Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Wiedergabe von Audio-CDs klingt vermutlich banal, aber mir ist neulich erst aufgefallen dass der VLC 2.2.1 (die derzeit aktuelle Version) Audio-CDs unter Windows 8.1 x64 nicht gapless wiedergibt. O.k., da gibt's wohl beim VLC ein bislang unbearbeitetes Ticket von 2006, überrascht hat mich das aber trotzdem.

https://trac.videolan.org/vlc/ticket/549

Beim Windows Media Player (12.0, die default-Version unter Windows 8.1) klappt die Wiedergabe gapless.

Welche Lieblings-Media-Player habt Ihr zur CD-Wiedergabe unter Windows? Gibt's außer Gaps weitere bekannte Fallstricke bei Software-Playern, die den Audio-Genuss stören (klangverfälschend oder durch Störsignale) und auf die man bei so etwas scheinbar einfachem wie der Wiedergabe einer CD als User gar nicht kommen würde?


MrToddsFriends

Wenn man eine sehr hochwertige Audio-Wiedergabe am PC anstrebt, dann kann man im Grunde jeden Software-Player verwenden der die Gapless-Wiedergabe von lossless-Formaten, sowie die bitperfekte Signalausgabe per ASIO-Treiber unterstützt (... und sämtlichen anderen Software-Schrott einfach getrost ignorieren).

Eine gute Soundkarte welche alle erforderlichen Samplingraten unterstützt, sowie auch einen eigenen ASIO-Treiber mitbringt (welcher Signalveränderungen, bzw. Beeinflussung durch den Windows-Mixer umgeht) wird natürlich vorausgesetzt, wenn man es richtig machen will.

Ich persönlich benötige im Grunde keinen Player für die direkte Wiedergabe von Audio-CD's, da meine CD's bereits auf der Festplatte als verlustfreie Flac-Dateien vorliegen.
Sollte ich dennoch mal auf die Idee kommen eine Audio-CD am PC direkt abspielen zu wollen, könnte ich hierfür aber z.B. J.River Media Center 20 verwenden, ... oder halt einen vergleichbar guten Softwareplayer.

MrToddsFriends hat geschrieben: Gibt's außer Gaps weitere bekannte Fallstricke bei Software-Playern, die den Audio-Genuss stören (klangverfälschend oder durch Störsignale) und auf die man bei so etwas scheinbar einfachem wie der Wiedergabe einer CD als User gar nicht kommen würde?
..

Ja, Fehlermöglichkeiten gibt es quasi wie Sand am Meer
So besteht beim VLC-Player zum Beispiel die Möglichkeit das Signal zu übersteuern, weil die Lautstärke im Player auf über 100% geregelt werden kann.
Es besteht unter Windows auch die Möglichkeit, dass das Signal im Bass beschnitten wird, weil vielleicht in der Systemsteuerung der Soundkonfiguration evtl. "small Speaker" eingestellt sind, oder dass die Samplingrate vom Quellmaterial ungewollt und ungefragt auf einen anderen Wert resampelt wird ... je nachdem was halt in der Soundkonfiguration eingestellt ist...
... oder Windows-Systemklänge dem Signal beigemischt werden ,... oder ..., oder ..., u.s.w. ...
(deshalb eine gute Soundkarte oder USB-DAC mit eigenem ASIO-Treiber und Software die ASIO unterstützt verwenden ).

Genau genommen stellt jeder digitale Lautstärkeregler von Betriebssystem oder Softwareplayer bereits eine Signalveränderung dar (also nicht wundern, wenn die Lautstärkeregler mit einem echten ASIO-Treiber größtenteils nicht mehr funktionieren sollten).


Entsprechende Empfehlungen diverser Hersteller zur PC-Konfiguration findet man ebenfalls reichlich im Netz:

http://www.marantzeu.com/DocumentMaster ... -Audio.pdf
http://www.aqvox.de/Asio-USB-Audio-installation.htm
https://www.native-instruments.com/de/s ... g-windows/
http://www.computeraudiophile.com/forum/
...
...
.. mit etwas Suche findet man noch mehr Empfehlungen und Infos zum perfekten Sound am PC (oft auch aus dem Tonstudio-Bereich ).




Gruss Rank

Rank hat geschrieben:Eine gute Soundkarte welche alle erforderlichen Samplingraten unterstützt, sowie auch einen eigenen ASIO-Treiber mitbringt (welcher Signalveränderungen, bzw. Beeinflussung durch den Windows-Mixer umgeht) wird natürlich vorausgesetzt, wenn man es richtig machen will.

Ein paar der genannten Fehlerquellen hatte ich schon im Vorfeld ausgeschlossen, so z.B. Verfremdungseffekte in der Realtek-Software (onboard-Sound) und vernünftige Nutzung der Software-Lautstärkeregler (nutze nur 100% oder 0%).

asio4all und evtl. den J.River Media Center 20 schaue ich mir mal an.

Mit dem Thema USB-DAC würde ich noch ein anderes Fass aufmachen, das ich im Moment noch nicht öffnen wollte: Reiner USB-DAC oder Amp mit USB-DAC (um den kleinen Onkyo zu ersetzen, der am Schreibtisch steht) oder doch gleich eine All-In-One Lösung wie nuPro ...


MrToddsFriends

Nur damit keine Missverständnisse aufkommen:
Asio4all ist im Grunde kein echtes ASIO.
Auch wenn der Name suggeriert, dass es sich um ASIO handelt, ist es eigentlich eher Kernelstreaming.
Ob hiermit eine bitgenaue Ausgabe gelingen kann ist daher oft eher Glücksache (je nach verwendeter Hardware, Betriebssystem und restlicher Soundkonfiguration).



Gruss Rank

Falls ich den Weg über einen USB-DAC gehe: Spricht etwas gegen Pro-Ject USB Box S bzw. USB Box S+?

Nicht dass mir ein Pärchen nuPro nicht gefallen würde, aber ich will meinen Stax SR-5 Gold auch befeuern können, und dafür brauche ich den Weg zu einer Vollbereichs-Endstufe, der mit nuPro nicht zur Verfügung steht.


MrToddsFriends

Schwer zu sagen, ob Dich der Pro-Ject DAC weiter bringt.
Das Teil kann halt nur 44,1 Khz - sprich CD-Auflösung, so dass der Wandler nicht für High-Resolution geeignet ist.
Die Übertragung erfolgt per USB 1.1, was auch nicht gerade dem aktuellen Stand der Technik entspricht.
Die weiteren technischen Daten des Herstellers sind relativ wenig detailliert.
Zumindest hab ich auf die Schnelle nix darüber gefunden, welcher Chip verbaut ist, ob der DAC den asynchronen Modus beherrscht, ob ein ASIO-Treiber verfügbar ist, oder sonstige interessante technische Daten (Signal-Rauschabstand, etc.).

Was die Qualität von DA-Wandlern und Soundkarten angeht ist meine bisherige Erfahrung so, dass hier fast immer der Grundsatz gilt "You get what you pay for" und hochwertige interne Soundkarten oft das deutlich bessere Preis-Leistungsverhältnis bieten.

Gruss Rank

Rank hat geschrieben:Schwer zu sagen, ob Dich der Pro-Ject DAC weiter bringt. [...]
Zumindest hab ich auf die Schnelle nix darüber gefunden, welcher Chip verbaut ist, ob der DAC den asynchronen Modus beherrscht, ob ein ASIO-Treiber verfügbar ist, oder sonstige interessante technische Daten (Signal-Rauschabstand, etc.).

Mein Posting von heute morgen war wohl ein wenig zu schnell geschossen (sprich: ich habe noch nicht alle Unterschiede der S und S+ Modelle in den Beschreibungen überblickt).

Bei der Pro-Ject USB Box S (Burr Brown 2702E) wirbt der Hersteller damit, dass das Resampeln durch den Windows Kernel Mixer durch "Pro-Ject Direct Streaming" umgangen wird (laut Maunal ein Kernel Streaming). Mit der Beschränkung auf ausschließlich 44,1kHz ist die USB Box S wirklich recht unflexibel.

Im Manual der USB Box S erwähnt der Hersteller, dass ein Resampling im Kernel nur bei XP stattfindet, ab Vista aber nicht mehr. Hmm, ich sollte mich wohl doch mal über das Windows Audio Subsystem ein bisschen schlau machen.

Bei der USB Box S+ (BurrBrown PCM-5102A) finden sich immerhin "asynchrones USB-Streaming" und "Project Box ASIO Treiber" in der Beschreibung. Mit weiteren technischen Daten hält sich der Hersteller tatsächlich auffallend zurück.

Rank hat geschrieben: Was die Qualität von DA-Wandlern und Soundkarten angeht ist meine bisherige Erfahrung so, dass hier fast immer der Grundsatz gilt "You get what you pay for" und hochwertige interne Soundkarten oft das deutlich bessere Preis-Leistungsverhältnis bieten.

Einmal PCIe 2.0 x2 (in x16 Slot) habe ich im aktuellen PC noch übrig, da könnte man gerade noch was reinquetschen (Intel H87 Express auf µATX).


MrToddsFriends

MrToddsFriends hat geschrieben: ...
Einmal PCIe 2.0 x2 (in x16 Slot) habe ich im aktuellen PC noch übrig, da könnte man gerade noch was reinquetschen (Intel H87 Express auf µATX).


MrToddsFriends

Wenn noch ein Steckplatz frei ist, könntest Du zum Beispiel mal die ASUS Xonar Essence STX 2 in der Stereo-Version (ohne Surrounderweiterungskarte) testen.
Ich persönlich finde, dass diese ASUS Karte in einer recht hohen Liga musiziert - besonders in Verbindung mit dem ASIO-Treiber und J.River Media Center oder auch z.B. Foobar + ASIO (ich hatte schon mehr als doppelt so teuere USB-DA-Wandler hier, die auf gar keinen Fall besser geklungen haben und ist auch gegenüber der DA-Wandlung vom Onboardsound IMHO eine Steigerung).
... und falls doch unzufrieden, kannst Du die Karte ja immer noch zurücksenden ...


Gruss Rank

Hallo,

nur so am Rande.
Wenn es tatsächlich um die Wiedergabe von CDs (also die kleinen , meist silberfarbenen Scheiben) geht , kommt man dazu bei Verwendung eines entsprechenden Quellgerätes auch ganz ohne PC aus....
Nutzt man z.B. einen CD-Spieler direkt am Verstärker , hat man die geringsten Möglichkeiten zur Verfälschung des Klangs.

Grüße
Ralf

König Ralf I hat geschrieben: Wenn es tatsächlich um die Wiedergabe von CDs (also die kleinen , meist silberfarbenen Scheiben) geht , kommt man dazu bei Verwendung eines entsprechenden Quellgerätes auch ganz ohne PC aus....
Nutzt man z.B. einen CD-Spieler direkt am Verstärker , hat man die geringsten Möglichkeiten zur Verfälschung des Klangs.

Schon klar, aber das Thema in meinem Kopf hat sich seit dem Start des Threads (Gaps bei CD-Wiedergabe mit VLC) in Richtung allgemeine Audio-Wiedergabe unter Windows weiterbewegt.


MrToddsFriends