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Mein AVR Wechsel: alte Highend-Klasse vs aktuelle Midrange

Verfasst: Do 4. Aug 2016, 16:31
von RalfE
Vor ein Paar Wochen hat mein Pioneer SC LX 82 nach 5,5Jahren mich mit Rauschen auf allen Kanälen "beglückt". Dies war auch vorhanden, wenn ich über die Preouts auf einen separaten Verstärker gegangen bin. Boxen an diesen angeschlossen und alles ok. Also Fehler am AVR bestätigt und entschieden, für ein 5,5 Jahre altes Modell lohnt sich der Reparaturaufwand nicht.

Was war mir wichtig: PreOuts (Option auf nuPro Wechsel), Spotify Connect, Bluetooth, 4K fähig (wenn ich jetzt schon Neukaufen wollte/musste), kein Onkyo und Pio. Dolby Atmos etc. nicht von Bedeutung, da keine Ambitionen für die nächsten 3-5 Jahre.
Mit kurzen Check mit Sebastian bin ich beim Yamaha RX-V779 rausgekommen. Bei Amazon bestellt, da ich ihn sehr schnell wollte und am Ende 650€ bezahlt. Er leistet nun schon seit paar Wochen Dienste, Zeit mal zu gucken, wie sich aktuelle Midrange zur damaligen Spitzenklasse (hab im Abverkauf, da der 83er angekündigt wurde, 1500€ statt 2500€ bezahlt).

Der Yamaha ist kleiner und leichter. Gegenüber dem Pio konnte ich mir ein "süß" beim Auspacken nicht verkneifen :D Design gefällt, leicht Schade ist die fehlende Frontklappe für die Frontanschlüsse. Hab ich nie genutzt am Pio und fand es schön, eine Cleane Front zu haben: Zwei Drehregler, Display, mehr braucht Mann nicht :D
An der Rückseite fallen die reduzierte Anzahl der Toneingänge. Aber gut, ich hab alles angeschlossen bekommen und der Trend ist ja nicht Yamaha-spezifisch.
Schön: Der Yamaha hat zwei Subwoofer-Ausgänge, der Pio lediglich einen.

Die Fernbedienung ist gut gemacht: liegt gut in der Hand und das wichtige Mittelfeld ist blind bedienbar. Die Sektion zur Quellenwahl ist optisch abgesetzt, was gut strukturiert. Vom Pio vermisse ich die Funktion. Aber OK, zielt man halt wieder aufs Gerät. Die relevanten Funktionen der Zuspieler/TV habe ich einprogrammiert, was gut von der Hand ging,

Menü ist sinnvoll strukturiert und ich finde mich sehr gut zurecht. Pio war da sehr auf das Einmesssystem gestrickt. Bislang lief nur die YPAO Einmessung, was soweit schon gut anhört.
Mit Sebastian wird noch der Feinschliff erfolgen. Positiv ist, dass die PEQs gut anpassbar sind - der Pio konnte nur Oktavweise eingreifen - bei 62 Hz war Feierabend. Alter hin oder her, was aber selbst damals für ein Spitzenmodell schwach ist. Beim Pio haben wir rein manuell das beste aus dem möglichen geholt, da das Einmesssystem nach Messungen kaum was gemacht hat. Wenn man den Vergleich hat (und die Ahnung hat), stinkt das Pio Einmesssystem ab. Vor allem, für die Einmessdauer (fast 15min) ist es traurig.

Leistungstechnisch kann ich mich nicht beklagen. Bislang gehe ich bis -17,5 auf einer Skala bis +16. Imho trennen beide AVRs 50 Watt in Stereo - geschenkt. In den Regionen bin ich nicht unterwegs, so dass dies Relevanz für mich hat. Der Pio ist als Class D Verstärker deutlich kühler,aber der Yamaha hat genug Luft, so dass es nicht kritisch ist.

Ganz großer Fan bin ich von DSPs geworden. Diese sind sehr gut balanciert und klingen nie künstlich. Gerade beim 7-Channel-Stereo Upmix klang dies beim Pio immer so künstlich, dass man immer auf normales Stereo zurück ging. Der Yamaha erweitert das Klangbild gut, der Raum ist voller, aber es klingt nicht falsch. Stimmen und Klangeffekte bleiben dort, wo sie sein sollen. Bei Filmen waren die Pio-DSPs gut, aber bei Musik, wo ich noch die meiste Verwendung sehe, ist die Pio-Performance eher Daumen runter.

Auch nur großartig: Die App. Sie läuft schnell und mittlerweile Steuer ich Musik only nur noch übers iPad. Viele DSPs können angepasst werden, was wunderbar via Touch in der App realisiert ist. Über den Langzeitsupport bin ich positiv gestimmt, da Sebastians Yamaha immer noch unterstützt wird, der ähnlich alt wie mein Pio ist.
Pio und App hat mich nie überzeugt. Schneller war ich immer mit der Fernbedienung und beim zweiten Nachfolgemodell flog der Support für mein Modell auch raus, was einfach auch mal schwach ist.

Persönlich war ich sehr überrascht, wie viel ich für vergleichsweise kleines Geld bekomme. Selbst neumodischen Kram rausgenommen, was es 2011 nicht gab, fällt für mich der Vergleich eher ernüchternd aus für den Pio. Für den Mehrpreis gibt es wenig, was bei der täglichen Verwendung überzeugt. Die paar Watt mehr schlagen in dem Bereich kaum praxisrelevant auf. Wenn ich es in den Grenzbereichen beider Geräte es lauter haben will (und ich meine hörbar und spürbar, nicht messbar), dann komme ich um eine dedizierte Endstufe mit min. 500W eh nicht drum herum.

Persönlich bin ich mit meiner Wahl sehr zufrieden. Ich mag Spotify Connect auch über die Fernbedienung zu steuern, wenn ne Playlist läuft :)

BTW: Der Pio führt irgendwo ein Leben, Er brauchte überraschend viel bei EBay ein als Bastlergerät.

Vielleicht sind die Zeilen noch paar Leuten hilfreich bei der Kaufentscheidung.

Re: Mein AVR Wechsel: alte Highend VBS aktuelles Midrange

Verfasst: Do 4. Aug 2016, 17:34
von palefin
viel Spaß weiterhin... Gut, dass du nicht unter dem 779 geblieben bist :)

aber ne Endstufe mit 500 W ? glaub ich nicht, dass du so viel brauchst. Wenn du jetzt bei ca. -17 bist..... Ist meine Einstellung ohne Endstufe bei meinem Denon 3100 auch.... Und mit Endstufe viel lauter, obwohl die "nur" ca. 100 W bei 8 Ohm bringt...

Re: Mein AVR Wechsel: alte Highend VBS aktuelles Midrange

Verfasst: Do 4. Aug 2016, 17:44
von RalfE
Ich will und brauch auch keine Endstufe. Die 50W weniger Leistung des Yamaha sind wurscht. WENN ich mehr Pegel haben möchte, dann komm ich um >= 500W nicht umher.
Wenn man das verinnerlicht hat, gerade als Neuling, kann man ggf. sparen und ein/zwei Modelle kleiner kaufen.

Re: Mein AVR Wechsel: alte Highend-Klasse vs aktuelle Midran

Verfasst: Do 4. Aug 2016, 18:20
von caine2011
der yamaha ist halt ein ofen und das pio einmesssystem ist so beeindruckend, dass selbst ich, der nicht viel von sowas hält, enttäuscht war

aber der größte der kleinen yammis ist echt lecker...bis auf die nicht so hübsche fb :wink:

Re: Mein AVR Wechsel: alte Highend-Klasse vs aktuelle Midran

Verfasst: Do 4. Aug 2016, 18:29
von RalfE
caine2011 hat geschrieben:aber der größte der kleinen yammis ist echt lecker...bis auf die nicht so hübsche fb :wink:
Irgendwelche Differenzierungsoptionen neben einen 5. Standfuß braucht man als Hersteller doch noch ;)