nuLine 264 vs. nuVero110 vs. nuVero140 Hörbericht
Verfasst: Sa 25. Jul 2015, 20:19
Hallo allerseits,
ich hatte in den letzten Wochen ausgiebig Gelegenheit bei mir sowohl die (bereits vorhandene) nuLine 264 gegen die nuVero 110 und 140 zu testen und will hier mal einen kleinen Hörbericht zum Besten geben.
Die Ausgangslage war, dass ich seit etwas mehr als einem Jahr recht zufriedener Besitzer eines 5.1-Systems bestehend aus nuLine 246, CS-174, AW-1100 und 24 war, mir aber vor allem im reinen Musik-Stereobetrieb ein paar Dinge gefehlt haben (auf die ich später noch einmal eingehe). Nachdem ich vor ein paar Wochen hier viele sehr hilfreiche Kommentare zur akustischen Optimierung meines Wohnraums bekommen habe, wurden die Probleme schon erheblich weniger, aber ich hatte das Gefühl, dass da noch was geht. Alles Lesen im Forum hat nur Anhaltspunkte gegeben, ob die neue nuVero-Serie diese Dinge mitbringt. Ich hatte die alte Vero Serie mal bei der HighEnd on tour hier in Berlin gehört, und war da schon sehr angetan, aber laut der ganzen Äußerungen hier, wurde da wohl mit der neuen noch mal eine Schippe drauf gelegt.
Insofern war die einzig logische Konsequenz, die 140er zu bestellen und selbst in meinen räumlichen Gegebenheiten zu testen. Diese Aktion habe ich gestartet mit dem festen Entschluss, nur dann auf die Veros zu wechseln, wenn ich einen deutlich merkbaren Zugewinn zur nuLine-Serie höre. Die Entscheidung auf die 140er fiel, weil ich einfach den kleinen Mann im Ohr ruhig stellen wollte.
Weitere Probleme, die sich bereits vorher als "ach, das wird doch eh nix"-Faktoren in meinem Kopf festgesetzt hatten war die doch eher kleinere Raumgröße von ca 25m², die Tatsache, dass ich die 140er an einem Marantz SR5008 betreiben würde, der ja nicht als Leistungsmonster durchgeht und dass die Boxen nicht weiter als ca 2,20m auseinander stehen würden. Aber ich dachte mir, dass ich es wenigstens mal probieren will.
Gesagt, getan. 1 Tag später kamen sie schon per TNT. Aufgestellt und erstmal schon sehr erschlagen gewesen von der Größe. Ich hatte die Maße zwar vorher schon mal mit einem Zollstock ausprobiert, aber wenn sie dann so vor einem stehen sind sie schon.... sehr groß. So groß, dass ich bereits vorm ersten Hören an dem Punkt war zu sagen: das geht rein optisch absolut nicht. Vor allem, weil ich sie noch etwas in den Raum hinein gestellt hatte.
Aber nun waren sie ja eh schon mal da, also müssen sie natürlich ausgiebig getestet werden.
Also erst mal ein bisschen querbeet gehört und dann meine üblichen Referenzproduktionen durchgehört.
Sarah McLachlan – Angel: unglaublich, wie die Stimme im Raum steht, ich bin nicht nur einmal zum Center-Speaker gelaufen um sicher zu gehen, dass er aus ist, sondern habe auch geprüft ob die Surrounds auch ruhig sind, so weit hat die Bühne aufgemacht. Das erste mal wirklich deutlich wahrnehmbar das Solo-Cello-Staccato im Chorus gehört. Das kam auf meinen nuLines nur gelegentlich mal durch.
Adele – Hometown Glory: Unfassbar, wieviele Dämpfungsgeräusche da im Klavierintro zu hören sind, vorher hat mich da nie was gestört, aber auf den Veros waren die so offensichtlich, dass da wohl eigentlich ein weiterer Take nötig gewesen wäre
John Powell – Forbidden Friendship (aus How to Train Your Dragon): Die Präzision in der räumlichen Darstellung ist wahnsinnig gut. Die Klangschalen sind extrem plastisch und fast greifbar in einer tiefen Bühne zu hören
John Williams – Rescuing Sarah (aus The Lost World): Für mich eine der besten Aufnahmen eines Orchesters, vor allem in diesem Cue unfassbar toll mikrofonierte dichte Percussion-Passagen, alles toll plastisch und die großen Trommeln sind körperlich spürbar. Breites Grinsen.
Tolga Kashif – The Queen Symphony: noch eine der für mich der besten Orchesteraufnahmen, es ist ein Genuss, den 140ern zuzuhören wie sie diese Musik erlebbar machen.
Hans Zimmer – Underground Army (aus The Dark Knight Rises): für mich DER Referenztrack für den Subbass aber auch Präzision im Bassregister. Wieder wahnsinnig körperliche Wiedergabe, man merkt, wieviel Luft die Lautsprecher bewegen. Auch waren die Moden-Probleme, die ich bisher in dem Raum hatte viel weniger ausgeprägt. Das stand alles super knackig und fast schon erbarmungslos präzise im Raum.
Joy Williams – One Day I Will: Und nochmal ein subbasslastiger Track mit Passagen, die gefühlt irgendwo in den 30Hz-Registern umherwabern, dazu wieder die Stimmwiedergabe zum Dahinschmelzen. Und alles souverän und plastisch ohne sich auch nur die geringste Blöße gebend von den Lautsprechern dargestellt.
Natürlich habe ich noch ne ganze Menge anderer Tracks gehört, aber das waren die, die mir am eindrücklichsten im Gedächtnis blieben.
Fazit: Im Vergleich zu den nuLines definitiv eine ganz andere Liga. Die nuVero machen alles das, was ich bei den nuLines vermisst habe. Bessere Auflösung, Präzision im Bass, extrem exakte Ortung im Raum, generell eine beeindruckende Raum-Darstellung. Eine wahnsinnig satte Wiedergabe und extrem angenehm, lange Musik zu hören. Die nuLines wurden mir gelegentlich auf dauer im hohen Mitteltonbereich zu anstrengend. Kurzum: ich war schwer verliebt.
Aber da war ja noch das Problem mit der Optik bzw. Größe. Die Lösung, so dachte ich, bestand wohl vielleicht darin, die nuVero110 zu bestellen. Schließlich war die MT/HT-Gruppe die gleiche und ich hab ja für die tiefen Bässe den recht rabiat zupackenden AW-1100, also brauche ich ja nicht den abgrundtiefen Tiefgang der 140er. Also kurzum noch die 110er bestellt, auch um wirklich direkt vergleichen zu können.
Ein paar Tage später war es dann so weit, also ging es wieder zum gezielten Hören. Ich habe die Lautsprecher-Paare in ABAB-Anordnung aufgestellt und immer wieder hin und her geschalten, stellte aber fest, dass ich doch die Lautsprecherpaare einzeln hören muss, da sie sich zu viel gegenseitig beeinflussten (der Phantomcenter war fast komplett weg). Also gefühlte 20 mal hin- und her geräumt. Zwischendurch auch mal wieder gemeinsam gehört. Auch immer wieder die letztendliche Hörsituation getestet (also mit eingeschaltetem Subwoofer und Körperschallwandler im Sofa) um eben zu sehen inwiefern sich die 140er und 110er mit Subwoofer-Hilfe unterscheiden.
Ich war sehr erstaunt, dass beide Lautsprecher schon sehr unterschiedlich klingen. Zumindest in meinem Raum. Die 140er ist satter, etwas analytischer. Bei den 110ern hatte ich das Gefühl, dass sich im Bereich um 150Hz eine Überhöhung einstellte, was den Klang zwar generell etwas wärmer machte, aber im Bassbereich dann die „Sattheit“ etwas fehlte. Interessant war, dass die 110er trotz Subwoofer-Unterstützung nicht die Urgewalt der 140er erreichen. Die Körperlichkeit, die gefühlte Größe der Klänge, aber auch die Präzision im Bassbereich waren alle mit den 140ern viel beeindruckender. Auch war die 110er viel divenhafter in der Aufstellung, da musste ich schon viel hin und her rücken, um einen guten Klang zu erreichen. Die 140 waren bei mir absolut unkompliziert. Ich hatte zwischenzeitlich festgestellt, dass die 140 auch wandnäher praktisch genau gleich klingen. So konnte ich die 140er wieder näher an die Wand schieben, so dass hinter den LS nur etwa 40cm Luft ist. Trotzdem klingen die Bässe absolut knackig, präzise, es dröhnt nicht mal ansatzweise so, wie es früher mit den nuLines in der bestmöglichen Aufstellung dröhnte. Letzendlich klangen für mich die 110er „kleiner“ und zurückhaltender. Auf Dauer auch im tiefen Mitteltonbereich anstrengender. Musik klang für mich nach „ich höre mit Lautsprechern“ wohingegen sie bei den 140ern viel mehr klingt wie „ich stehe direkt vor der Musik“. Dadurch, dass ich mittlerweile die 140er weiter an die Wand schieben konnte ohne dass ich einen klanglichen Nachteil wahrgenommen habe, war die Optik jetzt auch etwas besser und irgendwie hatte ich mich doch etwas mehr an die Größe gewöhnt. Dadurch, dass die weißen LS vor einer weißen Wand stehen und nix mehr dahinter steht, ist das optisch doch verschmerzbarer.
Im Abwägen, was ich nun mache war für mich klar: die nuVeros sind den nuLines für mich weit überlegen (auch durch immer mal wieder zwischendurch Hören der 264 zum Vergleich), also war klar, dass sie bleiben müssen. Beim Vergleich 110 gegen 140 haben sich für mich deutlich die 140 durchgesetzt. Viel unkomplizierter in der Aufstellung, satter, präziser, körperlicher und absolut musikalisch. Ich kann aber auch verstehen, wenn man Probleme mit diesem Analytischen hat. Die 140er haben bei mir auch ein paar heilige Kühe geschlachtet. Natalie Imbruglias Torn, was wie ich weiß bei vielen Produzenten als Referenz-Pop-Produktion gilt, hat doch etwas an Glanz verloren. Insofern ist die 140 sehr gnadenlos. Jedes Problem wird mit der Lupe beleuchtet. Andererseits kann man gute Produktionen wirklich genießen. Ich persönlich will so viel wie möglich hören und dass sich die Lautsprecher akustisch unsichtbar machen. Und das tun die 140er für mich viel besser als die 110er.
Also fiel die Entscheidung: die 140 bleiben, auch wenn es optisch etwas problematischer ist, aber die Vorteile überwiegen für mich die Nachteile dieser Entscheidung bei weitem. Ich bin jetzt mit den 140ern wunschlos glücklich. Jedes mal, wenn ich die LS anmache, bin ich wieder begeistert und freue mich über eine für mich perfekte Musikwiedergabe. Insofern mussten die 110 die Rückreise nach Schwäbisch Gmünd antreten.
Für alle, die hadern, ob die 140er in kleinem Raum oder kleinem Stereo-Dreieck funktionieren: ausprobieren, bei mir funktionieren sie wunderbar.
Für mich ist die Suche nach perfektem Stereo-Klang nun beendet. Einen Käufer für die 264 hab ich auch schon.
Und übrigens: Alle, die die 140er hier „Königin“ nennen. Es tut mir Leid, ihr habt alle Unrecht. Die 140er haben EIER und zwar was für welche!
Robin
ich hatte in den letzten Wochen ausgiebig Gelegenheit bei mir sowohl die (bereits vorhandene) nuLine 264 gegen die nuVero 110 und 140 zu testen und will hier mal einen kleinen Hörbericht zum Besten geben.
Die Ausgangslage war, dass ich seit etwas mehr als einem Jahr recht zufriedener Besitzer eines 5.1-Systems bestehend aus nuLine 246, CS-174, AW-1100 und 24 war, mir aber vor allem im reinen Musik-Stereobetrieb ein paar Dinge gefehlt haben (auf die ich später noch einmal eingehe). Nachdem ich vor ein paar Wochen hier viele sehr hilfreiche Kommentare zur akustischen Optimierung meines Wohnraums bekommen habe, wurden die Probleme schon erheblich weniger, aber ich hatte das Gefühl, dass da noch was geht. Alles Lesen im Forum hat nur Anhaltspunkte gegeben, ob die neue nuVero-Serie diese Dinge mitbringt. Ich hatte die alte Vero Serie mal bei der HighEnd on tour hier in Berlin gehört, und war da schon sehr angetan, aber laut der ganzen Äußerungen hier, wurde da wohl mit der neuen noch mal eine Schippe drauf gelegt.
Insofern war die einzig logische Konsequenz, die 140er zu bestellen und selbst in meinen räumlichen Gegebenheiten zu testen. Diese Aktion habe ich gestartet mit dem festen Entschluss, nur dann auf die Veros zu wechseln, wenn ich einen deutlich merkbaren Zugewinn zur nuLine-Serie höre. Die Entscheidung auf die 140er fiel, weil ich einfach den kleinen Mann im Ohr ruhig stellen wollte.
Weitere Probleme, die sich bereits vorher als "ach, das wird doch eh nix"-Faktoren in meinem Kopf festgesetzt hatten war die doch eher kleinere Raumgröße von ca 25m², die Tatsache, dass ich die 140er an einem Marantz SR5008 betreiben würde, der ja nicht als Leistungsmonster durchgeht und dass die Boxen nicht weiter als ca 2,20m auseinander stehen würden. Aber ich dachte mir, dass ich es wenigstens mal probieren will.
Gesagt, getan. 1 Tag später kamen sie schon per TNT. Aufgestellt und erstmal schon sehr erschlagen gewesen von der Größe. Ich hatte die Maße zwar vorher schon mal mit einem Zollstock ausprobiert, aber wenn sie dann so vor einem stehen sind sie schon.... sehr groß. So groß, dass ich bereits vorm ersten Hören an dem Punkt war zu sagen: das geht rein optisch absolut nicht. Vor allem, weil ich sie noch etwas in den Raum hinein gestellt hatte.
Aber nun waren sie ja eh schon mal da, also müssen sie natürlich ausgiebig getestet werden.
Also erst mal ein bisschen querbeet gehört und dann meine üblichen Referenzproduktionen durchgehört.
Sarah McLachlan – Angel: unglaublich, wie die Stimme im Raum steht, ich bin nicht nur einmal zum Center-Speaker gelaufen um sicher zu gehen, dass er aus ist, sondern habe auch geprüft ob die Surrounds auch ruhig sind, so weit hat die Bühne aufgemacht. Das erste mal wirklich deutlich wahrnehmbar das Solo-Cello-Staccato im Chorus gehört. Das kam auf meinen nuLines nur gelegentlich mal durch.
Adele – Hometown Glory: Unfassbar, wieviele Dämpfungsgeräusche da im Klavierintro zu hören sind, vorher hat mich da nie was gestört, aber auf den Veros waren die so offensichtlich, dass da wohl eigentlich ein weiterer Take nötig gewesen wäre
John Powell – Forbidden Friendship (aus How to Train Your Dragon): Die Präzision in der räumlichen Darstellung ist wahnsinnig gut. Die Klangschalen sind extrem plastisch und fast greifbar in einer tiefen Bühne zu hören
John Williams – Rescuing Sarah (aus The Lost World): Für mich eine der besten Aufnahmen eines Orchesters, vor allem in diesem Cue unfassbar toll mikrofonierte dichte Percussion-Passagen, alles toll plastisch und die großen Trommeln sind körperlich spürbar. Breites Grinsen.
Tolga Kashif – The Queen Symphony: noch eine der für mich der besten Orchesteraufnahmen, es ist ein Genuss, den 140ern zuzuhören wie sie diese Musik erlebbar machen.
Hans Zimmer – Underground Army (aus The Dark Knight Rises): für mich DER Referenztrack für den Subbass aber auch Präzision im Bassregister. Wieder wahnsinnig körperliche Wiedergabe, man merkt, wieviel Luft die Lautsprecher bewegen. Auch waren die Moden-Probleme, die ich bisher in dem Raum hatte viel weniger ausgeprägt. Das stand alles super knackig und fast schon erbarmungslos präzise im Raum.
Joy Williams – One Day I Will: Und nochmal ein subbasslastiger Track mit Passagen, die gefühlt irgendwo in den 30Hz-Registern umherwabern, dazu wieder die Stimmwiedergabe zum Dahinschmelzen. Und alles souverän und plastisch ohne sich auch nur die geringste Blöße gebend von den Lautsprechern dargestellt.
Natürlich habe ich noch ne ganze Menge anderer Tracks gehört, aber das waren die, die mir am eindrücklichsten im Gedächtnis blieben.
Fazit: Im Vergleich zu den nuLines definitiv eine ganz andere Liga. Die nuVero machen alles das, was ich bei den nuLines vermisst habe. Bessere Auflösung, Präzision im Bass, extrem exakte Ortung im Raum, generell eine beeindruckende Raum-Darstellung. Eine wahnsinnig satte Wiedergabe und extrem angenehm, lange Musik zu hören. Die nuLines wurden mir gelegentlich auf dauer im hohen Mitteltonbereich zu anstrengend. Kurzum: ich war schwer verliebt.
Aber da war ja noch das Problem mit der Optik bzw. Größe. Die Lösung, so dachte ich, bestand wohl vielleicht darin, die nuVero110 zu bestellen. Schließlich war die MT/HT-Gruppe die gleiche und ich hab ja für die tiefen Bässe den recht rabiat zupackenden AW-1100, also brauche ich ja nicht den abgrundtiefen Tiefgang der 140er. Also kurzum noch die 110er bestellt, auch um wirklich direkt vergleichen zu können.
Ein paar Tage später war es dann so weit, also ging es wieder zum gezielten Hören. Ich habe die Lautsprecher-Paare in ABAB-Anordnung aufgestellt und immer wieder hin und her geschalten, stellte aber fest, dass ich doch die Lautsprecherpaare einzeln hören muss, da sie sich zu viel gegenseitig beeinflussten (der Phantomcenter war fast komplett weg). Also gefühlte 20 mal hin- und her geräumt. Zwischendurch auch mal wieder gemeinsam gehört. Auch immer wieder die letztendliche Hörsituation getestet (also mit eingeschaltetem Subwoofer und Körperschallwandler im Sofa) um eben zu sehen inwiefern sich die 140er und 110er mit Subwoofer-Hilfe unterscheiden.
Ich war sehr erstaunt, dass beide Lautsprecher schon sehr unterschiedlich klingen. Zumindest in meinem Raum. Die 140er ist satter, etwas analytischer. Bei den 110ern hatte ich das Gefühl, dass sich im Bereich um 150Hz eine Überhöhung einstellte, was den Klang zwar generell etwas wärmer machte, aber im Bassbereich dann die „Sattheit“ etwas fehlte. Interessant war, dass die 110er trotz Subwoofer-Unterstützung nicht die Urgewalt der 140er erreichen. Die Körperlichkeit, die gefühlte Größe der Klänge, aber auch die Präzision im Bassbereich waren alle mit den 140ern viel beeindruckender. Auch war die 110er viel divenhafter in der Aufstellung, da musste ich schon viel hin und her rücken, um einen guten Klang zu erreichen. Die 140 waren bei mir absolut unkompliziert. Ich hatte zwischenzeitlich festgestellt, dass die 140 auch wandnäher praktisch genau gleich klingen. So konnte ich die 140er wieder näher an die Wand schieben, so dass hinter den LS nur etwa 40cm Luft ist. Trotzdem klingen die Bässe absolut knackig, präzise, es dröhnt nicht mal ansatzweise so, wie es früher mit den nuLines in der bestmöglichen Aufstellung dröhnte. Letzendlich klangen für mich die 110er „kleiner“ und zurückhaltender. Auf Dauer auch im tiefen Mitteltonbereich anstrengender. Musik klang für mich nach „ich höre mit Lautsprechern“ wohingegen sie bei den 140ern viel mehr klingt wie „ich stehe direkt vor der Musik“. Dadurch, dass ich mittlerweile die 140er weiter an die Wand schieben konnte ohne dass ich einen klanglichen Nachteil wahrgenommen habe, war die Optik jetzt auch etwas besser und irgendwie hatte ich mich doch etwas mehr an die Größe gewöhnt. Dadurch, dass die weißen LS vor einer weißen Wand stehen und nix mehr dahinter steht, ist das optisch doch verschmerzbarer.
Im Abwägen, was ich nun mache war für mich klar: die nuVeros sind den nuLines für mich weit überlegen (auch durch immer mal wieder zwischendurch Hören der 264 zum Vergleich), also war klar, dass sie bleiben müssen. Beim Vergleich 110 gegen 140 haben sich für mich deutlich die 140 durchgesetzt. Viel unkomplizierter in der Aufstellung, satter, präziser, körperlicher und absolut musikalisch. Ich kann aber auch verstehen, wenn man Probleme mit diesem Analytischen hat. Die 140er haben bei mir auch ein paar heilige Kühe geschlachtet. Natalie Imbruglias Torn, was wie ich weiß bei vielen Produzenten als Referenz-Pop-Produktion gilt, hat doch etwas an Glanz verloren. Insofern ist die 140 sehr gnadenlos. Jedes Problem wird mit der Lupe beleuchtet. Andererseits kann man gute Produktionen wirklich genießen. Ich persönlich will so viel wie möglich hören und dass sich die Lautsprecher akustisch unsichtbar machen. Und das tun die 140er für mich viel besser als die 110er.
Also fiel die Entscheidung: die 140 bleiben, auch wenn es optisch etwas problematischer ist, aber die Vorteile überwiegen für mich die Nachteile dieser Entscheidung bei weitem. Ich bin jetzt mit den 140ern wunschlos glücklich. Jedes mal, wenn ich die LS anmache, bin ich wieder begeistert und freue mich über eine für mich perfekte Musikwiedergabe. Insofern mussten die 110 die Rückreise nach Schwäbisch Gmünd antreten.
Für alle, die hadern, ob die 140er in kleinem Raum oder kleinem Stereo-Dreieck funktionieren: ausprobieren, bei mir funktionieren sie wunderbar.
Für mich ist die Suche nach perfektem Stereo-Klang nun beendet. Einen Käufer für die 264 hab ich auch schon.
Und übrigens: Alle, die die 140er hier „Königin“ nennen. Es tut mir Leid, ihr habt alle Unrecht. Die 140er haben EIER und zwar was für welche!
Robin