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Nubert mit brit. Monitoren (Harbeth, Spendor) vergleichbar?

Verfasst: Sa 21. Feb 2015, 18:43
von Reinhardt1301
Ist vielleicht eine komische Frage und können vermutlich auch nur die beantworten, die den Klang dieser britischen Monitore, wie Harbeth oder Spendor, kennen - doch frage ich trotzdem mal.

Harbeth und Spendor Monitoren wird ja immer eine komplett bruchlose Klangwiedergabe nachgesagt, ein, in sich geschlossenes Klangbild, welches wie aus einem Guss klingt und absolut langzeittauglich ist. Trotz ihrer nicht 100 % Neutralität bzw. ihrem nicht vollkommen linearen Frequenzgang (einige Harbeth´s und Spendors weisen ja eine leichte Grundtonfülle und abgesenkte Höhen auf) sollen sie dennoch klingen, wie ein mit dem Lineal gerade gezogener Frequenzgang. Ihre größten Stärken sollen vor allem in der Abbildung und der Mittenwiedergabe liegen, die angeblich sehr viel Schmelz haben soll und sehr natürlich und Intim klingen soll.


ich finde, vieles, was man da über Harbeth und Spendor zu lesen bekommt, klingt irgendwie auch nach Nubert oder nicht? Vor allem dieses Bruchlose, Klang aus einem Guss, Natürliche und unverfälschte usw klingt doch verdammt nach Nubert - doch was meint ihr?

Hat vielleicht schon mal jemand solche gegen Nuberts gehört und kann genaueres sagen dazu?

Ps. Preis`Leistungs Sieger dürfte aber auf jeden Fall Nubert das Rennen machen, grins, wenn ich mir so die Preise von Harbeth und Spendor ansehe, die sie bereits für ihre mini Mini´s aufrufen.

Doch gibt es eine klangliche Verwandtschaft??

Re: Nubert mit brit. Monitoren (Harbeth, Spendor) vergleichb

Verfasst: Di 24. Feb 2015, 10:22
von StefanB
Alle seriös an den prinzipbedingten Notwendigkeiten der Elektroakustik orientierten LS klingen recht ähnlich.
Stefan

Re: Nubert mit brit. Monitoren (Harbeth, Spendor) vergleichb

Verfasst: Di 24. Feb 2015, 10:38
von Reinhardt1301
StefanB hat geschrieben:Alle seriös an den prinzipbedingten Notwendigkeiten der Elektroakustik orientierten LS klingen recht ähnlich.
Stefan

Nun ja, ich habe die Erfahrung gemacht, das sich Lautsprecher zig verschiedener Hersteller, auch immer sehr verschieden anhören. Und das waren alles seriöse Hersteller und kein Auna Ebay Zeugs oder so.

Re: Nubert mit brit. Monitoren (Harbeth, Spendor) vergleichb

Verfasst: Di 24. Feb 2015, 17:58
von Mysterion
Reinhardt1301 hat geschrieben:
StefanB hat geschrieben:Alle seriös an den prinzipbedingten Notwendigkeiten der Elektroakustik orientierten LS klingen recht ähnlich.
Stefan

Nun ja, ich habe die Erfahrung gemacht, das sich Lautsprecher zig verschiedener Hersteller, auch immer sehr verschieden anhören. Und das waren alles seriöse Hersteller und kein Auna Ebay Zeugs oder so.
Die Lautsprecher werden selten unter optimalen raumakustischen Aspekten vorgeführt, wodurch zusätzlich massive klangliche Abweichungen auftreten.

Re: Nubert mit brit. Monitoren (Harbeth, Spendor) vergleichb

Verfasst: Do 26. Feb 2015, 16:42
von norwinb
Im wesentlichen ja, wobei klassische britische Monitore (Rogers,Harbeth) auf möglichst neutrale Darstellung der mittleren Tonlagen abgestimmt werden. Hier erzeugen sie bei Solostimmen einen Beurteilungsmaßstab für Studioarbeit. Der Oberbass wird zusätzlich etwas angehoben und die hohen Tonlagen blenden sich soft aber nachhaltig aus dem Geschehen aus. Dies macht Nubert - Lautsprecher zu etwas Besonderem. Der Frequenzgang stellt sich wie mit dem Lineal gezogen dar, ohne spezielle Bereiche zu bevorzugen. Aus diesem Blickwinkel sind sie eigentlich mehr Monitor als die klassischen englischen Modelle.

Bis auf wenige Ausnahmen kann jedoch grundsätzlich von Lautsprechern "von der Insel" gesagt werden, dass sie mehr oder weniger gesoundet sind. Dies ist auch durchaus gewollt (Wiedererkennungswert, Familienähnlichkeit zu Spitzenmodellen des gleichen Herstellers). Oder gar der Versuch einer Nachahmung von Elektrostatenklang (z.B Quad - L- Serie). Sie werden ganz bewußt abgestimmt, um eine Familienähnlichkeit zu den ESL - Elektrostaten aus gleichem Hause für weniger Geld ansatzweise umzusetzen. Bitte nicht falsch verstehen: Diese Lautsprecher müssen nicht zwangsläufig schlecht klingen ! Aber sie arbeiten mit "Effekten." Ich bin mir nicht sicher, ob sich diese Effekte nicht mit der Zeit abgreifen und letztlich zu irgend einem Zeitpunkt auch nerven.

Ein Lautsprecher ohne "eingebaute Effekte" wie Nubert, wird über lange Zeit seine Besitzer zufrieden stellen. Denn ein Effekt, der nicht vorhanden ist, kann sich auch nicht abgreifen. Sie sind jedoch wegen der fehlenden Effekte auch leider oft die Verlierer in einem schnellen A/B - Vergleich, zudem wenn Lautstärkeunterschiede (Wirkungsgrad) nicht penibel genau ausgeglichen werden. Aus diesem Blickwinkel ist es durchaus mutig, Lautsprecher so zu konstruieren, wie Günther Nubert dies macht. Aber es ist ehrlich und langzeittauglich. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag nach Schwäbisch Gmünd und bitte noch viele langzeittaugliche Lautsprecher in dieser Qualität.