Seite 1 von 2

Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Verfasst: Fr 13. Mär 2015, 11:50
von remixer123
Hi NuFans!

Gibt es jem. von euch, der Nubert-Lautsprecher (aufgrund der Linearität) professionell im Tonstudioeinsatz hat?
Die einzigen passiven "Hifi-Boxen", die ich kenne, die es ernsthaft geschafft haben, sind die B&Ws.

Am letzten Wochenende durfte ich nun endlich mal die Königin "NV 14" anhören. Ich war schon sehr beeindruckt, vor allem bei dem Preis.
Allerdings könnte ich sie mir im Studioeinsatz nicht vorstellen, da sie meines Erachtens doch etwas zu hell rüber kamen.
Gerade im Studio wird man täglich stundenlang mit Musik konfrontiert, da können schnell Ermüdungserscheinungen auftreten.

Was sagen die Musiker unter uns?

Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Verfasst: Fr 13. Mär 2015, 11:58
von Mysterion
remixer123 hat geschrieben:Hi NuFans!

Gibt es jem. von euch, der Nubert-Lautsprecher (aufgrund der Linearität) professionell im Tonstudioeinsatz hat?
Die einzigen passiven "Hifi-Boxen", die ich kenne, die es ernsthaft geschafft haben, sind die B&Ws.

Am letzten Wochenende durfte ich nun endlich mal die Königin "NV 14" anhören. Ich war schon sehr beeindruckt, vor allem bei dem Preis.
Allerdings könnte ich sie mir im Studioeinsatz nicht vorstellen, da sie meines Erachtens doch etwas zu hell rüber kamen.
Gerade im Studio wird man täglich stundenlang mit Musik konfrontiert, da können schnell Ermüdungserscheinungen auftreten.

Was sagen die Musiker unter uns?
Die nuBox 381 ist bei irgendeinem Radiosender im Studioeinsatz.

Ansonsten sprichts nicht gegen den Einsatz von Nubert Lautsprechern als Abhörmonitor, entsprechende Raumakustik vorausgesetzt.

Eine B&W (egal welche) hat eher etwas mit Prestige zu tun, zum Abhören sind die weniger geeignet. Ich zitiere mal einen Bekannten aus einem Nachbarforum:
Wenn man Neutralität auf Achse und unter Winkeln bzw. Abstrahlung als Maß für einen guten Monitor nimmt, sind die neueren B&W in der Tat so etwas wie der Gegenentwurf dazu.

Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Verfasst: Fr 13. Mär 2015, 12:06
von remixer123
Wundert mich halt nur, dass ich sie in professionellen Tonstudios noch nie gesehen habe.
Na klar macht eine B&W D802 prestigemässig was her. Aber ich denke, dass die Abbey Road Studios in London diese nicht nur aus prestigegründen einsetzen.
Beim Radio steht die Sprachverständlichkeit im Vordergrund, da musst nichts abgemischt oder gemastert werden.

Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Verfasst: Fr 13. Mär 2015, 12:10
von root2
Hallo,

warum meinst Du, dass im Radiobetrieb nichts abgemischt werden muss?

Gerade wenn z. B. ein Bass-Sänger von einer jungen Dame interviewt wird wage ich zu bezweifeln, dass sie die gleichen Einstellungen am Pult für beide Personen verwenden :)

Zum Thema Nubert LS als Monitore gibt es mehrere Beiträge hier im Forum, einfach mal die Suchfunktion verwenden (http://www.nubert-forum.de/nuforum/search.php) dann kommst Du auf Threads wie:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... =6&t=38417
http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... 31&t=37147
http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... 31&t=36080
http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... &start=100
... und bestimmt noch ein paar mehr.

Gruß

Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Verfasst: Fr 13. Mär 2015, 12:23
von Sencer
remixer123 hat geschrieben:Aber ich denke, dass die Abbey Road Studios in London diese nicht nur aus prestigegründen einsetzen.
Wie oft mit Prominenten bezahlen die kein Geld für die Artikel, sondern kriegen Geld wenn sie bestimmte Markenartikel einsetzen. Der Hersteller weiß um die Werbewirksamkeit von der Ausstattung von prominenten Profis. Dann ist die Frage bei der Entscheidung nicht ob es das beste ist, sondern nur ob es so schlecht ist, dass es einen einschränkt oder nicht. Außerdem können die bestimmt auch Wünsche/Präferenzen einbringen bei den Artikeln die sie geliefert bekommen wenn die Alternative ist dass der Deal sonst nicht zu Stande kommt. ;)

Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Verfasst: Fr 13. Mär 2015, 12:29
von remixer123
Sencer hat geschrieben:
remixer123 hat geschrieben:Aber ich denke, dass die Abbey Road Studios in London diese nicht nur aus prestigegründen einsetzen.
Wie oft mit Prominenten bezahlen die kein Geld für die Artikel, sondern kriegen Geld wenn sie bestimmte Markenartikel einsetzen. Der Hersteller weiß um die Werbewirksamkeit von der Ausstattung von prominenten Profis. Dann ist die Frage bei der Entscheidung nicht ob es das beste ist, sondern nur ob es so schlecht ist, dass es einen einschränkt oder nicht. Außerdem können die bestimmt auch Wünsche/Präferenzen einbringen bei den Artikeln die sie geliefert bekommen wenn die Alternative ist dass der Deal sonst nicht zu Stande kommt. ;)
Es klingt so, als wären die B&Ws völlig ungeeignet und nur für Werbezwecke sinnvoll. Kann das jemand unterstreichen?
Das Abbey Road war nur ein berühmtes Beispiel. Auch in Deutschland kommen sie ab und zu im Einsatz. Ansonsten findet man in der Studioszene "prestigewürdigere" Monitore von Dynaudio, Quested, ADAM, Genelecs.

Mich würde nur mal interessieren, ob jem aus diesem Forum diese schonmal professionell eingesetzt hat und wie sie im direkten Vergleich zu anderen Passiven abschneiden.

Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Verfasst: Fr 13. Mär 2015, 13:33
von engineer
Also, B&W ist nicht gleich B&W. Allein die wenigen Systeme, die ich gehört habe, unterschieden sich schon gewaltig und ich meine, die haben durchaus studiotaugliche Systeme im Programm.

Richtig ist natürlich, dass die mit Prestige, Namen, Design und Extravaganz agieren und man muss zugeben, dass die Viecher schon geil aussehen. Man kann auch fragen, ob man einen Rolls Royce braucht, um von A nach B zu kpommen.

Tatsache ist, dass gerade das Thema HIFI viel mit Ästhetik zu tun hat. Es gibt Tests die zeigen, dass hübschere Monitore besser bewertet werden, selbst wenn sie klanglich schlechter sind. Das ist ein weit verbreiteter Effekt bei den Audiophilen - so, wie Essen das gut aussieht, besser schmeckt. Die menschlichen Sinne sind nicht objektiv und voneinander entkoppelt. Das ist auch der Grund, warum grosse vergoldete und glitzernde Grossmembranmikros aus China unheimlich gut laufen, während kleine schwarze hässliche Kleinmembraner, die 10mal besser sind, sich schwer tun.

Und dass dann ein Londoner Studio ausgerechnet B&W benutzt, hat wohl 3 Gründe:


1) englischer Patriotismus. In den bondfilmen kommen auch englische Sportwagen zum Einsatz. Man stelle sich mal vor, ein Sportwagenverleih in Zuffenhausen hätte keinen Posche im Programm - geht gar nicht :-)

2) B&W sind schon zu Beatles-Zeiten im Markt vertreten und es waren damals schon gute Systeme verfügbar.

3) viele Englänger und auch sonst weltweit angesiedelte Nutzer haben solche B&Ws daheim stehen und warum soll man die sich nicht hinstellen, um den Klang zu testen? Ich kenne Studios, die haben einen Hörraum mit einer hohen zweistelligen Zahl klassischer und aktueller LS-Systeme stehen, um sich und Kunden zu demonstrieren, wie die Mixes auf den einschlägigen Anlagen klingen, auch wenn das objektiv gesehen, nicht unbedingt nötig ist.

Auch ich habe inzwischen 10 LS-Paare beisammen, wenn auch vornehmlich aus dem Grund, weil ich keine alten weggeschmissen habe. Der Quervergleich ab und zu hat dann auch immer wieder einen gewissen Lerneffekt.

Ausserdem: Wer sagt, dass die B&W bei denen die Hauptmonitore sind ? :-)

Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Verfasst: Fr 13. Mär 2015, 13:36
von flo5
remixer123 hat geschrieben:Mich würde nur mal interessieren, ob jem aus diesem Forum diese schonmal professionell eingesetzt hat und wie sie im direkten Vergleich zu anderen Passiven abschneiden.
Also vielleicht liege ich damit ja auch total daneben, aber ist es nicht im Profibereich gängiger Aktive einzusetzen? Wüsste nicht, warum man da einen Passiv-Speaker bevorzugen sollte.
Grüße
Flo

Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Verfasst: Fr 13. Mär 2015, 13:51
von engineer
Sagen wir mal, seit einigen Jahren ist es vermehrt so, dass aktive Monitore verwendet werden. Allerdings gibt es auch einige (z.B. monetäre) Gründe, passive Systeme zu verwenden und niemand wirft sein aktuelles Equipment weg. Ich habe das schon anderswo geschrieben: Bei hohen Leistungen gibt es ein Wärmeproblem, weil a) die Leistung abgeführt werden muss und b) die Wärme zu Akustikproblemen führt. Daher sitzen die AMPs vieler Topsysteme extern, die Boxen sind dann gewissermassen passiv und bi/tri amped. Und da nicht wenige Hersteller so schlau sind, dass sie ihre vielen Monitorsysteme mit nur wenigen, z.T. denselben AMPs betreiben, die halt konfigurierbar gehalten werden, so sind eben die user wiederum so schlau und kaufen sich nur ein AMP-System und dazu halt 2 oder 3 LS-Systeme, die dann umgeschaltet werden. Das Anpassen geschieht per Knopfdruck und Setups.

Ich löse das auch so, dass ich vor den neutralen Studio-AMPs und den individuell klingenden passiven Monitoren ein DSP-System habe, dass korrigierend eingreift und dabei die Probleme des AMPs, der Abhörsituation, der LS und gfs auch des Raumes gleich mitbehandelt. Warum sollte ich das klein bauen (teuerer!!) , mehr Wärmeabführprobleme haben, diese noch aufteilen, mehrfach aufbauen und dann in die einzelnen Boxen stecken? Einmal reicht ja eigentlich. :mrgreen:

Re: Nubert als professionelle Studiomonitore (passiv)

Verfasst: Fr 13. Mär 2015, 13:53
von Mysterion
flo5 hat geschrieben:
remixer123 hat geschrieben:Mich würde nur mal interessieren, ob jem aus diesem Forum diese schonmal professionell eingesetzt hat und wie sie im direkten Vergleich zu anderen Passiven abschneiden.
Also vielleicht liege ich damit ja auch total daneben, aber ist es nicht im Profibereich gängiger Aktive einzusetzen? Wüsste nicht, warum man da einen Passiv-Speaker bevorzugen sollte.
Grüße
Flo
Es gibt bspw. passive Lautsprecher, bei denen eine aktive Variante nur sehr wenig bis gar nichts besser machen könnte (nuVero 14).