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Musik verstehen kann ...

Verfasst: Fr 14. Okt 2016, 21:48
von aaof
man nur wenn man selber sich mal daran versucht hat. :o

Was haltet ihr von dieser, meiner These?

Ich persönliche halte Musik für eine enorme geistige Herausforderung, die neben viel Talent, Glück auch extreme Geduld und viel technisches Verständnis abverlangt.

Als ich vor vielen Jahren mal an eine Remixaufgabe herankam, was sehr selten war und was war ich stolz damals alleine über die Möglichkeit dazu, wurde meine Version später aufgrund geringer Massen Tauglichkeit abgelehnt. Was war ich damals am Boden zerstört. Wochenlang jedes Byte gequält, aber sie hatten ja recht, der Remix war wohl dann doch nix, wirr.. :mrgreen: Wobei die Mühen waren enorm. Das ging fast bis an die Grenzen zur Selbstaufgabe.

Demut und Respekt vor Musik habe ich aber damals aber beim produzieren gelernt. Ich würde heute Musik niemals mehr als schlecht oder gar minderwertig bezeichnen. Habe ich die Regler halbwissend doch mal selber gestellt.

Was befähigt Menschen eigentlich dazu, Musik als grundsätzlich schlecht zu betiteln, oder minderwertig zu bezeichnen, die selber nie welche gemacht haben? :?

Re: Musik verstehen kann ...

Verfasst: Fr 14. Okt 2016, 22:34
von BlueDanube
Natürlich kann man die Leistungen der an Musikproduktionen Beteiligten eher einschätzen, wenn man selbst einmal beteiligt war.
Das Endergebnis kann man aber auch beurteilen, wenn das nicht der Fall war.
Man muss kein Huhn sein um ein faules Ei zu erkennen!

Re: Musik verstehen kann ...

Verfasst: Fr 14. Okt 2016, 22:47
von MacSource
aaof hat geschrieben:Musik verstehen kann man nur wenn man selber sich mal daran versucht hat. :o
Was haltet ihr von dieser, meiner These?
nix :P

Musik ist mMn etwas, dass grundsätzlich jeden Menschen berührt, ist in allen Kulturkreisen so... Emotionen...
Und das auch, wenn man (wie ich) kein Instrument unfallfrei beherrscht!

Ob man bestimmte Genres mag, ist eine andere Sache. Ich z. B. höre ziemlich querbeet: Rock, Blues, Progressiv, Folk, aber auch barocke Kammermusik, Symphonien usw. usw...
Dagegen kann ich z. B. nichts anfangen mit Rap, HipHop, Techno, Peter-Brötzmann-Free-Jazz, Opern etc.

Bis hierhin ist das keine qualitative Wertung, sondern nur Geschmackssache!

Wenn wir uns aber Kategorien wie “Musikantenstadel“ / Wolle Petry, / Dieter Bohlen / geacastete DSDS-Bands zuwenden, dann maße ich mir allerdings an, die als zwar nicht handwerklich, wohl aber als künstlerisch-musikalisch schlecht zu bewerten!

Re: Musik verstehen kann ..

Verfasst: Sa 15. Okt 2016, 09:06
von aaof
Hehe, ok, naja, was Bohlen und Co. angeht, er produziert halt mehr oder weniger immer den gleichen Song, die Sänger werden halt nur immer ausgetauscht. :wink:

Was mich halt immer etwas (früher) geärgert hat, dass viele elektronische Musik als simpel gestrickt abgestempelt haben. Ich hab damals die Entwicklung von sogenannten Trackern miterlebt. Heute ähneln so Programme wie Fruity Loops (ich kannte noch die ersten Versionen, damals gerne belächelt) immer mehr professionellen Studioprogrammen, die mittlerweile einen Umfang erreicht haben, der erschlagend wirken kann. 8O Also die Einarbeitung in solche Systeme ist heute irre komplex und nicht mal so eben erledigt.

Kann nur jedem mal empfehlen, hier sich die Demos anzusehen oder die vielen Videos von aktiven Produktionen.

Und es ist ja nicht nur die Technik, n büssel Talent bzw. Gefühl für Töne und Melodie braucht man ja auch. Ich hab meist so subtil geklaut, dass es keiner merken würde, nichtmal der ursprünglichen Komponist. :mrgreen:

Re: Musik verstehen kann ...

Verfasst: Sa 15. Okt 2016, 10:23
von joe.i.m
Ich denke nicht das man selbst Musik gemacht haben muß und auch kein Musikstudium braucht, um Musik zu verstehen. Jedenfalls nicht verstehen in dem Sinn das sie anspricht oder etwas sagt/rüberbringt.
Vieleicht eher noch zum Verständnis dessen, was so an Zeit und Arbeit dahinter steckt, also um die Leistung des "Komponisten" zu verstehen.

Gruß joe

Re: Musik verstehen kann ...

Verfasst: Sa 15. Okt 2016, 12:04
von StefanB
Zunächst müsste mal definiert sein, was "Musik verstehen" denn bedeutet resp. bedeuten soll.

Um z.B. Bohlens Leistung valide einordnen zu können, ist es unerlässlich, ein Instrument erlernt zu haben mit allem drumherum, Harmonielehre usw. Soviel Moll und soviel Fröhlichkeit der Lieder, das geht eigentlich garnicht zusammen.

Stefan

Re: Musik verstehen kann ...

Verfasst: Sa 15. Okt 2016, 14:38
von root2
StefanB hat geschrieben:Zunächst müsste mal definiert sein, was "Musik verstehen" denn bedeutet resp. bedeuten soll....
Denke ich auch :)

Ich hab selbst recht viel Musik gemacht (und mache sie immernoch ab und zu). Und ich merke schon, dass ich oft unbewusst Musik "zerlege" (und z. B. Rhythmen, Akkordfolgen, anderes aus der Musiktheorie, etc. "analysiere"), wenn ich welche höre. Oder ich höre Dinge, die andere nicht sofort hören oder als "interessant" bemerken, die mich aber total faszinieren.

Aber verstehe ich deswegen Musik (besser)? Denke eher nicht :) Vielmehr glaube ich, dass ich halt eine etwas andere Sichtweise (Hörweise) bezüglich Musik habe.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Hören! :mrgreen:

Re: Musik verstehen kann ...

Verfasst: Sa 15. Okt 2016, 18:10
von zeitgespenst
Ich mache ja auch selbst schon ewig Musik, quasi mit Schulbeginn.
Im späten Teenageralter habe ich intensiv begonnen, Musik zu "komponieren", also der gewagte Ausdruck für eigene Musik, Medodien, Harmonien, Rhytmen etc.

Zum Glück habe ich einiges davon aufgenommen und erhalten.
Heute stelle ich fest, dass vieles, was ich vor Jahren für gelungen hielt, für mich heute nicht mehr gut hörbar ist.

Das heisst für mich, dass das Verständnis für Musik nichts mit der Befähigung, selbst Musik zu machen, zu tun hat und die Befähigung ganzheitlich über Musik zu "urteilen", streite ich mangels ausreichender Parameter sowieso jedem Menschen ab.

Man kann nur sagen, was einem gefällt und was nicht. Und wenn es die Mehrheit teilt, dann ist es wohl gute Musik.

Re: Musik verstehen kann ...

Verfasst: Sa 15. Okt 2016, 19:12
von engineer
zeitgespenst hat geschrieben: Man kann nur sagen, was einem gefällt und was nicht. Und wenn es die Mehrheit teilt, dann ist es wohl gute Musik.
Also mit DER Wertung wäre ich vorsichtig. Die große Masse versteht (schon aus mathematischen Gründen) nur mittelmäßig viel von Musik und die bestimmen den Main Stream. Das ist wie mit den Burgern, die für Viele gut genug sind, dass sie sie essen :-)

Wenn denen was nicht gefällt, muss es nicht schlecht sein, sondern kann auch sehr gut sein.

Man darf auch nicht vergessen, dass Geschmack auch eine Folge der Prägung ist. Man "lernt" quasi, gute Musik zu verstehen und zu mögen.

Das kann man sehen, wenn man sich mit klassischer Musik befasst. Am Anfang hört man die bekannten Melodien, die alle hören, wenn sie an Klassik denken. Später findet man die nicht mehr interessant genug. Dann braucht man mehr.

Re: Musik verstehen kann ...

Verfasst: So 16. Okt 2016, 15:54
von David 09
Die Musik, die ich als gut empfinde, empfindet der Großteil meiner Familie ziemlich bescheiden, also höre ich nach dieser Theorie schlechte Musik... :wink: :lol: