Seite 1 von 1

Dialog Lift vs. Dolby Atmos / Auro 3D

Verfasst: So 4. Sep 2016, 11:55
von dektra1
Hallo zusammen,
ich möchte mir ein neues Heimkino bauen. Bisher habe ich eine Nuvero 7 unter der Leinwand. Bei meinem neuen Projekt soll (ohne transparente Leinwand) möglichst die Sprachen "aus der Leinwand" kommen. Yamaha bietet ein "Dialog Lift" bei einigen Receivern, wodurch der Center zusätzlich über zwei Front Highs eingehoben wird und dadurch die Sprache "wie aus der Leinwand" kommt.
Wie ist das bei Auro 3D bzw. Atmos? Lässt sich da auch der Center "anheben"?

Ich kann mich für kein System richtig entscheiden. Ich suche was universelles und denke das man mit Auro 3D dank Auromatic doch sehr gut bedient ist...

Danke euch!
Grüße, Wolfgang

Re: Dialog Lift vs. Dolby Atmos / Auro 3D

Verfasst: So 4. Sep 2016, 12:19
von multit
Einen Dialoglift bieten die größeren Yamaha-Receiver im Rahmen ihrer DSP-Programme.
Der neue 3060 und die Vorstufe CX-A5100 können die DSP-Funktionen auch bei Dolby Atmos- und DTS:X-Tonspuren anwenden, d.h. der Dialoglift funktioniert - die kleineren Receiver haben das nicht. Wenn Du Wert auf Dolby Atmos legst und ggf. dafür auch mal die engl. Tonspur bevorzugst, dann lege ich Dir einen der beiden genannten Receiver ans Herz. Ohne möchte ich z.B. nicht mehr!

Hingegen bei den Upmixern (Dolby Surround und Neural:X) sind die DSP-Funktionen nicht aktiv. HIer empfiehlt sich stattdessen eines der Movie-DSP (z.B. Spectacle oder Adventure).
Auro-3D wird von Yamaha gar nicht unterstützt.... die Movie-DSP's arbeiten aber ähnlich.

Die Aufstellung bzw. besser Aufhängung der Höhenlautsprecher ist allerdings nicht ganz trivial, wenn man alles gut nutzen will. Für den Dialoglift sollten die Höhenlautsprecher nicht allzusehr in den Raum hinein zum Hörplatz rücken, weil sonst auch die Phantomschallquelle in den Raum hinein wandert. Andererseits benötigt man bei niedrigen Deckenhöhen aber genug vertikalen Winkelabstand z.B. von den vorderen Höhenlautsprechern zu den Frontlautsprechern. Mir war und ist eine saubere Atmos/DTS:X-Wiedergabe deswegen wichtiger und ich verzichte auf Dialoglift (Höhenlautsprecher an der Decke ca. 1m zum Hörplatz hin). Außerdem mag ich die Klarheit der Stimmen aus einem guten Center (hier nuVero 7) direkt am unteren Ende der Leinwand lieber, als die Phantomquelle aus 3 Lautsprechern, nur um das 70cm nach oben zu hieven. Eher würde ich das nächste Mal eine akustisch transparente Leinwand einbauen und den Center dahinter auf Mitte stellen.

Re: Dialog Lift vs. Dolby Atmos / Auro 3D

Verfasst: Do 8. Sep 2016, 17:07
von Malcolm
Dialoglift funktioniert generell nur mit Front Presence-Lautsprechern optimal.

Für Atmos wären aber Deckenlautsprecher besser. Die kann man zwar auch zum Dialog-Lift einsetzen, klingt aber komisch, da die Stimme dann ortbar von vorne und oben kommt.

Diese Funktion beherrschen übrigens alle großen Hersteller aus Japan (und auch einige Engländer). Bei Pioneer können auch z.B. zwei Center angeschlossen werden (einer über und einer unter der Leinwand).

Bezüglich DSPs: Auro als Upmixer nutze ich persönlich nicht. Wenn man aber eine Auro-Tonspur hat (z.B. Lichtmond 3) sind die Yamaha DSPs aber keine Alterantive zu einem Auro Decoder. Da es dafür aber nicht viel Material gibt halte ich Auro für derzeit nicht relevant.

Akustisch transparente Leinwand hat natürlich den Vorteil dass man ohne DSPs etc. auskommt, dafür aber unter Umständen einen Hochtonabfall und (schlimmstenfalls) Moiree Effekte zu sehen bekommt -> zumindest bei schlechten Leinwänden und LCD-Projektoren.