Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Der AVR wird zwar die nächsten Wochen durch einen Nachfolger ersetz, aber dafür ist er aktuell auch etwas günstiger geworden.

Ich habe lange gehadert, eigentlich wollte ich den Marantz SR7009, da optisch etwas bulliger und er hat 2 Endstufen mehr. Dafür kostet er aber auch knapp 300 Euro mehr und hat dieses für Marantz typisch gewordene Bullauge - öhm naja. Denon und Marantz sind ja Schwestern und man sieht den beiden Geräten die Ähnlichkeit auch an. Ein Blick auf die Rückseite macht das recht deutlich.

Der 6009 kostet zwar etwas weniger, dafür fehlt ihm das XT 32 und eben Dolby Atmos bzw. Auro (kostenpflichtiges Update). Das war mir aber wichtig. Auch wenn ich aktuell den Mehrnutzen noch nicht genau ausmachen kann, aber was man hat...

Ich hab mir den AVR in Silber geholt. Wollte mal was anderes und auf schwarzen Geräten sieht man immer so schnell den Staub.

Die Anschlussterminals wirken zwar etwas sehr nach Standard, dafür sind sie gut zu erreichen und wirklich gut beschriftet. Das nuCable Exclusiv passt mit seinen BananenStecker auch gut. Steht nix über und geht in der ganzen Länge in die Terminals. Die Schraubklemmen sind teilweise extrem fest angezogen, da braucht es am Anfang etwas an Kraft.

Der Einrichtungsassist bringt mir den ersten Lacher: ich benötige zum Einmessen Lautsprecher! Ja Herr im Himmel, dass hätte ich nie gedacht. Dafür lässt er mich alleine bei der Frage, wie ich meine Dolby-Atmos Aufsätze nun richtig anschließe, einstellen und einmessen soll. Das war nur durch Recherche heraus zu finden und die Bilder mit den Anschlussfeldern scheinen teilweise schlicht falsch zu sein! Fast ein Unding, der AVR ist fast ein Jahr oder länger auf dem Markt!

Es wird ein Ständer für das Mikro mit dem AVR mitgeliefert! Ja endlich möchte man meinen, dass fehlt seit Jahren und sollte spätestens ab Mittelklasse Standard sein. Ein Kamerastativ kostes wieviel?! 30 Euro? Der Ständer ist aus Pappe und wird von mir kategorisch als lächerlich ignoriert.

Mein Vater hat vor vielen Jahren einen der ersten Denons mit Einmessung gekauft und da war ein richtiges Stativ im Lieferumfang dabei. Es ging also irgendwann mal....


Teil 2 folgt....

Der Einmessvorgang ist grundsätzlich gut gemacht. Er führt einen an die Hand, zeigt die empfohlenen Messpunkte auf. Ab 3 Messpunkten beende ich aktuell die Einmessung (mehr Messpunkte zu einem späteren Zeitpunkt).
Was mir auffällt: die Messergebnisse sind nicht direkt reproduzierbar. So können die Ergebnisse selbst bei nahezu identischem einmessen voneinander abweichen.

Mal trennt er den Center bei 100 Herz, dann wieder bei 60 Herz. Mal will er den rechten LS um 1 DB gegenüber dem linken erhöhen, mal beide gleich laut einstellen. Die Abstände scheinen aber in allen Fällen "richtig" zu sein. Ich habe gelesen, dass das Einmessmikro dafür verantwortlich sein kann und man den an der Spitze befindlichen Stoffaufsatz entfernen soll, oder vielmehr den Kleber der diesen fixiert. Will ich aktuell aber noch nicht probieren.

Nach Abschluss der Einmessung fragt er artig ob man den Dynamischen EQ und Dynamic Volume aktivieren möchte oder nicht, finde ich gut.


Die Ersteinrichtung von Bluetooth dauert ungewöhnlich lang, aber wenn er das iPad einmal gefunden hat, funzt das immer sehr schnell. Die Internetverbindung via WLAN ist schnell hergestellt und läuft einwandfrei. Die Kritiken die man in diesem Punkt lesen konnte, würde ich eher auf die individuellen WLAN Verbindungen zurückführen. Ich kann jedenfalls nicht meckern und habe teilweise mal ne Stunde und mehr diverse Radiosender problemlos gehört.

Das Menü und die Einstellungen erinnern logischerweise stark an den X4000. Hier finde ich mich schnell zurecht.

Was ich gut finde: Audyssey lässt sich z.Bsp. für den Eingang CD auf bypass l/r stellen (damit wird die Messung bzw. dessen Kurve für die Front's deaktiviert), auf BluRay bzw. TV wird diese aber wieder aktiviert. Damit erspart man sich die umständliche Umstellung auf "pure" bei der CD-Wiedergabe.

Ein Massebrummen, rauschen auf den Kanälen kann ich nicht ausmachen. Bild oder Tonaussetzer scheinen auszubleiben.

Der Klang ist bei Surround wirklich gelungen. Der AVR schaltet je nach Material schnell um, bindet alle LS sehr gut in das Geschehen ein. Ich würde hier von einer klaren Steigerung sprechen, da auch das normale TV-Programm erheblich griffiger rüber kommt. Klangverbieger oder angebliche Verbesserer suche ich aktuell überhaupt nicht und nutze sie auch nicht.

Die Aufsatzlautsprecher für Dolby-Atmos (habe aktuell 2 für die Front) will ich nicht näher beschreiben, aber sie erfüllen ihren Zweck und ergänzen den Surround recht deutlich. Der Surroundeffekt wirkt etwas tiefer, kommt von überall und manchmal kann man nicht eindeutig differenzieren, woher er nun genau kommt. Von oben von unten? Mir gefällt es und ich kann mich dem Gefühl nicht ganz erwehren, mehr sei gar nicht nötig.

Der AVR wird sehr warm, um nicht zu sagen: er wird heiß. Aber nicht wie bei manchen anderen Verstärkern an bestimmten Punkten, nein, dass ganze Gerät wird sehr warm. In den ersten Tagen ist auch ein unangenehmer Eigengeruch wahrzunehmen - der aber so langsam nachlässt. Dauert aber noch etwas.

Zum Stereo:

Im Pure macht der Denon alles richtig. Mit Audyssey bügelt das System schon bei 3 Messpunkten kritische Moden ganz ordentlich raus. Eine große Differenz zwischen beiden Modis ist für mich aktuell gar nicht so festzustellen. Dennoch verbleibe ich bei Stereomusik lieber ganz ohne.

Bei höheren Pegeln und das war bei Area DVD und dem Marantz SR7009 schon zu lesen, wird der Hochton arg anstrengend. Der Klang wird unsauber und fällt zunehmend auseinander. Das habe ich in dieser Deutlichkeit so auch noch nie hier gehört. Aber: das sind meist ungesunde Pegel, die ich nie abrufe. Würde ich das regelmäßiger tun, würde ich ggf. eine Endstufe dazu nehmen. Die Emotiva UPA 700 z. Bsp. grinste mir bei diesen Pegeln (trotz der vermeintlich geringeren Leistung) hämisch ins Gesicht. Hier blieb die Musik auch bei sehr hohen Pegeln stets kontrolliert.

Schöner Bericht, kann mich da größtenteils anschließen, auch wenn mein kleiner Denon hier und da etwas rustikaler ist.

Aber wieder was gelernt, nun weiß ich auch was bypass l/r eigentlich ist. Genau war mir das nicht klar, Musik klingt allerdings erheblich besser als mit Stereo. Da beschneidet Audyssey die Fronts scheinbar schon ganz gut.

was hast du denn mit deinen alten gerätschaften gemacht? verkauft?

Feryl hat geschrieben:...
Da beschneidet Audyssey die Fronts scheinbar schon ganz gut.

Wie der AVR die Boxen eingemessen hat, kann man gut sehen, wenn man unter Setupmenü, Audio, Audyssey Grafik EQ einschaltet, dann die FLAT Kurve kopiert und danach unter "einzeln" einsieht. Wobei die Flatwerte leicht anders sind als die Audyssey Reference Werte...

Wenn dabei die Werte der einzelnen Freq.bänder von linkem und rechtem Kanal sehr stark anders sind, kann man schon auf ganz unterschiedliche Aufstellungsbedingungen schließen...

@palefin: Ich schaue mir das nachher mal an, aber ich glaube der kleine X1100 kann leider keinen Grafik EQ liefern. Würde mich tatsächlich mal interessieren was der da gemacht hat. Aber wenn er das doch kann... wäre das umso besser.

ob der kleine das kann weiß ich jetzt "aus der Ferne" nicht.... Aber mein X3100 kann es auch.

mk_stgt hat geschrieben:was hast du denn mit deinen alten gerätschaften gemacht? verkauft?

Behalte ich definitiv.

Alleine die Emotiva: so eine Endstufe bekommst du in Europe nirgends. Zumindest nicht für das Geld. Nicht mal annähernd.

Die Nakamichi ist relativ speziell, dafür muss man erstmal Interessenten finden. Im Stereo ist die ne Klasse für sich, daher kommt sie an die 2 Anlage. Habe ich auch mal Geräte als Reserve.

vernünftige Entscheidung.... Hab mich auch schon gelegentlich geärgert, eins der ausprobierten Geräte wieder (zu früh) verkauft zu haben....

macht sinn das als reserve zu nehmen. schönes luxusproblem