di 13. Jan 2015, 20:15
von caine2011
ok, film gesehen, denke es gibt viele interessante punkte, was willst denn diskutieren
Enemy
Verfasst: Do 15. Jan 2015, 20:30
von nuChristian
Da in diesem Thema nun offen über Zusammenhänge bestimmter Filme diskutiert wird, weise ich an der Stelle darauf hin das hier gespoilert wird. Ich bitte an der Stelle auch darum das der jeweilige Film in den Betreff geschrieben wird, damit sofort ersichtlich ist worum es in der Antwort geht
Ok,
Dann fange ich mal mit folgenden Punkten an :
Das "abgerissene" und das intakte Foto würden ja normalerweise (beispielsweise bei einer dargestellten Schizophrenie) auf die Zeitformen hinweisen.
Demnach wäre der Schauspieler ja Vergangenheit und der Uni Prof die Gegenwart.
Weiter erwähnt die Mutter ja den "angesehenen" Beruf (womit sie wohl auf den Professor hinauswill) , aber auch gleichzeitig den Versuch als drittklassiger Schauspieler.
Ein weiterer Hinweis auf Schizophrenie.
Warum aber passen dann die Handlungen der beiden Freundinnen jeweils zu den Geschehnissen?
Also die schwangere Freundin des Schauspielers (Name vergessen) geht ja extra zur Uni und bestätigt ihrem Freund den Doppelgänger per Telefon.
Sie ruft ihn sofort auf dem Handy an, jedoch sieht man nicht ob nun tatsächlich der Schauspieler oder der Prof am Telefon ist.
Dann noch die Frage von der schwangeren Freundin, anfangs als der Schaupieler das erste Mal mit deinem "Doppelgänger" telefoniert, ob er schon wieder mit ihr schläft, könnte tatsächlich auf eine Schizophrenie /Doppelleben hinweisen.
Wie aber bereits erwähnt, würde zu diesem Ansatz eben die Handlungsweise der Freundinnen nicht passen.
Ebenfalls passt dazu nicht das die Freundin des Profs, im Bett mit dem Schauspieler, auf einmal auf die Druckstelle am Finger des ja verheirateten Schauspielers bemerkt, welcher ja seinen Ring zuvor abgenommen hat.
Hier ist also schon Ende dieser Theorie!
Als zweites käme natürlich in Frage das es tatsächlich 2 zu 100% gleiche Menschen auf der Welt gibt (Stichwort Narbe unter der Brust).
Diese These ist aber gleich mit dem "abgerissenen" Bild widerlegt.
Und was bitte soll die Spinne?
Egal wie ich es drehe und wende, die Spinne passt (auch als Objekt der Begierde?) nicht in die Handlung.
So und jetzt brauche ich Input.
enemy
Verfasst: Do 15. Jan 2015, 23:47
von caine2011
jetzt erst gesehen, das du geantwortet hast
da ich massiv viel schreiben müsste, kriegst du die absolute rohform, weil ich noch vor 0 ins bett will
du zerteddest den film....(falls dir die how-i-met-your mother folge was sagt)
erstmal würde ich, so wie ich das üblichlicherweise bei einer interpretation mache, sagen was offensichtilich ist:
1. es gibt 2 personen die absolut identisch sind, und zwar nicht nur im sinne von eineigen zwillingen, sondern gar frisur und narben identisch
2. es gibt eine menge experimentelle schnitte
3. die grundgeschichte ist primitiv
4. die charaktere sind primitiv
5. die darstellung ist komplex und kafkaesk
was lässt sich darausfolgern?
nun man hat jetzt die einfache wahl: entweder nimmt man die grundanahme des films (1) als möglich an oder nicht
wenn man es tut, ergeben sich einige doich ganz interessante schlussfolgerungen (die man auch später noch verwenden kann)
die personen sind stereotypen von protagonist und antagonist, ohne das einer der beiden in die direkten schemata von gut und böse fällt
sozusagen das "es" und das "überich" nach freudscher lehre
beide verkörpern mit ihrer sozialen stellung gewisse werte, die für den jeweils anderen nicht von relevanz sind, was wiederum gegen irgendwelche psychoanalytiktheorien spricht
1. geschichtsprofessor, wenig technikaffin, altes auto, im elfenbeinturm der wissenschaft, entweder ohne viel geld oder geld unwichtig, an theoretischen spielen interessiert
witzig ist hierbei auch die endlosschleife die sich wiederholt:
sein sexleben, seine vorlesung, sein gefühl der bedeutungslosigkeit, alles nur schleifen
moralisch gefestigt, tut er das "was er tun soll"
das "überich"
noch witziger wird das ganze, durch seine vorlesung, in der er über die zwangsläufige wiederholung der geschichte hegels referiert, insbesondere die aussage:
in der geschichte kommnt jedes ereignis 2mal vor: einmal positiv und einmal als katastrophe
übertragen wir dies einfach: jeder mensch existiert zweimal, einmal positiv und einmal negativ
genau den aspekt haben wir nun...der eine steht unter positivem vorzeichen, der andere unter negativen
2. der schauspieler, impulsiv, beherrscht, scheint geheimnisvoll und "böse", statusobjekte, die andere seite
hier ist die interessante frage: ist er böse? würde ich klar verneinen, er ist nur ein gekonnter schauspieler
er muss seine reaktion einstudieren
das einzige was er nicht kann, ist seine triebe kontrollieren, dafür kann muss man ihm im freudschen sinne kein vorwurf machen
er ist das "es"
diese psychoanalytische analyse kann man wie gesagt machen, wenn man es einfacher will, sagt man im freudschen sinne einfach, dass die jeweiligen persönlichkeitsaspekte, aufgrund der unterschiedlichen erlebnisse stärker ausgeprägt sind
allgemein wird versucht über die farbgebung, die musik und die schnitte eine atmosphäre zu erzeugen
das klappt auch ganz gut
wenn man aber einmal sich genau diese atmosphäre ansieht, bemerkt man, dass sie aufoktroyiert ist
die atmosphäre ist nicht natürlich sondern wird künstlich geschaffen um den seher dazu zubreingen mehr in diesem film zu sehen, als evtl. da ist
man hat keine natürlich atmosphäre die den rahmen unterstreicht und bildet sondern eine aufgesetzte
auf der anderen seite passt das aber wiederum zu dem aufgesetzeten und scheinbar bedrohlichen handlungen des "bösen": allesamt geschauspielert
die spinne tritt imho an genau 3 stellen auf:
zu anfang, zur inhaltlichen mitte und zum ende
sie ist in 3 größen vorhanden: normal, riesig, menschengroß
sie steht für das, für das spinnen immer stehen: angst
zum einen die in der mitte: das ist der wendepunkt: der protagonist wechselt von interesse und neugier zu angst vor dem doppelgänger, allgemein ein wichtiger punkt, der wendepunkt
zum anderen am ende: angst vor bindung in einer beziehung
auf den beginn kann ich mir noch keinen rein machen, morgen vlt.
wir sollten das auch eher in verschieden teilbereich gliedern, und nicht versuchen den kopletten film in so ein paar zeilen zu analysieren
Re: [Sammelthema] Filmdiskussionen
Verfasst: Mi 19. Jul 2017, 06:49
von nuChristian
Puuh,
habe am Wochenende einen ähnlichen Film angeschaut!
High Rise heisst der Streifen!
Hat den schon jemand hier gesehen?