Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Hi zusammen,
momentan planen wir unser neues Eigenheim.
Voraussichtlich wird der Raum 35m2 groß und 2.90 Meter
hoch. Eine Seite ist offen zum Esszimmer.
Ich mache mir jetzt schon Gedanken wegen der Raumakustik.

Macht es Sinn, bei der Raumhöhe überhaupt ein Deckensegel
zu betreiben?

Danke schon mal

ICH persönlich glaube, dass sich der Einsatz von Deckensegeln (bis zu einem gewissen Grad unabhängig von der Raumhöhe) schon deutlich bemerkbar macht.
Bei uns ist das WZ zwar "nur" 250cm hoch, Nachall wurde aber DEUTLICH gesenkt & deutlich lautere Pegel sind nun entspannter möglich...

Wenn der Rohbau noch nicht steht, wäre noch eine Möglichkeit, sogenannten Akkustikputz zu verwenden. Der hat wohl eine ähnlich absorbierende Wirkung und ist gänzlich unsichtbar, da er direkt unter die Deckenplatte in mehreren Schichten aufgetragen wird.

Vor gar nicht all zu langer Zeit hat hier mal ein User seine Erfahrungen mit Akkustikputz mitgeteilt (Forensuche).

Den besten Wirkungsgrad bei tieferen Frequenzen erreichen poröse Absorber wie Deckensegel, wenn sie in einigem Abstand zu Decke aufgehängt werden. Der Mindestabstand sollte dabei mindestens der Dicke des Absorbers entsprechen. Ideal wäre ein Abstand von mehr als 20cm. Bei 10cm Dicke (Basotect) plus 10cm Luft reicht die Wirkung bis ca. 400 hz runter (Quelle: poison-nuke.de) Das gibt natürlich in den meisten Räume Probleme mit der verbleibenden Raumhöhe. Akustikputze sind direkt auf der Wand/Decke aufgetragen und wirken so nur im Hochtonbereich, vergleichbar mit einer Absorberplatte (zB Basotect) die direkt an die Decke geklebt wird. poison -nuke rät davon grundsätzlich eher ab.

Akustikputze sind auch nicht gerade preiswert. Mir wurden mal für eine 2cm Schicht Preise von ca. 50-100Euro/m2 genannt. Dafür bekommt man eine ganze Menge Basotect.... grüße

Super dann plane ich es ein.
Sobald der vorläufigen Grundriss fertig ist, poste ich ihn.
Vielleicht hat jemand noch Ideen die Akustik zu verbessern.
Ansonsten vielen Dank schon mal

kitaitz hat geschrieben: Macht es Sinn, bei der Raumhöhe überhaupt ein Deckensegel
zu betreiben?

Deckensegel hat zwei Aufgaben: Senkung der Erstreflexionen und Senkung des Nachhalls.

Erstreflexionen sind die Geräusche welche in den ersten 15ms nach dem Direktschall am Ohr ankommen - das Ohr "verschmilzt" nämlich alles was ankommt zu einem Schallereignis und dann klingt nicht mehr gut. Man versucht die Reflexionen in diesem Zeitfenster also um 15-20db leiser zu bekommen. Bei Hörabstand 3 Meter braucht die Deckenreflexion bei 2,5M Höhe etwa 4,10Meter Strecke, und bei 2,9M Höhe etwa 4,7Meter Strecke. Relativ zum Originalereignis also 1,1 bzw. 1,7 Meter. Bei 34cm pro ms, sind das jeweils 3 bzw. 5 ms. Es bleibt also in beiden Fällen sehr relevant da was zu machen. Eine Abnahme des Schallpegels findet bei so geringen Distanzunterschieden auch nicht statt (Daumenregel ist 6db weniger bei doppelter Entfernung). Also bleibt die Notwendigkeit des Deckensegel als Maßnahme in Summe in jedem Fall genauso wichtig.
Zur Wirkungsweise wurde ja schon etwas geschrieben. Hier kannst du die Absorptionswirkung abhängig vom Abstand ausrechnen: http://www.acousticmodelling.com/porous.php (Basotect hat 10-20.000 Pa.s/m2 Flow resistivity; In der Grafik bedeutet 1 -> 100% Absorption, 0,8 analog dazu 80% etc.)

Für den Nachhall bleibt die Effektivität natürlich ebenfalls erhalten, hier sollte man nur bedenken, dass der höhere Raum eine größere Oberfläche (Seitenwände sind größer) hat und es dementsprechend mehr Reflexionen gibt. Für die gleiche Wirkung sollte man also im Zweifel etwas größer dimensionieren um auf das gleiche Level zu kommen.

Ich empfehle, mehrere Segel zu verwenden und diese schräg gegen die Decke zu hängen und zwar so, dass die Reflektion vom Kopf weg geht. Der Grund ist zweierlei:

1) Es gibt durch den varianten Abstand zur Decke keinen ausgeprägten Kammfiltereffekt hinsichtlich der Dämpfung der tiefen Frequenzen, weil sich mehrere Kurvenverläufe überlagern.

2) Die hohen Frequenzen, die flach auf den Absorber fallen und stärker reflektiert würden, gelangen nicht direkt ans Ohr. Im Studio (Hörposition vorne) wären sie hinten nur Decke gekippt - reflektieren also eher nach hinten. Im Hörraum mit Hörposition hinten, wäre die hintere Kante von der Decke weggekippt, reflektiert also vor dem Hörer nach unten.

Hallo zusammen,

ein kleiner Zwischenstand von mir.
So wie das im Leben ist, ändert sich öfters mal was.
Zwischenzeitlich ist jetzt eine Deckenhöhe von 2,50 m fix.
Der Bau startet diesen Monat und ich hoffe das am Ende Geld für ein Segel übrig ist

Hilfe brauch ich trotzdem noch

Ich hab mal den Grundriss vom Wohnzimmer hoch geladen.
Der Raum misst eine Größe von 6,54 x 4,86 m. Der Tv/Nubis sollen oben an der langen Seite stehen.

Wie man sehen kann, ist der Raum mit 2 Durchgängen jeweils mit 2,5 x 1,3 Meter ausgestattet, die später mit Schiebetüren bestückt werden.
Fenster sind alle bodentief und als Fussbodenbelag werden Fließen gelegt.
Die linke Wand hat eine Flügeltür 2,20 x 2,00 m und eine Tür zur Terrasse 220 x 1,00 m
Das Sofa soll am unterem Ende ca. 1,5-2,0 m von der unteren Wand entfernt, mitten im Raum stehen. Also von beiden Seiten begehbar.
Sitzabstand zum TV ca. 4-5 m, das wird dann im fertigem Raum angepasst.
Die Deckenlautsprecher sollen ca. 1,5 m vor und hinter der Sitzposition montiert werden (hoffe das passt).
Meine 11er Veros, sollen 3,5 m auseinander und 1 Meter zur Rückwand stehen.

Meine bedenken, ich kann den Klang sehr schwer einschätzen, da der Raum zwei Eingänge/Ausgänge hat und die Sitzposition weit im Raum ist.
Was sagen die Profis hier, zwecks Raumakustik ?
Vielleicht hat noch jemand Tips für eine optimale Aufstellung.
Würde mich um eine Einschätzung freuen.

Noch was ganz wichtiges,

ich bin der Herr im Wohnzimmer und kann alles so stellen wie es dem Klang zugute kommt

Also ,

1) Deckensegel bei 2,90m? oder bei 2,50m?
Ist auch egal, würde beides gehen, nur der Standpunkt würde sich ändern.
Wenn ich es iwann mal schaffe ein Deckensegel zu montieren, dann wird es auf jeden Fall eins von MR Akustik.
Nicht, weil ich Sebastian und Magnus so mag und Werbung für sie machen möchte (aber ich mag euch trotzdem ), sondern weil ich bis dato noch kein Deckensegel mit so einem geilen Metallrahmen gesehen habe.
Zudem ist es relativ günstig.

2) Deckenlautsprecher sollen laut Atmos Whitepaper 2m vor die Hörposition und leicht hinter die Hörposition.

3) Front an die nördliche Wand, rechts an die Wand eventuell einen schönen Motivabsorber (schau dazu mal in die Galerie des Users "Lars S". Wegen der Fenster an der linken Wand einen wohnraumkompatibelen Akustikvorhang.
Tiefbass muss man schauen wenn es soweit ist, aber da würde ich elektronisch nachhelfen.

Hallo zusammen,
vielen Dank schon mal.

Ich glaube, man kann es nicht genau sagen wie es später klingt.
Ich warte die Fertigstellung ab und entscheide dann welche
Maßnahme man treffen muss.

Ich werde mich melden, wenn es soweit ist.