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Altersfreigaben

Verfasst: Mo 26. Jan 2004, 14:08
von Paul
Seltsame Altersfreigaben:
"28 Days Later" ab 18 Jahren, zwar viel Gewalt, aber dennoch erträglich (Fernsehniveau).
"Dreamchaser", ab 16 Jahren, sehr blutig mit echten Schockszenen, die auch mir den Atem rauben.

Verfasst: Mo 26. Jan 2004, 15:04
von Mike667
ich sag nur Haunted Hill - Evil loves to party!

ab 16 *kopfschüttel*

Verfasst: Mo 26. Jan 2004, 15:57
von bony
Hallo,

ich denke, dass oftmals gerade die unblutigen Gewaltfilme die bedenklicheren sind, in denen die Anwendung von Gewalt scheinbar keine Konsequenzen hat. Ein Film, in dem der "Held" ohne mit der Wimper zu zucken einen nach dem anderen niedermetzelt und am Schluss dafür noch gefeiert wird ist meiner Meinung schon was anderes, als z.B. ein (Anti-)Kriegsfilm, in dem schonungslos gezeigt wird, was passiert, wenn jemandem der Arm von einer Granate abgerissen wird, der zeigt, wie er leidet und der, wenn er gut gemacht ist, auch zeigt, wie diese Gewalt die Menschen verändert und womöglich den Rest ihres Lebens bis in ihre Albträume verfolgt.
Unterschiede gibt es vielleicht auch noch zwischen Gewalt in ganz offensichtlichen Fantasy-Filmen und Gewalt in Szenarien aus der scheinbar "realen" Welt.

Verfasst: Mo 26. Jan 2004, 19:33
von g.vogt
Hallo bony,

interessante Überlegungen. Ich habe den Eindruck, dass Filme, je "effektvoller" und "realistischer" sie Krieg, Leiden, Verstümmelung und Tod zeigen, nur mehr zur Entfremdung beitragen. Ich finde, es geht auch ohne solche Schocker. Ein Schauspieler, der etwas kann, vermag mich wesentlich intensiver zu berühren als "tolle" Tricks. Und Dokumentarfilme, in denen Menschen von ihrem Schicksal sprechen, halte ich für realistischer als Hollywood-Effekte. Beispielsweise hat mich der Dokumentarfilm über Traudl Junge (Hitlers Sekretärin) sehr beeindruckt: diese Frau hat den Rest ihres Lebens daran gelitten, dass sie als junge Frau nicht begriffen hat oder begreifen wollte, für wen sie da arbeitet.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mo 26. Jan 2004, 20:17
von JensII
Ich hatte grade ein Erlebniss:

Habe Duell Enmy at the Gates und Fluch der Karibik gekauft.
verkäuferin guckt auf DVD, dann auf mich und fragt : Sind sie schon 16?? Ich antworte: Sogar 21!
keine Frage nach nem Ausweis, Währe kein Thema gewesen, da ich 21 bin, aber geglaubt hat sie das wohl eher nicht. Also: Inkosequent. Was nützt da eine Alterfreigabe wenn sie nicht kontrolliert wird?

Verfasst: Mo 26. Jan 2004, 20:25
von bony
In wie fern (realitätsnahe) Gewaltdarstellung zu Entfremdung und Abstumpfung beiträgt, streiten sich ja immerwieder die Experten. Ich kann bestätigen, dass auch mich manch schlicht verfilmte Szene schon mehr berührt hat, als vieles actiongeladenes. Aber auch die ein oder andere "Gewaltverfilmung" ist mir sehr an die Nieren gegangen. Zwei unterschiedliche Herangehensweisen an ein Thema.

Übrigens musste ich feststellen, dass ich seit meinem Wehrdienst auf Gewaltdarstellungen viel empfindlicher und kritischer reagiere als zuvor. Über manche Freunde, die damals aus Gewissensgründen den Dienst an der Waffe verweigert haben, teilweise jedoch einen riesen Spaß an Gotcha und diversen Computerspielen haben, kann ich nur den Kopf schütteln. Eine möglicherweise entfremdende Wirkung von (realitätsnaher) Gewaltdarstellung ist evtl. sehr individuell und hängt vielleicht u.a. davon ab, in wie weit man sich mit den Protagonisten (nur annähernd) identifizieren kann.

Verfasst: Mo 26. Jan 2004, 20:34
von bony
Was nützt da eine Alterfreigabe wenn sie nicht kontrolliert wird?
Vielleicht hat sie dir ja doch geglaubt? 21 wäre für einen tatsächlich 15-jährigen doch eine ziemlich maßlose Übertreibung. Ich wäre mit 15 jedenfalls nicht so kühn gewesen.

Das mit der Altersfreigabe und der Kontrolle ist sowieso so eine Sache. Große Brüder und nachlässige Eltern gibt es ja schließlich genug...:wink:. Ich sehe die Altersangabe auch (und vielleicht sogar mehr) also einen Anhaltspunkt, wie ich z.B. als (verantwortungsbewusster) Erziehungsberechtigter oder sonst wie Verantwortlicher einen Film einschätzen muss. Die Altersangabe ist letztlich ja auch nur ein grober Anhaltspunkt. Mir sind jedenfalls schon 15-jährige begegnet, die mir reifer erschienen als manch 18-jähriger.

Verfasst: Di 27. Jan 2004, 08:11
von TheRock
bony hat geschrieben:
Das mit der Altersfreigabe und der Kontrolle ist sowieso so eine Sache. Große Brüder und nachlässige Eltern gibt es ja schließlich genug...:wink:. Ich sehe die Altersangabe auch (und vielleicht sogar mehr) also einen Anhaltspunkt, wie ich z.B. als (verantwortungsbewusster) Erziehungsberechtigter oder sonst wie Verantwortlicher einen Film einschätzen muss. Die Altersangabe ist letztlich ja auch nur ein grober Anhaltspunkt. Mir sind jedenfalls schon 15-jährige begegnet, die mir reifer erschienen als manch 18-jähriger.
...Das ist wohl wahr und umgekehrt!So gibt es 13, 15 jährige, die mit diversen Filmen oder Spielen richtig umgehen und einschätzen können und solche, die nie damit in Kontakt kommen sollten. Ähnlich auch bei "Erwachsenen". Auch dort gibt es Leute, die sabbernd mit Chips im Rachen dauerhaft Horror-und andere Filmchen konsumieren und in fragwürdige Gedankenwelten abdriften, während viele andere sich nur mal "unterhalten" möchten und nach Schluss "abschalten und vergessen"...

TR

Verfasst: Di 27. Jan 2004, 20:32
von JensII
@ Bony und TheRock:

Ihr habt ja recht, wenn ihr sagt, dass es reifere 15jährige gibt, als manch einen 18jährigen. Aber warum fragt mich die nette Verkäuferin?? Wenn sie eh glaubt, dass ich nicht 16/18 bin. es wäre ja kein Thema gewesen meinen Ausweis raus zu holen, aber so ist das INKONSEQUENT. Ich will der Frau ja nichts, aber entweder sie fragt, oder sie lässt es sein, aber wenn man eh KEINEN Nachweiß bringen muss, dass man 18 ist, dann stört das doch keinen mehr.

Und leider werden heute die meisten Filme von Unter18jährigen sowiso aus dem Netz gezogen. Da kontrolliert niemand.

PS: Fluch der Karibik ist ganz gut, BILD OK, Story auch und einen GOILEN SOUND!!