Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Moin zusammen,

meine Frau und ich haben ein altes Gemeidehaus gekauft und werden es zum Wohnhaus umbauen. Gerne werden wir eine Heimkinoanlage verbauen, ich habe mich dabei für Nubert entschieden. Bisher habe ich leider keinen besonderen technischen Sachverstand erwerben können aber in den letzten Tagen einige Artikel zu Boxenverteilung usw. gelesen.

Die besondere Schwierigkeit, die ich habe, ist, dass das Objekt kein "Standartraum" ist sondern recht speziell, hier mal ein recht exaktes, maßstabsgetreues 3D-Modell:




Bei der jetzigen Planung geht es um den vorderen Raum, Abmessungen: 6m x 12m. Wie in dem 3D-Modell zu erkennen gibt es sehr viele Fensterflächen, die Außenwände sind 430cm hoch, die mittlere Trennwand rund 300cm, darauf folgt dann bis in den Giebel (7,40m) Glas-Ständer-Bau. Über der Couch ist die Decke also 7,40m hoch, direkt dahinter, über dem Klavier, liegt auf 3,20m ein Balken, über dem wieder Glas-Ständer-Bau ist (quasi in Verlängerung der Trennwand Schlafzimmer-"Billiardzimmer")

Hier die 2D-Ansicht:



Ich habe nuLine oder nuBox ins Auge gefasst - eine klare Präferenz habe ich da nicht.

Kommen wir zur spannendsten Frage: Wohin mit den LS? Ich hätte an 5.1 gedacht, wäre aber gerne auch bereit in 7.1 zu investieren, wenn es die Aufgabe vereinfacht bzw. das Ergebnis verbessert. Punkt des optimalen Klanges sollte der Winkel der Couch sein, also genau diagonal gegenüber vom TV.

Das Ding zwischen 1 und 2 ist der Fernseher, der auf einem Möbel frei im Raum stehen würde. Ich würde ihn ungern deutlich weiter nach vorne stellen, also entweder die Boxen daneben, auf Ständern oder an die Säulen bei 1 und 2 - dann aber eben nicht in Linie mit dem Fernseher. Abseits der beiden Säulen wäre eine Wandinstallation dann nur auf ca. 3,20m möglich.

CS würde ich unter den Fernseher stellen, Sub findet sich mehr als genug Platz für, dass er sich frei entfalten kann.

Die größte Unsicherheit habe ich bei den Rearspeakern, wohin damit? Bei 3 steht ein hoch gemauerter Kamin, sodass eine Installation dort schwierig ist. Eine Option wäre unter dem Balken über dem Klavier (5), genau an der Ecke der Couch, der zweite dann an der Wand, an der anderen Ecke der Couch (4)- dann hat man aber wohl eher den Effekt eines 7.1 ohne rearspeaker..?

Ich weiß es nicht. Wäre für Anregungen dankbar.

Willkommen Enzyan,

viel Fensterflächen bedeuten viel Schallreflexionen, die in aller Regel eher unerwünscht sind.
Je größer das Stereodreieck, desto mehr Reflexionen bekommt man dann.
Somit ist ein Mittel, um Reflexionen möglichst gering zu halten, das Stereodreieck zu verkleinern.
Das könnte durch Verschieben der Couch in Richtung TV bewerkstelligt werden. Dies brächte zusätzlich den Vorteil, die Rears nicht so "nah am Ohr" zu haben.
Den dadurch entstehenden Raum zwischen Couch und Wand würde ich mit einem flachen, großen Bücherregal nutzen.

Ein dicker, schwerer Teppich zwischen Couch und Frontboxen würde der Akustik gut tun.

Die Frontlautsprecher auf Pos.1 & 2 finde ich gut passend. Wobei ich mir bei 1 & 2 durchaus einen halben Meter Wandabstand vorstellen kann. Dass dabei die Frontboxen nicht in einer Linie mit dem TV sein werden, stört nicht. (Ich würde den TV näher zur Couch stellen.)

Das Wohlbefinden im Raum wird durch die Raumakustik maßgeblich mit beeinflusst. Nicht nur beim Musik hören / Film schauen, auch beim Sprechen. Schallharte Räume (mit viel Reflexionen) erschweren die Sprachverständlichkeit und somit auch das Musik hören.

Maßnahmen in die akustische Raumverbesserung bringen pro investiertem EUR die meiste Verbesserung.
Daher sind Maßnahmen die akustisch am meisten bringen, solche die auch die Lebensqualität in diesem Raum erhöhen.
Die Beauftragung eines Akustik-Profis fällt klar in diese Kategorie.

ad Boxenfamilie:
nuLine: Die Gehäuse sind schöner, wirken wie Tischlerarbeit, haben hohe Anfassqualität
Sind bei etwas besserem Klang kleiner und teurer als die jeweiligen nuBoxen.
Wenn die Ästhetik Gewicht hat und das Budget es zuläßt, dann nuLine.

Bei nuBox gibts für deren geringes Budget den meisten Klang.

Die Installationsorte der Rearspeaker erscheint mir durchaus sinnvoll und dabei die Couch vorrücken.
Wären weitere/andere Positionen durch frei abgehängte Lautsprecher denkbar? (zB WS14 an Bügel WH-10)

Weiters würde ich die Erweiterbarkeit auf Multiroom ins Auge fassen und und eine strukturierte LAN-Verkabelung in die Adaptierungsmaßnahmen einplanen. (In alle Räume und auf gegenüberliegende Wände).

Bei den Frontboxen bieten sich die grossen Standboxen an (nuLine 284 oder 334 + CS174, bei nuBox: 683 + CS413) und zwei Subwoofer (AW600) sind in diesem Raum sehr empfehlenswert.

Gutes Gelingen

Herzlichen Dank für deine Tipps und Ideen!

Akustische Maßnahmen werden wir im größeren Stil ergreifen (müssen), allein schon der von dir auch angesprochenen Wohnqualität wegen. Wandbespannung, Teppich, vermutlich auch ein Deckensegel. Multiroom und Verkabelung sind auch in Planung, aber ich wollte nicht alle Fässer gleichzeitig aufmachen..

Ich finde die Lösung mit den WS 14 als rear gut, die geringe Tiefe verringert auch die Kompensationsmaßnahmen (abrücken der Couch).

Siehst du eine Chance ohne große Standlautsprecher ein ordentliches Endergebnis zu erzielen? Z.B. mit WS 14 auch als front? In unser Wohnkonzept passen Standlautsprecher nicht so wirklich.

Nochmal: Herzlichen Dank!

Gerne!

Rears:
Das Abrücken der Couch dient dazu, aus dem Bereich der Aufdickung des Basses an den Raumgrenzen heraus zu kommen. (Die Aufdickung macht den Klang schwammig und unpräzise). Nicht wegen der Geometrie/Bautiefe der Rear-Lautsprecher. Die Abrückung der Couch ermöglicht darüberhinaus eine gleichmäßigere Abstrahlverteilung für Rears. Somit gibt es auf der Couch ein gleichmäßigeres Surround-Erlebnis als wenn die Rears sehr knapp dahinter/darüber montiert wären.

Frontlautsprecher:
Ohne großer Standlautsprecher: Ja.
Große Standlautsprecher (mit mehreren vertikal angeordneten Bass-Chassis) bewirken eine gleichmäßigere VERTIKALE Verteilung des Basses im Raum.
Dies lässt sich alternativ auch durch zusätzliche Subwoofer oben erzielen. (zB aus 3,2m). Durch Aufteilung auf mehrere Subwoofer können diese dann auch kleiner gewählt werden. Somit würden 4 kleine möglicherweise ästhetisch leichter in den Raum zu integrieren sein.

WS14 als Front: Ja.
Da die WS14 keinen wirklichen Bass abstrahlen, kommt daher dem/den Subwoofern eine größere Bedeutung zu.

Diagonale Aufstellung kann gelingen, macht aber ein späteres Verrücken schwierig, falls es doch nicht gefällt. Die WS14 kann man sehr gut auch für die komplette Front nehmen. Das erfordert dann aber in jedem Fall einen Subwoofer. Wäre eine vernünftige und recht preiswerte Variante für reinen TV/Kinoton. Für Musik sind meist größere Frontboxen (Stand oder größere Regallautsprecher mit mehr Tiefgang) gefälliger. Ist Musikwiedergabe denn wichtig oder nur TV/Kino gewünscht?

Gut ist, dass Du bereits an raumakustische Maßnahmen denkst. Ob Raummoden bei der Raumgröße und Deckenschräge überhaupt ein Problem werden, ist schwer absehbar und auch vom Wand-, Boden- und Deckenmaterial abhängig. Den Hall im Raum zu senken ist immer gut.