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Erste Gehversuche mit REW und EQ-APO

Verfasst: Mi 4. Okt 2017, 20:22
von schlosserrichi
Servus Forum,

heute ist mein heißersehntes Umik-1 angekommen, also angestöpselt, mit REW Probe gemessen und siehe da:
21227
Die große Mode bei ca. 36Hz hatte ich schon früher durch "Röyksopp - Skulls" "entdeckt", der Rest ist aber auch nicht grade prickelnd :sweat:

Etwa 50 Messdurchgänge und zigmal Rumdoktern im EQ-APO später sieht das dann so aus:
21228
Moden wurden mit bis zu -20dB abgesenkt, Löcher mit 10, 18 und 20dB "gestopft".
Bin zwar noch ned ganz zufrieden damit, aber für heute lass ich es derweil :oops:

Was mich noch interessieren würde (bin anscheinend zu doof dafür):
Wie kann ich mit REW ein Wasserfalldiagramm bzw. die Messung dazu erzeugen?

Re: Erste Gehversuche mit REW und EQ-APO

Verfasst: Mi 4. Okt 2017, 21:17
von AndyRTR
Die Messung beinhaltet alles für den Wasserfall. Im Hauptfenster auf den Reiter "Waterfall" (3. von rechts) gehen und dann ist unten links im Diagramm ein Button "generate", danach nur noch die Achsen anpassen. Viel Spaß.

PS: Ob Boost, also Pluswerte im EQ sinnvoll sind, da scheiden sich die Geister. Zumindest Löcher, die mit >10dB "gestopft" werden, dürften den Verstärker und die Chassis quälen und an anderen Stellen im Raum zu neuen Überhöhungen führen. Theoretisch bleiben schmalbandige Auslöschungen auch weiterhin ausgelöscht. Lass mal die Glättung bei 1/48 und stell den Bereich im Fenster auf den Button 20...200Hz.
Ich hatte meine NuPros am PC auch mit einem SoftwareEQ glattgezogen und wenn ich da mit "Boost" arbeite sieht es zwar messtechnisch glatt aus nach Gättung aber einige schmalbandige Bereiche klingen übertrieben aufgedickt. Bestimmte große Schlagzeugtrommeln oder Bassgitarren dröhnen dann wieder. Ich nutze meist mein anderes Setting nur mit Absenkungen. Klingt weniger "verkehrt".

Versuch mal zwischen keiner Glättung, variabler Glättung und psychoakustischer Glättung zu wechseln. Am Ende wieder 1/6.

Re: Erste Gehversuche mit REW und EQ-APO

Verfasst: Mi 4. Okt 2017, 22:29
von schlosserrichi
Servus Andy,

das "generate" hatte ich übersehen, danke Dir. Werd ich morgen noch mal eine Messung machen, diesmal aber über den kompletten Frequenzbereich.

Hier mal nur der Bassbereich ohne Eingriff:
21229
Hier das Selbe mit EQ-APO:
21230
Ist das in Ordnung?

Das mit dem Boosten muss ich noch mal überdenken, ja. Eventuell kann ich den EQ ja derartig einstellen, dass ich alle Überhöhungen enorm runterziehe und so die Löcher nicht mehr so schlimm ausfallen dürften, probieren geht über studieren.

Re: Erste Gehversuche mit REW und EQ-APO

Verfasst: Do 5. Okt 2017, 09:04
von Weyoun
schlosserrichi hat geschrieben:Moden wurden mit bis zu -20dB abgesenkt, Löcher mit 10, 18 und 20dB "gestopft".
Bassanhebung um 20 db :?:
Auweia :!:

Der arme Verstärker, der jetzt die EINHUNDERTFACHE Leistung abgeben muss (was er natürlich bei Pegeln über normaler Zimmerlautstärke nicht kann, selbst eine nuPower D wäre da chancenlos)... 8O

Alles über 6 dB bzgl. Bassanhebung würde ich tunlichst unterlassen. Hier wird der Verstärker bereits mit dem Vierfachen der normalen Leistungsabgabe gequält. Ausschließlich bei einer Loudness-Anwendung (also bei Zimmerlautstärke) sollte man den Bass >= 10 dB anheben.

Re: Erste Gehversuche mit REW und EQ-APO

Verfasst: Do 5. Okt 2017, 13:34
von schlosserrichi
Servus Weyoun,

hatte das mit dem "Boosten" auch nur versuchsweise gemacht (wollte einfach mal schauen, was möglich ist in Bezug auf Linearität) und auch schon gestern vor dem Schreiben meiner Antwort auf AndyRTR die Bassanhebungen beseitigt, also wieder zurück auf +-0dB.
Mit der Leistung sagst Du was, bei mir geht der Receiver schon bei ca. 85dB (älterer Wert per Iphone-App "gemessen") in die Knie, da könnte ich mir Derartiges
nicht leisten.
Die Loudness wäre aber dann breitbandig, oder? Ich dagegen habe die Bassanhebungen nur in einem sehr kleinen Frequenzbereich durchgeführt (zB. 68Hz 0dB, 70Hz +18dB, 73Hz 0dB).
ATM-Betreiber dürften dann folgerichtig auch Probleme bekommen, wenn eine vorher ausreichende Leistung nun durch breitbandig erhöhten Bass nicht mehr genügt.
Wie machen das eigentlich die DSP-Anwender, werden dort alle Frequenzen in etwa auf das Niveau der Basslöcher runter gezogen oder wird dort auch mit Anhebungen gearbeitet (wenn ja, wie viel dB)?

Ich muss mich da noch mehr damit beschäftigen und rumprobieren/reinfuchsen, Kritik ist daher hilfreich und auch erwünscht. Werde deshalb auch, wie schon an AndyRTR geschrieben, mal probieren, nur mit Absenkungen zu arbeiten.

Re: Erste Gehversuche mit REW und EQ-APO

Verfasst: Do 5. Okt 2017, 13:38
von Mysterion
Senken bitte nicht auffüllen, die Ursache finden und abmildern/beheben. Zudem ist nicht jede Senke durch die Lautsprecher- bzw. die Hörposition(en) bedingt. :!:

Man kann eigentlich nur sehr wenig falsch machen, wenn man sich generell auf das Absenken von Überhöhungen konzentriert.

Re: Erste Gehversuche mit REW und EQ-APO

Verfasst: Do 5. Okt 2017, 14:05
von Weyoun
schlosserrichi hat geschrieben:ATM-Betreiber dürften dann folgerichtig auch Probleme bekommen, wenn eine vorher ausreichende Leistung nun durch breitbandig erhöhten Bass nicht mehr genügt.
So sieht es aus. Allerdings ist die notwendige Zusatz-Leistung bei der Stellung "Linear" noch unter 10 dB, während es bei der Stellung "Max" (maximale Loudness) auch schon mal an die 20 dB sein können. Hier sollte man nicht mit mehr als Zimmerlautstärke hören. :wink:
schlosserrichi hat geschrieben:Wie machen das eigentlich die DSP-Anwender, werden dort alle Frequenzen in etwa auf das Niveau der Basslöcher runter gezogen oder wird dort auch mit Anhebungen gearbeitet (wenn ja, wie viel dB)?
Wie Magnus schon schrieb nur Absenkungen und nahezu keine Anhebungen (3 bis 6 dB geht gerade noch, mehr nicht). Lieber die Bassquellen oder den Hörplatz verschieben. :wink:

Re: Erste Gehversuche mit REW und EQ-APO

Verfasst: Do 5. Okt 2017, 20:05
von schlosserrichi
Servus Mysterion und Weyoun,

danke Ihr beide. Dann muss ich wohl mit diesen hübschen Senken leben (gelber Graph ohne EQ-Eingriff, blauer Graph mit "Korrektur"):
21233

Diesmal auch, wie es sich gehört, "All SPL" und nicht wie gestern "Distortion" :oops:
Glättung ist, wie von AndyRTR mir geraten, auf 1/48 eingestellt.
Sehr schön zu sehen die fiese 36Hz-Mode und die mE daraus resultierenden Auslöschungen bei 72Hz und 108Hz (kein Bass in der Raummitte, wie schon in einem früheren Thread mal angesprochen).

Habe derweil noch nichts weiter rumverstellt an den gestrigen Werten außer wie schon gesagt die Bassanhebungen zurück zu setzen, werde da auch dann die Finger davon lassen. Aber Verbesserungen sind noch möglich und mM auch nötig, werde also die jeweiligen Überhöhungen noch weiter runter ziehen bzw. den Auslöschungen annähern (diesmal aber richte ich mich nach dem richtigen Graphen :sweat: ). Ist noch ein Stück Arbeit, aber macht Laune :D

Re: Erste Gehversuche mit REW und EQ-APO

Verfasst: Do 5. Okt 2017, 22:56
von schlosserrichi
Sodele, hab noch mal von vorne angefangen mit dem Einstellen. Ich stelle fest, dass mir die 31 Einstellpunkte im EQ-APO doch zu wenig sind, um das Ganze etwas feiner zu gestalten:
21234
Aber zumindest sind die Überhöhungen raus und dadurch machen sich die Löcher auch nicht mehr so arg bemerkbar. Den Bereich 150-200Hz muss ich leider so lassen, da, wie oben erwähnt, mir die 31 Punkte nicht ausreichen.
Dennoch: Feine Sache, was mit einfachsten Mitteln und bissl Zeit auch für einen Neuling wie mich möglich ist. Jetzt muss ich mich nur noch an diesen "neuen" Klang gewöhnen, aber dafür hat die Dröhnerei ab heute ein Ende :D

Re: Erste Gehversuche mit REW und EQ-APO

Verfasst: Fr 6. Okt 2017, 06:45
von AndyRTR
Sieht doch schon ganz gut aus. Den Bereich zwischen 25 und 60Hz würde ich tendenziell eher etwas "über Null" lassen. Sonst wird's schnell dünn untenrum. Aber auch das ist Geschmackssache. Viel Spaß noch!