Seite 1 von 2
Typische Klangcharakteristika der beiden Stereo-Kanäle
Verfasst: Di 27. Jan 2004, 23:23
von Matze81479
Hallo zusammen,
als ich zu Beginn des Jahres eine Rundumerneuerung meines Hifi-Equipments (HK 4550, NAD 521 BEE, 2 x NuWave 10) startete und endlich alles beisammen hatte, traute ich angesichts der völlig neuen Klangeindrücke regelrecht meinen Ohren nicht mehr - Hurra, endlich ein Stereo-Feeling! Aber irgendwie hatte ich ständig das Gefühl, das Klanggeschehen sei relativ "links-lastig". Die Pegelanzeigen bei der Aufnahme über den DAT-Player und auch das Eingangssignal am Mixer des PCs zeigten jedoch ein ausgeglichenes Verhalten. Also schob ich es zunächst auf den neuen HK4550 und tauschte das Teil gleich wieder beim Geiz-ist-Geil-Laden mit der Begründung um, die Pegel der beiden Front-LS-Klemmen seien unterschiedlich. Hat natürlich nichts genutzt ... Nächster Verdacht waren meine Ohren. Da sowieso mal wieder ein HNO-Arzttermin fällig war, hatte ich auch schon am nächsten Tag das Ergebnis: alles bestens ... Tja, das war zwar beruhigend, doch mein Höreindruck blieb leider bestehen.
Daher meine Frage: Stimmt mein Eindruck, dass bei vielen (durchschnittlichen) Aufnahmen v.a. der linke Kanal die Höhen und der rechte eher Mitten enthält? Dann würde ich annehmen, dass ich mich erst an die bisher ungewohnt präsenten Höhen der NuWave 10 gewöhnen und "richtig Hören Lernen" muss?!
Viele Grüße
Matthias
Verfasst: Di 27. Jan 2004, 23:32
von g.vogt
Hallo Matze81479,
verursacht vielleicht eine ungünstige Aufstellung diesen Höreindruck?
Hast du dich beim Hören mal probeweise ein bisschen bewegt, bspw. mal etwas nach vorne geneigt?
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: Mi 28. Jan 2004, 00:07
von Matze81479
Hallo Gerald,
bin beeindruckt über die Schnelligkeit deiner Antwort
Das Zimmer hat eine Größe von 7,5m x 4,5m, die LS stehen an einer der kurzen Seiten. An dieser Wand beginnt ab 1,10m Höhe eine Dachschräge mit Winkel ca. 40Grad. Die LS stehen beide ca. 0,7m von der Rückwand und 1,2m von den Seitenwänden entfernt. Und ich sitze im Dreieck zu den beiden LS ca. in Zimmermitte. Einziger Nachteil ist, dass zwischen mir und den LS jeweils ein Ledersofa (links 2-, rechts 3-Sitzer) stehen, sodass die unteren Tieftöner jeweils direkt auf die Seitenlehnen der Sofas strahlen. Die anderen 3 Chassis können frei in meine Richtung strahlen. Sobald Granitplatten und Absorber da sind, sollte durch die gewonnene Höhe von 5cm das Problem gelöst sein.
Leichte Veränderungen der Hörposition haben keine sonderliche Veränderung meines geschilderten Eindruckes bewirkt. Bei relativ guten Aufnahmen wie z.B. "The Wall" von Pink Floyd habe ich den Eindruck auch weniger bis gar nicht.
Ich habe aber auch den Verdacht, dass etwas mit der Aufstellung der LS nicht stimmt. Vielleicht entstehen auch links irgendwo Reflexionen im Bereich des Mittel- und Hochtonbereichs?! Doch wie kann man das zuverlässig herausfinden, ohne gleich ein CARA-Studium absolvieren zu müssen oder den Messtechnik-Fachmann ins Haus zu holen?
Dennoch meine ich beobachtet zu haben, dass bei vielen mittelmäßigen Aufnahmen z.B. bei Klavierpassagen v.a. die hohen Parts auf den linken Kanal und die tiefen und mittleren Passagen auf den rechten Kanal abgemischt werden. Was natürlich sowieso schon mal unrealistisch klingt, denn welcher Flügel erstreckt sich schon über die Breite eines gesamten Orchesters? Täuschen mich meine Ohren da wirklich so sehr?
Viele Grüße
Matthias
Verfasst: Mi 28. Jan 2004, 00:22
von g.vogt
Hallo Matze81479,
schon mal mit dem Kopfhörer die Gegenprobe gemacht? Oder kannste die Boxen mal temporär anders stellen und dir die Sache im sogenannten Nahfeld (also mit vielleicht 1,5m Abstand zu den Boxen) anhören.
Auf der anderen Seite kenne ich auch solche orchesterbreiten Klaviere... Beim klassischen Orchester stimmts dann aber wieder, die Geigen sitzen links, die Bratschen etwa in der Mitte, die Celli weiter rechts, die Kontrabässe ganz rechts.
Für deine Raumbeschreibung bin ich irgendwie zu müde, ich werd' mich jetzt auch ins Bett verkrümeln - muss morgen nachmittag einen Herd anschließen und will das gerne überleben
Auf jeden Fall denke ich, wenn der Standort der beiden Lautsprecher unsymmetrisch ist, dann kann so was passieren.
Obs an der Aufnahem liegt, kannst du durch einfaches Vertauschen der Anschlüsse rauskriegen. Mit angeschraubten Lautsprecherkabeln ist das etwas mühselig. Schließ doch den DVD-Player oder CD-Player auch analog an und vertausche am Chinchkabel mal links und rechts. Ggf. kannste dann sogar per FB (einmal analog, einmal digital) direkt die normale und die verdrehte Variante gegenhören.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: Mi 28. Jan 2004, 09:15
von US
Hallo Matthias,
es liegt an der Aufstellung der LS, sofern du auf elektrischer Seite alles ausschließen kannst (Kontakte der Kabel, Balance,...)
Neben den Tips v. Gerald, kannst du ja nochmal die LS tauschen um sicherzugehen, daß es nicht an ihnen liegt.
Ansosnten müssen für eine saubere, zentrische Abbildung die akustischen Verhältnisse li/re identisch sein.
D.h. gleicher Wandabstand li/re und gleiches Absorptionsverhalten im Bereich der "Spiegelflächen".
Der Tieftonbereich ist übrigens nicht relevant.
Es gibt natürlich noch die Möglichkeit, daß mit deinen Ohrwascheln was nicht stimmt.
Gruß, Uwe
ungleicher Klang
Verfasst: Mi 28. Jan 2004, 09:25
von Paul
Die Beschaffenheit der Wände spielt auch eine Rolle, z.B. links großflächige Gipswand rechts Mauerwerk.
Aber, was auch Profis passieren kann, trotz größter Sorgfalt die Lautsprecherkabel verpolt angeschlossen, einer okay und der andere klingt "irgentwie so anders". Nur zur Sicherheit nochmal checken. Ein Boxentausch, oder die Verkabelung links wird rechts und umgekehrt sollte Klarheit bringen.
Verfasst: Mi 28. Jan 2004, 09:30
von Corwin
Linken mit Rechtem Kanal Tauschen.
Wechselt das Problem die Seite sind es nicht die Lautsprecher.
Weiter bis zur Quelle wechseln um das Problem zu finden.
Verfasst: Mi 28. Jan 2004, 09:42
von JoS
Würde auch am ehesten auf die Aufstellung tippen oder wie Paul auf ein verpoltens Lautsprecher-Kabel.
Dachschräge, minimal unsymmetrische Aufstellung, unterschiedliche Raum-Bedämpfung , Ledersofa... das sind immerhin einige Faktoren, die sich theoretisch aufwirken könnten.
Am besten, Du befolgst Gerald's Tipp und stellst die LS kurzfristig anders auf.
Hast du zufällig Fotos online, die Raum und Aufstellung zeigen?
Es ist zwar eher unwarscheinlich, aber nicht dass ein Chassis der rechten Box defekt ist. Bist Du mal realtiv dicht mit dem Ohr an die einzelnen Membranen herangegangen (natürlich bei angemessener Lautstärke) ? Ist aus allen etwas zu hören?
Jochen
Verfasst: Mi 28. Jan 2004, 11:15
von Andre63
Hallo,
einfach mal die Kabel tauschen, linker mit rechten LS am Verstärker, klingt es immer noch so, hast Du ein Problem mit der Aufstellung.
Gruß
André
Verfasst: Mi 28. Jan 2004, 16:05
von Matze81479
Hallo zusammen,
tausend Dank für eure Antworten! Tja, wie bereits beschrieben wurden meine Ohrwatscheln ja letzte Woche für ok befunden. Was jedoch bei der HNO-Arzt-Ausstattung aus den 50er Jahren nichts bedeuten muss - zumal man genau weiss, wann der nächste Ton kommen wird ... Aber egal, ich denke daran liegt's eher nicht.
Das provisorische Abhängen der freien Fensterfront links (ca. 3,5m) mit Bettlaken etc. hat schon mal was geändert. Die Höhen sind nicht mehr so schrill. Von daher denke ich schon dass auch Reflexionen vorhanden waren. Weiterer Verdacht ist noch das Ledersofa. Doch davon gibt's ja links und rechts eines.
Was aber am meisten auffällt ist, dass ich den Eindruck seither bei CDs gar nicht mehr habe, beim Radiohören je nach Sender jedoch mehr oder weniger. Das Signal kommt eigentlich noch recht gut rein für die 10m Strippe, die ich vom Kabelanschluss gezogen habe. Ich hatte aber auch mal einen 5dB Verstärker fürs Kabelsignal dran. Damit war der Klang irgendwie voller, auch die Tiefen schienen mehr rüber zu kommen. Dafür waren einige Sender aber schon wieder etwas verzerrt, und auch das (mit dem Verstärker zwangsläufig mitverstärkte) TV-Signal war wohl zu viel des Guten, da ich plötzlich vertikale Streifen in einigen TV-Sendern hatte. Was meint ihr, könnte eine ungleichmäßige Verteilung der Kanäle auch von dieser 10m-Strippe oder generell von einem schwachen Empfangssignal kommen??? Da dies ja schon der zweite HK4550 ist und ich den ersten genau deshalb schon ungetauscht habe (s.o.) glaube ich eigentlich nicht, dass der Receiver kaputt ist - höchstens das ist ein generelles Problem der HK4550er??? Und bei einer Verstärkung des Signals war ja auch ein anderer Eindruck da! Lösung wäre dann wohl nur ein Verstärker rein für den Radio-Kabelanschluss, der auch noch regelbar ist, z.B. 2-3dB. Gibt's sowas überhaupt? Die Teile die ich bisher gesehen habe waren immer so Kombi-Teile, die man gleichzeitig mit beiden Anschlüssen (TV + Radio) in die entsprechenden Zimmer-Anschlüsse gesteckt hat und somit auch der TV-Teil mitverstärkt wurde.
Viele Grüße
Matthias
PS: Fotos von der Wohnung habe ich nicht, und auch keine Digitalkamera. Ist aber glaub ich auch ganz gut so. Ich würde das Zimmer derzeit mal als "gut gedämmt" beschreiben (endlich hab ich ein Argument für die Unordnung
)