Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Hallo liebe Forianer,
nachfolgend ein Vergleich zwischen meiner A300 und der NuLine 84+ATM.
Ausgangslage: nach der NuBox381 und der NV4 bin ich seit 2014 bei der A300 angekommen. Mit dem Klangbild bin ich soweit zufrieden, aber: ich muss die LS in meinem kleinen Wohn-Hörraum regelmäßig auf-und abbauen und das jeweilige An-und -Entkabeln der aktiven nervt mit der Zeit. Zudem dauert es immer eine Weile, bis ich die Boxen samt Ständern und Entkopplung zum Musikhören exakt im Raum positioniert habe. Eine Alternative in Form einer kleinen Standbox sollte deshalb her. Bei einem Hörabstand von 2,00m fielen in der Vorauswahl die "Chassis-Monster" 264 und 284 von vornherein heraus. Auch die NV110 sind mir zu hoch, sie dominieren das Zimmerchen einfach zu sehr. Zwischen 85 und max.95cm Höhe der Boxen blieben damit zwangsläufig nur die NL84 in der Auswahl. Das zugehörige ATM habe ich gleich mitgeordert, da ich mit diesem "Zauberkästchen" schon bei der NV4 nur gute Erfahrungen gemacht habe. Für mich ein ganz klares "must have". Schade, dass Nubert unter 110cm keine Standboxen in der Nuvero-Serie anbietet. Eine NV60 als Standbox mit 90/95cm Höhe hätte ich sofort geordert. Der Hörvergleich fand in vier Durchgängen statt, einmal wie im Photo zu sehen in AB-BA-Aufstellung, einmal mit angepasster Höhe der Lautsprecher und jeweils einmal nur ein Paar der NL und NuPro...
Was mir sofort auffiel: Um den Klang der beiden wirklich objektiv direkt miteinander vergleichen zu können, sollte man unbedingt die Hochtöner jeweils auf "in etwa gleicher Höhe" positionieren. Das verändert das Klangbild schon deutlich. Ich habe die NL deshalb für den direkten Hörvergleich anders, als auf dem Photo zu sehen, auf einen kleinen Sockel gestellt.
Zum Höreindruck:
Im Bassbereich empfinde ich die NL als absolut ebenbürtig, bei lauten Pegeln liefert sie sogar mehr Tiefstbass. Schön zu hören bei Gerry Allen: "The Gathering". Auch bei Al Di Meolas "Kiss my Axe" kommen die brutalen Basschläge bei der NL differenzierter. Mag sein, dass die beiden Tieftöner eine harmonischere Anregung des Hörraumes bewirken. Die A300 agiert dafür etwas "schneller" bei Kickbässen. Die Mitten finde ich sehr ähnlich, der Hochtöner löst bei der NL84 allerdings deutlich feiner auf: Kostprobe: "Jazz at the Pawnshop"; beim Titel: "Limehouse Blues" hört man am Anfang viele Nebengeräusche im Jazzkeller wie Gläserklirren oder auch Gesprächsfetzen. Diese kommen bei der NL84 detailreicher rüber. Kurz vor dem Einsetzen des Jazzbesens klingelt im Hintergrund eine alte Registrierkasse. Dieses Klingeln geht bei der A300 etwas unter, die NL bringt es viel deutlicher zu Gehör.Das Klangbild reicht höher über die Lautsprecher hinaus als bei der NuPro, ein Effekt, der besonders erstaunlich ist, da die Nupro doch auf ihren Ständern eine größere Gesamthöhe aufweisen als die NL ohne. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die NL im positiven Sinne "fülliger" im Klangbild sind, sie füllen das Zimmerchen besser mit Musik. Die NL klingt für mich "cremiger", analoger", "erdiger" als die A300. Diese agiert dafür etwas "schneller", "schlackenloser". Zudem kann ich die Lautsprecher viel einfacher wieder wegräumen, was nicht nur beim großen Hausputz von Vorteil ist. Fazit: Die NL bleibt, die NuPro wandert zu einem guten Bekannten in die Nachbarschaft, der als ehemaliger Boxen-Selbstbauer ebenfalls von den Klang-Eigenschaften der NuPro begeistert ist und die LS auf einen festen Platz in seinem Arbeitszimmer stellen kann.

Schöner Bericht!

Mir ging es ähnlich, die A300 habe ich nach wenigen Tagen zurückgeschickt und die nuLine 84, die ich danach bestellt habe, ist geblieben....

Gibt's das, daß man von aktiv wieder zu passiv zurückwechselt? Die Vorteile überwiegen in der Regel immer (DSP Weiche, perfekte Abstimmung zw. Endstufe u. Chassis, extrem kurze Kette möglich, usw.).
Bei mir ging eine nuBox 513 sofort zurück, weil die A-300 diese regelrecht an die Wand spielte. Tieferer Bass, mehr Räumlichkeit, Kraft ohne Ende, losgelösterer Klang.

Ob hier nicht die vorteilhaftere Mobilität dem objektiven Klangeindruck im Wege stand?

Bert V. hat geschrieben: Ob hier nicht die vorteilhaftere Mobilität dem objektiven Klangeindruck im Wege stand?

Muss ja nicht sein, denn welchen Klang man in seinen Räumlichkeiten bevorzugt und welches Konzept man verfolgt, ist ja auch eine persönliche Geschmacksfrage. Mir hat die A-200 auch besser als die A-300 gefallen und so setzt jeder seine Prioritäten. Die Mobilität kommt bei Rocsam dann noch oben drauf, kann ich gut nachvollziehen und wird sicherlich im Endeffekt auch eine Rolle gespielt haben. Bildlich gefallen mir die 84 in seinem Raum auch besser als die 300 auf Ständern.

Klar, in der Theorie haben die A300 mehr Vorteile. Deshalb habe ich die ja auch zuerst gekauft. Das ATM bringt aber ähnliche Anpassungsmöglichkeiten an die Raumakustik und die Grenzfrequenz-Beeinflussung habe ich bei der NuPro nie benutzt. Die NL84 finde ich optisch gelungener, dass bleibt aber wirklich Geschmackssache. Zur 513 kann ich nix sagen da nie gehört. Inwieweit sich die bessere Feinauflösung der NL bemerkbar macht, kann ja anhand der Musikbeispiele jeder für seinen Raum selbst herausfinden. Mein Raum ist eher stark bedämpft, in hell klingenden Wohn-Hallen mag das Ergebnis ein anderes sein.

Bert V. hat geschrieben:Die Vorteile überwiegen in der Regel immer (DSP Weiche, perfekte Abstimmung zw. Endstufe u. Chassis, extrem kurze Kette möglich, usw.).

Naja, Punkt 2 und 3 sind irrelevant, Punkt 1 ist umso weniger relevant, je fähiger der Entwickler der Passivweiche ist. Die größten Vorteile der Aktivtechnik sehe ich bei hohen Pegeln, weil keine Leistung in Widerständen verbraten werden muss, und viel ausgefeiltere Lösungen zum Schutz der Chassis realisierbar sind.

Zweck0r hat geschrieben: Die größten Vorteile der Aktivtechnik sehe ich bei hohen Pegeln, weil keine Leistung in Widerständen verbraten werden muss, und viel ausgefeiltere Lösungen zum Schutz der Chassis realisierbar sind.

Zudem sind sie ist vielseitiger einzusetzen, brauchen keine Verstärkerleistung und wird zukünftig eine immer größere Rolle spielen.

pr hat geschrieben:

Zweck0r hat geschrieben: Die größten Vorteile der Aktivtechnik sehe ich bei hohen Pegeln, weil keine Leistung in Widerständen verbraten werden muss, und viel ausgefeiltere Lösungen zum Schutz der Chassis realisierbar sind.

Zudem sind sie ist vielseitiger einzusetzen, brauchen keine Verstärkerleistung und wird zukünftig eine immer größere Rolle spielen.

Das denke,ich auch. Allein schon wegen der immer beliebteren drahtlosen Musikwiedergabe.

Aber die Aktivsten wollen die passiven Systme ja gerne und oft bald tot reden. Aber da täuschen sie sich gewaltig. Passive Systeme wird es noch in 50 Jahren geben. HiFi ist nicht immer mit Vernunft zu erklären und die Faszination fürs drumherum ist aktuell denn je.

aaof hat geschrieben: Aber die Aktivsten wollen die passiven Systme ja gerne und oft bald tot reden. Aber da täuschen sie sich gewaltig. Passive Systeme wird es noch in 50 Jahren geben. HiFi ist nicht immer mit Vernunft zu erklären und die Faszination fürs drumherum ist aktuell denn je.

Nein, nicht tot reden. Aber digital ist eben die Zukunft und die Indusrie wird es immer mehr vermarkten. Die jüngeren werden auch bald nicht mehr wissen was analog ist oder war. Auch heute noch gibt es Plattenspieler, aber kaum noch "Schallplatten" der heutigen, gefragten und angesagten Musik. Es werden nur noch wenige sein die, evtl. auch aus "nostalgischen" Gründen, analog vorziehen, denn meistens sind es ältere. Die jungen Leute werden mit CD, DVD, Blue-ray, Wi-Fi und Bluetooth groß. Von der guten, alten "Röhre" spricht heute auch niemand mehr, ebensowenig wie das bis vor kurzem noch hochgelobte und wie heiße Würstchen angepriesene 3D.

pr hat geschrieben:

aaof hat geschrieben: Aber die Aktivsten wollen die passiven Systme ja gerne und oft bald tot reden. Aber da täuschen sie sich gewaltig. Passive Systeme wird es noch in 50 Jahren geben. HiFi ist nicht immer mit Vernunft zu erklären und die Faszination fürs drumherum ist aktuell denn je.

Nein, nicht tot reden. Aber digital ist eben die Zukunft und die Indusrie wird es immer mehr vermarkten. Die jüngeren werden auch bald nicht mehr wissen was analog ist oder war. Auch heute noch gibt es Plattenspieler, aber kaum noch "Schallplatten" der heutigen, gefragten und angesagten Musik. Es werden nur noch wenige sein die, evtl. auch aus "nostalgischen" Gründen, analog vorziehen, denn meistens sind es ältere. Die jungen Leute werden mit CD, DVD, Blue-ray, Wi-Fi und Bluetooth groß. Von der guten, alten "Röhre" spricht heute auch niemand mehr, ebensowenig wie das bis vor kurzem noch hochgelobte und wie heiße Würstchen angepriesene 3D.

Darauf würde ich nicht wetten. Die Röhre ist, zumindest bei Hifi immer noch nicht tot zu kriegen und die LP scheint nach einem Zeitungsbericht unserer Tageszeitung wieder auf dem Vormarsch zu sein.
Beim Rundfunk scheint DAB+ womöglich ein Flop zu werden.