Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Moin Jungs,

Ich habe gerade mal rumgesponnen - so wie wir Männer halt mal sind: Was wäre wenn man so viel Geld hätte, dass man sich quasi alles leisten könnte?!?

Noch vor Auto/Yacht/Flugzeug kam mir natürlich das Tuning meiner Anlage in den Sinn: neuer Fernseher, 100" sollten reichen... fette Monos für jeden Kanal, sowas wie die Audionet Max... nen Oppo Player dazu... dann kommt sicher auch das Thema Vorstufe wieder auf... in dem Zuge dann vielleicht doch eine Atmos/Auro Konfiguratione... 8 nuVero 14er um mich rum als Front/Front Wide/Surround/Back Surround... Subwoofer.............. das wäre schon geil!

Aber halt - ich würde mir doch dann auch sicher ne eigene Bude bauen lassen, ganz nach meinen Vorgaben, koste es was es wolle - solange es perfekt ist! Den Gedanken weitergesponnen, mit Einrichtung etc... aber halt! WIE SIEHT DENN DER PERFEKTE MEHRKANAL HÖRRAUM EIGENTLICH AUS?!?

Mal abgesehen davon, dass ich höchstwahrscheinlich nie so viel Geld zur Verfügung haben werde, doch die Frage lässt mich gerade nicht los! Ich spinne und fantasiere eben gerne mal rum... aber wäre schön wenn wir hier mal gemeinsam etwas rumfantasieren... Wie sieht dieser ominöse, perfekte Raum aus?!

Setzen wir mal voraus, dass tatsächlich ein Lautsprecherreiches Mehrkanal-System im nuVero-Style eingesetzt werden soll, 7.x oder gar 9.x mit NV14 und NV7 als Center weil TV; da es natürlich auch etwas wohnlich werden soll, gib es ne Couch oder zumindest sehr bequeme Sessel; die Anlage selbst muss natürlich auch untergebracht werden; etc...

Wie groß ist der Raum idealerweise?! Gibt es überhaupt ne optimale Größe?! Welche Geometrie soll der Raum am besten haben?! Wie sind die Wände aufgebaut, wie die Decken/Böden?! Wie hoch sind die decken?! Wo Idealerweise Fenster und Türen?! Wie können ggf. nötige Absorber unsichtbar integriert werden?!

Ist natürlich alles total theoretisch aber vielleicht habt ihr Lust ein bisschen mitzuspinnen?! Und bitte kommt mit nicht mit Freifeld - mir geht's schon darum einen theoretischen Wohn-Raum zu erschaffen, der die perfekten Bedingungen hergibt - mir ist auch klar, dass Dinge wie Fenster etc. alles andere als perfekt für die Akustik sind, aber es soll eben kein steriler Laborraum sein, sondern eben ein wohnraumtaugliches Mehrkanal-Zimmer...

Soooo... und nun mal Feuer frei

zunächst gibt es nur einen ( ) hörplatz, alle anderen personen im raum sind (prinzipiell auch man selber) eine kaum berechenbare mischung aus absorber und diffusor

dann ist für jeden "perfekt" anders: der eine will keine ls irgenwo sehen, bspw. sieht auch die THX norm in die wand eingelassene ls vor

ein anderer will die teile unbedingt sehen

ein absorber muss mit den heutigen möglichkieit imho nicht unsichtbar sein, sondern trägt aktiv zur Raumgestaltung bei, was ich gar nicht mal so verkehrt finde
(schau dir mal hier: http://www.mr-akustik.de/Kundenreferenzen die ersten beiden fotos an, da ist das sehr genial gelöst)

-->schon wieder geschmackssache

eine nuvero7 ist keine ( ) nicht mal im ansatz, eine option für perfektion, außer man nimmt davon dann 5 und stellt alle auf, und zwar auf gleiche höhe

--> auch hier ist man bei der geschmacksfrage...wöllte ich ein perfektes und schönes heimkino, würde ich wohl eine maßfertigung von nubert haben wollen, die auch meinen optischen ansprüchen genügt

genausowenig wie ich ich einen raum der fenster hat für "perfekt" halte, oder gar einen TV, der mit seiner riesigen glatten fläche reflektionen begünstigt
auch eine tür ist aus rein theoretischen gründen wohl suboptimal (daher wirst duzuvor erst die beamer-technologie voranbringen müssen)

--> auch hier ist man entweder zu kompromissen genötig/muss einen geschmack bedienen

mMn ist ein elementarer bestandteil des "kinos" ein projektor, ergeo geht für mich in einem "heimkino" ein tv gar nicht, 16:9 geht imho gar nicht, 100" sind auch nicht unbedingt "übelst" groß, ich wöllte 200"+ und das wird wohl auf absehbare zeit keiner leisten, dadurch würde auch die raumdimension mitbestimmt: 4,70 breit, 2m hoch wäre die LW dann schon (resultierend: 201" diagonale)

--> schon wieder ne geschmacksfrage

GTnubi und der elektriker beweisen auch hier eindrucksvoll, dass ein heimkinoraum nicht hässlich sein muss

seperater technikraum, und und und
ich könnte die liste beliebig weiterführen


ergo ist die frage eher: wie stellt sich jeder für seinen perfekten heimkinoraum vor
was ist "wohnlich"? (der eine mag gar keine Dekoartikel, der nächste schon...usw. etc.)

Ich denke auch, dass an den Raum nur die "üblichen" akustischen Bedingungen gestellt werden:
- Sehr geringer Nachhall,
- LS-Aufstellung so, dass keine direkten Reflexionen entstehen,
- ETC an den Haupthörplätzen so, dass in 20ms alle Reflexionen -20db Dämpfung haben
- Vorder- und Rückwand mit üppig Subwoofer für ein echtes Double Bass Array hinter einer falschen Wand. Drumherum absorbierende Mineralwolle.

Wie man den Raum dann optisch gestaltet und was sichtbar/unsichtbar sein soll - da bin ich ganz bei Caine - wird wohl in erster Linie auf Geschmackssache hinauslaufen. Ebenso Raummaße und Raumlayout. Die nehmen zwar in gewisser Weise Einfluss auf die akustischen Rahmenbedingungen - das lässt sich bei freier Gestaltung aber eh wieder durch Innendämmung hinter falschen Wänden/Decken kompensieren, wenn die Kostenseite keine Frage ist. Ansonsten ist Raummodenbedingt glaube ich ein Seitenverhältnis im Verhältnis des goldenen Schnitts die typische Empfehlung für wenig ausgeprägte Moden.

Du hast nicht spezifiert wie die Hauptnutzung sein wird? Wenn du von Fenstern & Wohnraum etc. sprichst, dann soll es wohl explizit kein Kino werden, sondern ein normaler Raum in dem sich aufhalten soll? Gerade dann würden ich wohnliche Aspekte klar priorisieren (Fensterflächen, viel Licht, hell), denn es gäbe eh noch ein reines Stereo-Zimmer, und einen separaten Kinoraum.

Nicht ganz ernst gemeint - aber vielleicht kannst Du Dir hier ja ein paar Anregungen holen.



http://www.ferosh.de/heimkino-die-teuer ... -der-welt/

LG Oli

na hauptsache 11.000 Watt

Oli H hat geschrieben:http://www.ferosh.de/heimkino-die-teuer ... -der-welt/

LG Oli

Daran musste ich auch sofort denken

Caine hat ja nun in seinem Post Mehrkanalton mit Heimkino gleichgesetzt - und in die Richtung würde ich auch direkt gehen. Die Musikwiedergabe ist für mich im Stereobetrieb der Perfektion (im Sinne einer naturalistischen Wiedergabe) am nächsten , einfach weil der Maßstab für mich das Live-Konzert ist und man dabei (von experimentellen Ausnahmen abgesehen) nunmal von der Front aus beschallt wird.

Und was nun Heimkino/Mehrkanalton betrifft: nicht umsosnt haben die wirklich ambitionierten Projekte in dem Bereich alle einen separaten Raum dafür gewählt. Der Maßstab in diesem Breich ist eben die Kategorie Imax/Super-Duper-Kino. Bei einem Wohnzimmer sollte man nicht mehr von Perfektion sprechen, da ja der Kompromiss mit der Funktion Wohnen grundsätzlich vorhanden ist und einen einschränkt. Ein möglichst perfektes Heimkino sollte aber nur der Funktion Heimkino dienen.

Später mal, wenn ich hoffentlich ein Häusle habe, erträume ich mir als sehr guten Kompromiss ein Musikzimmer mit einem Stereo Setup und einen Heimkino(keller)raum mit Beamer und einem System wie dem Klipsch THX Ultra 2 o.ä. - das also vom Konzept her eher Kino als Hifi sein soll. Im Wohnzimmer würde dann der TV-Sound (falls es dort noch einen TV gibt) von irgendetwas einfachem wie einer Soundbar mit verstecktem Sub ausgegeben - sowas kann man immer noch am besten in die übliche Möblierung integrieren.

Aaaber, wenn ich all das Geschriebene in den Wind schieße und trotzdem mein Wohnheimkino für alles mit Nuvero 14, 7 usw. bestücke, dann sollte:
- der Raum Quaderförmig und mindestens 45m² groß sein. Bei Wandlängen ab 6m (kurze Seite) bzw. 7,5m hätten die Lautsprecher dann bei idealer Position auf 1/4 und 1/5 immer noch mindestens 1,5m Abstand zu jeder Wand
- die Decke möglichst hoch sein und ein Klangsegel über der Hörposition haben
- der Boden mit Hochflorteppich ausgestattet sein
- an den Punkten der Erstreflexionen etwas Diffuses oder Absorbierendes sein, bspw. Bücherregale mit nicht bündig abschließenden Buchrücken
- alle Lautsprecher gemäß den Regeln für die ideale Mehrkanalaufstellung positioniert sein
- alle Fenster mit dicken Vorhängen versehen werden.

Scamp hat geschrieben: - der Raum Quaderförmig und mindestens 45m² groß sein. Bei Wandlängen ab 6m (kurze Seite) bzw. 7,5m hätten die Lautsprecher dann bei idealer Position auf 1/4 und 1/5 immer noch mindestens 1,5m Abstand zu jeder Wand
- die Decke möglichst hoch sein und ein Klangsegel über der Hörposition haben
- der Boden mit Hochflorteppich ausgestattet sein
- an den Punkten der Erstreflexionen etwas Diffuses oder Absorbierendes sein, bspw. Bücherregale mit nicht bündig abschließenden Buchrücken
- alle Lautsprecher gemäß den Regeln für die ideale Mehrkanalaufstellung positioniert sein
- alle Fenster mit dicken Vorhängen versehen werden.

Weil ich mich auch gerade mit dem "perfekten" Raum für Mehrkanal beschäftige und ich mich mit Fragen rumquäle, würde ich gerne mal diese Ratschläge aufgreifen.
Du schreibst das bei den Punkten mit der Erstreflexion etwas Diffuses oder Absorbierendes angebracht werden soll. Wann wird was verwendet? Bei den vielen Quellen die ich bisher gelesen habe, gab es hierzu nicht gerade eine hilfreiche Antwort.
Weiterhin bin ich an der Rückwand un entschlossen: Bei klassischer Stereowiedergabe wünscht man sich hinten normalerweise Diffusoren (LEDE). Wie sieht es bei 5.1 aus? Optisch finde ich eine Mischung aus Skyline-Diffusoren mit Breitbandabsorbern schickt. Nur was ist akustisch sinnvoll?

Was ich da aufgelistet habe ist ja alles mehr oder minder Basiswissen, ein Spezialist bin ich da keinesfalls. Nach dem, was ich mir so angelesen habe und auch bei meiner Einrichtung nachvollziehen konnte, sind Objekte wie ein Bücherregal an der passenden Stelle aber immer besser als eine kahle Wand.

Falls man mehr möchte, kommt man um eine Messung des Raums nicht herum. Das Ergebnis der Messung gibt dann die passenden Akustikelemente vor - pauschal gesagt Absorber wenn ich eine Dämpfung in bestimmten Frequenzbereichen möchte und Diffusoren wenn ich den Frequenzgang nicht verändern will.

Aber wir haben hier im Forum einige Raumakustiker, die das wesentlich besser/genauer erörtern können. Vielleicht meldet sich noch einer in diesem Thread oder oder Du schreibst z.B. Mysterion per PN an bei konkreten Fragen.

http://www.poisonnuke.de/index.php?action=Grundlagen#09


Da gibt es unten einen Abschnitt "das ideale Heimkino". Klingt nach einem interessanten Ansatz

Entnommen aus dem Buch "Studio Akustik: Konzepte für besseren Klang" von Andreas Friesecke. Sehr gutes Buch btw