Erst begeistert, dann schwer enttäuscht. Digital vs. Analog
Verfasst: Mi 4. Mär 2015, 10:54
Hallo zusammen,
ich habe die geringe Hoffnung, dass ich vielleicht was falsch mache und noch Hoffnung besteht.
Vielleicht kann mir ja hier jemand helfen.
Kurz zur Vorgeschichte:
Nachdem mich ein recht audiophiler Bekannter von den Vorzügen von Aktivboxen überzeugt hat, reifte in mir der Wunsch, mein etwas zusammengewürfeltes (Passiv-)Lautsprecher-Konglomerat durch gute Lautsprecher einer(!) Familie zu ersetzen um einen vernünftigen homogeneren Klang zu erhalten.
Oder anders ausgedrückt - nachdem ich viele Jahre mit dem gelebt habe, was ich nunmal hatte, war ich endlich bereit etwas Geld zu investieren um ein paar (Klang-)Klassen aufzusteigen.
Mein "altes" (aktuelles) Setup ist ein 3.0 System, d.h. zwei erwachsene großvolumige Standboxen (Eigenbau) und ein eher zierlicher Center von Teufel. Die Rears habe ich irgendwann abgeschafft. Der akustische Mehrwert - selbst bei Filmen - ist für mich nicht die unaufgeräumte Optik im Wohnzimmer wert.
Einen Subwoofer hatte ich bisher nicht vermisst, da meine Hauptlautsprecher - rein von Frequenz und "Punch" - schon recht tief kommen. Klang ist allerdings etwas anderes.
Bei dem 3.0-Setup sollte es grundsätzlich auch bleiben. Nachdem besagter Bekannter mir den Mund wässrig gemacht hat und ich mich ein wenig eingelesen habe, habe ich die NuPros ins Auge gefasst. Ziel-Konfiguration soll ein 3.0-System aus 2x A-300 und einmal AS-250 sein.
Gründe hierfür sind zum einen die absolut gute Klangqualität aber insbesondere auch das Thema Klang/Euro. Speziell wenn man bedenkt, dass man bei den A-300, wenn man es wie ich nicht auf die Spitze treiben will, auf einen Subwoofer verzichten kann.
Soviel zur Vorrede. Ergänzend vielleicht noch mein sonstiges Equipment:
AV-Receiver Marantz SR-6008
Apple TV/PS3/AmazonTV und Kabelreceiver als zuspieler.
Musik höre ich zumeist über Airplay und AppleTV oder wenn ich in Stimmung bin Flacs von Festplatte.
Also habe ich mir zunächst testweise den AS-250 geordert. Hauptsächlich um zu schauen, ob mir Design/Verarbeitung aber vor Allem Handling und Klang gefallen. Außerdem wollte ich den AS-250 als universal-Lösung für Sound am (Gaming-)PC testen. (Soviel vorweg: Klanglich ja - aber baut zu hoch).
Nun kam Begeisterungsstufe Nr. 1.:
Über USB am PC. Flacs zugespielt von Winamp. Herrlich was dieser schwere Kasten kann. Ich war wirklich echt angetan.
Begeisterungsstufe Nr. 2.:
Ich habe testweise den AS-250 unter dem Fernseher aufgestellt. Dort steht er nach allen Seiten frei (zur Rückwand ca. 30-40 cm). Über TosLink direkt an das AppleTV angeschlossen (auch an den Digi-Out des TV macht aber keinenUnterschied).
U N G L A U B L I C H was dieser Kasten kann. Ich war vorher schon begeistert und insbesondere erstaunt von den Bässen...aber jetzt. Als dann Infinity Ink spielte, dachte ich kurz der Putz rieselt von der Decke.
(Dabei war es warscheinlich weniger der Schalldruck im Frequenzkeller, sondern wohl vielmehr der präzise Bass-Klang. Meine alten Tonnen können zwar den Boden vibrieren lassen aber klingen eben bescheiden...).
Bei der Vorstellung, was erst die A300+AS250 ausrichten würden, konnte ich vor Vorfreude kaum an mich halten.
))
JETZT kommen wir aber zu dem Problem. (Schonmal recht herzlichen Dank an alle, die überhaupt bis hierher gelesen haben!).
Da ich ja am Ende eine über den Receiver angesteuerte 3.0 Konfiguration will, muss ich die NuPros zwangsläufig analog über die Pre-Outs anschließen.
Also testete ich natürlich auch das. Anschluss des AS-250 als Mains in Stereo-Konfiguration. Den Marantz habe ich dafür sogar nochmal komplett neu Konfiguriert. Also die alte Lautsprecher-Konfig. gelöscht und natürlich auch die Passiv-LS alle abgeklemmt.
Dann die (wirklich bittere Enttäuschung): Warum kommt denn da fast nichts? Bisher lief erreichte AS-250 bei Volume 40 gehobene Zimmerlautstärke (definitiv schon zu laut für nach 22h) nun konnte man so gerade hören, dass überhaupt Musik lief. Ok, ich dachte die Eingänge werden automatisch ausgepegelt, naja. Also dann auf 50, naja...auf 60 ok langsam passts. Allerdings rauscht es ab 50 schon deutlich wenn man die Quelle mutet.
Dann hab' ich mir gedacht, dass der Marantz den Pre-Outs-Pegel vielleicht etwas sparsam ausgelegt hat. Also habe ich die Lautstärke am Receiver erhöht.
Allerdings muss ich hier auf fast 85% gehen um bei den NuPros auf 40 wieder einen einigermaßen vergleichbaren Pegel zum Digital-Eingang zu bekommen.
VORTEIL: Der Rauschabstand des Receivers scheint um einiges höher zu sein als der der NuPros. NACHTEIL: Ich habe am Receiver fast keinen Spielraum für Lautstärke-Anpassungen mehr. Auch weiß ich nicht, ob sich das möglicherweise nachteilig auf die Dynamik-Reserven bei Dolby-Digital-Filmton z.B. auswirkt.
Alles schön uns gut...aber der Klang. Irgendwie lange nicht mehr so begeisternd wie vorher über TosLink. Könnte aber Einbildung sein. Ich mag einfach lieber mittlere Pegeleinstellungen an meinen Geräten (Verstärkern) - außer bei Digitalquellen wie iPhone natürlich. Daher ist mir bei den aktuellen Einstellungen etwas unbehaglich.
Also habe ich den direkten Vergleich gemacht:
Das AppleTV habe ich über HDMI an den Receiver angeschlossen und gleichzeitig über TosLink direkt an den AS-250.
Da sich die Eingänge am AS-250 ohne nennenswerte Verzögerung direkt umschalten lassen, hat man so den unmittelbaren Vergleich zwischen Analog und Digital.
Ich habe den Pegel am Receiver soweit erhöht, dass die beiden Eingänge am AS-250 die gleiche Lautstärke liefern (am AS-250 sind Volume 45 eingestellt). Dafür muss ich den Receiver aber fast voll aufdrehen :-/.
Beim AS-250 ist klanglich alles auf Null zurückgestellt. Teststück war Atemlos von Helene Fischer.
JETZT war ich richtig geknickt.
Wo der Digital-Eingang locker, luftig, brillant (damit meine ich ausdrücklich keine grellen unangenehmen Höhen) und knackig (trockener satter Bass) spielt,
ist der Analog-Eingang irgendwie gepresst, etwas muffig - weniger lebendig. Besser kann ich es nicht ausdrücken. Bin kein Profi.
Aber die Unterschiede sind auch für Laien wie mich sehr deutlich zu hören...und wo der Digital bespielte AS-250 meine alte Lautsprecher-Riege fast im Alleingang in den Schatten stellen kann, ist der analog gefütterte AS-250 eigentlich keine Verbesserung.
So komme ich, was meinen ursprünglichen Plan angeht, doch wieder erheblich ins grübeln.
Der Vorteil der aktiven NuPros scheint sich bei analoger Ansteuerung doch ziemlich im Nichts aufzulösen...oder sogar ins Gegenteil zu verkehren, wenn
ich meinen Receiver dafür ständig auf Anschlag stellen muss.
Mache ich was falsch? Habe ich was übersehen? Ich hoffe es....
Bin für Anregungen, Tipps und Feedback dankbar!!!
Gruß
Andreas
ich habe die geringe Hoffnung, dass ich vielleicht was falsch mache und noch Hoffnung besteht.
Vielleicht kann mir ja hier jemand helfen.
Kurz zur Vorgeschichte:
Nachdem mich ein recht audiophiler Bekannter von den Vorzügen von Aktivboxen überzeugt hat, reifte in mir der Wunsch, mein etwas zusammengewürfeltes (Passiv-)Lautsprecher-Konglomerat durch gute Lautsprecher einer(!) Familie zu ersetzen um einen vernünftigen homogeneren Klang zu erhalten.
Oder anders ausgedrückt - nachdem ich viele Jahre mit dem gelebt habe, was ich nunmal hatte, war ich endlich bereit etwas Geld zu investieren um ein paar (Klang-)Klassen aufzusteigen.
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Mein "altes" (aktuelles) Setup ist ein 3.0 System, d.h. zwei erwachsene großvolumige Standboxen (Eigenbau) und ein eher zierlicher Center von Teufel. Die Rears habe ich irgendwann abgeschafft. Der akustische Mehrwert - selbst bei Filmen - ist für mich nicht die unaufgeräumte Optik im Wohnzimmer wert.
Einen Subwoofer hatte ich bisher nicht vermisst, da meine Hauptlautsprecher - rein von Frequenz und "Punch" - schon recht tief kommen. Klang ist allerdings etwas anderes.
Bei dem 3.0-Setup sollte es grundsätzlich auch bleiben. Nachdem besagter Bekannter mir den Mund wässrig gemacht hat und ich mich ein wenig eingelesen habe, habe ich die NuPros ins Auge gefasst. Ziel-Konfiguration soll ein 3.0-System aus 2x A-300 und einmal AS-250 sein.
Gründe hierfür sind zum einen die absolut gute Klangqualität aber insbesondere auch das Thema Klang/Euro. Speziell wenn man bedenkt, dass man bei den A-300, wenn man es wie ich nicht auf die Spitze treiben will, auf einen Subwoofer verzichten kann.
Soviel zur Vorrede. Ergänzend vielleicht noch mein sonstiges Equipment:
AV-Receiver Marantz SR-6008
Apple TV/PS3/AmazonTV und Kabelreceiver als zuspieler.
Musik höre ich zumeist über Airplay und AppleTV oder wenn ich in Stimmung bin Flacs von Festplatte.
Also habe ich mir zunächst testweise den AS-250 geordert. Hauptsächlich um zu schauen, ob mir Design/Verarbeitung aber vor Allem Handling und Klang gefallen. Außerdem wollte ich den AS-250 als universal-Lösung für Sound am (Gaming-)PC testen. (Soviel vorweg: Klanglich ja - aber baut zu hoch).
Nun kam Begeisterungsstufe Nr. 1.:
Über USB am PC. Flacs zugespielt von Winamp. Herrlich was dieser schwere Kasten kann. Ich war wirklich echt angetan.
Begeisterungsstufe Nr. 2.:
Ich habe testweise den AS-250 unter dem Fernseher aufgestellt. Dort steht er nach allen Seiten frei (zur Rückwand ca. 30-40 cm). Über TosLink direkt an das AppleTV angeschlossen (auch an den Digi-Out des TV macht aber keinenUnterschied).
U N G L A U B L I C H was dieser Kasten kann. Ich war vorher schon begeistert und insbesondere erstaunt von den Bässen...aber jetzt. Als dann Infinity Ink spielte, dachte ich kurz der Putz rieselt von der Decke.
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(Dabei war es warscheinlich weniger der Schalldruck im Frequenzkeller, sondern wohl vielmehr der präzise Bass-Klang. Meine alten Tonnen können zwar den Boden vibrieren lassen aber klingen eben bescheiden...).
Bei der Vorstellung, was erst die A300+AS250 ausrichten würden, konnte ich vor Vorfreude kaum an mich halten.
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JETZT kommen wir aber zu dem Problem. (Schonmal recht herzlichen Dank an alle, die überhaupt bis hierher gelesen haben!).
Da ich ja am Ende eine über den Receiver angesteuerte 3.0 Konfiguration will, muss ich die NuPros zwangsläufig analog über die Pre-Outs anschließen.
Also testete ich natürlich auch das. Anschluss des AS-250 als Mains in Stereo-Konfiguration. Den Marantz habe ich dafür sogar nochmal komplett neu Konfiguriert. Also die alte Lautsprecher-Konfig. gelöscht und natürlich auch die Passiv-LS alle abgeklemmt.
Dann die (wirklich bittere Enttäuschung): Warum kommt denn da fast nichts? Bisher lief erreichte AS-250 bei Volume 40 gehobene Zimmerlautstärke (definitiv schon zu laut für nach 22h) nun konnte man so gerade hören, dass überhaupt Musik lief. Ok, ich dachte die Eingänge werden automatisch ausgepegelt, naja. Also dann auf 50, naja...auf 60 ok langsam passts. Allerdings rauscht es ab 50 schon deutlich wenn man die Quelle mutet.
Dann hab' ich mir gedacht, dass der Marantz den Pre-Outs-Pegel vielleicht etwas sparsam ausgelegt hat. Also habe ich die Lautstärke am Receiver erhöht.
Allerdings muss ich hier auf fast 85% gehen um bei den NuPros auf 40 wieder einen einigermaßen vergleichbaren Pegel zum Digital-Eingang zu bekommen.
VORTEIL: Der Rauschabstand des Receivers scheint um einiges höher zu sein als der der NuPros. NACHTEIL: Ich habe am Receiver fast keinen Spielraum für Lautstärke-Anpassungen mehr. Auch weiß ich nicht, ob sich das möglicherweise nachteilig auf die Dynamik-Reserven bei Dolby-Digital-Filmton z.B. auswirkt.
Alles schön uns gut...aber der Klang. Irgendwie lange nicht mehr so begeisternd wie vorher über TosLink. Könnte aber Einbildung sein. Ich mag einfach lieber mittlere Pegeleinstellungen an meinen Geräten (Verstärkern) - außer bei Digitalquellen wie iPhone natürlich. Daher ist mir bei den aktuellen Einstellungen etwas unbehaglich.
Also habe ich den direkten Vergleich gemacht:
Das AppleTV habe ich über HDMI an den Receiver angeschlossen und gleichzeitig über TosLink direkt an den AS-250.
Da sich die Eingänge am AS-250 ohne nennenswerte Verzögerung direkt umschalten lassen, hat man so den unmittelbaren Vergleich zwischen Analog und Digital.
Ich habe den Pegel am Receiver soweit erhöht, dass die beiden Eingänge am AS-250 die gleiche Lautstärke liefern (am AS-250 sind Volume 45 eingestellt). Dafür muss ich den Receiver aber fast voll aufdrehen :-/.
Beim AS-250 ist klanglich alles auf Null zurückgestellt. Teststück war Atemlos von Helene Fischer.
JETZT war ich richtig geknickt.
Wo der Digital-Eingang locker, luftig, brillant (damit meine ich ausdrücklich keine grellen unangenehmen Höhen) und knackig (trockener satter Bass) spielt,
ist der Analog-Eingang irgendwie gepresst, etwas muffig - weniger lebendig. Besser kann ich es nicht ausdrücken. Bin kein Profi.
Aber die Unterschiede sind auch für Laien wie mich sehr deutlich zu hören...und wo der Digital bespielte AS-250 meine alte Lautsprecher-Riege fast im Alleingang in den Schatten stellen kann, ist der analog gefütterte AS-250 eigentlich keine Verbesserung.
So komme ich, was meinen ursprünglichen Plan angeht, doch wieder erheblich ins grübeln.
Der Vorteil der aktiven NuPros scheint sich bei analoger Ansteuerung doch ziemlich im Nichts aufzulösen...oder sogar ins Gegenteil zu verkehren, wenn
ich meinen Receiver dafür ständig auf Anschlag stellen muss.
Mache ich was falsch? Habe ich was übersehen? Ich hoffe es....
Bin für Anregungen, Tipps und Feedback dankbar!!!
Gruß
Andreas