Meine Erfahrungen mit dem Behringer Feedback Destroyer
Verfasst: Mo 26. Jan 2004, 13:20
So, hier nun wie versprochen meine Erfahrungen mit dem Behringer Feedback Destroyer (im Folgenden "BFD").
- Wozu das Ganze?
--> Wie der blaue Graph in dieser Grafik
![Bild](http://klaus.the-paul.de/stuff/nubert/vorher_nachher.jpg)
zeigt, produziert mein Sub in meinem Hörraum drei sehr unangenehme Pegelspitzen sowie zwei starke Pegeleinbrüche. Mein Ziel war es, zumindest die Spitzen, die sich in einem viel zu lauten und unangenehmen Dröhnen äußern, zu kappen. Hierzu sollte der im BFD enthaltene parametrische EQ zum Einsatz kommen.
- Wie macht man das?
--> Eine sehr gute Anleitung (in englischer Sprache) gibt es hier. Da ich selbst keinerlei Erfahrung mit dem BFD oder anderen EQs hatte, bin ich ziemlich genau so vorgegangen, wie es dort beschrieben ist. Das dort verwendete Gerät ist der BFD Pro 1124, was wohl der Nachfolger meines Models zu sein scheint. Keine Ahnung, wo die Unterschiede liegen; an der Bedienung hat sich jedenfalls im für uns interessanten Bereich nichts geändert, ich konnte nämlich exakt nach der Anleitung vorgehen. Da in der Anleitung so ziemlich alles perfekt beschrieben ist, fasse ich hier nur kurz zusammen, was ich gemacht habe:
- BFD zwischen Sub-Preout und Sub eingeschleift.
- Dieses Excel Workbook heruntergeladen.
- Sinustöne von 16 bis 160 Hz auf CD gebrannt.
- Sinustöne abgespielt und mit dem Sound Level Meter (erhältlich bei Conrad) den jeweiligen Pegel am Hörplatz gemessen und notiert.
- Die notierten Pegel in das Excel Workbook eingetragen. Das Messgerät hat frequenzabhängige Ungenauigkeiten. Die Werte werden aber durch das Workbook automatisch korrigiert. Zwar sind die enthaltenen Korrekturwerte für ein Messgerät von Radio Shack, dieses ist jedoch mit dem Teil von Conrad baugleich oder -ähnlich. Nachdem alle Werte eingetragen waren, zeigte der blaue Graph den Frequenzgang am Hörplatz.
- Nun ging es an das Setzen der Filter. Der BFD verfügt über 10 Programme mit jeweils 12 Filtern pro Kanal. Da der Sub mono betrieben wird, stehen somit 12 Filter zur Verfügung, was mehr als genug ist. Ich habe sechs benötigt und denke, dass sich diese Zahl auch (trotz der noch geplanten Verbesserungen, s. u.) nicht erhöhen wird. Von den Filterarten, die der BFD anbietet, sind für unseren Zweck nur die parametrischen interessant. Bei den Programmen 4 und 5 sind in den Presets alle Filter auf "parametrisch" gestellt, weshalb ich Programm 4 auswählte. Wie man Filter setzt, entnehmen Interessierte bitte der Anleitung, das kann ich wirklich nicht besser beschreiben. Angemerkt sei aber, dass es weit weniger kompliziert ist, als es sich beim ersten Lesen der Anleitung anhört. Wichtig erscheint mir Zweierlei:
- Nachdem ein Filter gesetzt ist, muss unbedingt neu gemessen (und ins Workbook eingetragen) werden. Erst dann kann ein weiterer Filter sinnvoll gesetzt werden
- Beim Einstellen der Filter, insbesondere der "Bandwidth" muss man ziemlich viel experimentieren. Hat man aber erstmal zwei oder drei Filter gesetzt, bekommt man langsam ein Gefühl dafür, welche Werte Erfolg versprechen. Dennoch ist es ein Geduldsspiel, das mir jedoch ausgesprochen viel Spaß gemacht hat. Man sollte allerdings ausreichend Zeit mitbringen.
Wie der zweite Graph in der Grafik zeigt, konnte ich die Spitzen in der Tat erfolgreich kappen. Die Senken sind erwartungsgemäß geblieben; dabei kann man die bei 25 Hz wohl vernachlässigen. Störender ist da schon die bei 50 Hz; beseitigen lassen wird sie sich wohl nicht, jedoch sollte es möglich sein, sie steilflankiger zu machen und so auf einen geringeren Frequenzbereich zu begrenzen. Darum werde ich mich in den nächsten Tagen kümmern; vorläufig kann ich mit dem Ergebnis gut leben, zumal ich den Pegelunterschied zwischen 45 und 50 Hz immerhin von 23,5 dB auf jetzt 10,5 dB drücken konnte. Es gibt aber sicher noch Potential für Verbesserung; unter anderem werde ich mich vielleicht auch mal an die in der Anleitung abgebildete (und empfohlene) "house curve" herantasten.
Nach der ganzen Messerei war ich natürlich gespannt darauf, ob und wie sich die Arbeit klanglich auswirkt. Und in der Tat ist der Unterschied gewaltig; das nervige Dröhnen, das teilweise alles andere übertönt hat, glänzt durch Abwesenheit.
Natürlich ist bei den besagten Frequenzen der Nachhall nach wie vor zu hoch, es entfällt ja nur die "Verstärkung" durch den Raum, bzw. es wird automatisch ein geringerer Ausgangspegel durch den Raum verstärkt. Aber entscheidend und wirklich wohltuend ist, dass nun nicht mehr alle anderen Frequenzen in den Hintergrund rücken, wenn ein im kritischen Bereich liegender Ton abgespielt wird. Viele Jazzaufnahmen habe ich bisher nicht (oder nicht mit Sub) hören wollen, weil das Dröhnen sämtlichen Spaß daran nahm. Jetzt kann ich sie ruhigen Gewissens hören. Natürlich variiert der Effekt von Aufnahme zu Aufnahme; wo sich wenig im kritischen Bereich tut, fällt er logischerweise geringer aus. Das gilt für Filme und Musik gleichermaßen. Da es jedoch kaum Software gibt, wo nicht mindestens Töne bis 70 Hz vorkommen, gibt es de facto bei jeder Software eine mehr oder weniger deutliche Verbesserung. Geht es, wie bei vielen Filmen, bis 30 Hz hinunter, fallen alle drei Peaks weg, was wirklich einem neuen Hörerlebnis gleichkommt. Rauschen oder sonstige Störgeräusche / Verzerrungen verursacht der BFD nicht, jedoch meldet er sich beim Einschalten mit einem "Plopp" über den Sub an. Das kann vermieden werden, indem man den Sub erst nach dem BFD einschaltet oder letzteren erst gar nicht ausschaltet. Viel Strom frisst er nicht, dennoch bevorzuge ich die erste Alternative.
Fazit: Bedenkt man den finanziellen Aufwand (70 € BFD, ca. 25 € für das Messgerät, welches ich aber schon hatte), ist das Ergebnis sensationell. Insbesondere, wenn man diese Investition in Relation zu den Unsummen setzt, die in unseren Anlagen stecken.![Wink ;-)](./images/smilies/icon/wink.gif)
Wer bereit ist, neben tausenden von Euros auch etwas Zeit und Mühe in seine Anlage zu investieren, der kann sich imho mal näher mit dem BFD beschäftigen. Natürlich eignet er sich nicht zum Einschleifen in das Main-Signal. Zwischen Amp und Sub ist er aber ein gutes und kostengünstiges Mittel, die gröbsten Auswirkungen des Hörraumes etwas zu entschärfen.
Gruß,
Philipp
P.S.: Vielen Dank an Forrest Gump für das Bereitstellen seines Webspace und an g. vogt für das Anbieten seines Webspace!![Smile :-)](./images/smilies/icon/smile.gif)
- Wozu das Ganze?
--> Wie der blaue Graph in dieser Grafik
![Bild](http://klaus.the-paul.de/stuff/nubert/vorher_nachher.jpg)
zeigt, produziert mein Sub in meinem Hörraum drei sehr unangenehme Pegelspitzen sowie zwei starke Pegeleinbrüche. Mein Ziel war es, zumindest die Spitzen, die sich in einem viel zu lauten und unangenehmen Dröhnen äußern, zu kappen. Hierzu sollte der im BFD enthaltene parametrische EQ zum Einsatz kommen.
- Wie macht man das?
--> Eine sehr gute Anleitung (in englischer Sprache) gibt es hier. Da ich selbst keinerlei Erfahrung mit dem BFD oder anderen EQs hatte, bin ich ziemlich genau so vorgegangen, wie es dort beschrieben ist. Das dort verwendete Gerät ist der BFD Pro 1124, was wohl der Nachfolger meines Models zu sein scheint. Keine Ahnung, wo die Unterschiede liegen; an der Bedienung hat sich jedenfalls im für uns interessanten Bereich nichts geändert, ich konnte nämlich exakt nach der Anleitung vorgehen. Da in der Anleitung so ziemlich alles perfekt beschrieben ist, fasse ich hier nur kurz zusammen, was ich gemacht habe:
- BFD zwischen Sub-Preout und Sub eingeschleift.
- Dieses Excel Workbook heruntergeladen.
- Sinustöne von 16 bis 160 Hz auf CD gebrannt.
- Sinustöne abgespielt und mit dem Sound Level Meter (erhältlich bei Conrad) den jeweiligen Pegel am Hörplatz gemessen und notiert.
- Die notierten Pegel in das Excel Workbook eingetragen. Das Messgerät hat frequenzabhängige Ungenauigkeiten. Die Werte werden aber durch das Workbook automatisch korrigiert. Zwar sind die enthaltenen Korrekturwerte für ein Messgerät von Radio Shack, dieses ist jedoch mit dem Teil von Conrad baugleich oder -ähnlich. Nachdem alle Werte eingetragen waren, zeigte der blaue Graph den Frequenzgang am Hörplatz.
- Nun ging es an das Setzen der Filter. Der BFD verfügt über 10 Programme mit jeweils 12 Filtern pro Kanal. Da der Sub mono betrieben wird, stehen somit 12 Filter zur Verfügung, was mehr als genug ist. Ich habe sechs benötigt und denke, dass sich diese Zahl auch (trotz der noch geplanten Verbesserungen, s. u.) nicht erhöhen wird. Von den Filterarten, die der BFD anbietet, sind für unseren Zweck nur die parametrischen interessant. Bei den Programmen 4 und 5 sind in den Presets alle Filter auf "parametrisch" gestellt, weshalb ich Programm 4 auswählte. Wie man Filter setzt, entnehmen Interessierte bitte der Anleitung, das kann ich wirklich nicht besser beschreiben. Angemerkt sei aber, dass es weit weniger kompliziert ist, als es sich beim ersten Lesen der Anleitung anhört. Wichtig erscheint mir Zweierlei:
- Nachdem ein Filter gesetzt ist, muss unbedingt neu gemessen (und ins Workbook eingetragen) werden. Erst dann kann ein weiterer Filter sinnvoll gesetzt werden
- Beim Einstellen der Filter, insbesondere der "Bandwidth" muss man ziemlich viel experimentieren. Hat man aber erstmal zwei oder drei Filter gesetzt, bekommt man langsam ein Gefühl dafür, welche Werte Erfolg versprechen. Dennoch ist es ein Geduldsspiel, das mir jedoch ausgesprochen viel Spaß gemacht hat. Man sollte allerdings ausreichend Zeit mitbringen.
Wie der zweite Graph in der Grafik zeigt, konnte ich die Spitzen in der Tat erfolgreich kappen. Die Senken sind erwartungsgemäß geblieben; dabei kann man die bei 25 Hz wohl vernachlässigen. Störender ist da schon die bei 50 Hz; beseitigen lassen wird sie sich wohl nicht, jedoch sollte es möglich sein, sie steilflankiger zu machen und so auf einen geringeren Frequenzbereich zu begrenzen. Darum werde ich mich in den nächsten Tagen kümmern; vorläufig kann ich mit dem Ergebnis gut leben, zumal ich den Pegelunterschied zwischen 45 und 50 Hz immerhin von 23,5 dB auf jetzt 10,5 dB drücken konnte. Es gibt aber sicher noch Potential für Verbesserung; unter anderem werde ich mich vielleicht auch mal an die in der Anleitung abgebildete (und empfohlene) "house curve" herantasten.
Nach der ganzen Messerei war ich natürlich gespannt darauf, ob und wie sich die Arbeit klanglich auswirkt. Und in der Tat ist der Unterschied gewaltig; das nervige Dröhnen, das teilweise alles andere übertönt hat, glänzt durch Abwesenheit.
![Smile :-)](./images/smilies/icon/smile.gif)
Fazit: Bedenkt man den finanziellen Aufwand (70 € BFD, ca. 25 € für das Messgerät, welches ich aber schon hatte), ist das Ergebnis sensationell. Insbesondere, wenn man diese Investition in Relation zu den Unsummen setzt, die in unseren Anlagen stecken.
![Wink ;-)](./images/smilies/icon/wink.gif)
Wer bereit ist, neben tausenden von Euros auch etwas Zeit und Mühe in seine Anlage zu investieren, der kann sich imho mal näher mit dem BFD beschäftigen. Natürlich eignet er sich nicht zum Einschleifen in das Main-Signal. Zwischen Amp und Sub ist er aber ein gutes und kostengünstiges Mittel, die gröbsten Auswirkungen des Hörraumes etwas zu entschärfen.
Gruß,
Philipp
P.S.: Vielen Dank an Forrest Gump für das Bereitstellen seines Webspace und an g. vogt für das Anbieten seines Webspace!
![Smile :-)](./images/smilies/icon/smile.gif)