NV 140 eingetroffen
Verfasst: Mi 20. Mai 2015, 00:16
Hallo Leute,
heute war es also so weit. Meine NV 140 sind eingetroffen. Scheinbar bin ich einer der ersten, da sich noch niemand außer mir gemeldet hat. Für das was nun kommt bitte ich schon jetzt um Verzeihung. Zum einen bin ich nicht der Tester seiner selbst, zum anderen befinde ich mich jetzt gerade im Ausnahmezustand. Subjektiver kann ein Hörbericht also gar nicht ausfallen, als der, der jetzt kommt.
Eigentlich bin ich der nüchterne Typ. Die armen NV hängen an Baumarktstrippen, der CD-Player ist ein alter Technics von 1991, der mittels eines 5€ Lichtleiters seine Signale an den Onkyo 818 weiterleitet. So begann alles ganz harmlos: NV mit Hilfe meiner Tochter ausgepackt, Gitter und Füße angeschraubt und mit dem Meterstab exakt aufgestellt. Links und rechts von der Leinwand ergibt sich so ein gleichschenkeliges Dreieck von 2,60m.
Da das Essen auf dem Herd steht, haben wir nicht mehr viel Zeit. Traditionell beginnen wir neue Boxen mit ASP-Zaubererbruder. Der stakkatoartige harte Trommelwirbel hat schon so manche Hörsession vorzeitig abgebrochen. Wenn da nix rechtes kommt, müssen wir gar nicht weiter machen.
Gehobene Lautstärke... die ersten harten Schläge stehen zwischen den Boxen. Meine Tochter und ich sehen uns an. Die Augenbrauen gehen nach oben. Knallhart, jeder Schlag wie ein explosiver Hieb, kein Nachdröhnen, kein Wummern; der Mann wütet sichtbar auf der Bühne, dann schälen sich eine raue und eine sonore Stimme aus dem Nichts und erzählen eine Geschichte aus atemberaubenden Klangwelten, die sich vor uns ausbreitet... nach dem Stück sitze ich gebannt im Sessel...
Holla, die Waldfee. Meine Mund ist trocken. Psychoakustik, oder was sonst?
Einer geht noch bis zum Essen. Reinhard Mey mit dem audiophilen Song "Füchschen". Seine markante Stimme steht im Raum wie hingemeißelt. Klar abgegrenzt. Es schlurft und schleift. Klangeffekte kommen von hinten und ziehen nach vorne schräg über die Bühne. Immer klar wie Wasser, nicht das geringste Detail auslassend. Ich kenne den Song in und auswendig, habe ihn tausend mal genossen und höre ihn doch zum ersten mal. Das Füchschen zieht hechelnd über die Bühne, immer deutlich sichtbar im dreidimensionalen Raum. Meine Tocher sitzt wie angeschraub und das Essen köchelt munter vor sich hin. Wir zwei haben es längst vergessen.
"My name ist Norman!" Yello zieht ein Blitzgewitter durch den Raum, das sich so was von gewaschen hat. Der Bass, trocken wie die Sahara, samtig und gleichzeitig hämmernd wie auf Fels geht durch Mark und Bein. Die Bass ist einfach grandios. Abgrundief, hart aber nicht metallisch, absolut irre. Nichts im Raum dröhnt oder vibiriert. "Die neue NV scheint in keinster Weise aufstellungkritisch zu sein. 50 cm zur Rückwand reichen locker aus", kommt mir beiläufig in den Sinn, ehe mich die "Misty Mountains" in Beschlag nehmen. Nacheinender entfalten sich die tiefen Stimmen der Zwerge auf der Bühne. Im Hintergrund die zarte Überstimme... Ich habe das so noch nie gehört! Die stehen da leibhaftig vor mir.
Essen, es wird Zeit. Wir reden über die NV und beeilen uns.
Es ist dunkel geworden.
"Wie wär's mit "Riverdance", ist heute gekommen." Also Riverdance... und dann ist es passiert: 40 Jahre träume ich nun den Traum HiFi. Auf dem Bau habe ich mir als Junge die erste Stereoanlage zusammengeschuftet und letzte Woche sind wir zur High End gefahren, um die so oft beschriebenen Raumtiefen und reinste Klänge zu erleben. Gefunden haben wir armdicke Kabel, schrankgroße Amps und abgefahren teure Boxen - und irdische Klänge. Und plötzlich hämmert einer einen Stepp in immer schneller werdendem Stakkato aufs Parkett und kommt auf mich zu, dass ich meine, er tritt mich um. Wie Pop Outs hängen Klappern im Firedance in der Luft, während hinten die Instrumente klar differenziert begeisternd aufspielen. Kleine, schnelle Trommeln bleiben klar umrissen, riesige Trommeln füllen abgrundtief den Raum und rollen über einen drüber. Helle Stimmen wirken wie von einem Spot angestrahlt und heben sich kristallklar zum Himmel. Russische Tänze... wir sind völlig versunken und gebannt, gleichzeitig begeistert und sprachlos. Die letzten Klänge verebben und wir bleiben noch lange sitzen, ohne ein Wort zu sagen.
Nach 40 Jahren Reise bin ich angekommen.
heute war es also so weit. Meine NV 140 sind eingetroffen. Scheinbar bin ich einer der ersten, da sich noch niemand außer mir gemeldet hat. Für das was nun kommt bitte ich schon jetzt um Verzeihung. Zum einen bin ich nicht der Tester seiner selbst, zum anderen befinde ich mich jetzt gerade im Ausnahmezustand. Subjektiver kann ein Hörbericht also gar nicht ausfallen, als der, der jetzt kommt.
Eigentlich bin ich der nüchterne Typ. Die armen NV hängen an Baumarktstrippen, der CD-Player ist ein alter Technics von 1991, der mittels eines 5€ Lichtleiters seine Signale an den Onkyo 818 weiterleitet. So begann alles ganz harmlos: NV mit Hilfe meiner Tochter ausgepackt, Gitter und Füße angeschraubt und mit dem Meterstab exakt aufgestellt. Links und rechts von der Leinwand ergibt sich so ein gleichschenkeliges Dreieck von 2,60m.
Da das Essen auf dem Herd steht, haben wir nicht mehr viel Zeit. Traditionell beginnen wir neue Boxen mit ASP-Zaubererbruder. Der stakkatoartige harte Trommelwirbel hat schon so manche Hörsession vorzeitig abgebrochen. Wenn da nix rechtes kommt, müssen wir gar nicht weiter machen.
Gehobene Lautstärke... die ersten harten Schläge stehen zwischen den Boxen. Meine Tochter und ich sehen uns an. Die Augenbrauen gehen nach oben. Knallhart, jeder Schlag wie ein explosiver Hieb, kein Nachdröhnen, kein Wummern; der Mann wütet sichtbar auf der Bühne, dann schälen sich eine raue und eine sonore Stimme aus dem Nichts und erzählen eine Geschichte aus atemberaubenden Klangwelten, die sich vor uns ausbreitet... nach dem Stück sitze ich gebannt im Sessel...
Holla, die Waldfee. Meine Mund ist trocken. Psychoakustik, oder was sonst?
Einer geht noch bis zum Essen. Reinhard Mey mit dem audiophilen Song "Füchschen". Seine markante Stimme steht im Raum wie hingemeißelt. Klar abgegrenzt. Es schlurft und schleift. Klangeffekte kommen von hinten und ziehen nach vorne schräg über die Bühne. Immer klar wie Wasser, nicht das geringste Detail auslassend. Ich kenne den Song in und auswendig, habe ihn tausend mal genossen und höre ihn doch zum ersten mal. Das Füchschen zieht hechelnd über die Bühne, immer deutlich sichtbar im dreidimensionalen Raum. Meine Tocher sitzt wie angeschraub und das Essen köchelt munter vor sich hin. Wir zwei haben es längst vergessen.
"My name ist Norman!" Yello zieht ein Blitzgewitter durch den Raum, das sich so was von gewaschen hat. Der Bass, trocken wie die Sahara, samtig und gleichzeitig hämmernd wie auf Fels geht durch Mark und Bein. Die Bass ist einfach grandios. Abgrundief, hart aber nicht metallisch, absolut irre. Nichts im Raum dröhnt oder vibiriert. "Die neue NV scheint in keinster Weise aufstellungkritisch zu sein. 50 cm zur Rückwand reichen locker aus", kommt mir beiläufig in den Sinn, ehe mich die "Misty Mountains" in Beschlag nehmen. Nacheinender entfalten sich die tiefen Stimmen der Zwerge auf der Bühne. Im Hintergrund die zarte Überstimme... Ich habe das so noch nie gehört! Die stehen da leibhaftig vor mir.
Essen, es wird Zeit. Wir reden über die NV und beeilen uns.
Es ist dunkel geworden.
"Wie wär's mit "Riverdance", ist heute gekommen." Also Riverdance... und dann ist es passiert: 40 Jahre träume ich nun den Traum HiFi. Auf dem Bau habe ich mir als Junge die erste Stereoanlage zusammengeschuftet und letzte Woche sind wir zur High End gefahren, um die so oft beschriebenen Raumtiefen und reinste Klänge zu erleben. Gefunden haben wir armdicke Kabel, schrankgroße Amps und abgefahren teure Boxen - und irdische Klänge. Und plötzlich hämmert einer einen Stepp in immer schneller werdendem Stakkato aufs Parkett und kommt auf mich zu, dass ich meine, er tritt mich um. Wie Pop Outs hängen Klappern im Firedance in der Luft, während hinten die Instrumente klar differenziert begeisternd aufspielen. Kleine, schnelle Trommeln bleiben klar umrissen, riesige Trommeln füllen abgrundtief den Raum und rollen über einen drüber. Helle Stimmen wirken wie von einem Spot angestrahlt und heben sich kristallklar zum Himmel. Russische Tänze... wir sind völlig versunken und gebannt, gleichzeitig begeistert und sprachlos. Die letzten Klänge verebben und wir bleiben noch lange sitzen, ohne ein Wort zu sagen.
Nach 40 Jahren Reise bin ich angekommen.