Ein halbes Jahr mit der NuVero 70 in Stereo – ein kleiner Er
Verfasst: So 11. Mär 2018, 00:05
Heute habe ich durch Zufall gesehen, dass ein Bild von mir in der Galerie eifrig kommentiert wurde:
![Bild](http://www.nubert-forum.de/nuforum/gallery/image.php?album_id=925&image_id=21429&mode=thumbnail)
Dass es hier möglich und offenbar Usus ist, Bilder direkt in der Galerie (und nicht im Forum) zu kommentieren, ist mir neu. Aber für mich ein schöner Anlass, mal zu berichten, wie es dazu gekommen ist und warum ich mit den NuVeros im Stereo-Set (ziemlich) happy bin.
Rund 25 Jahre habe ich mit der Virgo II von Audio Physics gehört. Die waren zum Schluss ziemlich „abgerockt“. Und nachdem die Kinder groß sind (und keine Spielzeugautos mehr im Bassreflextunnel parken), war es für mich abgemacht, dass ich auf alle Fälle die NuVero 110 ausprobieren werde.
Dann ist mir aber ein sehr verlockendes Angebot hier im NuMarkt aufgefallen. Nämlich mein Pärchen NuVero 70 auf Liedtke Quattro II BS-50. Da ich einen ziemlich potenten Sup habe (REL Stentor II, die schwarze Kiste hinter der rechten Box), hatte ich in Sachen „Tiefbass“ keine Befürchtungen.
Als die 70er kamen, hatte ich noch das AntiMode 2.0 in einer Tape-Schleife an meiner Vorstufe Mark Levinson 38S. Diese Kombi habe ich inzwischen (mit einem lachenden und einem weinenden Auge) durch die NuControl ersetzt. Das „Gehampel“ mit zwei Fernbedienungen war dann auf Dauer doch zu viel. Bislang habe ich nur grob die Equalizer-Einstellungen des AntiMode auf die NuControl übertragen. Vielleicht, dass die NuControl nicht ganz dieses massive, majestätische Klangbild zaubert, dass nur diese Edel-Amerikaner vom Stamm der Krell, MacIntosh oder eben Mark Levinson drauf haben bzw. hatten. Aber dafür gibt’s bei der NuControl Bass- und Höhenregler (die bei mir in der Regel auf 0 stehen, aber eben nicht immer) und die Loudness-Funktion. Aber hier soll es ja jetzt um die NuVero 70 gehen.
Eigentlich habe ich in den letzten Monaten eifrig Notizen für eine ausführliche Klangbeschreibung zusammengetragen. Doch meine Beschreibung der Klangeindrücke könnte heftigen Schwurbel-Alarm auslösen – deshalb halte ich mich zurück. Nur so viel:
Bass
Nubert-Boxen werden ja eigentlich in jedem Testbericht für ihren klaren, trockenen Bass gelobt. Jetzt weiß ich, warum. Dieser Bass ist wie in Pfälzer Wein, nämlich furztrocken. Dazu trägt bei mir natürlich die halbwegs exakte Bekämpfung zweier Moden um 35 Hz und 70 Hz bei. Und dank Sub reicht’s bei mir auch tief in den Keller hinab.
Auflösung
Schon meine Virgos konnten noch das kleine Glöckchen, dass hinten links zart klingelt (ihr wisst schon, was ich meine – ich will ja nicht schwurbeln) sauber herausarbeiten. Aber die NuBis machen’s noch besser. Direkt, anspringend – diese Lautsprecher verhehlen nichts. Auch nicht, wenn der Toningenieur mal keinen guten Job gemacht hat.
Grobdynamik
Ich sitze ziemlich nah an der Grundlinie (keine zwei Meter entfernt) und meine Endstufe von Bryston haut 280 Watt pro Kanal raus (letztes Jahr vom Service gemessen). Daher habe ich nicht ausprobiert, ab welchem Schallpegel am Hörplatz die Sicherungen fliegen. Mir ist es laut genug, was die 70er abliefern. Die 110er hätten hier sicherlich noch mehr gekonnt – aber ich brauch’s nicht.
Raumabbildung
Meine Virgos hatte ich mir Mitte der 90er unter anderem gekauft, weil sie eine phantastische Raumdarstellung haben. Sie öffnen die Bühne von der Grundlinie aus gesehen nach hinten, weit nach hinten. Dadurch wirkt der Raum, in dem man sitzt, viel größer, als er eigentlich ist. (Dabei ist mein Raum mit knapp 50 qm wirklich nicht klein, aber für den Musikgenuss nutze ich eben nur ein kleines Fleckchen).
Ob das die NuVero 70 auch können? Vor allem in diesem Punkt hatte ich so meine Zweifel. Auch wenn die 70er – nach allem, was man hier liest – eine besonders „gute Räumlichkeit“ auszeichnen soll.
Ja, die NuVero 70 können das auch. Aber ich musste meinen Sessel lange hin- und herschieben, die Boxen sehr viel ein- und auswinkeln, bis sich dieser tolle Raumeindruck einstellt. Nun stehen die Boxen 2,30 Meter auseinander, mein Sessel ist nur ca. 1,50 Meter von der Grundlinie entfernt. Die NuVeros sind so eingewinkelt, dass ich vom Hörplatz aus soeben noch deren inneren Seitenwände sehen kann.
So bauen auch die NuVero die Bühne nach hinten auf, und ich habe trotz des geringen Hörabstands nicht das Gefühl, dass mir Sarah K. oder Ronnie James Dio gleich auf den Schoss fallen werden. Dass die 70er dann nicht ganz so „entrückt“ wie meine Virgos klingen, hängt vielleicht auch damit zusammen, dass sie einfach direkter sind.
Optimierungspotenzial
Nachdem ich grob mein Setup gefunden habe, geht’s demnächst ans Feintuning. Will heißen: ans Bassmanagement mit der NuControl. REW ist inzwischen auf dem MacBook, das Messmikrofon ist startklar aufs Stativ montiert (Magnus, ich melde mich, wenn es soweit ist). Dabei kann ich mir durchaus vorstellen, noch ein, zwei weitere Subs dazuzustellen. Nicht, weil es mir an Bass mangeln würde. Sondern weil die schiere Membranfläche einfach hilft, die Räumlichkeit der Abbildung weiter zu verbessern.
Ganz oben auf der Liste steht aber ein anderes Problem: Die 50er-Stative sind zu kurz, die Hochtöner spielen unter „Ohrhöhe“. Das führt dazu, dass die Akteure wie aus dem Zwergenland klingen. Als wären Sängerin und Sänger nicht 1,80 Meter groß, sondern 1,20. Entweder brauche ich höhere Boxenständer oder ich winkle die 70er nach oben an.
Dass es hier möglich und offenbar Usus ist, Bilder direkt in der Galerie (und nicht im Forum) zu kommentieren, ist mir neu. Aber für mich ein schöner Anlass, mal zu berichten, wie es dazu gekommen ist und warum ich mit den NuVeros im Stereo-Set (ziemlich) happy bin.
Rund 25 Jahre habe ich mit der Virgo II von Audio Physics gehört. Die waren zum Schluss ziemlich „abgerockt“. Und nachdem die Kinder groß sind (und keine Spielzeugautos mehr im Bassreflextunnel parken), war es für mich abgemacht, dass ich auf alle Fälle die NuVero 110 ausprobieren werde.
Dann ist mir aber ein sehr verlockendes Angebot hier im NuMarkt aufgefallen. Nämlich mein Pärchen NuVero 70 auf Liedtke Quattro II BS-50. Da ich einen ziemlich potenten Sup habe (REL Stentor II, die schwarze Kiste hinter der rechten Box), hatte ich in Sachen „Tiefbass“ keine Befürchtungen.
Als die 70er kamen, hatte ich noch das AntiMode 2.0 in einer Tape-Schleife an meiner Vorstufe Mark Levinson 38S. Diese Kombi habe ich inzwischen (mit einem lachenden und einem weinenden Auge) durch die NuControl ersetzt. Das „Gehampel“ mit zwei Fernbedienungen war dann auf Dauer doch zu viel. Bislang habe ich nur grob die Equalizer-Einstellungen des AntiMode auf die NuControl übertragen. Vielleicht, dass die NuControl nicht ganz dieses massive, majestätische Klangbild zaubert, dass nur diese Edel-Amerikaner vom Stamm der Krell, MacIntosh oder eben Mark Levinson drauf haben bzw. hatten. Aber dafür gibt’s bei der NuControl Bass- und Höhenregler (die bei mir in der Regel auf 0 stehen, aber eben nicht immer) und die Loudness-Funktion. Aber hier soll es ja jetzt um die NuVero 70 gehen.
Eigentlich habe ich in den letzten Monaten eifrig Notizen für eine ausführliche Klangbeschreibung zusammengetragen. Doch meine Beschreibung der Klangeindrücke könnte heftigen Schwurbel-Alarm auslösen – deshalb halte ich mich zurück. Nur so viel:
Bass
Nubert-Boxen werden ja eigentlich in jedem Testbericht für ihren klaren, trockenen Bass gelobt. Jetzt weiß ich, warum. Dieser Bass ist wie in Pfälzer Wein, nämlich furztrocken. Dazu trägt bei mir natürlich die halbwegs exakte Bekämpfung zweier Moden um 35 Hz und 70 Hz bei. Und dank Sub reicht’s bei mir auch tief in den Keller hinab.
Auflösung
Schon meine Virgos konnten noch das kleine Glöckchen, dass hinten links zart klingelt (ihr wisst schon, was ich meine – ich will ja nicht schwurbeln) sauber herausarbeiten. Aber die NuBis machen’s noch besser. Direkt, anspringend – diese Lautsprecher verhehlen nichts. Auch nicht, wenn der Toningenieur mal keinen guten Job gemacht hat.
Grobdynamik
Ich sitze ziemlich nah an der Grundlinie (keine zwei Meter entfernt) und meine Endstufe von Bryston haut 280 Watt pro Kanal raus (letztes Jahr vom Service gemessen). Daher habe ich nicht ausprobiert, ab welchem Schallpegel am Hörplatz die Sicherungen fliegen. Mir ist es laut genug, was die 70er abliefern. Die 110er hätten hier sicherlich noch mehr gekonnt – aber ich brauch’s nicht.
Raumabbildung
Meine Virgos hatte ich mir Mitte der 90er unter anderem gekauft, weil sie eine phantastische Raumdarstellung haben. Sie öffnen die Bühne von der Grundlinie aus gesehen nach hinten, weit nach hinten. Dadurch wirkt der Raum, in dem man sitzt, viel größer, als er eigentlich ist. (Dabei ist mein Raum mit knapp 50 qm wirklich nicht klein, aber für den Musikgenuss nutze ich eben nur ein kleines Fleckchen).
Ob das die NuVero 70 auch können? Vor allem in diesem Punkt hatte ich so meine Zweifel. Auch wenn die 70er – nach allem, was man hier liest – eine besonders „gute Räumlichkeit“ auszeichnen soll.
Ja, die NuVero 70 können das auch. Aber ich musste meinen Sessel lange hin- und herschieben, die Boxen sehr viel ein- und auswinkeln, bis sich dieser tolle Raumeindruck einstellt. Nun stehen die Boxen 2,30 Meter auseinander, mein Sessel ist nur ca. 1,50 Meter von der Grundlinie entfernt. Die NuVeros sind so eingewinkelt, dass ich vom Hörplatz aus soeben noch deren inneren Seitenwände sehen kann.
So bauen auch die NuVero die Bühne nach hinten auf, und ich habe trotz des geringen Hörabstands nicht das Gefühl, dass mir Sarah K. oder Ronnie James Dio gleich auf den Schoss fallen werden. Dass die 70er dann nicht ganz so „entrückt“ wie meine Virgos klingen, hängt vielleicht auch damit zusammen, dass sie einfach direkter sind.
Optimierungspotenzial
Nachdem ich grob mein Setup gefunden habe, geht’s demnächst ans Feintuning. Will heißen: ans Bassmanagement mit der NuControl. REW ist inzwischen auf dem MacBook, das Messmikrofon ist startklar aufs Stativ montiert (Magnus, ich melde mich, wenn es soweit ist). Dabei kann ich mir durchaus vorstellen, noch ein, zwei weitere Subs dazuzustellen. Nicht, weil es mir an Bass mangeln würde. Sondern weil die schiere Membranfläche einfach hilft, die Räumlichkeit der Abbildung weiter zu verbessern.
Ganz oben auf der Liste steht aber ein anderes Problem: Die 50er-Stative sind zu kurz, die Hochtöner spielen unter „Ohrhöhe“. Das führt dazu, dass die Akteure wie aus dem Zwergenland klingen. Als wären Sängerin und Sänger nicht 1,80 Meter groß, sondern 1,20. Entweder brauche ich höhere Boxenständer oder ich winkle die 70er nach oben an.