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Neuer Hörraum soll optimiert werden
Verfasst: Di 6. Okt 2015, 19:26
von flowsens
Hallo zusammen,
aufgrund von Hauskauf und anschließender Renovierung war das Hobby Hifi lange Zeit für mich auf Eis gelegt.
Meine Nubert Speaker schlummerten verpackt in ihren Kartons und ich musste mich fast 1 Jahr lang mit einem
Bose Soundlink zufrieden geben
.
Nun aber wo (zumindest innen) alles fertig gestellt ist, konnte ich meinen neuen Hörraum einrichten. Seit ca. 3 Wochen
ist alles installiert und funktioniert mittlerweile Technisch schon ziemlich gut.
Also wollte ich der Raumakustik mal auf den Zahn fühlen. Das Ergebnis seht Ihr in den angefügten Screenshots:
- SPL
- Waterfall
Vollspektrum:
Ich habe nun vor den Raum zu Optimieren. Dafür habe ich ein Budget von ca. 1200€ eingeräumt. Ich bin mir mit der Positionierung
von Absorbern und Diffusoren noch nicht ganz schlüssig.
Mein Plan war es in allen 4 Raumecken Eckabsorber mit 48cm Kantenlänge aus Basotect zu platzieren. Die Komplette Wand hinter den
Lautsprechern soll zudem mit 10cm starken Basotect Platten verkleidet werden, ebenso sollen 2 Basotect Platten an die Wand vor dem linken Speaker.
An die Schräge über dem Hörplatz soll ein Skyline Diffusor mit 1,8m x 1,2m (BxH) gehangen werden, also quasi unter dem Holzbalken beginnend.
Zwischen Lautsprechern und Couch soll zudem noch ein hochfloriger Teppich gelegt werden (z.B. GÅSER von Ikea).
Hier die Bilder Der Örtlichkeiten:
- Front
- Back
Was Haltet Ihr von meinen Ideen. Bevor ich so ein Projekt angehe würde ich Gerne weitere Meinungen einholen, das Ergebnis soll
ja später auch überzeugen
.
Gruß Florian
Re: Neuer Hörraum soll optimiert werden
Verfasst: Di 6. Okt 2015, 20:55
von Andreas H.
Wow, erst Mal Gratulation zu solch einem großen "Hörraum".
Er besteht aber "leider" aus extrem vielen schallharten Flächen, so dass der Nachhall (selbst bei guter LS-Positionierung) extrem hoch sein dürfte.
Der Center muss natürlich ebenfalls vom Boden weg & auf eine vernünftige Höhe gebracht werden.
Potenzial ist auf jeden Fall ausreichend vorhanden, um aus diesem Raum ein wirklich tolles "Musik-Zimmer" zu machen.
In meiner Galerie kannst Du sehen, was auch aus "suboptimalen" Zimmern mit etwas Engagement rauszuholen ist...
Wahrscheinlich werden sich auch noch caine2011 & Mysterion zu Wort melden und Dir hilfreich zur Seite stehen.
Falls nicht: PN an die Beiden
Re: Neuer Hörraum soll optimiert werden
Verfasst: Di 6. Okt 2015, 20:59
von Ronnyy
Zur den Eckabsorbern:
Wäre Selbstbau für dich eine Option?
In tieferen Frequenzen ist Steinwolle deutlich effektiver als Basotect, nur der Absorber muss eben selbst gebaut werden.
Zudem sind Absorber mit 48 cm Kantenlänge mMn viel zu klein. Grundsätzlich wirken poröse Absorber da am besten, wo die Schallschnelle am größen ist. In den Ecken ist allerdings der Schalldruck am höhsten. Möchtest du jetzt mit den Kantenabsorbern in den Bereich der höchsten Schallschnelle kommen, während sie immer noch in den Ecken stehen, musst der Absorber dementsprechend tief und auch breit gebaut werden.
Ich hatte z.b. in meinem ehemaligen Hörraum in allen 4 Ecken Superchunks stehen, Form war dreieckig mit Hypotenuse von 125cm und 50cm tief.
Der Rest ist allerdings schon ein guter Ansatz, Erstreflexionen an der linken Seitenwand sollten mit 2-3 Absorber ausreichend behandelt sein.. Ansonsten würde ich die rechte Wand, bzw viel ehr die große Fensterfläche, komplett mit einer Gardine aus Bühnenmolton verdecken. Ich nehme an, falls du Filme gucken möchtest soll der Raum eh abgedunkelt werden, da würde sich das ganz gut anbieten. So wirkt die Molton Gardine direkt auch als Erstreflexionabsorber an der rechten Wand.
Re: Neuer Hörraum soll optimiert werden
Verfasst: Di 6. Okt 2015, 21:04
von Andreas H.
Mit Selbstbau kann man(n) wirklich einiges erreichen & auch den Geldbeutel etwas schonen...
Die Decke, als zweitgrößte Fläche im Raum, sollte auf keinen Fall vergessen werden.....
Eigeninitiative, Platz, Hirnschmalz & etwas handwerkliches Geschick wären allerdings echt von Vorteil.
Re: Neuer Hörraum soll optimiert werden
Verfasst: Di 6. Okt 2015, 21:09
von Ronnyy
Ganz vergessen, was die Decke angeht:
Auch dort habe ich in meinem ehemaligen Hörraum eine recht hohe Decke gehabt, knapp 3 Meter. Habe das ganze dann wieder im Selbstbau um 40 cm mit abgehangen, mit Steinwolle befüllt und mit einer Akustikdecke verkleidet.
Hat bei mir nochmals sehr stark bei den vertikalen Moden zwischen Boden und Decke geholfen und zusätzlich die Nachhallzeit über alle Frequenzen stark reduziert.
Macht zwar einmalig einen recht großen Aufwand, aber lohnt sich mit unter schon sehr stark.
Falls das wegfällt, kann man auch noch über Deckensegel aus Basotect nachdenken. Z.b. 10 cm dickes Basotect mit einer Entfernung von nochmals 10cm unter die Decke hängen. Würde dann im Grundtonbereich und aufwärts nochmals gut in der Nachhallzeit helfen.
Was mich zudem etwas wundert, ist die Mode bei knapp 26 hz. Die Nuvero 11 gehen doch nur bis 30 hz runter bei +-3 db. Muss dann ja schon eine heftige Anregung der Mode sein, wenn es so deutlich überhöht ist.
Eventuell würde ich da mal etwas mit der Aufstellung rumprobieren, ob sich da eine Veränderung ergibt.
Daher auch mal nebenbei gefragt, was sind die Abmessung deines Raumes?
Re: Neuer Hörraum soll optimiert werden
Verfasst: Di 6. Okt 2015, 21:39
von flowsens
Andreas H. hat geschrieben:
Er besteht aber "leider" aus extrem vielen schallharten Flächen, so dass der Nachhall (selbst bei guter LS-Positionierung) extrem hoch sein dürfte.
Der Center muss natürlich ebenfalls vom Boden weg & auf eine vernünftige Höhe gebracht werden.
Leider muss der Center am Boden bleiben da die Leinwand so weit herunter fährt und nicht aus Akustik Stoff besteht. Hat sich bei Zahlreichen Tests aber
auch nicht negativ ausgewirkt. Natürlich wäre eine Positionierung auf ca. 60cm besser, aber es geht leider nicht.
Ronnyy hat geschrieben:Zur den Eckabsorbern:
Wäre Selbstbau für dich eine Option?
In tieferen Frequenzen ist Steinwolle deutlich effektiver als Basotect, nur der Absorber muss eben selbst gebaut werden.
Ja, Selbstau wäre durchaus eine Option und die Materialien für mich sogar sehr günstig zu erwerben da mein Vater in der Branche arbeitet. Ich
hatte eher an Basotect gedacht da ich schon verteilt gelesen habe dass man bei der Verwendung von Steinwolle o.ä. Stark auf die hinterlüftung
achten muss damit kein Schimmel entsteht. Anhand des angehangenem Foto kann man auch sehen dass ich bei den Kantenabsorber hinter den Lautsprecher
durch die Leinwand limitiert bin.
Ronnyy hat geschrieben:Ganz vergessen, was die Decke angeht:
Auch dort habe ich in meinem ehemaligen Hörraum eine recht hohe Decke gehabt, knapp 3 Meter. Habe das ganze dann wieder im Selbstbau um 40 cm mit abgehangen, mit Steinwolle befüllt und mit einer Akustikdecke verkleidet.
Hat bei mir nochmals sehr stark bei den vertikalen Moden zwischen Boden und Decke geholfen und zusätzlich die Nachhallzeit über alle Frequenzen stark reduziert.
Macht zwar einmalig einen recht großen Aufwand, aber lohnt sich mit unter schon sehr stark.
Falls das wegfällt, kann man auch noch über Deckensegel aus Basotect nachdenken. Z.b. 10 cm dickes Basotect mit einer Entfernung von nochmals 10cm unter die Decke hängen. Würde dann im Grundtonbereich und aufwärts nochmals gut in der Nachhallzeit helfen.
Was mich zudem etwas wundert, ist die Mode bei knapp 26 hz. Die Nuvero 11 gehen doch nur bis 30 hz runter bei +-3 db. Muss dann ja schon eine heftige Anregung der Mode sein, wenn es so deutlich überhöht ist.
Eventuell würde ich da mal etwas mit der Aufstellung rumprobieren, ob sich da eine Veränderung ergibt.
Daher auch mal nebenbei gefragt, was sind die Abmessung deines Raumes?
Also an Deckensegel habe ich auch schon gedacht, ich würde aber eher Schritt weiße verfahren da ich mir die Raumhöhe eigentlich behalten wollte. Wenn
also die ersten Maßnahmen noch nicht den Gewünschten Erfolg bringen würde ich mich der Decke zuwenden.
Zum Raum wäre noch zu sagen dass alle Schrägen aus Rigips mit dahinterliegender Steinwolle sind (was, wie ich lass, ja ein wenig wie ein Plattenabsorber wirken soll).
- Grundriss
- Leinwand
Ich hatte auch noch mit dem Gedanken gespielt diese Wand Großflächig mit Basotect zu Verkleiden, aber wohl auch eher als zweiten Schritt.
- Rückwand
Schon einmal danke für die Posts
EDIT:
Noch ein Paar Messungen:
- RT60
- ETC
Gruß Florian
Re: Neuer Hörraum soll optimiert werden
Verfasst: Di 6. Okt 2015, 22:08
von palefin
was mir auffällt ist der große Hörabstand und die Couch hinter dieser nicht gerade kurzen Querwand hinten....
Müsste man doch merken, wenn man den Hörplatz mal 1-2 m vorzieht...
Re: Neuer Hörraum soll optimiert werden
Verfasst: Di 6. Okt 2015, 22:12
von Ronnyy
Was den Schimmel bei Steinwolle angeht:
Ich hatte die Absorber komplett luftdicht in Folie eingewickelt bevor ich sie in das Holzgerüst gepackt habe und danach dann eben das Gerüst an sich auch nochmals mit Bühnenmolton überzogen. Absorber hatte dazu auch etwas Entfernung von der Wand. Sprich er stand nicht komplett in der Ecke, sondern hatte etwas Luft noch dahinter.
Zumindest nach einem Jahr konnte ich keinen Schimmel feststellen.
Dass dein Vater in der Branche arbeitet bietet sich natürlich an, wäre allerdings so oder so billiger als Schaumstoff, mMn sind Schaumstoff Absorber meist eh überteuert, wobei bei so Seiten wie Schaumstofflager gehen die Preise mittlerweile. Wie du dann das ganze da hinten rein bekommen würdest müsstest du dann gucken. Steinwolle wäre von der Absorption eh besser, selbst wenn der Absorber nur die Größe von den ehemalig geplanten Schaumstoff Absorbern hätte.
Dass die Decke aus Rigips besteht ist in der Tat gut, grundsätzlich gilt, dass ein Raum der aus solchen Wänden besteht immer weniger Behandlung benötigt, als ein Raum aus komplett schallharten Wänden.
Was ich dir raten würde:
Grundsätzlich fängt man eh immer mit der Optimierung der unteren Frequenzen an. Du kannst dir ja mal testweise ein paar Pakete Sonorock nach Hause holen und zusätzlich auch noch die geplanten Schaumstoffabsorber bestellen.
Dann machst du mit beiden jeweils Messungen und guckst, was das bessere Ergebnis erzielt. Die Steinwollepakete kannst du so 1 : 1 in der Verpackung in die Ecke stellen, wird für deren Wirkung keinen Unterschied machen.
Danach kannst du dann ja abwägen, was von der Größe her am meisten Sinn für dich macht. Und letztendlich auch von der Optik. Mein erster Absorber den ich gebaut habe war wirklich keine Augenweide, nach dem 2. und 3. Versuch ging es dann so langsam.
Was die Verkleidung der Rückwand angeht:
Das Sofa scheint ja ungefähr 3/4 der Rückwand bereits abzudecken. Würde daher grundsätzlich sagen, das wird zwar nicht Nichts bringen, aber wie du sagst, wäre es höchstens als zweiten Schritt zu erwägen. Denn zumindest der Direktschall von der Lautsprechern sollte ja, bevor er an der kleinen geraden Rückwand auftrifft größenteils vom Sofa geschluckt werden. Die Erstreflexionspunkte an den Seiten und der Rückwand bzw. Schräge, und die Behandlung der Wand, die den Lautsprechern im Rücken steht sollte schon fast ausreichen, zusätzlich dann noch mit dem Teppich. Deckensegel hat halt damals bei mir nochmal stark gegen Flatterechos geholfen, müsstest du dann gucken, ob du damit Probleme hast.
Was palefin sagt, da würde ich auch zustimmen. Mir wäre die Entfernung zu den Lautsprechern zu groß, bzw die Entfernung zur Rückwand etwas zu klein. Könnte mir vorstellen, dass es bei dir vielleicht wegen der großen Fensterfläche nicht anders geht. Aber würde es testweise mal probieren, sowohl die beiden Frontlautsprecher, als auch das Sofa um 40-50cm nach vorne zu ziehen und von da aus nochmal Messungen zu machen.
Re: Neuer Hörraum soll optimiert werden
Verfasst: Di 6. Okt 2015, 22:27
von flowsens
palefin hat geschrieben:was mir auffällt ist der große Hörabstand und die Couch hinter dieser nicht gerade kurzen Querwand hinten....
Müsste man doch merken, wenn man den Hörplatz mal 1-2 m vorzieht...
1-2m sind leider nicht drin da bei dieser Leinwandgröße mindestens 4m Abstand sein sollten (sonst muss man beim Filme schauen den Kopf drehen).
Ich werde morgen mal noch ein paar Messungen nachschieben und ein wenig mit Lautsprecher und Couch- Position spielen.
@Ronnyy
Danke für den tipp, ich denke ich werde mir mal 2 Sack Sonorock organisieren und einfach mal sehen was die Messungen dann ergeben.
Gruß Florian
Re: Neuer Hörraum soll optimiert werden
Verfasst: Di 6. Okt 2015, 22:35
von Ronnyy
Wichtig ist übrigens, dass die Bassabsorber immer raumhoch sind. Würde mal sagen, dass die Wand wo die Front-Lautsprecher stehen ca 2 Meter hoch ist bis die Schräge beginnt? Dementsprechend möglichst 2 Pakete Sonorock in jede Ecke. Normalerweise haben die ja die Maße 100 x 62.5cm , sprich insgesamt 4 Stück für beide Ecken.