Hallo,
Die Phasendrehung und Signalverzögerung bei der Ankopplung von Subwoofern bei tiefen Frequenzen kommt von analogen/passiven Frequenzweichen. Digital kann man das ohne die bösen Nebenwirkungen erledigen
Man kann; das stimmt. Tuts aber nicht, warum auch immer.
Der einzige mir bekannte käuflich erwerbbare Digitalcontroller mit FIR-Filter, der phasenlinear arbeiten kann, stammt von K+H und ist nicht gerade ein Schnäppchen...
Die Phasendrehungen enstehen bei akustischen, passiven, aktiven und digitalen Filtern gleichermassen. Dagegen kann man nichts tun
Daher sollte es ein Entwicklungsziel sein, (hörbare) Phasendrehungen unter die Wahrnehmbarkeitsschwelle zu drücken.
@FuManchu:
Ich gehe davon aus, daß du die zahlreichen Kommentare zur Problematik kennst. Daher nur ein nichttechnisches Argument: Als man draufkam, daß man den Baß auch monaural wiedergeben kann, wurden Geräte entwickelt, die bzgl. der Trennfrequenz einen guten Kompromiß boten aus der Ortbarkeitsproblematik und Phasendrehungen. Diese fand man bei 80 bis 120Hz. Je nach Konzept, z.B. bei Baßboxen die in unmittelbarer Nähe zu den Fronts stehen, kann man höhere Trennfrequenzen um 120Hz realisieren; bei abseitig positionierten Subs eher 80Hz.
THX, Studionormen und fast alle Herstellerlösungen operierten im Bereich 80 bis 100Hz.
Im Zuge der Featurities lassen sich die Gerätehersteller nun immer wieder neues einfallen; z.B. Trennfrequenzen von 40 bsi 100Hz.
Dabei gäbe es ganz andere sinnvolle Dinge bzgl. Bassmanagement zu verwirklichen: Z.B. getrennte Einstellbarkeit der Filterflanke von Hochpaß und Tiefpaß oder Bassmanagement für hochauflösende Medien.
Nur ein Beispiel: AVR`s haben meist TP und HP mit 12dB/8ve. Eine Box die bis 60Hz geht, bildet aber schon einen HP mit 24dB/8ve. Du kannst dir vorstellen, was rauskommt, wenn man dazu noch den AVR-Filter überlagert.
Der Sub geht aber bis mind. 200Hz, da er ja auch noch den LFE übertragen muß, der mind. bis 120Hz geht; bei DVD-A noch höher.
Der wird nun mit dem AVR-Filter mit 12dB getrennt. Eine saubere Addition wird durch die unterschiedlichen Phasenlagen nicht möglich sein.
Dazu müsste die Box mindestens eine 8ve tiefer als die Trennfrequenz gehen; bei 80Hz also bis ca. 40Hz.
Der Wunsch immer tiefere Trennfrequenzen realisieren zu wollen (hab schon von 27Hz gelesen), resultiert darin (unsauberen) Baß zu verhindern. Nur wird das Ganze dadurch nur schlimmer.
Wer sich sich den ganzen Streß ersparen will, nehme gleich Lautsprecher die sauber bis 40Hz gehen und nutze den Sub exlusiv für den LFE.
Möchte man ein ähnlich gutes Ergebnis mit Sub/Sats erreichen, kommt man hingegen nicht umhin, etwas bzgl. optimaler Aufstellung zu hirnen und evtl auch mehrere Baßquellen einzusetzen.
Den Baß durch tiefe Trennfrequenzen "wegzuregeln" und lahm zu machen, ist hingegen keine gute Idee und führt zu einem Ergebnis, das meilenweit entfernt ist von ausgewachsenen Lautsprechern.
Ich persönlich trenne bei 100Hz mit resultierenden 18dB/8ve. Im Vergleich zu 80Hz oder auch 100Hz mit größerer Steilheit der Filter, klingt das knackiger. Der Baß kickt eben noch richtig. der Vergleich lief übrigens mit angepasstem Frequenzgang, soweit das möglich ist.
Dasselbe trifft im Übrigen auf exzessiven Einsatz von Notch-Filtern (siehe Nachbarthread zum BFD) zu. Daher auch hier immer nur die gröbsten Schnitzer leicht glätten. Alles andere macht den Baß schlapp und führt zu Vorurteilen, daß "linear" langweilig klinge. Dabei ist nur das Impulsverhalten total versaut....
Gruß, Uwe