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Matching bzw Paarbildung bei Nubert
Verfasst: Mo 7. Dez 2015, 18:53
von rolfi
Wichtiger, als der objektiv glatte Kennlinienverlauf, ist bekanntlich die Gleichheit der Lautsprecher, weil dies verantwortlich dafür ist, wie genau lokalisierbar eine Stimme ist. Ich konnte kürzlich eine Führung bei einem kleinen Hersteller von high-tech-speakern mitmachen, die mir schon ein wenig die Augen geöffnet hat.
Darf man fragen, ob und wieweit es eine Paarselektion bei Nubertboxen gibt und bei welchen Serien?
Re: Matching bzw Paarbildung bei Nubert
Verfasst: Mo 7. Dez 2015, 19:29
von ThomasB
Gibts nicht, nur eine geringe Serienschwankung. Ist slso Glücksache.
In der Praxis ist dein Raum aber zu 99% such bicht symmetrisch
Re: Matching bzw Paarbildung bei Nubert
Verfasst: Mo 7. Dez 2015, 19:32
von rolfi
Besagter Hersteller selektiert Bauteile, also die Speaker und Elektronik, nach dem Aufbau die Weichen und paart gleiches mit Gleichem. Danach wird die DSP-Kurve angepasst und erst dann kommt das Einlaufen lassen. Dann erneutes Anpassen der DSP-Kurven und Selektion von Paaren. Es ist enorm, wie unterschiedlich klar ein Stereobild ist, wenn es aus "fast gleichen" oder aus "einigermaßen gleichen" Boxen kommt.
Re: Matching bzw Paarbildung bei Nubert
Verfasst: Mo 7. Dez 2015, 19:33
von ThomasB
Sofern der Raum überhaupt gleich ist.
Ich hatte keine Probleme bisher mit Serienschwankungen, kann aber auch Glück gewesen sein.
Re: Matching bzw Paarbildung bei Nubert
Verfasst: Mo 7. Dez 2015, 19:54
von Dr. Bop
rolfi hat geschrieben:Ich konnte kürzlich eine Führung bei einem kleinen Hersteller von high-tech-speakern mitmachen, die mir schon ein wenig die Augen geöffnet hat.
War das der selbe Hersteller, der seine Boxen
einlaufen lässt?
Re: Matching bzw Paarbildung bei Nubert
Verfasst: Di 8. Dez 2015, 06:30
von nicolas_graeter
rolfi hat geschrieben:Besagter Hersteller selektiert Bauteile, also die Speaker und Elektronik, nach dem Aufbau die Weichen und paart gleiches mit Gleichem. Danach wird die DSP-Kurve angepasst und erst dann kommt das Einlaufen lassen. Dann erneutes Anpassen der DSP-Kurven und Selektion von Paaren.
Mit so einem Aufwand lässt sich keine "guenstige" Box bauen. Wenn das ein Hersteller wirklich macht (und nicht nur darüber redet) ist es wohl mit ein Grund für den dann hohen Verkaufspreis.
Wenn man was für ein breiteres Publikum machen will ist es sinnvoller, statt in Materialschlacht in Know- How zu investieren.
Gruß
Nicolas
Re: Matching bzw Paarbildung bei Nubert
Verfasst: Di 8. Dez 2015, 08:42
von Weyoun
Dr. Bop hat geschrieben:War das der selbe Hersteller, der seine Boxen
einlaufen lässt?
Hoffentlich nicht im 90 Grad Kochprogramm, sonst sind die LS hinterher in allen zwei Dimensionen 2 cm kleiner.
Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen.
BTT:
Sorry, aber es gibt Dinge, die bei zuvor einigermaßen vernünftig gewählten Bauteiltoleranzen einfach nicht notwendig sind. Wenn auf der Frequenzweiche natürlich ausschließlich Kondensatoren, Spulen und Widerstände mit +/- 10 Prozent Toleranz verbaut werden, dann sieht das natürlich anders aus. Aber Nubert betreibt einen Heidenaufwand bei der Selektion der Bauteile, so dass ein nachträgliches "Matching" nicht notwendig ist.
Wer natürlich unbedingt Lautsprecher >> 10.000 € das Paar kaufen MUSS, der sieht das vielleicht anders...
Und noch eine andere Frage: Was passiert eigntlich bei Alterung? Angenommen, man hat via Selektion oder DSP-Abgleich oder was auch immer zum JETZT-Zeitpunkt zwei gleichklingende Boxen. Was ist dann in 5 oder 10 Jahren, wenn die Bauteile erste Alterungserscheinungen aufweisen (messbar aber nicht zwangsläufig hörbar)? Werden die Lautprecher dann erneut gematcht, oder sieht das der "andere Hersteller" nicht als notwendig an? Ich sage mal so: Zwei Lautsprecher der gleichen Charge (ungematcht) altern in etwa gleich bei gleichen Umgebungsbedingungen. ABER: Zwei zuvor mittels Abgleichkennlinien gematchte Lautsprecher altern zwar rein hardwaremäßig ebenfalls gleich, aber die Abgleichkennlinien der beiden LS, die nun mal naturgemäß nicht gleich sind, sorgen dafür, dass die LS doch nicht gleich altern, wenn die Kennlinien bestehen bleiben...
Re: Matching bzw Paarbildung bei Nubert
Verfasst: Di 8. Dez 2015, 09:24
von nicolas_graeter
Weyoun hat geschrieben:Nubert betreibt einen Heidenaufwand bei der Selektion der Bauteile, so dass ein nachträgliches "Matching" nicht notwendig ist.
Ich würde sagen, Nubert betreibt eine aufwändige Entwicklung und wählt die Bauteile sorgfältig aus. Selektion findet wohl nicht statt, der Begriff wird eigentlich dafür verwendet, durch Aussuchen von Bauteilen aus einer Charche die geeignetsten herauszusuchen um damit Serienstreuungen auszugleichen. Z.B. Kondensatoren können ja schon vom Hersteller vorselektiert, d.h. mit einer garantierten, engen Toleranz, eingekauft werden. Die meisten Hersteller, die von "Selektiert" Reden, meinen wohl genau das damit.
Witziger "Fun Fact" am Rande: Diese Selektionsstufen gibt es auch bei der Herstellern von DA- Wandler- Chips! Ups, digital ist doch digital ist doch immer gleich?!
Na ja, bestimmt zocken Firmen wie Burr Brown (Texas Instruments) nur ihre dämlichen Kunden damit ab. Ist schon klar......
...So ein DA-Wandler Chip enthaelt halt auch analoge Schaltkreise. Aber ja, hab die sind ja auch alle gleich. Sorry.....
Gruß
Nicolas
Re: Matching bzw Paarbildung bei Nubert
Verfasst: Di 8. Dez 2015, 09:34
von root2
Weyoun hat geschrieben:...
Sorry, aber es gibt Dinge, die bei zuvor einigermaßen vernünftig gewählten Bauteiltoleranzen einfach nicht notwendig sind. Wenn auf der Frequenzweiche natürlich ausschließlich Kondensatoren, Spulen und Widerstände mit +/- 10 Prozent Toleranz verbaut werden, dann sieht das natürlich anders aus. Aber Nubert betreibt einen Heidenaufwand bei der Selektion der Bauteile, so dass ein nachträgliches "Matching" nicht notwendig ist.
Wer natürlich unbedingt Lautsprecher >> 10.000 € das Paar kaufen MUSS, der sieht das vielleicht anders...
+1 hierfür.
Was bringen mir 99.99% paargleiche Lautsprecher, wenn mein Raum zu 1% nicht symmetrisch ist?
Re: Matching bzw Paarbildung bei Nubert
Verfasst: Di 8. Dez 2015, 09:42
von Weyoun
nicolas_graeter hat geschrieben:Ich würde sagen, Nubert betreibt eine aufwändige Entwicklung und wählt die Bauteile sorgfältig aus. Selektion findet wohl nicht statt, der Begriff wird eigentlich dafür verwendet, durch Aussuchen von Bauteilen aus einer Charche die geeignetsten herauszusuchen um damit Serienstreuungen auszugleichen. Z.B. Kondensatoren können ja schon vom Hersteller vorselektiert, d.h. mit einer garantierten, engen Toleranz, eingekauft werden. Die meisten Hersteller, die von "Selektiert" Reden, meinen wohl genau das damit.
Schon klar, dass Nubert nicht selbst selektiert! Das ist wie bei uns im Automotive-Sektor: Die Hersteller der Bauelemente selektieren im Kundenauftrag selber, damit dieser Chargen geringerer Schwankungsbreiten bekommt. Dafür zahlt der Kunde halt pro Bauteil auch deutlich mehr.
nicolas_graeter hat geschrieben:Witziger "Fun Fact" am Rande: Diese Selektionsstufen gibt es auch bei der Herstellern von DA- Wandler- Chips! Ups, digital ist doch digital ist doch immer gleich?!
Na ja, bestimmt zocken Firmen wie Burr Brown (Texas Instruments) nur ihre dämlichen Kunden damit ab. Ist schon klar......
...So ein DA-Wandler Chip enthaelt halt auch analoge Schaltkreise. Aber ja, hab die sind ja auch alle gleich. Sorry.....
Wer hat das je behauptet? Die Schaltschwellen, ab welchem Spannungspegel das nächst höhere LSB erkannt wird, hängt natürlich von der Qualität der analogen Beschaltung für dem eigentlichen D/A-Wandler (der selber ist nur ein strunzdoofer µC). Die Frage ist aber, ob der Kunde das ganze "Paket" kauft (µC plus Standardbeschaltung in verschiedenen "Qualitätsstufen"), oder ob er nur die reinen A/D-Wandler ordert und die Beschaltung in Eigenregie vornimmt.
Massenhersteller kaufen "von der Stange", Premiumhersteller designen gerne komplett alles selber.