Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Ich bin über meinen (second hand) HIFI Fachhändler auf Nubert Systeme gestossen und bin vom Klang beeindruckt. Unter anderem hat er mit ein ATM Modul vorgeführt und gezeigt, wie man damit mehr Bass herausholen kann. Nun frage ich mich als technisch interessierter natürlich, wie das praktisch funktioniert.

Ich stellte mir zunächst eine Art optimierten Equalizer vor, die einfach die Bässe noch stärker hochzieht, aber dan las ich auf der Webseite, dass das Modul selbst angeblich den Verstärker veranlasst, im Bassbereich mehr Leistung zu bringen. Wie geht das?

Wird da die Impedanz herabgesetzt? - Ist das nicht gefährlich für den Verstärker?

rolfi hat geschrieben:Nun frage ich mich als technisch interessierter natürlich, wie das praktisch funktioniert.

Das müsste eigentlich irgendwo bei den ATM-Modulen, Technik satt oder hier im Forum zu finden sein. Das ATM enthält den "gespiegelten" Verlauf der jeweiligen Box, von daher ist es sehr wichtig das passende ATM zu verwenden.

rolfi hat geschrieben:Ich stellte mir zunächst eine Art optimierten Equalizer vor, die einfach die Bässe noch stärker hochzieht, aber dan las ich auf der Webseite, dass das Modul selbst angeblich den Verstärker veranlasst, im Bassbereich mehr Leistung zu bringen. Wie geht das?

Naja, das ATM selbst arbeitet ja mit dem Vorstufen-Signal. Es ist somit kein Verstärker oder "Booster" oder wie man das auch sonst noch bezeichnen könnte. Das Kästchen enthält die Frequenzgangkurve der Box mit einer entzerrten/ optimierten Bass-Leistung. Fällt die Box beispielsweise bei 50Hz recht flach ab, hat ihren -3dB Punkt bei 55Hz, so wird dann in dem Bereich und natürlich in folgenden der Frequenzgang nach oben "korrigiert". Das heißt also dass der Verstärker in diesen Regionen teils mehrere dB draufpacken muss.

rolfi hat geschrieben:Wird da die Impedanz herabgesetzt?

Nein, ich denke nicht. Warum auch?

rolfi hat geschrieben:Ist das nicht gefährlich für den Verstärker?

Warum sollte es? Gefährlicher ist es für die Box selbst. Durch die erhöhte "Last" im Tieftonbereich werden die Chassis deutlich stärker beansprucht als ohne. Daraus ergibt sich dann eine verminderte Pegelfestigkeit..
Viele Grüße
Flo

Hallöchen!

Die Impedanz wird ganz sicher nicht herabgesetzt, da das ATM ja zwischen Vor- und Endstufe eingeschleift wird.
Was tut das ATM? Das Vorstufen-Signal wird in Abhängigkeit von der Reglereinstellung des ATM in bestimmten Frequenzbereichen erhöht oder abgesenkt. In der Stellung "Linear" wird einfach im Tieftonbereich mehr Pegel an den Eingang der Endstufe geschickt. Somit liefert die Endstufe mehr Leistung als wenn das ATM nicht vorhanden wäre. Man sollte also eine schwachbrüstige Endstufe nicht unbedingt mit einem ATM betreiben, dass auf "Maximaleinstellung" läuft, da sonst die Endstufe ins Clippen kommt (und das hört man dann).

Man sollte auch beachten, dass man sich mit dem ATM neben einem besseren Tiefgang auch Probleme mit Raummoden einhandelt (die Lautsprecher geben tiefere Töne lauter wieder und je nach Raumgröße und Aufstellung der Lautsprecher, der Möbel und des Hörplatzes kann es auf einmal unangenehm Dröhnen. Hier hilft aber nur ausprobieren, ob am Ende die Vorteile eines ATM überwiegen.

Ich persönlich möchte mein ATM 102 nicht missen.

flo5 hat geschrieben:Das Kästchen enthält die Frequenzgangkurve der Box mit einer entzerrten/ optimierten Bass-Leistung. Fällt die Box beispielsweise bei 50Hz recht flach ab, hat ihren -3dB Punkt bei 55Hz, so wird dann in dem Bereich und natürlich in folgenden der Frequenzgang nach oben "korrigiert". Das heißt also dass der Verstärker in diesen Regionen teils mehrere dB draufpacken muss.
Flo

Das mit dem dB draufpacken (Verstärkerleistung in Watt) habe ich trotz vielen Lesen bis heute nicht richtig verstanden. Nehme ich meine nuVero 4. Lautstärkepegel auf 80 dB ohne ATM eingemessen.

Einfachhalber sage ich jetzt mal, ich brauche 10 Watt für 80 dB ohne ATM.
Aber wieviel Watt mehr, brauche ich bei gleicher Lautstärke von 80 dB bei
a: ATM, Einstellung linear?
b: ATM, Einstellung rechtsanschlag?

Da bin ich einfach überfragt.

Grüße aus dem Ruhrpott
Michael

Michael1964 hat geschrieben:Das mit dem dB draufpacken (Verstärkerleistung in Watt) habe ich trotz vielen Lesen bis heute nicht richtig verstanden. Nehme ich meine nuVero 4. Lautstärkepegel auf 78 dB ohne ATM eingemessen.

Einfachhalber sage ich jetzt mal, ich brauche 10 Watt für 80 dB ohne ATM.
Aber wieviel Watt mehr, brauche ich bei gleicher Lautstärke von 80 dB bei
a: ATM, Einstellung linear?
b: ATM, Einstellung rechtsanschlag?

Laut Diagramm packt das nuVero-4-ATM in Linearstellung bis zu ungefähr 3dB Pegel (Spannung) drauf. Für die Endstufe bedeutet das doppelte Leistung, d.h. bei gleich empfundenem Lautstärkeeindruck muss der Verstärker in deinem Beispiel statt 10 nun 20 Watt bereitstellen.

Bei Rechtsanschlag kommen maximal ungefähr 12dB Pegel hinzu, das bedeutet ungefähr 16fache Verstärkerleistung, in deinem Beispiel also statt 10 nunmehr 160 Watt.

rolfi hat geschrieben:Ich stellte mir zunächst eine Art optimierten Equalizer vor, die einfach die Bässe noch stärker hochzieht,...

Von einem guten Lehrer habe ich gelernt, dass man die Schüler immer da abholen soll wo sie stehen. Also ja, deine Vorstellung ist durchaus richtig. Das ATM ist ein Equalizer, dessen Verlauf auf den Bassverlauf der passenden Box optimiert ist. Wenn du dir die Diagramme dazu ansiehst, dann kannst du sehen, wie sich das resultierende Signal des Lautsprechers per ATM "begradigt" (natürlich nur im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten).

...aber dann las ich auf der Webseite, dass das Modul selbst angeblich den Verstärker veranlasst, im Bassbereich mehr Leistung zu bringen. Wie geht das? Wird da die Impedanz herabgesetzt? - Ist das nicht gefährlich für den Verstärker?

Diese Erklärung ist nun ganz volkstümlich und irritiert jeden halbwegs interessierten Laien, der schon mal was von einem EQ gehört hat. Der Verstärker wird durch die im ATM eingebaute passende Pegelanhebung aber natürlich "veranlasst", auch am Ausgang mehr Pegel, also mehr Leistung zu bringen.
Der Impedanzverlauf der angeschlossenen Box ändert sich nicht, nur der Spannungsverlauf über die Frequenz am Endstufenausgang, was bei unveränderter Impedanz natürlich auch den Strom und damit im Quadrat die Leistung erhöht.

g.vogt hat geschrieben: Laut Diagramm packt das nuVero-4-ATM in Linearstellung bis zu ungefähr 3dB Pegel (Spannung) drauf. Für die Endstufe bedeutet das doppelte Leistung, d.h. bei gleich empfundenem Lautstärkeeindruck muss der Verstärker in deinem Beispiel statt 10 nun 20 Watt bereitstellen.

Bei Rechtsanschlag kommen maximal ungefähr 12dB Pegel hinzu, das bedeutet ungefähr 16fache Verstärkerleistung, in deinem Beispiel also statt 10 nunmehr 160 Watt.

Danke für die Info. Jetzt verstehe ich es. In einem anderen Thread habe ich ja gelesen, das jede +3 dB eine Verdopplung der Verstärkerleistung bedeuten. Welches Diagramm hast du zu Rate gezogen?

Das hier:

Weyoun hat geschrieben:
Die Impedanz wird ganz sicher nicht herabgesetzt, da das ATM ja zwischen Vor- und Endstufe eingeschleift wird-

Na dann ist das ja klar: Ein EQ mit Impedanzanpassung. Ich hatte nur irgendwo aufgeschappt, dass angeblich "der Vertstärker dazu gebraucht wird, mehr Leisung abzugeben" - und uch hatte das Modul vor den Boxen gesehen.

Ok, dann müsste sich das doch eigentlich auch manuell mit einem Klangprozessor machen lassen, oder?

Erfrodert ja nur einen schmalbandigen linearphasigen EQ. Eigentlich ....